Ortsfamilienbuch für Pappenheim vorgestellt

Im Pappenheimer Rathaussaal wurde jetzt in einem festlichen Rahmen das Ortsfamilienbuch für Pappenheim vorgestellt. Mit dem Werk haben Pappenheimes Ehrenbürger und Archivar Hans Navratil und der renommierte Familienforscher Dr. Markus Ritzka das erste Ortsfamilienbuch Mittelfrankens geschaffen. Die beiden Bände enthalten Namen und Familiengeschichte Pappenheims seit dem 16. Jahrhundert. Filialleiterin der Sparkasse überreicht einen Scheck an die Autoren.

Gute Stimmung beim Festakt zur Vorstellung des Familienbuches
Gute Stimmung beim Festakt zur Vorstellung des Familienbuches

Über viele Ehrengäste konnten sich Pappenheims Ehrenbürger Hans Navratil und Familienforscher Dr. Markus Ritzka freuen. Ihnen und ihrem Werk zu Ehren waren die Gräfliche Familie von und zu Egloffstein, Dekan Wolfgang Popp und Bergpfarrer Stefan Schleicher, der Weißenburger Stadtarchivar Reiner Kammerl die Pappenheimer Archivare Stephan Reuthner und Peter Prusakow, die Landratstellvertreter Robert Westphal und Peter Krauß, Altbürgermeister Josef Nachtmann, die Vertreter der Banken und Stadträte aller Stadtratsfraktionen in den historischen Rathaussaal nach Pappenheim gekommen.

In seiner Rede würdigte Bürgermeister Uwe Sinn das Wirken des Ehrenbürgers Hans Navratil, der als Archivar vor mehr als 40 Jahren begonnen habe Ordnung in das Pappenheimer Stadtarchiv zu bringen. Seit der Zeit forschte Hans Navratil auch in den verschiedensten Archiven um Namen und Zusammenhänge für das nun präsentierte Ortsfamilienbuch für Pappenheim zu sammeln. „Mit diesem Werk krönt unser Ehrenbürger Hans Navratil seine Lebensleistung als Archivar der Stadt Pappenheim.“, stellte Sinn fest. Allerdings sei der 93-jährige Ehrenbürger damit noch lange nicht am Ende seiner Schaffenskraft. Denn derzeit arbeite er an weiteren Projekten, wie der Fortsetzung der Fleischmannchronik und weiteren Ortsfamilienbüchern für einige Pappenheimer Grafendörfer. „Das war aber ein langer Applaus, das tut richtig gut“, freute sich Hans Navratil über den tatsächlich lange anhaltenden Applaus nach Sinns Laudatio.

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Begleitausstellung im Straßenmuseum

Das Straßenmuseum Pappenheim bietet im Museumsfenster Graf-Carl-Straße 17 eine Begleitausstellung zur Buchvorstellung an. Die Ausstellung wird unter dem Thema „Hans Navratil- unser Archivar wie immer kostenlos und rund um die Uhr gezeigt.

Dr. Markus Ritzka, der als ehrenamtlicher Heimat- und Familienforscher in fast allen Archiven der schwäbischen und fränkischen Regionen zu Hause ist, hat Hans Navratil vor einigen Jahren in Pappenheim kennen gelernt. Vor vier Jahren haben sie ihr Projekt in Pappenheim bei einer Tagung der nordschwäbischen und mittelfränkischen Ahnenforscher vorgestellt. Dabei wurden die beiden „durchaus kritisch beäugt“, schmunzelt Dr. Ritzka bei seinem Vortrag. „Nun aber kann Pappenheim – soweit uns bekannt – als erste mittelfränkische Stadt auf eine Veröffentlichung zurückgreifen, die sich bemüht hat, die Quellen sorgfältig auszuwerten und die Familien der Stadt darzustellen.

Als Quellen bei der Recherche und Namenssammlung dienten in erster Linie die Kirchenbücher der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde, die um 1620 beginnen. Die zusammengetragenen Erkenntnisse finden sich nun im Pappenheimer Familienbuch wieder. Sie zeichnen nicht nur Namen und deren Daten wie Geburt, Heirat und Tod auf sondern zeigen, soweit recherchierbar auch die Herkunft der Personen und Familien und Namen aus dem familiären Umfeld auf.

151029_familienbuch-02Man habe sich entschlossen – so Dr. Ritzka – das Pappenheimer Ortsfamilien Buch zum Selbstkostenpreis in einer Kleinauflage herauszugeben. Bei den beiden Bänden mit insgesamt über 1100 Seiten wird neben den wertvollen Familienrecherchen der Pappenheimer Bürger vom 16. Jahrhundert bis etwa zum Jahr 1920 auch die Familienstruktur des Gräflichen Hauses Pappenheim mit neuen Erkenntnissen dargestellt. Der Inhalt wird über ein umfassendes Namens- Berufs- und Ortsregister erschlossen und spiegelt auch eine Arbeitsleistung von etwa 10.000 Stunden wieder. Interessierten wird mit dem Ortsfamilienbuch Pappenheim ein Stück Stadtgeschichte nähergebracht und gewährt Einblicke in die Lebensverhältnisse vergangener Zeitläufe.

Die beiden Bände können zum Preis von 40,- Euro erstanden werden.

Für eine Überraschung sorgte am Ende der Feierstunde Stefanie Mehringer, die Filialleiterin der Sparkasse Pappenheim. Mit einem Scheck brachte sie die Wertschätzung für die geleistete Arbeit rund um das Pappenheimer Familienbuch zum Ausdruck, worüber sich Hans Navratil und Dr. Markus Ritzka sich natürlich besonders freuten. Überhaupt zeigte sich Dr. Ritzka, der schon viele Ortsfamilienbücher vorgestellt hat beeindruckt von dem würdigen und festlichen Rahmen, in dem das Werk vorgestellt werden konnte.

Gute Stimmung beim Festakt zur Vorstellung des Familienbuches
Gute Stimmung beim Festakt zur Vorstellung des Familienbuches

 




Damals in Pappenheim- HGV präsentiert Kalender 2016

150925_kalender-01Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. hat jetzt im Straßenmuseum Pappenheim einen Bildkalender für das Jahr 2016 vorgestellt. Der Kalender zeigt alte Häuser in der Pappenheimer Innenstadt, die den Wandel in Pappenheim zum Ausdruck bringen soll. Fotos können herausgetrennt und als Postkarten versandt werden.

„Mit der Umgestaltung des Wieserhauses, den Abbruch des Hübneranwesens, die anstehenden Neugestaltungen im Bereich des Lämmermann- und des Schinnererhauses wird in Pappenheim ein fortschreitender Wandel erkennbar. 150925_kalender-03Das bahnbrechende Neubauprojekt des „Hotels Zur Sonne“ erzeugt Aufbruchsstimmung bei vielen Bürgern unserer Stadt„ sagte die Vereinsvorsitzende Renate Prusakow, bei der Feierstunde zur Vorstellung des Kalenders. Um deutlich zu machen, dass es einen Wandel in der Pappenheimer Innenstadt schon früher gegeben hat, habe der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. einen Bildkalender aufgelegt, durch den das Bewusstsein des ständigen Wandels auch in Pappenheim Einzug halten soll.

„Damals in Pappenheim – Häuser unserer Stadt“, ist das Thema des Kalenders 2016. Auf der Titelseite befindet sich ein Übersichtsfoto der Deisingerstraße, das von Marschall Gottfried Heinrich von Pappenheim – dem Symbol des Heimat- und Geschichtsvereins überragt wird. Marschall Gottfried Heinrich war es, dem Pappenheim das Schillerzitat „daran erkenn´ ich meine Pappenheimer“ zu verdanken hat, das dem Namen Pappenheim den Stempel von Treue und Zuverlässigkeit aufdrückte. 150925_kalender-06Zu jedem Foto gibt es einen Text von Hans Navratil in dem das gezeigte Haus kurz beschrieben wird. Die Fotos können herausgetrennt und als Postkarte versandt, oder in einem Album gesammelt werden. Im Kalendarium sind die wichtigsten feststehenden Pappenheimer Termine, wie Kirchweihen und Märkte eingetragen. Die Gestaltung und Umsetzung des Kalenders wurde von der Werbeagentur Weißlein übernommen.
Wie Renate Prusakow betonte, ist dieser Kalender ein weiterer Beitrag zur lebendigen Geschichte in Pappenheim und wird in einer limitierten Auflage von 200 Stück aufgelegt.

Der Kalender des Heimat- und Geschichtsvereins ist zum Preis von 14,50 € im Straßenmuseum Pappenheim, in der Tourist-Information und bei Schreibwaren Windisch zu erhalten.

Über zahlreiche Gäste konnte sich das Straßenmuseum Pappenheim bei der Feierstunde zur Vorstellung des Kalenders freuen. Unter ihnen waren auch Gräfin Ursula zu Pappenheim, Ehrenbürger Hans Navratil, Altbürgermeister Josef Nachtmann, Bürgermeister Uwe Sinn, Stadtrat Herbert Halbmeyer, Schulleiter Erwin Koch, CSU-Ortsverbandsvorsitzender 150925_kalender-08Markus Wurm, sowie Geschäftsleute aus der Deisingerstraße und Vereinsvertreter. Besonders begrüßt wurden auch Gäste aus der französischen Partnerstadt Coussac Bonneval, die von Bürgermeister Sinn die ersten beiden Kalender überreicht bekamen.

In seinem Grußwort lobte Bürgermeister Uwe Sinn den Kalender als ein sehr gelungenes geschichtliches Zeitdokument der Pappenheimer Innenstadt. Er freue sich über das ehrenamtliche Engagement in Pappenheim und sprach kurz über den bevorstehenden Wandel, der dann auch den Abbruch des Lämmermannhauses und des Schinnereranwesens vorsehe. Der große Mut und die immense Investition des Hotels Sonne mit dem Neubau anstelle der Metzgerei Hübner gebe vielen Bürgern das Gefühl, dass es in Pappenheim voran geht und die Lebensqualität unserer Stadt sich verbessert.




Tag des offenen Denkmals in Pappenheim

grasmahlsaal-02Am Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr deutschlandweit am Sonntag, 13. September 2015 stattfindet, wird in Pappenheim der Grasmahlsaal im Pfarrstadel des evangelischen Gemeindehauses (Pappenheim. Graf-Carl-Str. 1) zu besichtigen sein. Von 13:00 bis 17:00 Uhr werden Archivar und Ehrenbürger Hans Navratil sowie Lektor Rolf Kieslinger das historische Kleinod Pappenheims erläutern, das seine geschichtlichen Wurzeln schon im Mittelalter hat.

Zur Geschichte des Grasmahlsaals hat Stadtarchivar Hans Navratil nachfolgenden Beitrag verfasst.

Pfarrstadel und „Grasmahlsaal“
von Hans Navratil

Der sogenannte Pfarrstadel ist ein an das Dekanatshaus angebautes Gebäude, das schon 1591 aktenkundig wird. Als Marschall Christoph Ulrichdas ganze Anwesen an den Stadtvogt Johann Moll verkauft, wird es bezeichnet „als daran liegender und dazugehöriger neuer Bau“. Vielleicht hat der Marschall mit diesem Anbau seine Wohnung vergrößert, denn der oberste Raum ist mit Wandmalereien versehen und hat bestimmt früher als Wohnraum gedient.

Als 60 Jahre später Haus und Stadel in der Hände der Pfarrpfründestiftung gelangten, diente der untere Teil des Anbaus als Zehentstadel und der oberste Stock als „Grasmahlsaal“. Mit diesem Ram hatte es folgende Bewandtnis:

Der jeweilige Pfarrherr hatte im Laufe des Jahres Einnahmen verschiedenster Art. Aber einmal im Jahr hatte er die Pflicht, seine Gültbauern zu bewirten. Dies geschah früher, als der der Pfarrrherr noch im Dechantshof bei St. Gallen wohnte, am Tage Himmelfahrt auf seiner Wiese neben dem Haus (jetzt zum Friedhof gehörig). Nach glaubwürdigen Berichten soll es da Kalb- und Lammfleisch, Hühner, Fische, Krebse, Kapaune, Eier und anderes, dazu Brot, Kraut und Brühe gegeben haben. Es war das Grasmahl am Auffahrtstag, eben das Mahl auf der Wiese im Grase.

Als der Pfarrherr in die Stadt, in das neue Pfründehaus zog, entfiel das Fest draußen, unter den schattigen Obstbäumen und wurde in den Garten bzw. Stadel des Dekanatshauses verlegt. Seither heißt der oberste Raum mit der schönen Wandmalerei „Grasmahdsaal“ oder „Grasmahlsaal“.

In späteren Jahren ist das Grasmahl auf den Kirchweihtag verlegt worden. Der Mesner Zuttel schreibt 1704 in seiner Chronik: „Nun sei Gott hunderttausend Mal Lob und Dank gesages, dass wir eine Kirchweih erlebet haben … Da hab ich diesmal meine Gültbauern zur Kirbei geladen weiln vergangenes Jahr darhinden geblieben, ihre Mahlzeit.“ (Durch die Kriegswirren beim Einfall der Franzosen wurden 1703 keine Feste abgehalten.)

In den Jahren 1958 und 1963 wurde der Pfarrstadel ausgebaut. Die neuen Räume dienen als Gemeindehaus. Auch der „Grasmahlsaal“ erhielt eine gründliche Renovierung manche halten ihen für einen den schönsten Räume in Pappenheim.

 




Die Bilder des Jahres

Das Straßenmuseum Pappenheim eröffnet in seinem Museumsfenster zum Beginn des Neuen Jahres eine Fotoausstellung mit einer Bilderrückschau auf das Jahr 2014. Eröffnet werden soll diese Ausstellung in einer Feierstunde zusammen mit der Stadtkapelle Pappenheim am Sonntag, 11. Januar 2015 um 11:00 Uhr im evangelischen Gemeindehaus. Dieses wurde großzügiger Weise von Dekan Popp und dem Kirchenvorstand für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt.

Bei der Ausstellungseröffnung werden ergänzend zu der Ausstellung im Museumsfenster weitere Fotos präsentiert, die prägend für das Jahr 2014 in Pappenheim waren. Eingeladen zu der Ausstellungseröffnung sind alle, die Interesse an Heimat und Geschichte in Pappenheim und Freude an einer Pappenheimer Fotorückschau auf das Jahr 2014 haben.

Für eine dauerhafte und intensivere Betrachtung steht eine Fotoauswahl der Bilder des Jahres im Straßenmuseum Pappenheim, Graf-Carl-Straße 17, kostenlos und rund um die Uhr zur Verfügung




Ein Pappenheimer Ehrenbürger und sein Stadtarchiv

Hans Navratil zum 92. Geburtstag von Stephan Reuthner

Am heutigen 28. August 2014 feiert Hans Navratil, Ehrenbürger von Pappenheim und Stadtarchivar, seinen 92. Geburtstag, zu dem ihm alles Gute, Gesundheit und noch viele Jahre in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit gewünscht seien.

140828_archiv-navratil-01Mit seiner Person und seinem Lebensweg – er wird manchmal auch als das lebende Gedächtnis der Stadt bezeichnet – sind eng die Entstehung des Pappenheimer Stadtarchivs in seiner heutigen Form und dessen liebevolle Pflege verknüpft. Vor mehr als 40 Jahren hat Hans Navratil damit begonnen, den ab Anfang des 19. Jahrhunderts vorliegenden städtischen Unterlagen eine Ordnung zu geben. In unzähligen Stunden wurden von ihm Magistratsprotokolle, Polizeiakten, Urkunden, Verwaltungsakte und vieles mehr sortiert und über ein Findebuch, das heute mehrere Hundert Seiten umfasst, katalogisiert. So liegen die Archivalien gut auffindbar und zugänglich in ihren Kartons in den hohen und langen Regalreihen unter dem Dach des Pappenheimer Rathauses. Als besondere Schätze gelten z.B. das alte Grundbuch und Ausgaben des „Pappenheimer Wochenblattes“ ab 1840, aber auch einzelne Urkunden und Schriften, die bis ins 17. Jahrhundert zurückgehen.

140828_archiv-navratil-05Ursprünglich wurde die ehrenamtliche Arbeit von Hans Navratil in räumlich beengten und – besonders im Winter – unter oft unwirtlichen Umständen geleistet. Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen mit der Umsetzung des Bayerischen Archivgesetzes und dem Beschluss einer Archivsatzung durch den Stadtrat Pappenheims seit April 2009 grundlegend verändert. In einem neu geschaffenen Arbeitsraum mit der entsprechenden technischen Ausstattung erfolgt nun eine digitale Katalogisierung. „Da hat die Stadt in das Archiv investiert“, freut sich Hans Navratil, „und der Städtische Bauhof hat bei der Einrichtung des Arbeitsraumes eine hervorragende Arbeit geleistet“.

Die Vereidigung von Heinrich Haarnagell und Stephan Reuthner als weitere ehrenamtliche Stadtarchivare hat zudem ermöglicht, die Archivalien der Pappenheimer Ortsteile schrittweise in das bestehende Archiv zu integrieren. Im Moment stehen die Osterdorfer Akten an: Hohe Stapel sind auf dem Sortiertisch des Arbeitsraumes aufgehäuft, die in den nächsten Wochen und Monaten eingearbeitet werden. Nicht vergessen werden dürfen die Beiträge, die der verstorbene Archivar Eberhart Thielert in seiner langjährigen Tätigkeit für die Stadt Pappenheim geleistet hat, sowie die Recherchen von Herrn Dr. Jakob für den Ortsteil Göhren.

140828_archiv-navratil-03Interessant ist, wie Hans Navratil die Veränderung in den Haltungen gegenüber „seinen Archivalien“ charakterisiert. Weckten sie zu Beginn seiner Tätigkeit kaum Interesse oder wurden sie sogar als „altes Gelumpe“ abgetan, gehen inzwischen fast jede Woche Anfragen bei ihm ein. Neben Auskünften über Familiengeschichten hilft er namhaften Buchautoren und Historikern wie Barbara Stadler in ihren Forschungen weiter. „Ein Archiv hat nur einen Wert, wenn es für Informationen und Auskünfte jedermann offen steht“, betont Hans Navratil. Oder wenn es eine Grundlage für eigene Veröffentlichungen liefert. So ist aktuell eine „Chronik Pappenheims aus den Jahren 1900 bis 1909“ erschienen, die sich als Fortsetzung der bekannten Fleischmann-Chronik versteht.

Eine weitere Veränderung des Stadtarchivs hat sich auch dadurch ergeben, dass in den neu gestalteten Räumlichkeiten Exponate mit einem Bezug zu Pappenheim gesammelt und aufgestellt sind. So sind Bilder, Auszeichnungen und Urkunden, Produkte der Pappenheimer Ofenfabrik und der Pappenheimer Burgkeramik sowie Erinnerungsstücke an Pappenheimer Geschäfte aus alten Zeiten zu finden. Das Pappenheimer Stadtarchiv versteht sich damit auch als Anlaufstelle für die Aufbewahrung und Sicherung von Realien.

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Lützen informiert über Pappenheim

Eine imposante Ausstellung über Pappenheim hat das Museum im Schloss Lützen jetzt eröffnet. Zur Eröffnung waren zusammen mit Gräfin Ursula zu Pappenheim Abordnungen der Heimat- und Geschichtsvereine aus Pappenheim und Gräfenthal in Lützen. Die Ausstellung und das Begleitbuch beleuchten das Leben des Kaiserlichen Feldmarschalls Gottfried Heinrich zu Pappenheim und die Stadt Pappenheim.

140823_luetzen-08Der Hauptmann des Musketierregiments Pappenheim lässt seine Mannschaft stillstehen, die mit der Bewachung des Schlosstores in Lützen beauftragt ist. Mit kräftiger Stimme begrüßt er Gräfin Ursula zu Pappenheim, die an der Spitze der Delegation des Pappenheimer Heimat- und Geschichtsvereins vor dem Schloss in Lützen ankommt. Applaus, Jubel und laute Vivat-Rufe beim Einzug der sympathischen und charismatischen Botschafterin und letzten Nachfahrin des Pappenheimer Marschallgeschlechts in den Lützener Schlosshof. Dort wird sie von Museumsleiterin Sonja Quente, dem Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Maik Reichel, Ersten Bürgermeister Dirk Könnecke und Historikerin Dr. Inger Schubert von der Gustav-Adolfgedenkstätte begrüßt.

Zusammen mit der Delegation aus Pappenheim zieht auch die Abordnung des Heimat- und Geschichtsvereins „Die Pappenheimer“ aus Gräfenthal in den Schlosshof zu Lützen ein.

Diesmal ist es anders als am 6. 11.1632; ein friedlicher Anlass, der die Pappenheimer nach Lützen bringt. 140823_luetzen-10Als Abrundung einer geschichtlichen Aufarbeitung der historisch berühmten Schlacht bei Lützen wird eine Ausstellung über Pappenheim eröffnet. Dabei nimmt natürlich die historische Aufarbeitung der Lebensgeschichte des berühmten Pappenheimers das Gros der Ausstellung ein, aber auch die Stadt Pappenheim wird in der Ausstellung und in dem hierzu erschienen 113 seitigen Buch mit vielen Bildern des Fotografen Janosch Stekovisz liebevoll vorgestellt und beschrieben.

Bei Ihrer Eröffnungsrede spricht Sonja Quente den „Altmühlpappenheimern“ aus der Seele, als sie darauf hinweist, dass die Werte und Schönheiten einer Stadt immer von den anderen besser gesehen und höher eingeschätzt werden als von der eigenen Bevölkerung. Sie bedankte sich bei der gräflichen Verwaltung und der Stadt Pappenheim für zur Verfügung gestellten Exponate und unterstrich, dass eine solche Ausstellung ohne Fördermittel nicht denkbar wäre. Beeindruckt zeigte sich Quente von der Stadt Pappenheim und den Pappenheimern die zur Ausstellungseröffnung angereist waren. Von dem Leitthema der Ausstellung „Daran erkenn´ ich meine Pappenheimer“ leitete Sie über zu den heutigen Tagen und schloss mit der mit dem Hinweis, der wohl für den Feldherrn und die Stadt gleichermaßen gilt: „Pappenheim lebt in unseren Herzen“.

140823_luetzen-11Die besten Grüße aus der Stadt Pappenheim übermittelte Renate Prusakow, die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Pappenheim und Ortsteile e.V. Sie freue sich, dass man heute in Lützen mit der Ausstellung tief in die Geschichte eintauchen könne und überreichte dem Museum ein Wappen der Stadt Pappenheim das wie Museumsleiterin Sonja Quente versprach, einen Ehrenplatz im Museum erhalten wird. Zu ihrem persönlichen Schutz bekam die Museumsleiterin aus Pappenheim noch einen Pappenheimer Regenschirm. Den Schreibtisch von Maik Reichel in Magdeburg wird künftig eine Pappenheimer Tasse zieren, die er vom Heimat- und Geschichtsverein aus Pappenheim bekam.

140823_luetzen-13Maik Reichel, Kurator der Ausstellung ist Direktor der Landeszentrale für politische Bildung beim Land Sachsen Anhalt. Er erzählt in seinem Festvortrag seine Erlebnisse mit und in Pappenheim. Zum 80. Geburtstag Ihrer Erlaucht Gräfin Ursula zu Pappenheim war es 2006 auf Einladung von Renate Prusakow erstmals nach Pappenheim gekommen. Daraus haben sich zahlreiche weitere Besuche ergeben, bei denen in freundschaftlicher Atmosphäre auch die jetzige Ausstellung vorbereitet wurde.

Reichel stellt Feldmarschall Gottfried Heinrich zu Pappenheim zusammen mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf und Wallenstein als einen der drei bekanntesten Namen des Dreißigjährigen Krieges vor. „Gewiss sei er, denn man wegen seiner vielen Verletzungen auch „Schrammenhans“ nannte ein Haudegen gewesen“ trägt Reichel vor. „Aber er war auch ein ungewöhnlich origineller Denker und seinen Kameraden intellektuell weit überlegen“, weiß der Historiker Maik Reichel zu berichten.

140823_luetzen-01aAusführlich geht Reichel auch auf den „Pappenheimer Spruch“ ein, der sich aus der ursprünglich positiven Bedeutung im Schillerdrama Wallensteins Tod in eine eher zweifelhafte Bewertung des jeweiligen Gegenüber entwickelt hat.

„Treue, Aufrichtigkeit und guten Gehorsam bescheinigt Wallenstein in dem Schillerdrama den Soldaten des Pappenheimer Regiments. Also doch anders als das Sprichwort heute meint“, stellt der Historiker in seinem Vortrag fest.

Voller Stolz präsentiert Maik Reichel schließlich das Begleitbuch zur Ausstellung, das den Titel „PAPPENHEIM“ trägt. Dieses mit vielen brillanten Fotos des Fotografen Janosch Stekovics bebilderte Werk stellt Pappenheim als zentrale Figur der deutschen Geschichte und die Stadt Pappenheim als wunderbare Stadt im Altmühltal dar.

Nach einer ausführlichen Besichtigung des Museums im Schloss Lützen konnte die sehr geschichtsinteressierte Reisegruppe, mit Ehrenbürger Hans Navratil, bei der sich auch Teilnehmer aus Treuchtlingen, der Geburtsstadt Gottfried Heinrichs befanden noch mehrere historische Schätze der Stadt Lützen besichtigen. Dazu gehörte auch die Gedenkstätte für den Schwedenkönig Gustav Adolf, der wie auch Feldmarschall Gottfried Heinrich zu Pappenheim im Jahre 1594 geboren wurde und wie der berühmte Pappenheimer am 6. 11. 1632 in der Schlacht bei Lützen sein Leben ließ.

Dieser Besuch zwischen den Fronten des Schlachtfelds von Lützen wurde durch die detaillierten Erläuterungen von der schwedischen Historikerin Dr. Inger Schubert und Maik Reichel für die Reisegruppe des Heimat- und Geschichtsvereins besonders wertvoll.




Daran erkenn´ ich meine Pappenheimer

140807_stramu-04Das Straßenmuseum Pappenheim hat jetzt eine neue Ausstellung zu Feldmarschall Gottfried Heinrich zu Pappenheim eröffnet. Die Ausstellung ist ein Hinweis auf eine Ausstellung im Schloss Lützen, die am 23. August eine Ausstellung über den großen Pappenheimer eröffnet. Die Stadtkapelle Pappenheim und alle Pappenheimer sind zur Ausstellungseröffnung eingeladen. Anmeldung zur Tagesfahrt ab sofort in der Tourist Information möglich.

Der Heimat- & Geschichtsverein Pappenheim & Ortsteile e.V. pflegt schon seit seiner Gründung eine enge Beziehung zur Stadt Lützen, jener Stadt in der Feldmarschall Gottfried Heinrich zu Pappenheim am 9. November 1632 in der legendären Schlacht bei Lützen den Tod fand.

140807_stramu-03Das Museum im Schloss Lützen hat zu dieser Schlacht eine Ausstellungstrilogie erarbeitet, die nun mit der Ausstellung über Feldmarschall Gottfried Heinrich zu Pappenheim mit dem Titel „Daran erkenn´ ich meine Pappenheimer“ abgeschlossen wird. Die Ausstellung beschäftigt sich neben der Person des Reitergenerals auch mit dem Ort Pappenheim und dem „Pappenheimer Spruch“ den der Volksmund auch in Frankreich, Dänemark, Russland und Schweden kennt. Zu dieser Ausstellung wird auch ein Buch veröffentlicht, in dem neben dem berühmten Pappenheimer auch die Stadt Pappenheim und insbesondere Gräfin Ursula zu Pappenheim als letzte Nachfahrin des berühmten Marschallgeschlechts gewürdigt werden.

Als Hinweis zu dieser Ausstellung und als Einladung, diese Ausstellung in Lützen über Pappenheim zu besuchen, hat jetzt das Straßenmuseum Pappenheim im Museumsfenster ebenfalls eine kleine Ausstellung eröffnet, die sich mit Lützen und dem großen Pappenheimer Feldmarschall beschäftigt.

140807_stramu-02Das Museum im Schoss Lützen eröffnet die Ausstellung im Rahmen eines Festaktes am Samstag, 23. August, den die Stadtkapelle Pappenheim musikalisch umrahmen wird. Im Rahmen einer Tagesfahrt sind alle, die Interesse an der Geschichte Pappenheims haben, eingeladen, an diesem Festakt im Schloss Lützen teilzunehmen. Anmeldung und Info zu der Tagesfahrt ist in der Tourist Information möglich.

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Pappenheimer Rathauschef im Roten Rathaus von Berlin

Februar 2004 –

Als Geschenk zum 60. Geburtstag ihres Chefs hatten sich die Beschäftigten der Stadt Pappenheim etwas ganz besonderes einfallen lassen. Sie überreichten dem Jubilar einen Reisegutschein nach Berlin mit einem Empfang beim regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit im Roten Rathaus.

In der vergangenen Woche hat unser Bürgermeister zusammen mit seiner Frau die Reise in die Bundeshauptstadt angetreten. Am Montag Mittag war es dann so weit. Von seinem Amtsbruder, dem regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit höchstpersönlich wurde er in dessen Amtszimmer empfangen.

Bei dem etwa einstündigen Gespräch stellten beide Stadtoberhäupter fest, dass sie mit ähnlichen Sorgen und Problemen zu kämpfen haben. Rege wurde darüber diskutiert, wie es besser werden könnte. Nach dem O-Ton aus dem Pappenheimer Rathaus meinte Wowereit dazu, dass

seine Bezirksbürgermeister von dem Provinzbürgermeister bezüglich Haushaltsverschlankung bzw. Konsolidierung einiges lernen könnten. Seine Bürgermeister stellen noch große Forderungen, um die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger  zu erfüllen.“

Die Pappenheimer Haushaltsanierungsmassnahmen, insbesondere die Einschränkung der Straßenbeleuchtung, hatten sich bis in die Bundeshauptstadt herumgesprochen. (Man hatte auch in Berlin den Skribenten gelesen).  Man sprach auch über das Berliner Beschäftigungsmodell und den Ausstieg aus dem Tarifvertrag.

Bürgermeister Krauß überreichte seinem Berliner Amtskollegen  ein Pappenheimer Wappen und  lud  Wowereit zu einem Besuch ins „Grüne Rathaus“ nach Pappenheim ein.




Manfred Kreißl als Stadtrat vereidigt

12. Februar 2004 –

Wie berichtet, musste die Stadträtin Rummel wegen ihres Umzuges nach Solnhofen ihr Stadtratsmandat in Pappenheim aufgeben. Für sie ist nun Manfred Kreißl von der SPD-Liste in den Stadtrat nachgerückt.
Der 55jährige Pappenheimer ist Realschullehrer und stellvertretender Leiter der Realschule in Weißenburg.
Er wird das Aufgabengebiet von Britta Rummel übernehmen und auch die gleichen Ausschüsse wie seine Vorgängerin besetzen. Damit ist er für die Kindergärten und die Spielplätze zuständig




Straßenausbaubeitragssatzung am unsinnigen Donnerstag

Februar 2004 –

Die Straßenausbaubeitragssatzung – Hinter diesem  Wortungetüm verbirgt sich die Tatsache, dass die Anwohner von Gemeindestraßen künftig die Sanierung und den Ausbau ihrer Straßen und Gehwege in der Höhe von 30 bis 70 % mitfinanzieren müssen.

Am Rande vermerkt

Eigentlich wollten der Heinrich Herzner und ich unsere Dauerkarten für die Stadtratssitzung diesmal gar nicht ausnützen und der Sitzung am unsinnigen Donnerstag fern bleiben. Aber die Entscheidung zum Thema Straßenausbausatzung ist für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt mit solch gravierenden Auswirkungen verbunden, dass wir es schon miterleben wollten, wie diese Entscheidung zustande kommt.
Fast zehn Zuhörer waren wir insgesamt und wir haben es sicher nicht bereut. Gleich der erste Eindruck war positiv. Nicht wie es sonst öfters der Fall ist, hat der Bürgermeister den Eindruck vermittelt, die Entscheidung nach seinen Vorstellungen „durchpeitschen“ zu wollen,  sondern hat eine fast zweistündige Debatte zugelassen.

Die Diskussion selbst war geprägt von Sachlichkeit und augenscheinlichem Bemühen, der Stadt Bestes zu suchen. Ich habe auch keinerlei parteipolitische oder sonstige, sachfremden Anspielungen bemerken können. Selten hatte ich so sehr das Gefühl, dass die Stadträte, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, sich ernsthaft und ausschließlich mit den belangen der Stadt auseinandersetzen.

Ich bin sicher, die Straßenausbausatzung wird erlassen und es wird viele Anlieger finanziell hart treffen. Aber ausgerechnet die Diskussion am unsinnigen Donnerstag hat mich von dem ernsthaften Bemühen des Stadtrates überzeugt Alternativen zu suchen. „Wir wollen heute keine Entscheindung unter der Narrenkappe treffen“ beschloss Stadtrat Kleber die Debatte.

Satzung zur Anliegerfinanzierung von Straßenbaumaßnahmen könnte man dieses Werk deutlicher und zutreffender beschreiben.

Zur Vorgeschichte:

Eigentlich  sollte die Grundsatzentscheidung, ob für Pappenheim eine solche „Bürger-Straßenbezahl-Satzung“ erlassen wird,  bereits Ende November im Stadtrat beschlossen werden. Fast wäre es ja auch so gekommen und die zu erwartenden Wogen der Entrüstung hätten sich bis zu den Bürgerversammlungen wieder geglättet gehabt.

In der damaligen Sitzung (Der Skribent hat berichtet) war neben dem Bürgermeister ganz offenbar Stadtrat Rathsam der einzige, der die Tragweite und die Bedeutung der anstehenden Entscheidung für die Bürger unserer Stadt überblickt hat. Schon damals hatte er angeregt, nach Möglichkeit eine andere, gerechtere Art der Straßenfinanzierung anzustreben und beantragt, die Entscheidung zu vertagen. So wurde in der damaligen Sitzung beschlossen, man werde die Beratungen zu diesem Thema am unsinnigen Donnerstag fortsetzen.

Ziel der Beratungen:

In dieser Sitzung berieten die Stadträte nicht über den Inhalt der Straßenausbausatzung, sondern es ging, wie oben schon erwähnt um die Grundsatzfrage, ob diese Satzung überhaupt erlassen werden soll.

Der Bürgermeister

wies einleitend auf die Problematik und den Diskussions- und Klärungsbedarf hin. Er wünsche zu dieser für die Bevölkerung wichtigen und weitreichenden Entscheidung keine Kampfabstimmung sondern einen breiten Mehrheitsbeschluss. Es werde ganz sicher eine schwere Entscheidung werden, aber im Hinblick auf die Finanznot der Stadt sehe er keinen Weg, der an der unseligen Satzung vorbeiführt.

Zur Sache selbst führte er aus, das der Erlass einer Straßenausbausatzung schon seit über 20 Jahren in Pappenheim ein Thema ist und 1995 unter seinem Amtsvorgänger schon einmal ernsthaft im Gespräch war. Auch wies er unter anderem darauf hin, dass man nicht warten solle bis es „brennt“ und die Baumaßnahmen unmittelbar bevorstehen. Im übrigen gehe es nicht um den Inhalt der Satzung sondern nur darum, ob überhaupt eine derartige Satzung erlassen werden soll.

Der 2. Bürgermeister Obernöder

eröffnete die Diskussion mit der Anmerkung, dass er bei dieser Grundsatzentscheidung schon wissen möchte um was es genau geht und in welcher Höhe genau der einzelne Bürger belastet wird. Man solle  für einen konkreten Fall  beispielhaft berechnen, welchen Betrag ein Anlieger zu zahlen hat. (Berechnungsbeispiel weiter unten). sek-06Gleichzeitig machte er, wie einige Nachredner auch, seiner Verärgerung darüber Luft, dass Kfz- Mineralöl- und sonstige Steuern dem Bürger mit der Begründung abverlangt würden die Straßen zu finanzieren. Nun sei aber wieder kein Geld für die Gemeinden da. Der Bürger werde also für den Straßenbau mehrfach abkassiert.

Stadtrat Kleber

meinte, dass der Text der vorliegenden Mustersatzung sehr kompliziert abgefasst sei. In einer späteren Wortmeldung beklagte er, wie fast alle Redner, die große Ungerechtigkeit, die diese Satzung in sich birgt. Außerdem sei die Problematik wieder einmal so, dass der Stadtrat eine Entscheidung treffen soll die von der Regierung und dem Landkreis schon längst getroffen und diktiert ist.

Stadträtin Seuberth

äußerte die Befürchtung, dass es wegen dieser Satzung zu einer Flut von Einsprüchen und Rechtsstreitigkeiten auf die Stadt zukommen könne. Außerdem sprach sie die Problematik der  Hausbesitzer an, die finanziell nicht in der Lage sind die Straßenbauumlage zu bezahlen.
Dazu meinte der Bürgermeister, dass Eigentum verpflichte und dass das Geld von der Stadt dann eben mit dem Gerichtsvollzieher oder durch eine Grundschuld (Hypothek) eingetrieben werden müsse. Es sei nicht möglich Sonderregelungen zu schaffen. Alle werden gleich behandelt.

sek-07 Stadtrat Engeler

schlug vor, man solle sich vonseiten der Stadt nicht alles gefallen lassen und einmal versuchen dagegen vorzugehen, dass von der Kommune bei ständiger Kürzung der finanziellen Zuwendungen immer mehr verlangt werde.

Stadtrat Lämmerer

meinte, dass man sich seitens der Stadt schon seit etwa 20 Jahren um eine solche Satzung gedrückt habe. Eine solche Satzung wäre in früheren Zeiten dem Bürger viel leichter vermittelbar gewesen. Bevor die Anordnung von „oben“ kommt, solle man aber den Erlass einer solchen Satzung beschließen und den geringfügigen Spielraum bei der Ausgestaltung des Satzungstextes nutzen.

Stadtrat Rathsam

sprach auch von einer eklatanten Ungerechtigkeit, die man den Bürgern zumute. Während sich die Anlieger von Kreis- und Staatsstraßen beim Ausbau nur am Gehwegausbau finanziell beteiligen müssen, werden die Anlieger von Gemeindestraßen mit 30 bis 70 % an den Gesamtbaukosten beteiligt.
Andererseits wusste er zu berichten, dass in Bayern schon fast 90 % aller Gemeinden eine solche Satzung haben.
Es bestehe auch die Gefahr, dass der Stadt enorme entwicklungspolitische und finanzielle Nachteile entstehen, wenn die Satzung nicht erlassen wird.
Die Wirksamkeit der Satzung solle man im Falle eines positiven Beschlusses aber auf alle Fälle auf einen Zeitpunkt legen, wenn alle laufenden Straßenbaumaßnahmen abgeschlossen sind.

Stadtrat im Februar 2004
Stadtrat im Februar 2004

Stadtrat und Straßenreferent Halbmeyer

stellte einen Katalog von ausbaubedürftigen Straßen vor. Auch er meinte, dass an der Ausbausatzung kein Weg vorbeiführen könne.

Stadtrat Kreißl

führte in seinen Ausführungen mit dem Ausschlussverfahren auf die Notwendigkeit der Satzung hin. Eine Finanzierung durch Erhöhung der Grundsteuer und Streichung von freiwilligen Leistungen der Stadt  sei nicht mehr möglich. Die dritte Variante, die Straßen einfach verkommen zu lassen sei nicht seriös, also führt an der Satzung kein Weg vorbei.

Entscheidung vertagt:

Wegen der großen Tragweite für die Bevölkerung wollte man sich den Entscheidungsprozess bei den Stadträten noch bis zur übernächsten Sitzung, das ist am

Donnerstag, der 25. März 2004.

Gleicher Saal – gleiche Räte – gleiches Thema – gleiche Zuhörer – so würde man bei der Sitzung  in Veitshöchheim gesagt haben.




EDEKA – Neukauf schließt beide Einkaufsmärkte

Februar 2004 –

Es scheint amtlich zu sein. Beide Supermärkte in Pappenheim werden von EDEKA-Neukauf geschlossen. Während man den Markt an der Beckstraße vollkommen schließt, supermarkt-01wird der Markt am Lachgartenweg von einem Privatmann, wie es in Solnhofen auch der Fall ist, weitergeführt. Nicht mehr EDEKA, sondern „Gut und Nah“ soll der Markt dann heißen. Wenn die Informationen stimmen, wird es so sein, dass der Marktbetreiber von EDEKA gegen Sofortzahlung beliefert wird und demzufolge sein Sortiment auf das Notwendigste einschränken muss. Man wird davon ausgehen können, dass die Grundversorgung in Pappenheim gewährleistet bleibt.

Wie lange sich der Marktbetreiber aber über Wasser halten kann, dürfte eine Frage der Zeit sein

Es ist kein Geheimnis und auch keine Schande, dass sich selbst Pappenheimer Geschäftsleute, Amts- und Würdenträger in den Supermärkten in Weißenburg und Treuchtlingen versorgen. Wieder einmal wird es die Armen, Alten und Schwachen treffen, wenn in Pappenheim auch der letzte Verbrauchermarkt aufgibt, weil die, die es sich leisten könnten nicht mehr in Pappenheim einkaufen wollen.




Stadträtin Britta Rummel aus dem Amt verabschiedet

Januar 2004 –

Mit Lob, Blumen und viel Applaus wurde Stadträtin Britta Rummel (SPD) aus dem Pappenheimer Stadtrat verabschiedet. Seit 1996 ist Britta Rummel Stadträtin und Referentin für Sozialangelegenheiten, Kinderspielplätze und Kindergärten.

Zudem ist sie Mitglied im Haupt-, Haushalts-, Finanz- und Sozialausschuss. Wegen Ihres Umzuges nach Solnhofen kann sie nun auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen das Amt nicht weiter ausüben.

rummel-02Bürgermeister Peter Krauß lobte Frau Rummel als eine sehr engagierte Stadträtin, die sich in ihrem Amt Verdienste erworben hat. Trotz einer Umschulung zur Diplominformatikerin habe Frau Rummel ihr Stadtratsmandat immer mit enormem Zeitaufwand und Fleiß versehen. Als Abschiedgeschenk überreichte er einen Pappenheimer Regenschirm.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Gerhard Gronauer überreichte einen Blumenstrauß und lobte Frau Rummel als eine sehr besonnene Stadträtin, die auch bei turbulenten Debatten immer Ruhe und Besonnenheit bewahrt habe. Ihre Ausführungen im Stadtrat seien stets sachlich fundiert und außerordentlich gut durchdacht gewesen.

Frau Rummel selbst bedankte sich für das angenehme Arbeitsklima in Stadtrat und ließ auch erkennen, dass sie ihr Amt mit etwas Wehmut verlässt.