Ukrainische Nationalhymne als Zeichen der Verbundenheit

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Pappenheim – Für die ukrainischen Flüchtlinge, die seit Mitte März im Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum (EBZ) untergebracht sind, hat es am Donnerstag eine hochemotionale musikalische Überraschung gegeben. Ein 37-köpfiger Posaunenchor des Verbandes der evangelischen Posaunenchöre hat bei seinem traditionellen Mittagskonzert für die Flüchtlinge neben Chorälen auch die ukrainische Nationalhymne gespielt.

Mehrmals im Jahr besucht der Verband der evangelischen Posaunenchöre das EBZ in der Pappenheimer Stadtparkstraße um dort mit Gruppen der verschiedenen Leistungsebenen Lehrgänge abzuhalten. Dabei ist es üblich, dass die Gruppen mit ihren Instrumenten zur Mittagszeit im Hof des EBZ ein kleines Platzkonzert für die Pappenheimer und die EBZ-Gäste geben.

Seitdem vergangen Sonntag haben sich 37 Posaunenchorleiter in Pappenheim zusammengefunden um unter der Leitung von Landesposaunenwartin Kerstin Dikhoff das Musizieren mit der Posaune zu verfeinern.

Schon vor vier Wochen, Mitte März kamen 25 ukrainische Kriegsflüchtlinge, meist Frauen und Kinder, teilweise stark traumatisiert in das Pappenheimer EBZ, das seitdem als Nachläufer der Erstaufnahme-Einrichtung dient. Dort werden die Flüchtlinge von Werner Lauterbach betreut, der schon in der Flüchtlingskrise 2015 in Allersberg sehr engagiert war und dabei entsprechende Erfahrungen gesammelt hat. Nachdem Lauterbach wieder in Pappenheim wohnt, war es für den Leiter des EBZ naheliegend diese bewährte Kraft für die Betreuung der Flüchtlinge einzusetzen.

Dazu gehört ganz besonders auch der seelische Beistand. Und da kommt der Posaunenchor ins Spiel. Lauterbach fragte bei der Lehrgangsleiterin an, ob sie denn die ukrainische Nationalhymne spielen könnten.

Landesposaunenwartin Kerstin Dikhoff erhält von einer jungen Unkrainerin zum Dank einen Blumenstrauß

Das ist nicht so einfach, denn dazu braucht es Noten, die für Posaune gesetzt und arrangiert sind. Diesbezüglich hatte Kirchenmusikdirektor Raimund Schächer schon vorgearbeitet und in kurzer Zeit hat er für dem Posaunenlehrgang in Pappenheim das Arrangement der ukrainischen Nationalhymne zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen des Mittagskonzerts am Gründonnerstag spielten nun das Posaunenchorensemble im Rahmen des traditionellen Platzkonzerts die ukrainische Nationalhymne, die von den ukrainischen Gästen des EBZ voller Leidenschaft mitgesungen wurde. Dabei gab es verständlicherweise auch Tränen, denn die Hymne beginnt mit den Worten „Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben ….“.

Für die erwiesene Ehre wurden Tafeln mit dem Wort „DANKE“ hochgehalten und Chorleiterin Kerstin Dikhoff erhielt einen Blumenstrauß als Zeichen des Dankes.

Über die Situation der ukrainischen Flüchtlinge in Pappenheim folgt ein gesonderter Artikel