
Der Neubau des Eichwiesenstegs ist und bleibt unsicher. Das wurde jetzt für die Zuhörer bei der öffentlichen Sitzung des Bauausschusses deutlich. Der Ausschuss empfiehlt zwar mit der Gegenstimme von Friedrich Hönig dem Stadtrat die Planung und Ausführung eines 3m breiten Steges mit Pylon und ohne Treppen. Aber angesichts der Grundstimmung der Mehrheitsführer im Stadtrat scheint es eher fraglich, ob es eine Mehrheit für diese Empfehlung gibt. Zudem kann ohne Zustimmung der Gewässereigentümerin überhaupt kein neuer Eichwiesensteg gebaut werden.
„Es gibt einen Beschluss, dass wir eine neue Brücke wollen“, stellte Walter Otters, Fraktionsführer der Freien Wähler im Stadtrat bei der Bürgerversammlung in Pappenheim am 29.02.16 fest. Damit bekennt sich der Stadtrat zwar zum Bau einer neuen Brücke über die Altmühl aber Otters macht in dem gleichen Redebeitrag auch deutlich, dass die Frage nach dem „wann „ noch lange nicht geklärt sei.
„Der Steg hat zentrale Bedeutung. Wir sind es der Pappenheimer Bevölkerung schuldig einen barrierefreien Steg zu bauen. Wir dürfen das nicht verweigern“, meinte Stadträtin Anette Pappler (SPD) bei der gleichen Bürgerversammlung.
Inzwischen hat sich nach der Vertagung des Themas im Stadtrat am 30.Juli 2015 kürzlich der Grundstücks-, Bau- und Bauhofausschuss erneut mit dem Eichwiesensteg beschäftigt.
Inzwischen hat das Ingenieurbüro Hildebrand eine Brückenvariante vorgestellt, die so, wie der jetzige Steg mit Treppen ausgestattet und auch nicht breiter als der jetzige Steg ist.
Kurios an der Sache ist, dass die schmale Ausführung mit Treppen die Stadtkasse um knapp 12.000 Euro mehr belasten würde als der Bau eines 3 m breiten Barriere freien Steges. Soll nach den Berechnungen des Ingenieurbüros die Barriere freie, breitere Brücke abzüglich der Zuwendungen in Höhe von 50 % 239.626 Euro kosten, so errechnet der Planer für den schmalen Steg mit Treppen Kosten von 251.580 Euro.
Die Diskussion im Bauausschuss drehte sich im Wesentlichen um die Befürchtung, dass mit der Barriere Freiheit eine Umfahrung der Stadt Pappenheim erfolgen könnte. Vor allen befürchtet dies Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste (BGL) Karl Satzinger. „Wir bauen einen Brücke, das wollen die Pappenheimer“ stellte Satzinger fest. Aber „Die Leute fahren ins Altmühltal hinein und um Pappenheim herum“ argumentierte Satzinger.
Günther Rusam (SPD) will diese Befürchtung nicht teilen. Er meint, dass die Tourenradler alle auf die repräsentative Burgansicht zufahren.
Man könne es in der heutigen Zeit kaum noch vertreten, eine Brücke mit Stufen zu bauen, meinte Geschäftsleiter Eberle, der auf verschiedene „Radler ategorien“ hinwies. Diejenigen, die nichts in Pappenheim wollen, würden jetzt auch schon durch die Stadt jagen ohne links und rechts zu schauen.
Der Anstieg zur Staatsstraße und der asphaltierte Weg im Wiesengrund sprechen nach Friedrich Obernöders (CSU) Ansicht nicht für einen Barriere freien Steg.
Die Bemühungen von Deutschlands größtem Sozialverband VDK, der im Internet unter www.weg-mit-den-barrieren.de die Barriere Freiheit als Menschenrecht anmahnt, zitierte Pia Brunnenmeier (SPD). Auf einer im Internet veröffentlichten Karte der VDK Internetseite, sei der Pappenheimer Eichwiesensteg unter der Überschrift Deutschlands ärgerlichste Barrieren weltweit abrufbar. „Die ganze Welt kann im Internet unsere Barriere sehen“, stellte sie bei den Beratungen fest.
[Bei Interesse können Sie die Forderungen des VDK
und die Landkarte der Barrieren hier finden …]
Bei der Abstimmung, was nun in die nächste Stadtratssitzung (17.03.2016) als Empfehlung eingebracht werden soll, stimmten letztlich auch Friedrich Obernöder (CSU) und Karl Satzinger (BGL) zögerlich und sichtlich unsicher, auch für eine barrierefreie, 3m breite Brücke über die Altmühl.
Allerdings scheint bei dieser Empfehlung die Rechnung bisher ohne den Wirt gemacht worden zu sein. Denn wie in der Angelegenheit im Stadtratsgremium entschieden wird ist völlig offen. Darüber hinaus bedarf jedweder Neubau einer Brücke nach Einschätzung der Verwaltung der Zustimmung durch die Gewässerinhaberin, die auf eine Anfrage der Stadt Pappenheim bisher nicht geantwortet hat. Verwaltungsrechtlich ist das als Ablehnung zu bewerten, erklärte Amtsleiter Eberle dem Bauausschuss. Ganz egal ob oder was der Stadtrat am Donnerstag beschließen wird, der Bau eines neuen Steges bleibt wackelig und unsicher.
Seit über 25 Jahren bin ich nun schon im Sommer in Pappenheim. Seit sicher mehr als 20 Jahren stellt sich mir die Frage: Wer nutzt den diesen Übergang überhaupt?
In den 90er Jahren habe ich ab und an mal einen Wanderer gesehen der durch das hohe Gras zum Übergang pflügte. Jahr für Jahr beobachte ich, dass sich kein Trampelpfad durch die Wiesen diesseits und jenseits der Brücke erkennen lässt.
Also wofür diesen Übergang überhaupt?
Ok, wenn schon sanieren, dann hebt die Stahlkonsruktion runter, erneuert die Betonfundamente/Pfeiler und setzt die überholte Konstruktion wieder drauf.
Meiner Einschätzung nach doch wesentlich kostengünstiger als die angedachten neuen Lösungen.
Nur die Frage darf man sich doch weiterhin stellen: “Wer wird diesen Übergang zukünftig nutzen?”
Doch wohl die gleichen Personen die in der Vergangenheit schon in Massen darüber gepilgert sind. (Immer dann, wenn ich wohl grad nicht hingesehen habe)
Lasst´s es gut sein mit dem Geld verplempern. Es wird sicher sinnvollere Verwendung zu finden sein.
Raimund Primus
Pfaffenhofen
Frau Carola Lämmerer redet mir zu 100% Prozent aus der Seele.
Wenn ich als Anlieger irgendwann, mit dem Rollstuhl über diesen Steg muss, rufe ich “ALLE” (Bürgermeister und Stadtrat an), um mich zu schieben. Vielleicht hilft mir ja noch Dr. Grzega
Mit freundlichen Grüßen (der von seine Großeltern mit Vater und Mutter im Kinderwagen über diese Brücke getragen/ geschoben wurde).
Oliver Schmidt
Ich wundere mich langsam über nichts mehr.
Hier wird wieder an den Tatsachen geschraubt, aber der klar denkende Mensch weiß:
Das den “Wensauerberg” kein gehbehinderter oder körperlich eingeschränkter Mensch mit Rollstuhl, Rollator oder Gehstock, hoch oder herunter kommt.
Eine so große Barrierefreie Brücke auch geräumt und gestreut werden muss, womit wir beim Unterhalt wären, von dem keiner redet!!! Den auch keiner wissen will.
Geht es uns da wie beim Europäischen Haus nur eine Nummer kleiner? Haben wir nicht noch genug offene Posten mit ganz vielen ??????? €€€€€€€€
Ich als Pappenheimerin bin klar dafür, daß auch die Radfahrer nicht an unserer Stadt vorbei geleitet werden.
Bitte liebe Entscheidungsträger denkt nicht nur an Zuschüsse, sondern auch an TATSACHEN!!!!
Und bitte nicht wieder einen verkappten Bürgerentscheid ………