Pappenheim Backtrogrennen ehrt alte Geschichte mit viel Humor und jungen Helden

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Die Altmühl wurde auch in diesem Jahr wieder zur Bühne für eine liebgewonnene Pappenheimer Tradition, deren Ursprung sich auf ein denkwürdiges Missverständnis im 17. Jahrhundert zurückführen lässt. Damals erkannte die Pappenheimer bei Nacht ein feindliches Boot auf der Altmühl und eröffneten das Feuer. Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass es sich lediglich um einen harmlosen „Backtrog“ handelte, den Kinder aus der Nähe der Grafenmühle zum Spielen ins Wasser gesetzt hatten. Diese Begebenheit brachte den Pappenheimern den bis heute mit einem Augenzwinkern geführten Beinamen der „Backtrogschützen“ ein.

Im Gedenken an dieses Kapitel der Stadtgeschichte veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Pappenheim im Rahmen des Altmühlfests erneut das mittlerweile 21. Backtrogrennen, bei dem sich auch in diesem Jahr zwölf Teams auf einer rund 200 Meter langen Strecke flussabwärts von der Altmühlbrücke, der „Golden Gate“, ein ebenso lustiges wie spannendes Rennen lieferten.

Wortgewandt durchs Programm
Für passende Stimmung sorgte Anette Pappler, Vorsitzende des Festausschusses, die das Rennen mit viel Charme und launigen Kommentaren begleitete. Das Publikum entlang des Ufers sah nicht nur sportlichen Ehrgeiz, sondern auch jede Menge Situationskomik, als etwa manche „Backtröge“ kenterten und ihre Besatzungen den Weg ins Ziel zu Fuß durchs Wasser antraten.

Sieger mit Stil und Kistenweise Bier
Am besten durch die drei Wertungsläufe kamen Felix Herzner und Janis Bittel mit ihrem Trog „Captains von der Goas Gang“, die sich über den ersten Platz, den Pokal, eine Urkunde und drei Kästen Bier freuen durften.

Auf Platz zwei folgte das „Team Rathaus“ mit Bürgermeister Florian Gallus und Stefan Eberle, die sich sportlich stark präsentierten. Dritter wurde das Team „Ausnahmezustand“ mit Paul Lange und Darian Leykamm.

Alle weiteren Platzierungen im Überblick:
Platz 4: „Radler Rosi und Resi“ – Barbara Mürl und Britta Schober
Platz 5: „Radler Theater“ – Anida Cemal und Tim Schober
Platz 6: „Eißendorfer U-Boot“ – Sebastian Schröder und Marco Dubbert
Platz 7: „Pappenheim 99/1“ – Leon Herzner und Florian Zanetti
Platz 8: „Wassertrupp“ – Simon Seibold und Michael Kaus
Platz 9: „Clubritter“ – Christian Träger und Peter Strassner
Platz 10: „Welsfrieden“ – Tim Meister und Max Wieser

Als schönster Trog des Rennens wurde von der Jury der liebevoll gestaltete „Welsfrieden“ ausgezeichnet – eine Ehrung, die besonders die Kreativität der Teilnehmer würdigt.

Zwei junge Piraten erobern die Herzen
Auf dem elften Platz landeten Leeven van der Gang und Julius Ulbrich – beide gerade einmal acht Jahre alt – mit ihrem Trog „Piraten“. Die beiden Nachwuchsseefahrer begeisterten das Publikum nicht nur durch ihre Entschlossenheit, sondern auch mit einem großen Piratenbanner, das ihnen jedoch kurz vor dem Ziel zum Verhängnis wurde. Denn es verfing sich im Geäst eines überhängenden Baumes.

An dieser Stelle zeigten Maurice Gallé und Simon Schleußinger vom Trog „Maibaum“, dass sportlicher Wettbewerb auch von Fairness lebt. Sie gaben dem festhängenden Trog der jungen Piraten den entscheidenden Schubs, sodass Leeven und Julius doch noch das Ziel erreichten. Dafür hätten die „Maibaum“-Fahrer  auf jeden Fall ein Fairnesspreis verdient gehabt.

Auf der Bühne im Bierzelt übergaben Max Löffler (Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr), Anette Pappler und Bürgermeister Florian Gallus Pokale, Urkunden und Bierpreise. Besonders die jungen Teilnehmer wie Leeven van der Gang und Julius Ulbrich durften sich über viel Anerkennung freuen – als Sieger der Herzen gingen sie in die diesjährige Geschichte des Pappenheimer Backtrogrennens ein.

So bleibt das Rennen auf der Altmühl eine liebevoll inszenierte Erinnerung an die Pappenheimer Vergangenheit – voller Sportsgeist, Humor und junger Helden mit großen Fahnen.