
Ein leuchtendes Zeichen der Lebendigkeit setzte der Kunst- und Kulturverein Pappenheim mit der Eröffnung seiner neuen Ausstellung in der Städtischen Galerie. Unter dem Titel „Das Erwachen der Farben“ zeigt der Regensburger Künstler Roman Pionke seine Werke – facettenreich, voller Licht und mit einer Ausdruckskraft, die den Betrachter unweigerlich in ihren Bann zieht.
Ursprünglich war für den Mai eine Ausstellung mit Bildern der Hofer Künstlerin Heidemarie Rauh vorgesehen, die jedoch im März dieses Jahres verstarb. In enger Abstimmung mit der Familie Rauh wurde beschlossen, die Schau zu verschieben. So öffnete sich Raum für eine künstlerische Begegnung der besonderen Art: Roman Pionke, dessen Werk ebenfalls ganz im Zeichen der Farbe steht, wurde eingeladen – eine Entscheidung, die sich als Glücksgriff erwies.
Zur Ausstellungseröffnung begrüßte Vereinsvorsitzende Uschi Kreißl zahlreiche Gäste, unter ihnen auch die Tochter und der Enkel von Heidemarie Rauh. Für eine feinsinnige musikalische Umrahmung sorgten David Weiß und seine Gefährtin Jarah Labib. Ihre einfühlsamen Klänge verliehen dem Auftakt eine stimmige Atmosphäre und spiegelten die emotionale Tiefe der gezeigten Werke wider.
In seiner Einführung würdigte Arno Pietschmann, ein enger Weggefährte Pionkes, die künstlerische Entwicklung des in Polen geborenen Malers. In jungen Jahren zur Fotografie gedrängt – ein Kunststudium war im sozialistischen Polen nicht möglich – entwickelte Pionke mit handwerklicher Präzision und unermüdlicher Neugierde seine künstlerische Sprache. Seit über 15 Jahren widmet er sich hauptberuflich der Malerei – mit Öl, Acryl, Kreide, Bleistift, Aquarell und Pastell.
„Stillstand ist für ihn keine Option“, betonte Pietschmann. Vielmehr suche Pionke beständig nach neuen Ausdrucksformen, nach Veränderung und Weiterentwicklung. Seine Werke sind geprägt von einer gegenständlichen Grundhaltung, die sich immer wieder in die Abstraktion hinein wagt – und umgekehrt. So entstehen Stadtlandschaften, Porträts und Naturszenen, in denen Farben nicht nur Flächen füllen, sondern Geschichten erzählen. Auch Pappenheimer Motive haben in die Ausstellung Eingang gefunden – eine schöne Geste an die Gastgeberstadt.
Bis zum 6. Juli 2025 ist die Ausstellung jeweils sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei – doch der Besuch lohnt sich reichlich. Denn in den drei lichtdurchfluteten Räumen der Galerie an der Stadtmühle erwartet die Gäste mehr als Kunst: ein farbenfrohes Plädoyer für Lebensfreude, Wandel und Kreativität.
Titelfoto: Kunst- und Kulturverein Pappenheim