Tolle Stimmung bei der BR-Radltour in Pappenheim

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Wenn rund 1.000 Radfahrer auf ihrem Weg in Pappenheim Station machen, dann ist in der Stadt ordentlich was geboten. Auf ihrer letzten Etappe von Herrieden nach Neuburg an der Donau hat die BR-Radltour in der mittelfränkischen Residenzstadt Halt gemacht – und wurde dort mit offenen Armen empfangen. Zwei Stunden lang war die Innenstadt fest in der Hand der Radfahrer, die bei bestem Wetter Rast machten und sich von Pappenheimer Vereinen, Gastronomen und Geschäftsleuten verwöhnen ließen. Musikalisch empfangen und verabschiedet wurden die Radler von der Feuerwehrkapelle Langenaltheim und für eine tolle Stimmung auf der Bühne sorgte Andy, alias Andreas Schindler mit seinem Keyboard.

Die logistische Herausforderung, tausend Radfahrer in geordnete Bahnen zu lenken, sei in Pappenheim mit Bravour gemeistert worden – ein Feedback, dass es nicht von den Teilnehmern, sondern auch von der Polizei gab.

Ein Empfang mit Geschichte
Mit etwas Verspätung rollte der weiß/blaue BR-Tross von der Bahnhofstraße her in die Altstadt ein – angeführt von einer kleinen Gruppe prominenter Mitradler. In der Deisingerstraße, der historischen Hauptstraße Pappenheims, empfing BR-Moderator Roman Roell die Gäste auf der Bühne vor dem Trachtengeschäft Päckert’s. Im Gespräch mit Bürgermeister Gallus rückte Roell gleich eine altbekannte Frage in den Mittelpunkt: Was hat es mit dem Spruch „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“ auf sich?

Gallus wusste dazu nicht nur Historisches zu berichten, sondern verwies auch auf die architektonischen Besonderheiten der Deisingerstraße. Deren prächtige Häuserzeile geht zu großen Teilen auf Bauwerke jüdischer Mitbürger des 19. Jahrhunderts zurück. Bis heute gilt sie als „Gute Stube“ der Stadt – und war an diesem Tag Bühne für einen wahrhaft besonderen Empfang.

Prominenz in der „Guten Stube“
Die Bühne war auch Treffpunkt für zahlreiche Ehrengäste: Neben Landrat Manuel Westphal und dem Landtagsabgeordneten Helmut Schnotz waren auch Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, der Oberbürgermeister von Neuburg an der Donau, Dr. Bernhard Gmehling, sowie Robert Husterer, 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Wellheim, und BR-Verwaltungsdirektor Dr. Albrecht Frenzel mit dabei – einige von ihnen selbst aktiv im Sattel unterwegs.

Bürgermeister Gallus nutzte die Gelegenheit, Pappenheim als touristisch attraktives Kleinod zu präsentieren – und als Ort, an dem so mancher Gast schließlich zum Bürger geworden sei.

Theater mit Tiefgang und Applaus
Ein besonderer Höhepunkt war der Auftritt der Theatergruppe Pappenheim, die unter der Regie von Annette Pappler ein erklärendes Theaterstück zur Entstehung des bekannten „Pappenheimer-Spruchs“ aufführte. BR-Moderator Roell kündigte die Darbietung augenzwinkernd als „Weltpremiere“ an – und das Publikum wurde nicht enttäuscht.

In einem eindrucksvollen Einakter wurde der bedeutende Unterschied zwischen „Ich kenne meine Pappenheimer“ und „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“ historisch fundiert und unterhaltsam herausgearbeitet und dargestellt.

Mit großer Spielfreude und wie immer mit spürbarer Leidenschaft brachte die Theatergruppe Pappenheim das erklärende Theaterstück zur Herkunft des bekannten Pappenheimer-Zitats auf die Bühne. In den einzelnen Rollen überzeugten Britta, Fabian und Franz Schober als Familie, Tim Schober als Pippin und Manuela Urban in der Rolle der edlen Frau Reginsind. Die Kürassiere wurden von Daniel Enderlein und Maximilian Löffler dargestellt, während Thomas Henle als Gefreiter Heinrich Mercy vom Pappenheimer Regiment auftrat. Peter Salisch verkörperte den strengen Grafen Terzky, und Holger Wenzel brillierte in der Rolle des Wallenstein. Als Erzählerin führte Anette Pappler selbst mit feinem Gespür und einem Augenzwinkern durch das Stück.

Der langanhaltende Applaus zeigte, dass die Pappenheimer nicht nur mit organisatorischem, sondern auch mit künstlerischem Talent glänzen konnten.

Kulinarisch bestens versorgt
Natürlich kam auch der kulinarische Genuss nicht zu kurz. Für das leibliche Wohl der Radfahrer sorgten zahlreiche Pappenheimer Betriebe und Vereine, die ein vielfältiges Spektrum an Speisen und Getränken aufboten. Vom klassischen Obazda bis hin zum Pulled Pork Burger – für jeden Geschmack war etwas dabei.

Die Bewirtung übernahmen:

Gasthaus „Zum Lindenwirt“ – Obazda, Wurstsalat, Getränke

Hotel-Gasthof „Zur Sonne“ – Schnitzel mit Kartoffelsalat, Käsespätzle, Schnitzelsandwich, Obstbecher, Getränke

Kunst- und Kulturverein – Bratwürste mit Semmel

Café im Kronengarten / Theater- und Schützenverein – Kaffee und Kuchen

Militärverein und Reservistenkameradschaft 1856 Pappenheim – Getränke

Kierstein Thomas / Bistro Partyservice „Little Diner“ – Pulled Pork Burger, Getränke

Christoph Appel – Salatbowl

Metzgerei Wörlein / Pappenheimer Getränke – Leberkäs, Getränke

Ein Abschied mit Augenzwinkern
Bevor sich der Radlerzug wieder in Bewegung setzte und Richtung Neuburg aufbrach, bedankte sich Bürgermeister Gallus nochmals ausdrücklich bei allen Beteiligten. Sein abschließendes Lob war deutlich und herzlich: „Das ist euer Erfolg, das habt ihr echt gerockt.“ Und mit einem Schmunzeln fügte er hinzu: „Auch daran erkennt man eben seine Pappenheimer

Die BR-Radltour mag weitergezogen sein – doch die Pappenheimer haben an diesem Tag bleibenden Eindruck hinterlassen.

 Zum Schluss sei dem Chronisten noch eine kleine Randnotiz gestattet: Unter den rund 1.000 gut gelaunten und ausgesprochen freundlichen BR-Radlern fiel auf, dass erstaunlich viele Teilnehmer ganz ohne elektrische Unterstützung unterwegs waren – auf klassischen, rein muskelbetriebenen Fahrrädern. Vom Veranstalter war zu erfahren, dass unter den 1.000 Fahrrädern nur 88 mit elektrischem Antrieb dabei waren. Angesichts der beachtlichen Tagesetappen ist das eine bemerkenswerte Leistung. Und was das Beste für Insider ist: Alle BR-Radler sind die Einbahnstraße richtig herum gefahren. Da möchte man fast sagen, in Anlehnung an unser Pappenheimer Zitat: „Daran erkenn’ ich meine BR-Radler.“