Vortrags- und Gesprächsabend im K 14

Die Spurensuche des Yehudi Ne´emann – Versuch einer Anteilnahme ist das Thema eines Vortrags- und Gesprächsabends des Kunst- und Kulturvereins bei dem es auch der Krieg im Gaza-Streifen zur Sprache kommt.

Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim lädt zu einem Vortrags- und Gesprächsabend in das K14 in der Klosterstraße 14 aus aktuellem Anlass ein. Werner Lauterbach, früherer Referent des Evangelischen Bildungszentrums Pappenheim, hat sich schon vor Jahren auf die Suche nach Überlebenden des Holocaust gemacht, aber auch die Begegnung mit Israelis und Arabern gesucht.
Dabei kam es zu einem reghaften und persönlichen Austausch mit Yehuda Ne´emann, der als Jugendlicher mehrere Konzentrationslager überlebt hatte. Er wurde 1944 in Budapest inhaftiert, weil er Jude war und ihn führte seine Gefangenschaft über mehrere Orte des Schreckens wie Dachau, Buchenwald, das sächsische Colditz bis in das berüchtigte oberpfälzische KZ in Flossenbürg.

Werner Lauterbach begleitete Yehudi seit 1998 auf seiner persönlichen Spurensuche nach seiner Vergangenheit im „Dritten Reich“. Das persönliche Schicksal des jungen Mannes konnte so Werner Lauterbach viel intensiver nachvollziehen als wenn er darüber nur gelesen oder Filme gesehen hätte. Seine Wege führten ihn ins Buchenwaldarchiv, ins Kibbuz Gan Shmuel in Israel und in die Oberpfalz.

Werner Lauterbachs Anliegen an diesem Abend ist nicht nur, die Vergangenheit zu erforschen und durch menschliche Begegnungen nachvollziehbar zu machen, sondern auch die Gegenwartsprobleme wie den aktuellen Krieg im Gaza-Streifen nicht auszuklammern.

Werner Lauterbach möchte mit seiner Spurensuche verständlich machen, dass in Israel ein kollektives Trauma vorliegt, vor dessen Hintergrund der Gaza-Krieg zu beurteilen ist.

Text: Abrecht Bedal

 

 

Freitag, 19. Januar 2024, 19 Uhr im Haus der Bürger K14, Klosterstraße 14, Pappenheim.

Eintritt frei, Spenden für die Arbeit des Kunst- und Kulturvereins sind natürlich wollkommen




Aktuell-geschichtlicher Neujahrsempfang in Pappenheim

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. (HGV) lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus nah und fern herzlich zu einem ganz besonderen Neujahrsempfang ein. Am Sonntag, den 07. Januar 2024, um 11.00 Uhr, öffnet die Galerie Pappenheim in der Deisingerstraße 5 ihre Türen für diese einzigartige Veranstaltung. Besondere Ehrengäste werden erwartet, darunter Dr. Ludwig Spänle, Beauftragter der bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, sowie Ruth Ceslanski, die 1. Vorsitzende des jüdisch-christlichen Vereins in Nürnberg.

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim setzt seit vielen Jahren trotz mancherlei Widerstände ein Zeichen bei der Aufarbeitung des historischen Erbes der jüdischen Bevölkerung in Pappenheim und seiner enormen Bedeutung für die historische Entwicklung der Stadt. Dieser Einsatz spiegelt sich in der erneuten Einladung zu einem Neujahrsempfang nach 2019 wider.

“Mit diesem Neujahrsempfang setzen wir auch ein Zeichen der Verbundenheit mit Israel und unseren Freunden dort”, erklärt Renate Prusakow, die Vereinsvorsitzende, und freut sich besonders über die Zusagen von Dr. Ludwig Spänle und Ruth Ceslanski.

Der Empfang beginnt am “Eventplatz” gegenüber der Galerie Pappenheim mit einer musikalischen Begrüßung durch ein Musikerensemble unter der Leitung von Alfred Maderer. Im Rahmen des Neujahrsempfangs wird ein kurzer Rückblick auf das geschichtliche Jahr 2023 geboten, inklusive einer Vorstellung der Veranstaltungen, Projekte und Ideen des Vereins für das Jahr 2024. Unter dem Leitspruch “Daran erkenn` ich meine Pappenheimer” will der Verein mit neuer Kraft im Jahr 2024 unbeirrt seine Ziele weiterverfolgen.

Alle Gäste aus nah und fern sind herzlich eingeladen, am öffentlichen Neujahrsempfang des Heimat- und Geschichtsvereins in der Galerie Pappenheim teilzunehmen, die von der Pappenheimer Künstlerin Brigit van der Gang geführt wird.




MRK 1856 Pappenheim begrüßt das Jahr 2024 mit traditionellem Salut

Auch im kommenden Jahr wird die Militärverein und Reservistenkameradschaft (MRK) 1856 Pappenheim die Tradition der Neujahrssalutschüsse fortführen. Die Böllergruppe des Vereins wird am Neujahrstag gegen 12 Uhr mittags sechs Salutschüsse aus der vereinseigenen Salutkanone von 1925 über Pappenheim abfeuern. Zuschauer sind herzlich eingeladen, Dieses Ereignis auf dem Turnierplatz der Burg Pappenheim zu verfolgen.

Die Wiederaufnahme dieser alten, bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Pappenheim üblichen Tradition erfolgte durch die MRK 1856 Pappenheim bereits am Neujahrstag 2023. Ursprünglich dienten die Salutschüsse dazu, böse Geister und Hexen zu vertreiben. Diese uralte Tradition wird von der MRK als kulturelles und historisches Erbe gepflegt und soll auch im Jahr 2024 die Gemeinschaft in Pappenheim zusammenbringen.

Wer genau hinhört, mag sich beim Zählen der Schüsse wundern, denn nach dem sechsten Schuss wird ein siebter als kameradschaftlicher Gruß an das mit der MRK Pappenheim befreundete taktische Luftwaffengeschwader 74 aus Neuburg/Donau abgegeben.

Zuschauer sind bereits ab 11:30 Uhr eingeladen, die Vorbereitungen auf dem Turnierplatz zu verfolgen. Die MRK 1856 Pappenheim legt jedoch großen Wert darauf, dass die Sicherheit der Zuschauer oberste Priorität hat. Daher werden alle Anwesenden gebeten, den Anweisungen der Fachkräfte vor Ort Folge zu leisten.




Eröffnung des Gedenkjahres für Sophie Hoechstetter

Die Veranstaltungen zum Gedenkjahr von Sophie Hoechstetter starten genau an ihrem Todestag, an dem sie 1943 vor 80 Jahren starb. Exakt an diesem Jahrestag, am 4. April 2023 startet die Veranstaltungsreihe mit einer Ausstellungseröffnung und einem Festvortrag im Europäischen Haus – Deisingerstraße 1 in Pappenheim.

Im seinem Ausstellungsfenster in der Arkade an der Stadtvogteigasse präsentiert der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. eine Ausstellung mit Bildern, Büchern und Zeitdokumenten zum Leben von Sophie Hoechstetter.

Den anschließenden Festvortrag hält Dorothee Bucka, die sich als studierte Theologin mit dem schwierigen Gegenstand der Sozialisation, dem Hineinwachsen in die Gesellschaft und den damit verbundenen inneren und äußeren Einflüssen, intensiv befasst hat.
Gerade an der Person Sophie Hoechstetters kann sie dieses Spannungsfeld, das ständig Veränderungen unterworfen ist, vom Kaiserreich bis in die Weimarer Republik nachzeichnen, vom Leben zwischen der kleinstädtischen Welt und dem pulsierenden Berlin der 1920-er Jahre.
Mit ihrem Vortrag „Sophie Hoechstetter – ihr Leben und Wirken zwischen Pappenheim und Berlin im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Aufbruch und Gleichberechtigung“ führt sie die Besucher genau in diese Debatten hinein, die vor hundert Jahren wie heute noch aktuell sind.
Nur damals, vor und nach dem Ersten Weltkrieg, bedeutete das für eine Frau wie Sophie Hoechstetter ein großes Maß an Konfliktbereitschaft. Bei ihr und ihren Lebenspartnerinnen wird Dorothee Bucka diese gesellschaftlichen Konfrontationen und ständigen Veränderungen im persönlichen, politischen und beruflichen Umfeld in dieser Zeit beleuchten.
Buckas Fazit: Zukunft braucht Herkunft, gesellschaftliche Veränderungen brauchen Erdung, Chancengleichheit und Gleichberechtigung müssen gelebt werden und dürfen sich nicht nur in den Metropolen abspielen.
Nach dem Vortrag wird Uwe Graf Ausschnitte aus dem reichhaltigen Werk Sophie Hoechstetters lesen, um daraus deren Denkweise und Lebenseinstellung noch einmal „am Original“ nachvollziehen zu können.

Dienstag, 4. April 2023, Europäisches Haus Pappenheim,
arrierefreier Zugang über die Arkade an der Stadtvogteigasse

18:00 Uhr Eröffnung des Gedenkjahrs Sophie Hoechstetter im EHP, danach Präsentation der Ausstellung im Arkadenfester des Heimat- und Geschichtsvereins.

19:00 Uhr Festvortrag im EHP von Dorothee Bucka:
Sophie Hoechstetter – ihr Leben und Wirken zwischen Pappenheim und Berlin im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Aufbruch und Gleichberechtigung.
Die Veranstaltungen sind frei zugänglich, Spenden für die beiden beteiligten Vereine unterstützen deren weitere Kulturarbeit.

 

Weitere Veranstaltungen im Gedenkjahr sind:

Sonntag 23. April 14:30 Uhr, Hoechstetter Apotheke, Deisingerstraße 26
Vielleicht auch träumen –
auf dem Lebensweg der Sophie Hoechstetter
Gang durch Pappenheim zu verschiedenen Lebensstationen
Geburtshaus, Hoechstetterweg, Friedhof.
Dazu Lesungen und Kurzvorträge,
Festes Schuhwerk empfohlen.

Freitag 26. Mai 20:00 Uhr, Europäisches Haus Pappenheim, Marktplatz 2
Vielleicht auch träumen –
auf dem Lebensweg der Sophie Hoechstetter
Almut Binkert: Biografischer Vortrag,
Lesung Uwe Graf.

Für alle Veranstaltungen wird ist der Eintritt frei.
Über Spenden freuen sich die beteiligten Vereine.




Schlagzeilen des Jahres

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. hat zum neuen Jahr 2023 auch sein Schaufenster in der Arkade an der Stadtvogteigasse neugestaltet. Hat der Verein sonst zum Jahresbeginn Bilder des vergangenen Jahres gezeigt, so sind es diesmal Pappenheimer Artikelüberschriften aus dem Weißenburger Tagblatt, die an das vergangene Jahr erinnern.

Beabsichtigt ist mit der neuen Ausstellung, dass der Betrachter gedanklich innehält und die Worte der Schlagzeilen in seinen Gedanken mit Bildern der Erinnerung oder möglicher Perspektiven in unserer Stadt verknüpft.




Böllerschüsse zum Neuen Jahr

Die Böllerschützengruppe, der Militärverein und die Reservistenkameradschaft 1856 Pappenheim (MRK) will am Neujahrstag einen alten Pappenheimer Brauch wieder aufleben lassen und nach dem Mittagsläuten das neue Jahr mit Salutschüssen begrüßen.

Das Salutschießen hat h in Pappenheim, eine lange und traditionsreiche Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Dieses Salutschießen ist vor allem aus der Pflege eines alten Brauchtums entstanden. Es war stets ein Zeichen besonderer Freude oder Festtagen im weltlichen, wie kirchlichen Jahreslauf.
Die Kanoniere der MRK Pappenheim werden 2 unterschiedliche 4er Serien schießen.
Das Böllerschießen zum Neujahr wird ab 2023 jährlich wiederholt. Ab dem Neujahrstag 2024 sind die Bevölkerung und alle Neujahresgäste herzlich eingeladen, an der Wiederbelebung einer alten Tradition als Zuschauer teilzunehmen.
Auch eine Verköstigung wird ab dem 1. Januar 2024 angeboten.

„Die Mitglieder der Böllergruppe verfügen über eine an diesem Tag gültige Genehmigung nach § 27 des Sprengstoffgesetzes“, teilt der Verein mit.

Traditoin des Böller- und Slutschießens  aus der Pappenheimer Chronik
Über das Böllerschießen zu besonderen Anlässen ist auch in der Pappenheimer Chronik des 19. Jahrhunderts, die der Lehrer Georg Fleischmann aufgeschrieben hat, allerhand nachzulesen. Hier einige Auszüge aus der sogenannten Fleischmannchronik:

Böllerschüsse für König Max I
Das 25-jährige Regierungs-Jubiläum des Königs Max I. (1824) gab auch der Stadt Gelegenheit zu besonderen Feierlichkeiten. „Das Fest wurde durch 3 Kanonenschüsse und Geläute mit allen Glocken, Choralblasen vom Rathaus und Zapfenstreich der Musik der Nationalgarde (Landwehr) am Vorabend eingeleitet. Der Haupttag selbst begann mit 3 Salven „des schweren Geschützes“, Tagreveille und Geläute sämtlicher Glocken. Am Festgottesdienst beteiligten sich die Nationalgarde, die Beamten, Geistlichen, das Magistrats– und Gemeindecollegium und die Gemeinde. Im Rathaussaal fand eine Ausspeisung der Hausarmen statt. Nachmittags war für die Beamten und Bürgerschaft Festessen in der „Krone“. Den Schluß bildete ein militärischer Zapfenstreich und ein Festball, ebenfalls in der „Krone“.

König Ludwig gastiert in Pappenheim
Vom 16. auf 17. August 1841 nahm Se. Majestät König Ludwig im Gräfl. Schlosse auf der Rückreise von Bad Brückenau Nachtquartier. Außer dem von der Standesherrschaft veranstalteten festlichen Empfang blieb auch die Stadt „aus Anlass der erstmaligen Hieherkunft Sr. Majestät“ hierin nicht zurück, „um Allerhöchstdemselben einen Beweis der Anhänglichkeit, Liebe und Untertanentreue der hiesigen Einwohner an die geheiligte Person Sr. Majestät zu geben. Nach 9 Uhr kam Se. Majestät unter Kanonendonner und tausendstimmigem Jubelruf an. Am Schlossportal war der Empfang durch die Grafen Carl und Albert die Vorstände des Herrschaftsgerichts und des Magistrats.

Böllerschüsse zur Goldenen Hochzeit
Juni 1879 wurde die goldene Hochzeit Kaiser WilhelmI. durch Dekoration des Rathauses und Böllerschüssegefeiert.

Regierungsjubiläum
Wie ganz Bayern, so beging auch die Stadt Pappenheim am 25. August 1880 das Fest des 700-jährigen Regierungsjubiläums des Hauses Wittelsbach mit herzlicher Freude. Musikalische Tagreveille mit Böllerschüssen von der Burg herab leitete das Fest ein, wozu die Stadt einen namhaften Betrag gespendet hatte. Vor dem Festgottesdienst in der Stadtkirche fanden sich vor dem mit Kränzen, Girlanden und Fahnen geschmückten Rathaus ein:

    • die städtischen Kollegien,
    • die staatlichen und Gräflichen Beamten
    • Die Lehrermit der Schuljugend,
    • die geselligen Vereine

Vor Aufstellung des Zuges wurde die Allerhöchste Proklamation verlesen, die einen tiefen Eindruck auf die Anwesenden machte. Nachmittags war Kellerfest mit Musik auf dem Schlossberg, wo auf allgemeines Verlangen die Proklamation wiederholt bekannt gegeben werden musste. Die Festversammlung gab in einer Depesche an Se. Majestät ihre Glückwünsche und dem Gelöbnis der Treue und Anhängigkeit kund, welche gnädigst erwidert wurde. Eine Illumination schloss die Feier.

Sedan-Gedenkfeier
Im Einvernehmen mit den Militärbehörden hatte der Militärverein sein Programm zur 25-jährigen Sedanfeier entworfen und diese um einen Tag vorverlegt. Samstag den 31. August (1895) abends wurden die hier verstorbenen Krieger aus dem Jahre 1870/71 durch Niederlegung von Kränzen auf dem Friedhof unter mehreren Ansprachen geehrt, welch pietätvollen Akte ein Fackelzug durch die illuminierte Stadt unter Klängen der Regimentsmusik und den dumpfen Schlägen der Böller folgte.

 Der König fährt durch Pappenheim
Am 30.
April 1886 passiert Prinzregent Luitpold auf seiner Durchreise wiederum den Bahnhof (Pappenheim) , von einer großen Menschenmenge enthusiastisch und mit Salutschüssen begrüßt

Böllerschüsse für das neue Jahrhundert
Die Meinungen über den Beginn des neuen Jahrhunderts gingen sehr auseinander und in allen Gesellschaftskreisen wurde diese Frage lebhaft besprochen. Während die einen die Jahrhundertwende auf den 31. Dezember 1899 verlegten, wollten andere dieses Ereignis noch um ein Jahr verschieben. Da kam der Bundesrat und setzte den Beginn des neuen Jahrhunderts auf 1. Januar 1900 fest.
Demgemäß wurde auch allerwärts die Feier vorbereitet, und auch der Stadtmagistrat
 dahier setzte für diese ein Programm fest. Die denkbar günstigsten Anknüpfungspunkte boten sich in der althergebrachten schönen Sitte der Silvesterfeier.
Dazu fand sich ein großer Teil der Einwohnerschaft
 schon vor ½ 12 Uhr nachts auf dem Marktplatz ein, der bereits einen ganz außergewöhnlichen, festlichen und weihevollen Anblick bot, wie er sich höchst selten bietet. Das Rathaus, Wieserhaus und Hammerlhaus, sowie der Gasthof zur Krone, dieser in ganz hervorragender Weise, waren reich illuminiert, was zu der gehobenen Stimmung nicht wenig beitrug.
Punkt ½ 12 Uhr intonierte die Attmanspacher
´sche Musikkapelle die Overtüre zur Oper „Regina“ von Rossini, worauf der Liederkranz den alten, aber immer wieder herrlichen Chor „Sängers Gebet“ von Käsporer anstimmte.
Leider musste die tief empfundene Komposition unter der Ungunst des Wetters und der schlechten Akustik des Schlossportals, wo die Sänger des Regens wegen Aufstellung genommen hatten, sehr bedeutend an Wirkung und Eindruck einbüßen. Mit weithin vernehmbarer Stimme wendete sich jetzt von der Magistratskanzlei
 aus dem Pfarrer Gollwitzer in beredten, von echtdeutschem Geiste getragenen und durchglühten Worten an die zahlreiche Versammlung, die lautlos den Worten des Redners lauschte. Die sich anschließende Musikpiece „Unter dem Siegesbanner“, Marsch von Blon, war kaum zu Ende, als die dumpfen Schläge der Kirchenuhr das Ende des 19. Jahrhunderts verkündeten. Die sämtlichen Glocken der Hauptkirche, diesmal auch mit dem Glöcklein der Klosterkirche, setzten nach altem Brauche ein, und gewaltiger als je mag der eine oder andere die Bedeutung des Augenblicks empfunden haben. Bengalische Feuer rings umher flammten auf, Böllerschüsse rollten dröhnend über das friedliche Tal hinweg; aber selten ein „Prosit Neujahr!“ wie sonst. Der eherne Mund der Glocken verstummte, und unter Musikbegleitung sang die ernste Volksmenge, wie sonst, den Choral: „Nun danket alle Gott“. Jetzt aber ging es „Prosit Neujahr!“ von Mund zu Mund und Freunde fanden sich zum Händedruck. Die erhebende Feier war beendet, das Ende des Jahrhunderts aber trotz alledem nicht da! Unter dem Klange des „Deutschen Flottenmarsches“ von Gärtner zerstreute sich die Menge.  Nicht der geringste Misston, keine ungeziemende Ausgelassenheit, nicht der leiseste Exzess hatte die Feier gestört. Auch sonst verlief die Nacht ruhig, wenn auch längst Mitternacht vorüber war, als die letzten die Ruhe aufsuchten.

 




Sonnenuhren im Altmühltal

Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim hat zusammen mit dem Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. den Sonnenuhr-Kenner Dr. Dieter Birmann aus München zu einem Vortragnach Pappenheim eingeladen. Er wird an diesem Abend die Gestaltung, Symbolik und Funktion einer Sonnenuhr erläutern. Die so einfach wirkende Sonnenuhr besitzt zwar keine bewegliche Technik und benötigt keinen Strom, aber trotzdem kann sie bei entsprechender Kenntnis der astronomischen Zusammenhänge die Zeit ziemlich genau mitteilen.
Das Prinzip ist uralt und heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Älteste Sonnenuhren in Europa zeigten in Klöstern die Gebetsstunden an mit übers Jahr ungleich langen Zeiteinheiten. Sonnenuhren können senkrecht angeordnet sein (die wohl häufigste Variante), aber auch schräg oder waagrecht. Jede Sonnenuhr ist ein Unikat und muss auf die jeweiligen örtlichen Verhältnisse abgestimmt sein.
Etliche Gebäude in Pappenheim und im Altmühltal weisen ältere Sonnenuhren auf, meist aus Solnhofener Marmor und sind häufig versteckt. Dieter Birmann wird viele dieser weitgehend unbekannten Sonnenuhren vorstellen wie in Bieswang, Neudorf, Langenaltheim, Dettenheim, Auernheim, Solnhofen, Weißenburg und Treuchtlingen.
Eine Besonderheit des Landkreises ist die Sonnenuhr am Steingruberhaus in Pappenheim von 1729 mit Angaben für Tag- und Nachtlänge sowie Auf- und Untergang der Sonne. Die Spannweite der erhaltenen Sonnenuhren führt bis in die Gegenwart wie zu der modernen Steinmetz-Sonnenuhr in einem Pappenheimer Garten.
Dieter Birmann erläutert die Wirkungsweise der Sonnenuhren anhand vieler Beispiele aus der Region um Pappenheim.
Seine Restaurierung historischer Sonnenuhren in Franken setzte die zeitlosen „Chronometer des Lebens“ wieder in Funktion.

Mittwoch, 19. Oktober 2022, 19:00 Uhr
Haus der Bürger K14, Klosterstraße 14, 91788 Pappenheim
Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten




Neue Ausstellung in der Arkade

Seit dem 30. September 2022 bietet der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. in der Arkade im Haus des Gastes eine neue Ausstellung an, die wie immer rund um die Uhr und kostenfrei besichtigt werden kann.

Hingewiesen wird in der Ausstellung auf das Festjahr 2002 in dem das ganze Jahr über gefeiert wurde. Ausgestellt sind Fotos vom Festwochenende im Jahr 2002.

Im Jahre 802 findet sich die erste urkundliche Erwähnung Pappenheims in einer Schenkungsurkunde die im Schweizer Kloster St. Gallen liegt.

Als nach dieser ersten urkundlichen Erwähnung unserer Stadt 1200 Jahre vergangen waren, gab es im Jahre 2002 in Pappenheim ein Festjahr in dem bei vielen ganz unterschiedlichen Festveranstaltungen vom Januar bis zum Dezember durchgehend dieser urkundlichen Erwähnung gedacht wurde.
In dieser Bilderausstellung, des Heimat- und Geschichtsvereins sehen Sie eine kleine Bildauswahl vom Festwochenende das vom 28. bis 30 Juni 2002 stattfand. Bei diesem Festwochenende haben alle Vereine, fast alle Ortsteile, alle Geschäftsleute, alle Institutionen zusammengewirkt und in einer enormen Gemeinschaftsleistung ein historisches Stadtfest gefeiert, das es so vorher noch nicht gab und in der Zukunft wohl nicht mehr geben wird.

Das gesamte Festjahr wird bei einem Historischen Stammtisch am
Samstag, 15. Oktober 2022 um 19:00 Uhr
im Hotel Restaurant Zur Sonne präsentiert.

 




Pappenheim hat gefeiert – ein Rückblick auf das Festjahr 2002

Bei einem historischen Stimmtisch am 15. Oktober 2022 im Hotel Restaurant SONNE erinnert der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. mit einem Lichtbildervortrag von Peter Prusakow an das Festjahr 2022 und lädt dazu ganz herzlich ein.

Vor 20 Jahren gab es in Pappenheim ein Festjahr, das in der Geschichte der Stadt einzigartig war und wohl auch so bleiben wird. Der Anlass war die erste Erwähnung Pappenheims in einer Urkunde aus dem Jahre 802. Man feierte also das 1200-jährige Bestehen der Stadt Pappenheim. Vom Januar bis zum Dezember gab es damals rund 100 Veranstaltungen ganz verschiedener Art. Das Spektrum reichte vom historischen Vortrag über Kirchnekozerte und Straßenfeste bis zur Rockparty.

Freilich gab es auch Pannen und Ärgernisse aber der Zusammenhalt mit den Ortsteilen und den Vereinen ließ das Festahr 2002 zu einer einmaligen Erfolgsgeschichte werden. Der damalige Bürgermeister Peter Krauß, resümierte am Ende des Festjahres in einem Interview zu Recht, dass in Pappenheim „ungeahnte Kräfte mobilisiert“ werden konnten.

Einen Rückblick auf das gesamte Festjahr mit über 300 Bildern will der Heimat- und Geschichtsverein 20 Jahre nach dem Jubiläum bei einem historischen Stammtisch im

Hotel / Restaurant Zur Sonne
Samstag, den 15. Oktober 2022
um 19:00 Uhr geben.

Der besondere Charme der Bilder besteht darin, dass Kinder zu sehen sein werden, die heute erwachsene Männer und Frauen sind. Es sind Bürger zu sehen, die damals in Pappenheim gewirkt haben und die Bilder zeigen auch Pappenheimer die heute in unserer Erinnerung weiterleben.

Zur Einstimmung auf diesen Vortrag stellt der Heimat- und Geschichtsverein ab Freitag, den 30. September 2022 in der Arkade am Haus des Gastes einige Fotos vom historischen Festwochenende des Jahres 2002 aus.




Der Pappenheimer Kneipp-Sommer ist eröffnet

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. hat jetzt eine Veranstaltungsreihe zum Pappenheimer Kneipp-Sommer eröffnet. Mit dem Wahlspruch „Natur ist die beste Medizin“ hat der Verein seine Veranstaltungen mit dem Jahresmotto des Kneipp-Bundes überschrieben. Die Am Mittwoch, 24. Mai gibt es einen Vortrag von Schloßapotheker Holger Wenzel zum Thema „Work? Life? Balance!“

Wie schon im Jahre 2019 bietet der Heimat und Geschichtsverein nun wieder eine Veranstaltungsreihe an bei der die Natur und insbesondere das kalte Wasser als Heilmittel im Vordergrund stehen sollen. Der Auftakt fand nun am vergangenen Donnerstag im K14-Haus der Bürger bei einem Seminar für Kräuterkunde mit der Kräuterpädagogin Brigitte Boscher aus Osterdorf statt. Die Brennnessel als gesunde Bereicherung des Speiseplans stand an diesem Nachmittag auf dem Programm.

Die Eröffnungsveranstaltung fand am frühen Abend bei der Kneippanlage an der Altmühlbrücke statt, die mit Unterstützung des Kneipp-Vereins Weißenburg e.V. stattfand.

Renate Prusakow, die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins begrüßte unter den Gästen Katrin Binkert vom Kneippverein Weißenburg e.V., die den Gästen das richtige Wasser treten nahebrachte.

Sie begrüßte auch Bürgermeister Florian Gallus, der nach einer Sitzung mit dem Bauausschuss gekommen war.

Ihr Dank galt allen, die sich mit Veranstaltungen in den Pappenheimer Kneippsommer einbringen. Insbesondere dankte sie den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs, für die seit vielen Jahren regelmäßige Reinigung der Anlage, durch die der Brunnmühlbach mit seinem zu allen Jahreszeiten acht Grad kalten Wasser fließt.

Zur Überraschung aller kam dann auch noch Pfarrer Sebastian Kneipp, verkörpert von Pfarrer Robert Rapljenović über die Altmühlbrücke zur Kneippanlage. Er sei mit dem Zug aus Bad Wörishofen angereist erzählte er, um seinen Pappenheimern von der Heilkraft der Natur und insbesondere des Wassers zu berichten. Er habe es nach langer Krankheit selbst erfahren und wisse wovon er rede. Natürlich erklärte Pfarrer Sebastian Kneipp auch die fünf Säulen der Gesundheitslehre nach Kneipp, wobei ihm der Begriff „Balance“ nicht so gut gefiel. Zu seiner Zeit vor rund 200 Jahren habe man dazu „Disziplin“ gesagt, das treffe den Nutzen dieser Gesundheitssäule besser.
Jedenfalls freute sich Pfarrer Sebastian Kneipp sehr, dass nach seinem 201. Geburtstag seine Lehren noch immer so eifrig gelehrt und angewandt werden.

Nach dem Rundgang „Gesund Wassertreten“ im Kneippbecken unter Anleitung von Katrin Binkert gab es dann noch Brennnesselsalat, Häppchen mit Brennnesselcreme und Kräuterlimonade. Die anfänglichen Vorbehalte mancher Gäste gegen die schmackhaften Brennnesselspeisen wurden nach dem ersten Kosten schnell aufgegeben.

Die Veranstaltungsreihe für den Pappenheimer Kneipp-Sommer wird am Dienstag, den 24. Mai 2022 mit einem Vortrag von Schloßapotheker Holger Wenzel fortgesetzt. „Work? Life? Balance!“ wird das Thema sein.

Zu allen Veranstaltungen des Pappenheimer Kneipp-Sommers gibt es ein Informationsblatt, das in der Tourist-Information abgeholt werden kann.




Ausstellung für das Niederlandt

Der Heimat und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. hat jetzt in der Arkade an der Stadtvogteigasse in Pappenheim eine Ausstellung zum 150-jährigen Jubiläum des Niederlandts eröffnet.

Fotos und allerlei „niederländtisch“ Kunstwerke wird der Lindlingswurm noch bis zum 24. Mai bewachen.

Adrian van Os alias Ludwig von Nagel, der 33-jährige Reiteroffizier des bayerischen Reiterregiments gilt als Gründer der Vereinigung Allniederlandts. Am 07.02.1870, nach dem Tag des damaligen Kalenders, der Tag des Heiligen St. Romuald beginnt die Zeitrechnung für das Niederlandt.

Im Jahr 2020 sollte deshalb das 150-jährige Bestehen des Niederlandts mit einem großen Fest gefeiert werden. Alles war bestens vorbereitet, die Einladungen waren verschickt, da kam das Corona-Virus daher und machte alles zunichte.

In diesem Jahr allerdings können sich die Männer der bunten kunstbeflissenen Schar vom 20. bis 22. Mai wieder zu ihrer Großweltumsegelung in Pappenheim treffen.

Ihnen zu Ehren hat der Heimat- und Geschichtsverein kürzlich zusammen mit den beiden Niederländtern Klass van Huigsloot alias Klaus Huschik und Sigmar van Bennefeld alias Stefan Burzler eine neue Ausstellung in der Arkade an der Stadtvogteigasse eröffnet.

Ausgestellt sind Fotos aus den verschiedenen Epochen der Niederländertreffen in Pappenheim sowie „niederländtisch“ Kunstwerke von Pieter van Krommenie alias Peter Krauß und das Wämbslyn von Donald van Schoeverslyn alias Dieter Schäfer, die allesamt vom Lindlingswurm, dem Wappentier des Niederlandts bewacht werden.

Foto: Adamina Mulder




Ausstellungseröffnung zum jüdischen Festjahr

Der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Oertsteile e.V. setzt seine Veranstaltungsreihe „Shalom in Pappenheim“ mit der Ausstellung „Judn ohne Wiesn“ fort. Die Ausstellung ist ein Mosaikstein im Bundesweiten Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben und wird an historischer Stelle im vormaligen Schuhgeschäft Leinweber in der vormaligen Judengasse (Deisingerstraße 3) zu sehen sein.

 

Am Sonntag, den 01. August 2021 um 11.15 Uhr ist die Vernissage für die Ausstellung der Fotokünstlerin Lydia Bergida und der freien Journalistin Katrin Diehl aus München. Die viel beachtete Ausstellung wurde im vergangenen Jahr, als das Oktoberfest nicht stattfinden konnte im Jüdischen Museum in München gezeigt.
Die Fotoausstellung „Judn ohne Wiesn“ beleuchtet eine Facette jüdischen Lebens im heutigen Deutschland, im heutigen Bayern. Gezeigt werden Menschen, für die das Oktoberfest einfach dazu gehört, Teil ihres Jahresablaufs, ihres Brauchtums geworden ist und denen es – während Corona-Zeiten – umso schmerzlicher fehlte.  Aktuelles Zeitgeschehen als Momentaufnahme und festgehalten in farbenfrohen Fotografien (Lydia Bergida) wie lebendigen Interviews (Katrin Diehl) führen die Chronik von 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland fort, ergänzen sie durch eine „Begegnung“ mit Bürgerinnen und Bürgern und deren Identitätskonzept. Und natürlich reihen sich diese Münchner Jüdinnen und Juden, die die Wiesn einfach lieben, in eine bayerische, eine jüdische Tradition ein, auf die wir hinweisen: Seit es die Wiesn gibt, und das sind ja jetzt auch schon weit über 200 Jahre, gibt es Jüdinnen und Juden, die auf diese oder jene Weise mittun am fröhlichen Treiben.

 

Musikalisch eröffnen wird diese Ausstellung in der Deisingerstraße die Stadtkapelle Pappenheim, die auf dem neuen „Eventplatz“ vor dem „Trawt Nest“ aufspielen wird.

Nach der Eröffnung wird die Künstlerin Lydia Bergida durch die Ausstellung führen

 

Die geltenden Regeln der Corona Schutzmaßnahmen sind einzuhalten.