Viel Freude und Humor bei der 116. GWU

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Mehr als 200 Männer der Vereinigung Allniederlandt haben sich wie alle Jahre im Mai, in Pappenheim zur ihrer 116. „Grosz Weltumbseglung bis gen Pappinhaimb“ (GWU) versammelt. Sie kommen aus 20, meist bayerischen Städten, aber auch aus Landau in der Pfalz und aus der „Westwarft“ in Bonn. Dort pflegen sie in ihren Sozietäten die Kunst, den Humor und die Geselligkeit.

Nach der Gründung des Niederlandts als geselliger Künstlerbund im Jahre 1870 durch den 33-jährigen Reiteroffizier des bayerischen Reiterregiments Ludwig von Nagel, alias Adrian van Os, fanden mit Ausnahme der Jahre des 1. und 2. Weltkrieges regelmäßig die GWUs dieses kunst- und humorbeflissenen Männerbundes in Pappenheim statt.

In diesem Jahr musste die GWU schon vor dem traditionellen Termin stattfinden und prompt sahen sich die Mynheers kaltem und regnerischem Wetter ausgesetzt.

Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch, den schon am Freitagmittag erklommen fast 60 Mannen des Niederlandts den Burgturm um dort unter Kanonendonner durch den Militärverein und der Reservistenkameradschaft 1856, Pappenheim das Städtchen für die GWU symbolisch sturmreif zu schießen.

Fester Bestandteil der Niederländter Tradition ist am Samstagvormittag die Gedenkfeier in der Kirche des Pappenheimer Augustinerklosters, bei welcher der Grootmynheer die persönliche und freundschaftliche Verbindung zwischen der gräflichen Familie und dem Niederland hervorhob. iese sei fester Bestandteil der Niederländter Tradition was auch so bleiben soll, „denn sie gehört zu unserer Identität und Einzigartigkeit“, hob der Grootmynheer hervor.

Zum Gedenken an die vor fünf Jahren verstorbene Schutz- und Schirmherrin des Niederlandts, Ursula Gräfin zu Pappenheim und an alle verstorbenen Mitglieder des gräflichen Hauses die dem Niederlandt nahestanden legte der Grootmynheer am Eingang der Gruft der Pappenheimer Grafenfamilie einen Kranz nieder.

Bei der VAN-tastischen Begegnung am Samstagnachmittag gab es für die Pappenheimer mehr als eine Stunde lang Gelegenheit, sich an der Kunst und dem Humor des Niederlandts zu erfreuen. (Siehe gesonderter Artikel).

Das Programm des Festabends in der Turnhalle des EBZ gestaltete in diesem Jahr die Sozietät des Krugs aus München und das Rijksorchester unter der Leitung von Rijksmusikmeister Fijnon van Helsrinkel. Neben einer glanzvollen Festspielaufführung gab es am Festabend auch Grußworte von Schultheiß Florian Gallus und Manfred Walter, die die Mynheers als Gastgeber in der Stadt Pappenheim und in den Räumen des EBZ willkommen hießen.

Zum großen Finale sammelten sich am Sonntagmorgen die Mynheers auf dem Pappenheimer Markplatz um pünktlich um 11:00 Uhr mit fröhlichen VAN-Rufen (VAN= Vivat Amicitia Nostra – es lebe unsere Freundschaft) zum traditionellen Umzug durch die Pappenheimer Innenstadt zu starten.

Wegen der unsicheren Wetterlage ging der Zug diesmal nicht wie üblich in die Pappenheimer Vorburg, sondern die Bunte lustige Schar zog nach dem traditionellen Rundgang über die Untere Vorstadt und die Stadtparkstraße in die Turnhalle des Evangelischen Bildung- und Tagungszentrums (EBZ) um dort bei „Bier und Wörschte“ die Maienpredigt zu hören.

Das Gedenken an Ehrenmal des Gründervaters Adrian van Os für jene Niederländer, die „zur ewig Tafelrundt eingerucket sind“ fand diesmal im kleinen Kreis mit den Sozietätsvorständen schon eine Stunde vor dem Abmarsch des Festzuges statt.