In der nahezu voll besetzten, festlich geschmückten evangelischen Stadtkirche öffnete sich am Vorabend des Heiligen Abends das 23. Fenster des lebendigen Adventskalenders – und mit ihm ein Konzert von besonderer Klasse. Unter dem Titel „A-cappella-Songs zur Weihnachtszeit“ präsentierte sich ein Ensemble, das längst vom Geheimtipp im Gemeindehaus zu einer festen Größe im Pappenheimer Konzertkalender geworden ist.
Anne Eberle (Sopran), Lisa Pfister (Alt), Friedemann Hennings (Bass) und Andreas Müller (Tenor) gestalteten den Abend bereits zum achten Mal gemeinsam – mit hörbarer Routine, spürbarer Freude am Musizieren und großer stilistischer Bandbreite. A cappella, präzise und zugleich warm im Klang, entfalteten sie ein Programm, das einen feinen Spannungsbogen schlug: von überlieferten Advents- und Weihnachtsliedern bis hin zu aktuellen, nachdenklichen und humorvollen Zugängen zur Weihnachtszeit.
Traditionelle Texte wie „Wie soll ich dich empfangen“, „Es kommt ein Schiff, geladen“ oder „Maria durch ein Dornwald ging“ trafen auf moderne Chorwerke von Lorenz Maierhofer und auf zeitgenössische Weihnachtslieder von Oliver Gies, darunter „Spät dran“ und „Frau Weihnachtsmann“, die mit feinem Witz und Tiefgang das Heute in die Weihnachtsbotschaft holten.
Bei dem augenzwinkernden Lied „Frau Schneemann“ wurde das Publikum sogar selbst aktiv – und unterstützte den Rhythmus spontan und mit hörbarer Freude durch mitklatschende Begleitung.
Internationales Flair brachten Stücke wie „White Christmas“, „Where Are You Christmas“ und „That’s Christmas to Me“ in den Abend, während nordische Klänge („Jul, jul, strålande jul“) und der „Himmlische Adventsjodler“ für stimmungsvolle Kontraste sorgten.
Charmant und persönlich moderierten die Ensemblemitglieder abwechselnd durch das Programm und schufen so eine unmittelbare Nähe zum Publikum. Den gefühlvollen Schlusspunkt setzte schließlich „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern – ein Lied, das den Bogen vom Weihnachtsgeschehen hinaus in eine universelle Sehnsucht spannte und für spürbare Gänsehautmomente sorgte.
Lang anhaltender Applaus bestätigte am Ende, dass dieses Konzert Tradition und Gegenwart auf hohem musikalischem Niveau verband – und machte den Vorabend des Heiligen Abends zu einem ebenso besinnlichen wie berührenden Erlebnis.
Im Anschluss an das stimmungsvolle Konzert mit dem Vokalensemble Pap-Canot waren die Besucherinnen und Besucher – wie es beim lebendigen Adventskalender in Pappenheim Tradition ist – zu einem gemütlichen Beisammensein ins evangelische Gemeindehaus eingeladen. Dort bot sich die Gelegenheit, das musikalische Erlebnis in persönlichen Gesprächen nachklingen zu lassen. Bei weißen Getränken und süßen Kleinigkeiten fand der Abend einen warmherzigen Ausklang.

