Neue Lage in der Graf-Carl-Straße

Wegen neuer Erkenntnisse bei den Sanierungsarbeiten in der Graf-Carl-Straße hat der Stadtrat kürzlich einen modifizierten Beschluss gefasst.

Schon seit Februar dieses Jahres war die neue Gestaltung der Graf-Carl-Straße mit dem Lämmermannplatz und den dazugehörigen Gassen ein Thema im Stadtrat und im Bauausschuss. So auch in der Sitzung am 29. April als der Stadtratsbeschluss vom 11. März 2021 teilweise verändert werden musste.

Kernpunkt der Änderung ist die Gestaltung vor den beiden Anwesen Graf-Carl-Straße 16 und 18 (Siehe Titelbild).

Dort war eine Umgestaltung mit Bäumen und Pflanztrögen geplant. Diese sollten verhindern, dass dort nicht durch geparkte große Fahrzeuge das Stadtbild beeinträchtigt wird. Nach den verkehrsrechtlichen Vorgaben ist das aber nicht möglich, sodass diese Fläche wie bisher asphaltierter Fahrbahnbereich bleibt, auf dem später das Parken mit einem Haltverbot untersagt werden kann.

Erneut ist im Stadtrat klargestellt worden, dass es sich nicht um einen Vollausbau der Graf-Carl-Straße handelt. Denn die Gehwege werden in ihrem Bestand nicht verändert, sondern lediglich mit neuen Platten belegt. In der Herrenschmiedgasse wird nach dem Austausch des Kanals die Oberfläche mit Granitpflaster neugestaltet. Auch der Lämmermannplatz vor dem Café Lehner erhält, wie mehrfach berichtet ein neues Gesicht.

Das Alleeartige Erscheinungsbild in der Graf-Carl-Straße soll allerdings verändert und etwas weitläufiger gestaltet werden. Entfernt werden die sieben Bäume auf dem Gehweg vor dem alten Schulhaus und dem Friseur / Nagelstudio Knoll. Stattdessen platziert man sieben neue Bäume, die in etwas weiterem Abstand auf den dreieckigen Grünflächen bei der Neugestaltung der Schrägparkbuchten gepflanzt werden.

Stadtrat Friedrich Hönig (FW) brachte erneut die Diskussion zur Erneuerung der Wasserleitung in Gang, die seit 1907 im Untergrund der Graf-Carl-Straße verlegt ist. Sein Parteikollege und 2. Bürgermeister Walter Otters meinte dazu, dass im Fahrbahnbereich lediglich die Asphaltschicht erneuert wird und deshalb der Austausch der Wasserleitung nicht angesagt sei.

„Wir müssen 2021 fertig werden“, war der Tenor von Bürgermeister Gallus und Stadtrat Karl Satzinger (BGL) der auch Aufsichtsrat bei den Stätischen Werken war.




Ein weiterer Sendemast bei Übermatzhofen

Ein weiterer Funkmast, 30 m nördlich der Ortsverbindungsstraße Übermatzhofen – Zimmern, gut 400 m vom Ortsschild Übermatzhofen entfernt war jetzt Gegenstand der Beratungen im Pappenheimer Stadtrat. Dabei gab es Diskussionen zur Standortfrage, weshalb die Entscheidung über das gemeindliche Einvernehmen bis zur nächsten Sitzung verschoben wurde.

Seit fast 10 Jahren steht im Südosten Übermatzhofen, rund 550 m von der Wohnbebauung entfernt ein Sendemast, mit dem das digitale Funknetz für Behörden und Organisationen mit Sonderaufgaben (BOS) versorgt wird. Wie die Firma Vodafone ermittelt hat, kann dieser „BOS-Mast“ wegen der Anforderungen nicht genutzt werden.

Deshalb will Vodafone in Sichtweite zu diesem Mast, am gegenüberliegenden Waldrand, etwa 520 m entfernt einen weiteren 45,5 m hohen Stahlbetonmast errichten und daneben Container für notwendigen Technik. Ausdrücklich zugesichert ist, dass auch andere Netzbetreiber diesen Mast nutzen dürfen.

Nun muss man wissen, dass das Thema schon fast fünf Jahre alt ist, denn bereits im Jahr 2016 hat die Stadt Pappenheim einen Nutzungsvertrag für einen Sendemast mit Vodafone abgeschlossen. Das Ganze war auch im Januar 2017 Beratungsgegenstand in einer Stadtratssitzung, aber wegen der Vertragsangelegenheiten in einer Nichtöffentlichen. Deshalb waren auch alle Sitzungsteilnehmer vergattert, Stillschweigen zu bewahren. In dem Damaligen Beschluss hat der Stadtrat bei einer Gegenstimme der Errichtung eines Mobilfunkmastes zugestimmt. Festgelegt ist in dem Beschluss vom 12.01.2017 auch, dass sich die benötigte, ca. 1.000 Quadratmeter große Nutzungsfläche im nordöstlichen Teil des langgezogenen Flurstücks (im Straßenbogen) befindet.

Jetzt allerdings soll der Standort ein ganzes Stück weiter in Richtung Übermatzhofen versetzt und der Nutzungsvertrag angepasst werden. Das geht aber nur dann, wenn der Stadtrat zustimmt.

Eine ablehnende Haltung äußerte 3. Bürgermeisterin Christa Seuberth (SPD), die darauf drängen möchte, dass die verschiedenen Netzbetreiber möglichst einen Mast nutzen.

Knapp wird es auch mit den Abstandsflächen, stellte Stadtrat Hönig (FW) fest. Deshalb soll von Stadtrat zusammen mit dem gemeindlichen Einvernehmen auch eine Abweichung der Abstandsflächensatzung beschlossen werden.

Außerdem schlug Hönig vor das Grundstück für die „Vodafone-Nutzung“ aus Vertragsrechtlichen Gründen als Einzelgrundstück herauszumessen und eine neue Flurstücknummer zu schaffen.

Dafür sieht Bürgermeister Florian Gallus (CSU) keine Notwendigkeit und verwies auf die damit im Zusammenhang stehenden Kosten.

Stadtrat Erich Neulinger trat wegen der Beweidung der Magerrasenfläche ganz entschieden für die Verlegung der Sendeanlage in die Nordöstliche Ecke des Grundstücks ein und auch Stadträtin Sophie Wurm meinte, dass man der Beweidung keine Steine in den Weg legen sollte.

Der 2. Bürgermeister Walter Otters bemängelte, dass die Öffentlichkeit erst durch die Veröffentlichung der Tagesordnung von diesem Mast erfahren habe und geradezu aufgeschreckt worden sei. Deshalb regte er eine Verschiebung der Entscheidung an und forderte, künftig die Bürger besser in solche Entscheidungen einzubinden „Wie hätte ich das unter die Leute bringen sollen“, rechtfertigte sich Bürgermeister Gallus. Normalerwies wäre das ein Thema für eine Bürgerversammlung, was aber in der aktuellen Corona-Lage nicht möglich war. Letztlich hat man entschieden, dass heute nichts entschieden wird und den Tagesordnungspunkt bis zur nächsten Sitzung des Stadtrates vertagt.

 

 

 




Kein Parkverbot zum Schutz der Bäume

Mit Sofortmaßnahmen zur Sicherung und zum Schutz der örtlichen Alleebäume hatte sich der Pappenheimer Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung zu beschäftigen. Die SPD-Stadtratsfraktion hatte schriftlich beantragt, um jeden Baum eine Grünfläche von 2 Meter Radius zu erhalten. Deshalb beantragte die SPD-Fraktion auch, das Parken zwischen den Alleebäumen Am Hals zum Schutz der Alleebäume zu verbieten. Der Antrag wurde abgelehnt

Das Parken zwischen den Alleebäumen Am Hals ist schon in den 1980er Jahren als Problem erkannt worden. Damlas hatte der Zweite Bürgermeister in der Urlaubsabwesenheit des Rathauschefs das Einrammen von Pfählen Am Hals angeordnet, damit zwischen den Alleebäumen nicht mehr geparkt werden kann. Aber schon einen Tag nach der Rückkehr des Ersten Bürgermeisters waren die Pfähle wieder Geschichte.

Doch zurück in die Gegenwart und zwar in das Gremium des Stadtrates, wo es erneut – diesmal in einem Antrag der SPD – die Anregung gab, die Bäume der insgesamt sieben Pappenheimer Alleen zu schützen. Konkret ging es um die 32 Lindenbäume Am Hals, die wegen der Trockenheit der vergangenen Jahre sehr gelitten haben. Deshalb, beantragte die SPD-Fraktion als Sofortmaßnahme eine Grünfläche um jeden Alleebaum. Ausgenommen davon sind angrenzende öffentliche Straßen [Beispiel Stadtparkstraße] und bestehende Mauern [Beispiel Am Hals West].

Da dieses konkrete Problem seit 35 Jahren im östlichen Bereich der Wohnstraße Am Hals besteht, hat die 3. Bürgermeisterin Christa Seuberth (SPD) in einem leidenschaftlichen Wortbeitrag den Stadtrat davon zu überzeugen versucht, das Parken zwischen den Alleebäumen zu verbieten. Gleiches trug auch Anette Pappler, Fraktionsvorsitzende der SPD vor, die zusätzlich darauf hinwies, dass alle Grundstückseigentümer Am Hals genügend Platz haben, ihre Fahrzeuge im eigenen Grundstück zu parken oder Parkmöglichkeiten zu schaffen.

„Wir müssen für den Baumbestand etwas tun“, begrüßte Bürgermeister Florian Gallus grundsätzlich den Antrag und beteuerte, dass die Pappenheimer Alleen schützenswert sind.

Deshalb will er auch von einer Forst-Fachkraft, die derzeit ausgebildet wird, ein digitales Baumkataster für das Stadtgebiet und die Ortsteile erstellen lassen. Bei regelmäßigen Kontrollen soll dann der Pflegebedarf und der Pflegeumfang festgestellt werden. Auf der Grundlage des Baumkatasters soll dann eine Baumschutzverordnung erlassen werden, in der die Forderungen aus dem aktuellen SPD-Antrag aufgenommen werden können. „Sofortmaßnahmen sind schwierig“ führte der Bürgermeister aus und meinte, dass die Anwohner Am Hals keine andere Möglichkeit zum Parken hätten. Aus diesem Grund möchte er kein Parkverbot zwischen den Bäumen haben.

„Nur mit nicht Parken wird es nicht getan sein“, meinte auch 2. Bürgermeister Walter Otters (FW). Es gehe um die bereits bestehende Verdichtung des Bodens und es müssten weitere Maßnahmen folgen um das Problem zu lösen.

Mit einer Mehrheit von 10:6 Stimmen wurde der Antrag auf die Sofortmaßnahme zum Schutz der Alleebäume von Stadtrat abgelehnt.




Der Pappenheimer Eventplatz wird jetzt vervollständigt

Der im Rahmen der Innenstadtsanierung im Jahre 2019 neu gestaltete Platz zwischen der vormaligen Bäckerei Held und dem Jugendzentrum soll jetzt vollständig ausgestattet werden. Nach den Planungen des Architekturbüros Frosch sollen Geländer beim Anwesen Held und an der Rampe neben der Treppenanlage angebracht werden. Der Zugang zum Jugendzentrum wird saniert und die derzeitige unansehnliche Nottreppe wird saniert und durch eine schmucke Eisentreppe ersetzt. Da die Maßnahme im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Deisingerstraße steht, wird zu den Kosten für Treppe und Geländer in Höhe von 13.600 Euro ein Fördersatz von 80 Prozent erwartet. Für den Platz sollen auch noch drei Ruhebänke  angeschafft werden.

Titelbild: Architektorbüro Frosch




Haushalt im Zeichen großer Investitionen

Der Haushalt für die Stadt Pappenheim liegt mit einem Rekordvolumen von insgesamt 17, 9 Millionen um 16,68 Prozent deutlich über dem Wert des Vorjahres. Durch viele in den letzten Jahren geschobenen Maßnahmen, die jetzt dringend umgesetzt werden müssen, ist im aktuellen Haushalt eine Kreditaufnahme in Höhe von 2,5 Millionen Euro eingeplant. Aus den Rücklagen ist eine Entnahme in Höhe von 1,9 Millionen vorgesehen. Die Steuereinnahmen der Stadt sind um 6,3 Prozent gesunken, im Gegenzug haben sich die staatlichen Zuweisungen leicht erhöht. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 1.200 Euro.

Haushaltsrede
Ohne Gegenstimmen hat der Pappenheimer Stadtrat kürzlich den Haushalt und die dazugehörige Haushaltssatzung für das Jahr 2021 beschlossen. In seiner Haushaltsrede nutzte der Erste Bürgermeister Florian Gallus dieses für die Zukunft der Stadt wegweisende Ereignis, auch die allgemeine Lage in Pappenheim aus seiner Sicht darzustellen. „Selten war die Zukunft so ungewiss wie im Moment. Für diejenigen, die in der jetzigen Krise Angst um sich, ihre Familie und ihre Zukunft haben, habe ich großes Verständnis“, sagte Gallus bei seinen Betrachtungen zur Coronakrise. Kritik übte er an Verschwörungstheoretikern und sagte, dass eine Gesellschaft und eine Demokratie diese selbst ernannten `Erleuchteten´ eben aushalten müsse“.

Der in einer Gemeinschaftsleistung erstellte Haushalt weise eine enorme Deckungslücke von 4.4 Millionen auf. Verantwortlich dafür – so Gallus – sei die zögerliche Umsetzung der vielen angefangenen Projekte und der dadurch entstandene Investitionsstau.

Der Stadtrat habe sich schon bei Beginn der Legislaturperiode verständigt „die Umsetzung der Projekte zukünftig zielstrebig und ehrgeizig weiterzutreiben“. Weil die Fördergeber für die Großprojekte schon lange mahnen, die Maßnahmen endlich zum Ende zu bringen, ist eine gleichmäßige Verteilung auf die nächsten Jahre nicht möglich. Es wird also noch dauern, bis man sich wieder dem Schuldenabbau widmen kann.

Der seriösen Arbeit in der Kämmerei und einer soliden Haushaltsplanung gemeinsam mit der Verwaltung sei es zu verdanken, dass es in der Stadtkasse jetzt freundlicher aussehe als zu Beginn des Jahres erwartet, lobte der Bürgermeister. Es dankte für das allseitige Verständnis, weil momentan vieles anders laufe als sonst. Für die Zukunft prognostizierte er „ein schweres und arbeitsintensives Jahr für uns alle“.

Seinen Dank richtete Bürgermeister Gallus auch an sein politisches Umfeld indem er sich bei den Mitgliedern des Stadtrats und besonders bei 2. Bürgermeister Walter Otters und der 3. Bürgermeisterin Christa Seuberth für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und Unterstützung bedankte.

Auch die Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Arztpraxen, den Feuerwehren und den Rettungsdiensten, der Kitas und Schulen lobte Gallus in seiner Haushaltsrede ganz besonders. Auch der Pappenheimer Bevölkerung dankte er für ein größtenteils vernünftiges und verantwortungsvolles Verhalten in der aktuellen Krisenzeit.

„Bitte unterstützen Sie auch in Zukunft unseren Einzelhandel und die Gastronomie, die besonders unter den Einschränkungen zu leiden haben“, rief Bürgermeister Florian Gallus am Ende seiner Haushaltsrede auf.

Die Menschen im Blick behalten
In ihren Redebeitrag erkannte Annette Pappler, als Fraktionsvorsitzende der SPD die anstehenden Investitionen an, betonte aber auch, dass darauf zu achten sei, dass die Stadt nicht nur „baut“ und in „Beton“ investiert, sondern auch die Menschen im Blick behält.

Ziel muss es sein, Pappenheim für Bürger und Gäste attraktiv zu gestalten, Gastronomie und Veranstaltungen zu fördern, damit Pappenheim liebenswert bleibt.

Um dies zu unterstreichen hat die SPD-Fraktion den Antrag zur Studie „Pflege und Wohnen im Alter“ gestellt, und auch den „Schäferwagenantrag“ der Bürgerliste als Fundamt dafür hergenommen, damit der Campingplatz überplant wird. Letzteres hat die SPD-Fraktion bereits in der Klausurtagung am Beginn der Legislaturperiode als Thema gesetzt.

Zahlen und Fakten
Das Zahlengefüge des Haushalts mit einem Gesamtvolumen von 17.938.845 € stellte Kämmerin Katharina Krach dem Stadtrat vor. Beim Verwaltungshaushalt (9.070.395 €) der sich im Vergleich zum Vorjahr (8.458.120)

 um 7,24 % erhöht hat, gibt es für von der Kämmerei „wenig Spielraum“, erklärte Katharine Krach, weil die darin enthaltenen Steuereinnahmen, sowie die Staatlichen Zuweisungen und Umlagen nicht beeinflussbar sind.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Steuereinnahmen der Stadt von 5,63 Millionen im Jahre 2020 auf 5,28 Millionen zurückgegangen, wogegen die staatlichen Zuweisungen mit 1,62 Millionen im Jahr 2020 auf 1.66 Millionen im Jahr 2021 leicht angestiegen sind.

Die größten Ausgaben im Verwaltungshaushalt sind die Kreisumlage mit 1.76 Millionen und die Personalkosten mit 2.28 Millionen Euro.

Im Vermögenshaushalt (8.868.450 €) schlagen sich die bereits erwähnten, seit 2019 geplanten und immer wieder verschobenen Kostenintensiven Projekte der Stadt Pappenheim im aktuellen Haushalt mit 6,3 Millionen Euro nieder, wobei in den Folgejahren immer noch 5,15 Millionen für nachfolgend angeführte Maßnahmen anstehen.

Maßnahme

Investitionen

2021 2022 – 202?
Umbau altes Schulhaus Bieswang 1.200.000 € 1.000.000 €
Neubau Haus für Kinder 400.000 € 2.500.000 €
Baugebiete (Erwerb & Erschließung) 523.000 € 650.000 €
Abwasserbeseitigung 2.918.000 € 235.000 €
Dorferneuerung Bieswang 800.000 € 500.000 €
Platzgestaltung an der Deisingerstr. 200.000 € 265.000 €
Galerie und Gehweg Bahnunterführung € 250.000 € -.-
Summe 6.293.021 € 5.150.000 €

Zur finanziellen Bewältigung dieser Summen sollen dem Vermögenshaushalt 358.586 € aus dem Verwaltungshaushalt zugeführt werden und aus den Allgemeinen Rücklagen zwackt man 1.9 Millionen für den Vermögenshaushalt ab. Den größten Batzen für den Haushaltsausgleich aber wird eine Kreditaufnahme in Höhe von 2,5 Millionen Euro bilden. Auch im Vorjahr sah der Vermögenshaushalt eine Kreditaufnahme von 2 Millionen Euro vor, die aber wegen der Verzögerung bei den öffentlichen Sanierungsmaßnahmen nicht in Anspruch genommen worden ist.
Mit der Kreditaufnahme steigen die Schulden der Stadt Pappenheim im Vergleich zum Vorjahr um 88,78 Prozent von 2.65 Millionen auf 5,01 Millionen Euro. Legt man die Einwohnerzahl Pappenheims vom 31.12.2020 mit 3.958 zugrunde, ergibt sich daraus eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1.267 Euro.

Mit der angespannten Finanzsituation geht auch die Minderung der Rücklagen einher. Zum 31.12.2021 wird die Stadt Pappenheim voraussichtlich über eine Allgemeine Rücklage in Höhe von 1.238.000 € und Sonderrücklagen in Höhe von 1.006.000 € verfügen, was einer Gesamt-Rücklagensumme von 2.2 Millionen und damit einem Rückgang von 45,91 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.




Plastic Omnium trifft Entscheidung zugunsten des Standorts Pappenheim

Die Firma Plastic Omnium Automotive Exteriors GmbH (PO) will in ihrem Werk an der Niederpappenheimer Straße kräftig investieren. Mit insgesamt fünf Erweiterungs- Neubau- und Umbaumaßnahmen will der Konzern die innerbetrieblichen Abläufe in Pappenheim optimieren. Insbesondere soll durch die Baumaßnahmen erreicht werden, dass betriebliche Abläufe, insbesondere die Lkw-Beladung und der der innerbetriebliche Transport von gefertigten Teilen nicht mehr auf öffentlichem Verkehrsgrund stattfinden.

Die fünf Komponenten der Gesamtmaßnahmen hat die Firma PO schon eine Woche vor der Sitzung des Stadtrats dem Bauausschuss vorgestellt. Bei der jüngsten Sitzung am 11.März war jetzt vom Stadtrat über das gemeindliche Einvernehmen zu den ersten beiden Maßnahmen zu entscheiden.

Auf dem Gelände, auf dem sich bis vor wenigen Jahren das Tanklager der Firma Steil befand soll eine offene Halle mit einer Grundfläche von 43 x11 Metern und ein fünf Meter breiter Dachvorsprung zur Bahndammseite hin entstehen.

Gleichzeitig hat die Firma in einem weiteren Bauantrag vorgelegt, wonach die Hallen 3.1 und 3.2 zusammengebaut werden sollen, um weitere Montageflächen für Neuprojekte und Versandflächen zu gewinnen. Innerhalb der Halle 3 soll nach dem Erweiterungsbau die Be- und Entladung der LKWs stattfinden. Damit wäre die Voraussetzung für eine Lkw-Beladung außerhalb der öffentlichen Niederpappenheimer Straße geschaffen. Denn seit etwa 15 Jahren ist eine Betriebsumfahrung, eine innerbetriebliche Straßenführung und auch die Sperrung und Umwidmung eines Teils der Niederpappenheimer Straße immer wieder ein Thema gewesen. Das scheint jetzt mit den neuen Planungsvarianten vom Tisch zu sein.

Mit den jüngsten Planungen ist im PO-Konzern eine Entscheidung zugunsten des Standorts Pappenheim gefallen, worüber sich Bürgermeister Florian Gallus bei der Bauausschusssitzung sehr erfreut zeigte. Es versteht sich von selbst, dass die beiden Bauanträge vom Stadtrat ohne Wortmeldung einstimmig durchgewunken wurden.

Die weiteren Planungsschritte der Firma sehen ein weiteres Hochtunnel von der Halle LAX zum Lager, den Umbau der Halle 6 und die Errichtung eines zentralen Bürogebäudes auf dem vormaligen Parkplatz für Mitarbeiter, südlich der Halle 3 vor. Insgesamt gesehen bringen die Maßnahmen nach Darstellung der Firma PO weniger Lärmbelästigung, da kaum noch Staplerverkehr auf öffentlicher Straße stattfindet. Außerdem kann durch eine Einzäunung der einzelnen Werksteile die Werkssicherheit verbessert werden.




Ausbau der Graf-Carl-Straße abgespeckt

Der Ausbau der Graf-Carl-Straße sowie der dazugehörigen Gassen hat in den vergangenen Wochen den Stadtrat und den Bauausschuss sehr beschäftigt. Dabei ist es durch Umplanungen und Streichungen gelungen, die Bausumme von ursprünglich fast 1,5 Millionen Euro deutlich zu senken.

Die Geschichte beginnt bei der Sitzung des Stadtrates am 2. Februar 2021. Reinhard Vulpius vom gleichnamigen Ingenieurbüro stellte seine Planungen für den Ausbau der Graf-Carl-Straße, der Herren Schmiedgasse und der Stadtvogteigasse vor. Diese sahen für alle Gehwege in der Graf-Carl-Straße und Fahrbahnen in den beiden Gassen den Ausbau mit Granitsteinpflaster, verlegt auf Beton und verfugt – wie in der Deisingerstraße – vor. An der Einmündung zur Herren Schmiedgasse sollte entlang der Graf-Carl-Straße ein 15 Meter langes Staudenbeet entstehen. Vor dem Friseurgeschäft Knoll und dem Alten Schulhaus hätten die Bäume fast doppelt so große Baumscheiben erhalten sollen, weshalb massive Auskofferungen im Untergrund notwendig geworden wären. Die Parkbuchten gegenüber des Alten Schlosses sind künftig schräg angeordnet und mit begrünten Dreiecken blockweise voneinander abgegrenzt.

Auch der Oberflächenausbau des Lämmermannlatzes in der Deisingerstraße ist Teil dieser Gesamtplanung und ist, von Architekt Clemens Frosch erstellt, nun in der Endfassung gereift. Die mehrfach dargestellten Planungen für den Lämmermannplatz hat bei der Diskussion im Stadtrat neben einem breiten Konsens nur Fragen nach Fahrradständern, sowie der Anzahl, dem Aussehen und der Bezahlung von Sonnenschirmen hervorgebracht.

Anders ist das bei den Planungen für die anderen Planungsbereiche.

Angesichts der Gesamtkosten von fast 1,5 Millionen Euro hat sich der 2. Bürgermeister Walter Otters (FW) zunächst die Augen gerieben und dann gesagt: „Das war so nicht ausgemacht“. Bei den ursprünglichen Planungen zum Städtebaulichen Entwicklungskonzept (SEK) sei nicht von einem derart massiven Ausbau der Graf-Carl-Straße die Rede gewesen. Dieser Vollausbau sei derzeit nicht machbar, weil es in Pappenheim auch noch andere Großbaustellen gebe. Sein Vorschlag wäre, den Untergrund in Ruhe zu lassen und das neue Pflaster auf den Gehwegen in Splitt und nicht auf einem Betonbett zu verlegen.

Es handle sich nur um einen Gestaltungsvorschlag, der dem Stadtrat zur Diskussion gestellt werden soll, entschärfte Bürgermeister Gallus (CSU) die Ausführungen von Walter Otters.

Auch Anette Pappler Fraktionsvorsitzende der SPD vertrat die Meinung, dass man sich über die Kosten Gedanken machen müsse. Allerdings sei der Zeitpunkt für den Ausbau der Graf-Carl-Straße günstig, weil man in Pappenheim jetzt schon seit Jahren an Straßensperrungen gewöhnt sei. „Im Herbst könnte dann alles fertig sein“ meinte Pappler.

Bettina Balz von Bündnis 90/Die Grünen hingegen sieht in dem von Vulpius vorgestellten Vollausbau der Graf-Carl-Straße eine historische Chance, die Pappenheimer Altstadtstadt aus einem Guss zu gestalten.

Nach einer längeren Diskussion und mehr oder weniger zielführenden Anmerkungen und Fragen, kam man doch noch zu einem Beschluss, der die vorgestellte Planung für den Ausbau der Oberflächen der Herren Schmiedgasse sowie des Lämmermannplatzes abgesegnet hat.

Den Ausbau der Stadtvogteigasse hat man auf Eis gelegt. Dieser soll zusammen mit der Marktplatzsanierung wieder aufgegriffen werden, was den Vorteil einer um 20 Prozent höheren Förderung mit sich bringt.

Vertagt hat man die Entscheidung über die Neugestaltung der Graf-Carl-Straße. Dieses Thema hat der Bauausschuss bei einer nichtöffentlichen Ortseinsicht und einer anschließenden öffentlichen Sitzung am 3. März beraten.

Graf-Carl-Straße – die zweite Runde
Das Ergebnis der Beratungen im Bauausschuss sind Einsparungen in Höhe von 422.000 Euro und Neuplanungen des Ingenieurbüros Vulpius, die jetzt der Stadtrat am 11. März 2021 sehr zeitintensiv besprochen hat. Insbesondere zwei geplante Bäume auf dem erweiterten Gehweg zwischen der vormaligen Pizzeria „Beim Raffi“ und der Herren Schmiedgasse waren es, die den Meinungsaustauch in die Länge zogen.

Letztlich meinte Bürgermeister Gallus sichtlich angesäuert, dass das alles vom Bauausschuss intensiv beraten und einstimmig beschlossen ist. Er finde es nicht gut, dass das nun alles wieder zerredet werde. Das hat seine Wirkung nicht verfehlt und der Stadtrat hat dann doch noch beschlossen, dass

  • die vorgestellte Planung und Kostenberechnung für den Ausbau der Oberflächen der beiden Gehwege der Graf-Carl-Straße, Teile der Graf-Carl-Straße sowie der Parkflächen
  • der Kanalstrang in der Herren Schmiedgasse erneuert wird und Speednetrohre auch in der Graf-Carl-Straße und der Herren Schmiedgasse zu verlegen sind
  • die Gehwegflächen der Graf-Carl-Straße in 8 cm starkem Granitpflaster in Splitt verlegt werden sollen
  • alle Gehwegflächen, die seitens der Städtebauförderung zum Ausbaubereich Herrenschmiedgasse zugeordnet werden, mit Granitsteinpflaster auf Dränbeton verlegt und verfugt werden (wie in der Deisingerstraße)
  • der Straßenteil der Graf-Carl-Straße vor den Haus Nummern 16+18 (Zwischen Raffi und Herren Schmiedgasse) soll dem Gehweg zugeschlagen werden, falls der Straßenbaulastträger Landkreis WUG-GUN dem zustimmt. Andernfalls bleibt dieser Bereich unberührt.
  • Die zu kleinen Baumscheiben und Bäume im Gehweg der Graf-Carl-Straße werden entfernt. Als Ersatz sind in den Dreiecken der Parkflächen Neupflanzungen gem. Planung vorzusehen.
  • Der Stadtrat, der die Entscheidung der Stadtwerke GmbH zur Kenntnis nimmt, die in der Straße befindliche, über 100 Jahre alte Wasserleitung nicht zu erneuern.



Unterkunft im Schäferkarren

Karl Satzinger hat für die Fraktion der Bürgerliste beantragt, den Wohnmobilstellplatz auf der Lach fertigzustellen und auf der städtischen der Wiese neben der Altmühl eine Übernachtungsmöglichkeit mit bis zu sechs Schäferkarren zu schaffen. Noch vor der Sommerpause 2021 will der Stadtrat in einer Sitzung über die konkrete Umsetzung zu beraten. Dabei soll auch die Generalsanierung des Campingplatzes in das touristische Übernachtungskonzept einbezogen werden.

Mit seinem Antrag verfolgt Karl Satzinger das Ziel, den Tourismus in Pappenheim attraktiver zu gestalten und das touristische Angebot zu erweitern. Insbesondere soll der Bereich der Lach, wo sich seit 2016 ein Wohnmobilstellplatz befindet, durch das Aufstellen von vier bis sechs Schäferkarren auf der Wiese neben dem Altmühlsteg (Golden Gate) aufgewertet werden. In den Schäferkarren sollen bis zu vier Personen ohne größeren Luxus übernachten können. Lediglich einen Stromanschluss kann sich Karl Satzinger pro Wohneinheit vorstellen, damit die Handys oder Fahrrad Akkus geladen werden können.

Ein Platz mit guten Perspektiven meint Satzinger, mit einer Bootsanlegestelle neben dem Altmühl Steg, dem nahen Waldkletterpark, dem Freibad, dem EDEKA-Markt und der nahen Innenstadt. Außerdem sei der Standort eine Aufwertung für den nahegelegenen Wohnmobilstellplatz auf der Lach.

Schon im Juni 2016 hat der Stadtrat die Einrichtung von fünf Wohnmobilstellplätzen beschlossen, der inzwischen gut angenommen wird. An Einrichtungen sind aber – so beklagt Satzinger – nur die Stromsäulen umgesetzt worden. Die beschlossene Pflasterung und die Parzellenabgrenzung würden noch ausstehen. Außerdem wäre ein Sanitärbereich für die Stellplätze von Nöten, der möglicherweise im Haus Schützenstraße 17 – dem vormaligen Umkleidebereich der TSG Pappenheim – eingerichtet werden kann.

Mit seinem Antrag will Satzinger alle Stadtratsfraktionen auffordern, sich an dem Vorhaben mit Vorschlägen und auch konstruktiven Diskussionsbeträgen zu beteiligen. „Alle sollen sich einbringen, es soll ein Projekt von allen werden“, sagt Karl Satzinger im Gespräch.

Bettina Balz von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen findet den Antrag von Satzinger zwar gut, will das ganze aber in einem Gesamtkonzept „Camping in Pappenheim“ eingebunden wissen.

Auch die Fraktionschefin der SPD Anette Pappler will die Schäferkarrenanlage mit der anstehenden Generalsanierung des Campingplatzes zeitnah umsetzen und drängt darauf, die Angelegenheit nicht auf die lange Bank zu schieben.

Für einen guten Vorschlag hält auch Bürgermeister Florian Gallus den Antrag der Bürgerliste, der von allen unterstützt werden sollte. Allerdings müssen die Umsetzung und die Details noch bei einer Sitzung des Stadtrates besprochen werden. Diese Beratungen sollen auf Drängen von Walter Otters von den Freien Wählern nicht geschoben werden und noch vor der Sommerpause stattfinden.

Fotos: Karl Satzinger




Sparmöglichkeiten nur bei der Heizung

Der Pappenheimer Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung die vom Architekturbüros Clemens Frosch aufgestellte Kostenberechnung für das „Haus für Kinder“ in allen Punkten beschlossen. Dabei geht es für die Stadt bei einer Bausumme von 2,8 Millionen Euro um den Eigenanteil von rund 943.000 Euro. In der vergangenen Woche hatte der Bauausschuss in einer zweieinhalbstündigen Sitzung alle Gewerke einzeln auf dem Prüfstand. Dabei tat sich lediglich bei der Heizung ein möglicher Ansatz für eine nennenswerte Einsparung auf.

Dass die Stadt Pappenheim das „Haus für Kinder“ braucht, steht außer Frage, das wurde wieder einmal zu Beginn der Bauausschusssitzung in der vergangenen Woche betont, als Geschäftsleiter Eberle erklärte, dass der gesellschaftliche Wandel und die „höhergeschraubten“ gesetzlichen Ansprüche diese Baumaßnahme der Stadt erforderlich machen.

Als Clemens Frosch bei der Januarsitzung im Stadtrat die Gesamtbaukosten in Höhe von 2.8 Millionen Euro bekanntgab, (wir haben berichtet) hat diese Nachricht nicht nur einigen Stadträtinnen und Stadträten das Wasser in die Augen getrieben, auch aus der Bevölkerung kamen Stimmen und Kommentare, die Zweifel an der Notwendigkeit der hohen Baukosten hegen.

Deshalb hat sich am vergangenen Mittwoch auch der Bauausschuss zu Beratungen getroffen, bei denen nach Möglichkeiten von Einsparungen gesucht werden solle.

In einer zweieinhalbstündigen Sitzung hat der Bauausschuss zusammen mit dem Planer Clemens Frosch und dem Fachplaner für Haustechnik Wolfgang Korpowski alle Gewerke einzeln unter die Lupe genommen. Zur Diskussion kam u.a. die Frage von Stadtrat Karl Satzinger (BGL), ob man nicht besser Fenster zum Öffnen in das Haus für Kinder einbauen sollte, anstatt wie geplant eine Festverglasung und eine Lüftungsanlage mit stattlichen Folgekosten zu planen. Stadtrat Friedrich Hönig forderte immer wieder den Bau einer Photovoltaikanlage auf das begrünte Dach des Kinderhauses. Auf alle Fragen und Sparanregungen konnten die beiden Planer mit ausführlichen Erklärungen und technischen wie rechtlichen Hinweisen den Bauausschuss überzeugen, dass es mit einer Ausnahme keine Ansätze für nennenswerte Einsparmöglichkeiten gibt.

Lediglich bei der Heizung könnte sich unter Umständen vielleicht einen Einsparsumme von 50.000 Euro auftun. Nämlich dann, wenn das Haus für Kinder doch, wie ursprünglich vorgesehen an das Heizsystem der Grundschule angeschlossen wird. Dafür gäbe es zwar aktuell keine Fördermittel, aber bei einem späteren Umbau der Schulhausheizung könnten bei Umsetzung der Energieeinsparverordnung (ENEV) hohe Fördermittel in Anspruch genommen werden.

Titelbild: Josua Knab, Student der Architektur




Kostenberechnung zum Haus für Kinder liegt auf dem Tisch

Clemens Frosch, hat jetzt den Bau des Hauses für Kinder als Architekt wieder ein Stück nach vorne gebracht. In der öffentlichen Sitzung des Stadtrates stellte er kürzlich die Gestaltungsplanung und die Kostenberechnung vor in der sich deutlich höhere Werte als in der Kostenschätzung aus dem Jahre August 2019 zeigen. Bevor der Stadtrat die Ausschreibungen für das Bauvorhaben per Beschluss freigibt, sollen vom Bauausschuss noch Stellen gesucht werden, bei denen der Rotstift angesetzt werden kann. Der Beschluss des Stadtrates ist im Februar vorgesehen.

Titelbild: Josua Knab, Student der Architektur

Seit dem Juni 2018 ist der Bau eines Kinderhorts in Pappenheim bei einer Gegenstimme beschlossene Sache. Über den Standort und die Dimension des Bauwerks hat der Stadtrat im November 2018 einstimmig entschieden und auch darüber, dass zu dem Kinderhort auch eine Kindergartengruppe mit Kinderkrippe hinzukommen soll. Bei dieser Sitzung kam es zu einer ganzen Reihe von Vergaben für die Planungsleistungen an verschiedene Fachplaner.

Im Januar 2020 haben das BRK Südfranken und die Stadt Pappenheim durch die Vertragsunterzeichnung die Trägerschaft für das „Haus für Kinder“ in Tüte und Papier gebracht. (Der PAPPENHEIMER SKRIBENT hat mehrfach berichtet).

Im Juni 2020 gab es einen Ortstermin mit dem Bauausschuss bei dem Clemens Frosch den genauen Standort, die Planung und die Dimension des Bauwerks und vorstellte.

Und dieser ist enorm. In einem Größenvergleich machte Clemens Frosch dem Stadtrat wegen der Standortfrage klar, dass das Haus für Kinder in den Außenmaßen größer wird als einer der Schuhausflügel. Damit wird klar, dass der Standort auf der Wiese zwischen Schulhaus und Kinderspielplatz alternativlos ist. Das bedeutet aber auch, dass sich im unmittelbaren Umfeld der Schule voraussichtlich noch in diesem Jahr eine gewaltige Baustelle mit einer Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren auftut. Mit einem Bauzaun umgeben, wird diese Baustelle eine Zufahrt von der Stadtparkstraße herbekommen, damit der Schulbetrieb, insbesondere an der Busschleife nicht oder möglichst wenig beeinträchtigt wird. Der Gebäudeeingang ist nach Fertigstellung vom Helmut-Gollwitzer-Weg her geplant.

Das Gebäude wird für 12 Krippen-, 25 Kindergarten- und 25 Kinderhortplätze gebaut. Alleine durch die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Gruppen war die Planung eine besondere Herausforderung, die jetzt zur Planung eines zweigeschossigen Gebäudes geführt hat, dessen Erscheinungsbild von der anthrazitfarbenen Holzfassade und zur Stadtparkstraße hin mit einem Fluchtbalkon in der 1. Etage geprägt wird.

Im Innern sollen große Fensterflächen und Oberlichter ein helles und freundliches Ambiente schaffen.

Die Krippenräume sowie die Küche und Speiseraum sind im Erdgeschoß und im Obergeschoß befinden sich die Räume für Kindergarten und Kinderhort mit einem Bewegungsbereich sowie einer „Kinderlounge“ mit Sitzgelegenheiten und einer Kletterwand.

Während im und am Gebäude Beton, Glas und behandeltes Holz dominieren ist die Gestaltung des Außenbereichs recht Naturnah vorgesehen. Hier soll es in einer großzügigen Anlage eine Hügellandschaft mit Magerrasen, einen Sandplatz und einen Teich mit Stauden und Blühbereichen geben.

Trotz des Neubaus wird der bereits bestehende öffentliche Spielplatzbereich erhalten bleiben

Kosten enorm angestiegen
Lagen die Gesamtkosten der Baumaßnahme bei der Kostenschätzung im August 2019 noch bei rund 2,444 Millionen Euro, so steht jetzt im Januar 2021 nach der Kostenberechnung eine Gesamtsumme von 2,796 Millionen Euro an. Diese Kostensteigerung ergibt sich vor allem deshalb, weil nicht wie ursprünglich vorgesehen die Heizung vom Grundschulhaus her zugeführt werden kann. Da für die Förderung der Nachweis regenerativer Energien notwendig ist, wird das Haus Für Kinder über eine Wärmepumpe beheizt. Auch im Bereich der Haustechnik ist eine enorme Kostensteigerung eingetreten.

Zu der Förderung für das ehrgeizige Bauprojekt konnte Katharina Krach, die Leiterin der Stadtkämmerei berichten, dass die maximalen Fördermittel nach dem Finanzausgleichsgesetz 1,312 Millionen Euro betragen. Von zwei weiteren Sonderprogrammen wird das Bauvorhaben voraussichtlich zusätzlich mit 541.000 Euro unterstützt.

Demnach hätte die Stadt selbst einen Betrag von 943,019 Euro aufzuwenden.

Das ist ein dicker Brocken meinte Bürgermeister Florian Gallus, der das Ganze nochmal im Bauausschuss beraten lassen will. Aber auch die Botschaft „wir müssen weiterkommen“ hat Gallus seinem Stadtrat mit auf den Weg gegeben. Denn, will die Stadt die Förderung bekommen, muss bis zum 31.03.2021 ausgeschrieben und vergeben sein. Deshalb sollen in der Februarsitzung die entsprechenden Beschlüsse gefasst werden.

Allerdings will der Stadtrat hinsichtlich der hohen Kosten doch noch Möglichkeiten suchen, den Rotstift anzusetzen. Wie etwa Stadträtin Sophie Wurm (CSU), die Sparansätze finden und dafür auf den einen oder anderen Luxus verzichten will.

Zweiter Bürgermeister Walter Otters von den Freien Wählern sieht am ehesten bei den Außenanlagen Ansatzpunkte „zu Strecken“ ohne das Gesamtkonzept infrage zu stellen. Denn, so stellte Otters klar, „durch diese Investition werden wir weiter notwendige Investitionen in der Stadt einschränken müssen“.

Titelbild: Josua Knab, Student der Architektur




Reine Luft in Pappenheims Klassenzimmern

Die Luft in den Klassenzimmern der Grundschule Pappenheim-Solnhofen ist rein und braucht keine mechanische Luftreinigung. Das wurde jetzt bei einer öffentlichen Sitzung des Stadtrates bekannt. Weil die Atemluft in den Schulräume über die Fester ausreichend gereinigt werden kann, gibt es in den Schulgebäuden in Pappenheim und Solnhofen keinen Bedarf für mobile Luftreinigungsgeräte.

Das hat die kommissarische Schulleitung der Grundschulen Pappenheim und Solnhofen der Stadtverwaltung Pappenheim mitgeteilt. Allerdings wünsche man sich CO2 Sensoren, die anzeigen wann es an der Zeit ist, das Klassenzimmer zu lüften.

Aufgekommen ist Das Thema durch einen schriftlichen Antrag der SPD-Stadtratsfraktion, in dem die Verwaltung aufgefordert wurde bei der Grundschule nach einer Bedarfserhebung Luftfilteranlagen zu bestellen und die entsprechenden Förderanträge einzureichen.

Bei der Bearbeitung des Antrages hat sich aber herausgestellt, dass es bei der Grundschule keinen Bedarf gibt. Außerdem wurde auch bekannt, dass es eine staatliche Förderung derartiger Anlagen nur für Schulräume zur Verfügung stehen, die nicht über die Fenster belüftet werden können. Da würde es für Pappenheim keine Förderung geben, denn alle Schulräume der Grundschule Pappenheim-Solnhofen können durch Fenster ausrechend gelüftet werden.

Dem Wunsch der Schulleitung entsprechend, hat die Stadtverwaltung stattdessen 13 CO2 Sensoren bestellt, die in voller Höhe von den Staatlichen Fördermitteln bezahlt wurden.

Bei der Stadtratssitzung dankte die SPD-Fraktionsvorsitzende Anette Pappler der Verwaltung für die zügige Umsetzung des Antragsthemas. „Wir sind sehr zufrieden“ erklärte sie und zog den Antrag zurück, in dem die Luftreinigungsanlagen beantragt worden waren.

Es sei wieder ein Schritt in die richtige Richtung, freute sich auch Bürgermeister Florian Gallus und zeigte sich überzeugt, dass die Anschaffung von CO2 Sensoren die bessere Variante sei.




Wird die Verordnung umgesetzt?

Der Pappenheimer Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung im Jahre 2020 mit der Verordnung über die Reinigung der Straßen und Gehwege eine neue Satzung beschlossen. Diese ersetzt das durch Zeitablauf seit 2016 ungültig gewordene Regelwerk und ist seit dem Jahresbeginn 2021 in Kraft.

„Verordnung der Stadt Pappenheim über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter“ diesen sperrigen Namen trägt die Satzung in der geregelt ist, dass die Straßen und Gehwegen der Stadt nicht verunreinigt werden dürfen und wenn sie unrein sind, von Unrat, Schmutz, Unkraut und im Winter bei Bedarf von Schnee und Eis gereinigt werden müssen.

Das Regelwerk beginnt mit Begriffsbestimmungen, Verboten und Pflichten, beschreibt die Reinigungsarbeiten, Reinigungspflichten der Vorder- und auch der Hinterlieger. Die Satzung definiert mehrere Arten von Reinigungsflächen, die in die Gruppen A bis C eingeteilt werden, wodurch die ganze Vorschrift in diesem Bereich etwas kompliziert zu lesen ist.

Ein besonderer Abschnitt widmet sich der derzeit aktuellen Sicherungspflicht für die Gehsteige im Winter. Demnach sind die Gehwege an Werktagen ab 6:30 Uhr und an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen ab 8 Uhr von Schnee zu räumen und bei Schnee-, Reif- oder Eisglätte mit geeigneten abstumpfenden Stoffen zu bestreuen. Nur bei besonderer Glättegefahr ist der Einsatz von Tausalz erlaubt.

Jeder in Pappenheim weiß, dass die meisten Grundstücksbesitzer und Anwohner diese Pflichten gewissenhaft erfüllen. aber einige warten lieber, bis Schnee und Eis witterungsbedingt wieder von selbst verschwinden.

Diese Erkenntnis inspirierte offenbar Stadtrat Friedrich Hönig von den Freien Wählern zu der Frage, wie ernst denn die Androhung von Bußgeld bis zu 1.000 Euro zu nehmen ist. „Oder kann jeder machen was er will?“ fragte Hönig. Stadträtin Seuberth (SPD) schlug vor, bei Verstößen gegen die Verordnung Verwarnungen auszusprechen oder Fristen zu setzen. Anette Pappler Fraktionsvorsitzende der SPD stellte fest, dass es Klarheit geben müsse und dass die Bürger, die mit der Reinigungspflicht verbundenen Erwartungen verstehen müssen. Anette Pappler erkannte aber auch, dass es bei der Umsetzung der Reinigungs- und Sicherungspflichten weiterhin Unterschiede geben werde. „Wir kennen unsere Pappenheimer“, meinte sie und schlug vor, für notorische Verweigerer das Bußgeldverfahren offen zu halten. Bettina Balz von den Grünen regte an, man soll nicht nur auf die kleinen Fische achten, sondern vielmehr „auch auf die großen Fische zugehen.“

Bürgermeister Florian Gallus, der als ausgebildeter Verwaltungsrechtler mit seiner Unterschrift der Satzung zur Rechtmäßigkeit verhilft meinte, dass das Recht nicht zwischen großen und kleinen Grundstücken unterscheide. Im Übrigen werde man wie im Ordnungswidrigkeitenrecht vorgesehen, nach pflichtgemäßem Ermessen vorgehen und Einzelfallentscheidungen treffen. Es komme immer darauf an, wie gravierend der Verstoß sei. Sicherlich werde man dabei die Obergrenze des Bußgeldrahmens von 1.000 Euro nicht ausschöpfen.