Pappenheim verabschiedet Dekan Popp mit einem großen Fest

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Nach über zwei Jahrzehnten als Dekan in Pappenheim ist Wolfgang Popp mit einem festlichen Gottesdienst in der Weidenkirche verabschiedet worden. Seit November 2004 hatte er das Amt inne und übergab es nun mit einem ebenso herzlichen wie charakteristischen Abschied.

Logenplätze im Schatten der Lindenallee neben der Weidenkirche waren sehr gefragt.

Mehrere hundert Menschen hatten sich in und um die Weidenkirche am Pappenheimer Bahnweg versammelt, um dem Dienstältesten Dekan Bayerns ihre Wertschätzung zu zeigen. Bei sengender Hitze waren die Schattenplätze rar, die Stimmung familiär, ganz im Sinne des scheidenden Dekans, ein Gottesdienst zum Anfassen, in dem Gemeinschaft und gelebte Nähe im Vordergrund standen.

Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern fand in ihrer kurzen, warmherzigen Ansprache Worte, die Popp gerecht wurden. Ein Tröster sei er gewesen, einer, der die Nähe zu den Menschen suchte und sich auch nicht scheute, unbequeme Wege zu gehen. Dass er gelegentlich Hinweise aus der Kirchenleitung ignorierte, konstatierte sie augenzwinkernd: „Sie konnten auch streitbar sein. Sie haben viel von sich, aber auch von anderen erwartet.“ Ein Seitenhieb mit Wohlwollen – der Popp’schen Art durchaus angemessen.

In seiner Predigt schlug der 66-Jährige Dekan selbst klare Töne an. Christsein, so Popp, lasse sich nicht vom Alltag trennen. „Es geht nur beides oder gar nichts.“ Auch am Stammtisch, im Verein oder Stadtrat gelte es, christliche Werte zu leben, mit Liebe, Mitgefühl und Menschlichkeit. Seine Worte waren Appell und Ermutigung zugleich. Jeder solle überlegen, wo und wie er sich künftig einbringen könne. Der Abschied könne auch ein Anfang sein. „Vielleicht denkt sich mancher: Jetzt ist der Popp nicht mehr da, jetzt habe ich Luft, auch selbst was zu machen. Das wäre auch schön.“

Den feierlichen Moment der Auspflichtung erlebte Wolfgang Popp im Kreis seiner Familie: Gemeinsam mit seiner Frau Petra Münch-Popp und Sohn Moritz trat er vor die Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, um symbolisch das Amtskreuz zurückzugeben. Der persönliche Rahmen dieses Augenblicks spiegelte die enge familiäre Verbundenheit wider, die seinen Dienst über all die Jahre hinweg mitgetragen und geprägt hatte.

Nach dem Gottesdienst, den Viva-Voce-Sänger David Lugert musikalisch als Überraschungsgast mitgestaltete, folgte ein lebendiger Empfang im Kirchhof. Bei diesem Empfang sorgten musikalische Beiträge unter anderem vom Kirchenvorstand, den Klangfängern und der Kindergottesdienstgruppe für eine heitere, persönliche Atmosphäre. In Freizeitkleidung mitten unter den Gästen zeigte sich Wolfgang Popp nahbar und sichtlich bewegt vom großen Zuspruch.

Dekan Popp verlässt Pappenheim Ende Juli gemeinsam mit seiner Frau und zieht nach Iphofen in Unterfranken. Dort will er sich zunächst auf das Ankommen konzentrieren. Er, und alle die ihn kennen, können sich aber gut vorstellen, dass er sich dort mit neuen Ideen einzubringen weiß.