Ehrenamtliche Helfer leisteten 6.000 Arbeitsstunden

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(Die Osterdorfer) Das Dorfgemeinschaftshaus Osterdorf hat seit dem Startschuss der Bauarbeiten im Februar 2015 einen enormen Baufortschritt aufzuweisen. Zu verdanken ist dies den rund 6.000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden der freiwilligen Helfer. Der Vorsitzende des Vereins „DIE OSTERDORFER e.V.“ Walter Otters gab jüngst in einer Infoveranstaltung Auskunft über den aktuellen Stand des ambitionierten Projektes und zeigte weitere Ziele der Dorfgemeinschaft auf.

150711_dgh-osterdorf-02Zu der Informationsveranstaltung des Vereins „DIE OSTERDORFER e.V.“ konnte Vorsitzender Walter Otters zahlreiche interessierte Bürger im gut gefüllten Saal des Gasthauses Hüttinger in Osterdorf begrüßen.

Zu Beginn gab er einen kurzen Überblick zum derzeitigen Stand der Bauarbeiten am Dorfgemeinschaftshaus. Der Anbau der Gemeinschaftshalle an das bestehende Schulhaus in der Dorfmitte ist vollendet und das ausgegebene Ziel „Kirchweih in der neuen Dorfgemeinschaftshalle“ konnte eingehalten werden. Derzeit findet die Elektro- und Sanitärinstallation statt. Im „alten“ Schulhaus, Baujahr 1891, das erhalten bleiben muss, werden gerade die Zwischenwände neu eingezogen. Bei dieser Gelegenheit dankte Otters allen Helfern für ihr Engagement und die vielen geleisteten Arbeitsstunden. 150526-de-osterdorf-04Ein besonderes Lob sprach er dabei der „Rentnertruppe“ aus; diese Gruppe aus einigen rüstigen Rentnern organisiert ihre Arbeitseinsätze auf der Baustelle unter der Woche selbst und führt wichtige Arbeiten aus, die wesentlich zum kontinuierlichen Baufortschritt beitragen, so Otters.

Des Weiteren bedankte er sich bei allen Spendern, die das Projekt „Dorfgemeinschaftshaus“ mit Sach- und Geldspenden unterstützen, sowie bei den Frauen aus Osterdorf, die samstags immer für das leibliche Wohl auf der Baustelle sorgen – gelebte Dorfgemeinschaft eben!

Der Zweck des Vereins ist es, Räumlichkeiten für alle Vereine und Gruppierungen in Osterdorf zur Verfügung zu stellen, um die Dorfgemeinschaft zu erhalten, Traditionen zu pflegen und um eine Begegnungsstätte für Jung und Alt zu schaffen.

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Foto: Die Osterdorfer
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Foto: Private Sammlung Prusakow

Soziales Netzwerk
Dabei steht als großes Ziel unter anderem die Schaffung eines „Sozialen Netzwerkes“ auf der Agenda der Verantwortlichen. „Da es auf dem Land immer weniger Mehrgenerationen-Haushalte gibt, sei es wichtig, einen stückweisen Ersatz dafür zu schaffen“, so Otters, „und junge Familien und ältere Gemeindebürger zusammenzubringen.“ Diese könnten sich gegenseitig entlasten und ergänzen. „Eine junge Mutter, die keinen Babysitter vor Ort hat, könnte ihr Kind in der Obhut einer „Dorf-Leih-Oma“ lassen – im Gegenzug könnte die junge Dame Einkäufe für die Ältere mit erledigen“, so ein Beispiel.

Dass hierfür Potential vorhanden ist, zeigt eine nicht amtliche Erhebung. In dem 300-Seelen-Dorf wohnen zurzeit ca. 20 Witwen und 5 Witwer.

Wie solche sozialen Netzwerke konkret gestaltet werden können, liegt nun an den Bürgerinnen und Bürgern, die Otters zum Ende der Versammlung aufforderte, aktiv an den Projekten mitzuwirken und ihre Ideen einzubringen.

Tradition und Geschichte

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Foto: Private Sammlung Prusakow

Ein weiterer wichtiger Punkt

ist die Sammlung, Dokumentation und Aufarbeitung von dörflicher Tradition und Geschichte. Die älteren Dorfbewohner könnten ihr Wissen an die jüngere Generation weitergeben, und diese könnten die Informationen zeitgemäß dokumentieren, so Otters. Beispiele wären die alten Haus- oder Flurnamen und deren mögliche Bedeutung oder, wie auch andernorts schon erfolgreich gesammelt, spezielle Wörter der örtlichen fränkischen Mundart.

Bei diesen Projekten ist natürlich die Kreativität aller Dorfbewohner gefragt und Vorstand Otters forderte alle Anwesenden auf, ihre Ideen und Vorschläge aktiv mit einzubringen und in den zu gründenden Arbeitsgruppen mitzuwirken, denn es sei wichtig, dass diese Projekte von vielen Menschen mitgestaltet und gelebt werden. Es gilt, dass alle Dorfbewohner und Vereinsmitglieder weiter am Ball bleiben und sich einbringen, denn: „Es gibt noch viel zu tun!“.