Abbrucharbeiten für Pappenheim Nord erneut vergeben

Der Stadtrat der Stadt Pappenheim hat in seiner Sitzung am 23. Januar 2025 die Vergabe der Abbrucharbeiten für die Gebäude auf den Anwesen Bürgermeister-Rukwid-Straße 6 und 8 beschlossen. Ein umfangreicher und nicht immer einfacher Prozess fand damit seinen vorläufigen Abschluss. Die Durchführung der Arbeiten wurde der Firma Schutt Karl GmbH aus Pfraunfeld zu einem Angebotspreis von 249.501,95 Euro brutto übertragen.

Vom ersten Planungsfehler bis zur Neuvergabe
Die ursprüngliche Beauftragung für die Abbrucharbeiten im Oktober 2023 verlief nicht wie geplant. Zum einen forderte die beauftragte Firma erhebliche Nachträge und andererseits gab es nach Feststellungen der Stadtverwaltung Mängel im Leistungsverzeichnis was zu erheblichen Schwierigkeiten führte. Die Situation eskalierte so weit, dass die Zusammenarbeit mit der ursprünglich beauftragten Firma einvernehmlich aufgehoben wurde – zum Glück ohne finanzielle Belastung für die Stadt.

Nun wurde das Planungsbüro VNI aus Pleinfeld eingeschaltet, das unbürokratisch half und innerhalb kürzester Zeit ein neues Leistungsverzeichnis erstellte. Diese Leistung des Ingenieurbüros war bemerkenswert, denn das Ergebnis umfasst 150 Seiten und bildete so die Grundlage für die erneute Ausschreibung, an der 15 Firmen beteiligt wurden. Schlussendlich gingen jedoch nur zwei Angebote ein.

Entscheidung für das wirtschaftlichste Angebot
Nach Prüfung der Angebote entschied sich der Stadtrat für die Firma Schutt Karl GmbH, die durch ein Nebenangebot mit pauschalen Preisen das wirtschaftlichste Angebot vorlegte. Das neue Leistungsverzeichnis ermöglichte eine detaillierte Bewertung, und auch die Vorgabe, dass die Gebäude im ersten Halbjahr 2025 abgebrochen werden müssen. Die Stadt Pappenheim kann von einer Förderung der Kosten durch die Städtebauförderung in Höhe von bis zu 80% ausgehen.

Der Abbruch der Gebäude markiert einen wichtigen Schritt für die städtebauliche Entwicklung von Pappenheim-Nord. Die Maßnahme, die archäologisch begleitet werden muss, legt den Grundstein für zukünftige Projekte in diesem Bereich.

Auswirkungen auf Anwohner und Verkehr
Die Abbrucharbeiten, die schon bald beginnen sollen, bringen zwangsläufig Beeinträchtigungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer mit sich. So wird es erforderlich sein, den Gehweg sowie zwei Parkplätze direkt vor den abzubrechenden Gebäuden zu sperren. Zudem wird der benachbarte Parkplatz, der derzeit von Anwohnern und Besuchern des Friedhofs genutzt wird, als Baustellenbereich benötigt. Es könnte auch zu einer halbseitigen Sperrung der Kreisstraße kommen.

 




Kein Arbeitskreis für das Georg-Nestler-Haus in Pappenheim

Wie geht es nun weiter mit dem Georg-Nestler-Haus? Es mag Zufall sein, dass nur rund zwei Monate nach dem Antrag der Grünen-Fraktion zur Bildung eines Arbeitskreises für die Nutzung des Georg-Nestler-Hauses nun ein weiteres Konzept für die künftige Verwendung des ehemaligen Seniorenheims im Stadtrat vorgestellt wurde.

Wie berichtet, hatte die Fraktion der Grünen diesen Arbeitskreis beantragt, um das Thema Georg-Nestler-Haus präsent zu halten. Der neue Arbeitskreis sollte mit Mitgliedern der Stadtratsfraktionen, der Stadtverwaltung und gegebenenfalls externen Fachleuten aus der Seniorenarbeit besetzt werden. Ziel war es, konkrete Lösungen für die Zukunft des seit Jahren leerstehenden Gebäudes zu entwickeln. Dabei sollte die Gruppe, mit nicht mehr als acht bis zehn Personen folgende Themenschwerpunkte bearbeiten:

  • Bestandsaufnahme des baulichen Zustands,
  • Bewertung der bisherigen Gespräche mit Investoren,
  • Analyse des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts von 2022.

Das Ergebnis sollte ein Leitfaden mit einem verbindlichen Zeitplan sein, um den Handlungsempfehlungen aus dem im Juni 2022 vorgestellten Seniorenpolitischen Gesamtkonzept gerecht zu werden.

Doch der Vorschlag stieß auf breiten Widerstand. „Ein Arbeitskreis ist einfach zu viel“, meinte Christa Seuberth (SPD). Sie verwies auf das bestehende Seniorenpolitische Gesamtkonzept und den Ansatz des BRK-Konzepts, das man weiterentwickeln könne.

Bettina Balz, Fraktionsvorsitzende der Grünen, betonte hingegen, dass das BRK-Konzept vielversprechend, aber nicht abschließend geprüft sei. Daher sei es wichtig, das Thema weiterzuverfolgen und alternative Ansätze zu prüfen. Sie verwies auf die positive Wirkung eines Arbeitskreises bei der Sanierung und Neubewertung des Campingplatzes.

Anette Pappler (SPD) argumentierte, dass ein schlüssiges Konzept bereits vorliege und nun rechtliche und finanzielle Fragen zu klären seien – Aufgaben, die nicht einem „inoffiziellen Arbeitskreis“ überlassen werden könnten. Vielmehr solle sich der Finanz-, Hauptverwaltungs- und Personalausschuss damit befassen.

Für die CSU erklärte Marcus Wurm, neuerdings zuständig für das Referat Senioren und Heime, man könne sich „keinen Wunschkandidaten aus der Reihe der Investoren aussuchen“. Auch er lehnte einen Arbeitskreis ab. Gleiches trug Erich Neulinger (CSU), der bisherige Referent für Senioren und Heime, vor: „Das bringt nichts.“ Heiko Loy (CSU) ergänzte, ein Arbeitskreis berge die Gefahr, „dass die Sache im Sande verläuft“.

Auch Karl Satzinger (BGL) machte bereits vor der Abstimmung deutlich, dass er gegen einen Arbeitskreis sei.

Letztlich wurde der Antrag der Grünen von allen anderen Fraktionen einstimmig abgelehnt. Schon im März 2023 war ein ähnlicher Antrag der Grünen auf eine Klausurtagung zum Thema Georg-Nestler-Haus von den übrigen Stadtratsfraktionen abgeschmettert worden.




Ein weiteres Nutzungskonzept für das Georg-Nestler-Haus in Pappenheim

Das Georg-Nestler-Haus in Pappenheim steht seit mehr als vier Jahren leer. Nun wurde dem Stadtrat eine neue Idee vorgestellt, wie man das vormalige Seniorenheim künftig nutzen könnte. Doch auch dieser Vorschlag ist eben eine Idee, die zwar Potenzial in sich birgt, aber auch die Gefahr, ebenso wie die bisherigen Konzepte in der Schublade zu verschwinden.

Synergie von Jung und Alt
Die Grundidee, die der stellvertretende Geschäftsführer des BRK Südfranken, Martin Fickert und Diplom-Ingenieur Stefan Ritzer vom gleichnamigen Pleinfelder Ingenieurbüro dem Rat der Stadt Pappenheim präsentierten, setzt auf eine generationenübergreifende Nutzung. Der Nutzungsvorschlag ähnelt jenem Konzept, das bereits im November 2023 von zwei engagierten Pappenheimer Bürgerinnen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Vorgesehen sind im Nutzungskonzept des BRK Südfranken ein Hort für 75 Kinder, eine Tagespflege für Senioren und 28 altersgerechte Wohnungen. Auch hier wird wie in dem „Konzept November 2023“ ein Mehrwert darin erkannt, dass durch räumliche Nähe von Jung und Alt eine Bereicherung für beide Seiten entstehen kann.

Genau wie das „Konzept November 2023“ will das Konzept des BRK einen möglichst minimalen Eingriff in die Bausubstanz. Die Anpassungen beschränken sich auf das Notwendige, um die bisherigen Räumlichkeiten für die neuen Nutzungen nutzbar zu machen. „Der Eingriff soll so gering wie möglich gehalten werden“, erklärte Stefan Ritzer, denn der Gebäudekomplex hat eine gute Bausubstanz aufzuweisen. Das BRK Südfranken hat das in Pappenheim  vorgeschlagene Konzept bereits erfolgreich mit dem „Haus der Begegnung“ in Büchenbach umgesetzt.

Im Erdgeschoss des Georg-Nestler-Hauses sollen die Räume der Tagesbetreuung im alten Gebäudeteil (vormaliges städtisches Krankenhaus) untergebracht werden, während im Anbau ein Speiseraum, Aufenthaltsbereiche und eine Küche entstehen sollen, die von der Tagesbetreuung und dem Hort gleichermaßen genutzt werden.
Im ersten Obergeschoss sind Gruppen- und Hausaufgabenräume des Horts im alten Gebäudeteil vorgesehen, während im Erweiterungsbau Wohnungen entstehen sollen. Das zweite Obergeschoss und das Dachgeschoss werden nach dem vorgestellten Konzept ausschließlich für altersgerechte Wohnungen genutzt, wodurch insgesamt 28 Apartments mit einer Wohnfläche von 696 m² entstehen. Die Nutzfläche für die Tagesbetreuung umfasst 351 m², und der Hort erhält 551 m², um Platz für bis zu 75 Kinder zu schaffen.

Finanzielle und strukturelle Hürden
Doch das Vorhaben hat bisher jedenfalls eine entscheidende Schwäche, denn es gibt derzeit keinen Investor. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 4,8 Millionen Euro brutto. Etwa die Hälfte könnte durch Fördermittel gedeckt werden, sofern entsprechende Anträge bewilligt werden. Doch die Suche nach einem privaten Partner gestaltet sich schwierig – seit dem Rückzug der Rummelsberger Diakonie im Jahr 2020 steht das Gebäude leer.

Auch zeitliche Herausforderungen wurden von Martin Fickert deutlich angesprochen. Er wies darauf hin, dass die Bearbeitung der Fördermittelanträge eine Laufzeit von mindestens 8 bis zu 12 Monaten benötigen. Und selbst dann bleibt ungewiss, ob die Gelder tatsächlich fließen.

Zwischen Anspruch und Realität
Das Nutzungskonzept für das Georg-Nestler-Haus könnte Antworten auf zwei drängende Fragen liefern. Den Bedarf an Ganztagesbetreuung für Kinder und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums für Senioren. Doch ob diese Vision tatsächlich Realität wird, hängt von den Variablen Finanzen, politischem Willen und vor allem von der Bereitschaft eines Investors ab.

Für die Pappenheimerinnen und Pappenheimer bleibt nur die Hoffnung, dass das Georg-Nestler-Haus bald wieder mit Leben gefüllt wird. Doch ebenso bleibt die Sorge, dass dieses Projekt, wie so viele andere zuvor, nicht über den Status eines Vorschlags hinauskommt.

Der Antrag auf Gründung eines Arbeitskreises, den die Stadtratsfraktion Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im November 2024 eingebracht hatte wurde von allen anderen Fraktionen einstimmig abgelehnt. Der Arbeitskreis hätte aus Mitgliedern der einzelnen Stadtratsfraktionen, der Verwaltung, sowie eventuell in der Seniorenarbeit erfahrener Externer zusammengesetzt sein sollen und sollte nicht mehr als 8-10 Personen umfassen. Hierzu folgt ein gesonderter Artikel.




Stadtrat stimmt dem Erwachen des Frühlings in Pappenheim zu

Der Frühling kann kommen, denn der Stadtrat in Pappenheim hat am 23. Januar 2025 einstimmig beschlossen, das diesjährige „Frühlingserwachen“ zu unterstützen. Die Veranstaltung am 16. März in der Deisingerstraße soll nicht nur frische Frühlingsgefühle wecken, sondern auch für eine lebendige Innenstadt sorgen.

Die Organisation des Marktes liegt in den Händen von Christine Schindler, Sieglinde Halbmeyer und Stadtrat Karl Satzinger. Dieses engagierte Trio plant das Event, während der Bauhof der Stadt sich um die notwendigen Verkehrsregelungen und Umleitungen kümmert. Die Stromkosten der Aussteller sowie die Werbung, deren Gesamtbetrag sich auf etwa 300 Euro beläuft, werden ebenfalls von der Stadt übernommen. Besonders gelobt wurde das Engagement der Organisatoren, die bereit sind, Verantwortung für dieses Gemeinschaftsprojekt zu übernehmen.

Das „Frühlingserwachen“ bietet nicht nur Standbetreibern aus der Region eine Plattform, sondern auch Einzelhandel und Gastronomie in der Innenstadt eine Bühne. Von 11 bis 17 Uhr dürfen sich Besucher auf eine bunte Mischung aus Waren, Köstlichkeiten und Aktivitäten freuen. Die Geschäfte öffnen die Türen sogar bis 17 Uhr, sodass der Markt weit über die Stadtgrenzen hinaus ein Publikum anziehen soll.

Haushaltslage und Perspektive
Trotz der angespannten Haushaltslage entschied sich der Stadtrat der Stadt Pappenheim, die Veranstaltung als freiwillige Aufgabe zu unterstützen. Die Maßnahme sei nicht nur eine Belebung der Innenstadt, sondern auch ein wichtiger Impuls für die lokale Wirtschaft. Die Entscheidung zeigt, dass man in Pappenheim auf den Mehrwert solcher Events setzt – sowohl für den Einzelhandel als auch für das Gemeinschaftsgefühl.

Mit diesem einstimmigen Beschluss steht dem „Frühlingserwachen“ nichts mehr im Weg. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen sich auf ein fröhliches und farbenfrohes Event freuen, das Pappenheim in einem strahlenden Frühlingslicht erblühen lässt. Organisatorin Christine Schindler lädt mögliche Standbetreiber herzlich ein, sich bis zum 19. Februar anzumelden, um die Deisingerstraße mit Leben zu füllen.




Wechsel an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Pappenheim

Am Donnerstag, den 16. Januar 2025, fand bei der Stützpunktfeuerwehr Pappenheim ein Generationswechsel statt. Im Rahmen einer Dienstversammlung wurden Michele Eckerlein zum neuen Kommandanten und Daniel Enderlein zu seinem Stellvertreter gewählt.

Dank an den scheidenden Kommandanten
Der bisherige Kommandant Martin Veitengruber nutzte die Gelegenheit, um auf seine langjährige Laufbahn bei der Freiwilligen Feuerwehr zurückzublicken. Seit 1995 war er stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Pappenheim, bevor er 2018 die Leitung übernahm. Seine Verdienste um die Feuerwehr und die Sicherheit der Bürger wurden von der Stadt Pappenheim und Mattias Gegg, dem neuen Kreisbrandmeister des Brandkreises 8 in ihren Grußworten gewürdigt. Beide hoben seine Kompetenz und seine Einsatzbereitschaft hervor.

Neue Führung gewählt
Nach den Ansprachen ging es zur geheimen Wahl. Michele Eckerlein, der zuvor bereits als stellvertretender Kommandant tätig war, erhielt das Vertrauen der Versammlung und übernimmt nun die Position des ersten Kommandanten. Daniel Enderlein, der an diesem Abend ebenfalls gewählt wurde, tritt als neuer stellvertretender Kommandant an die Seite von Eckerlein. Laut Bayerischem Feuerwehrgesetz wird Enderlein die vorgeschriebenen Lehrgänge „Gruppenführer“ und „Leiter einer Feuerwehr“ innerhalb eines Jahres absolvieren.

Mit der Wahl von Michele Eckerlein und Daniel Enderlein startet die Feuerwehr Pappenheim mit einer erfahrenen und zugleich frischen Führung in die Zukunft. Der Stadtrat der Stadt Pappenheim hat die Wahl in seiner jüngsten Sitzung offiziell bestätigt. Die Zustimmung des Kreisbrandrates steht noch aus, ist aber wohl eine Formsache.

 

Titelfoto: Constantin Wisniewski
Montage: Peter Prusakow




Marcus Wurm als neues Stadtratsmitglied vereidigt

Mit einem feierlichen Akt ist Marcus Wurm am 23. Januar 2025 offiziell als Stadtrat vereidigt worden. Der Nachrücker der CSU-Fraktion übernimmt das Amt von Fritz Obernöder, der sein Mandat zum Jahresende 2024 niedergelegt hatte. Marcus Wurm, Leiter der Allianz-Versicherungsagentur in Pappenheim und ist auch Vorsitzender des CSU-Ortsverbands.

Durchgeführt wurde die Vereidigung von 2. Bürgermeister Walter Otters, der in Vertretung für den erkrankten 1. Bürgermeister Florian Gallus die Sitzung leitete.

Neuer Stadtrat, neue Zuständigkeiten
Die Neubesetzung der Ausschüsse, die mit dem Wechsel notwendig wurde, führte zu einer umfassenden Umstrukturierung. Im Detail ergeben sich folgende Änderungen:

Finanz-, Hauptverwaltungs- und Personalausschuss:
Marcus Wurm übernimmt die Stellvertretung für den ausgeschiedenen Fritz Obernöder.

Grundstücks-, Bau- und Bauhofausschuss:
Marcus Wurm wird stellvertretendes Mitglied, während Stadtrat Heiko Loy den Sitz als reguläres Mitglied übernimmt.

Rechnungsprüfungsausschuss: Marcus Wurm wird hier als ordentliches Mitglied eingesetzt, während Stadtrat Loy den Stellvertretungsposten einnimmt.

Stadtwerkeausschuss (Aufsichtsrat der Stadtwerke GmbH):
Marcus Wurm übernimmt den Sitz seines Vorgängers Obernöder.

 

Darüber hinaus wurde das Referat „Senioren und Heime“ an Marcus Wurm übertragen. Dieses war zuvor bei Stadtrat Neulinger angesiedelt, der stattdessen das Referat „Abwasser“ übernimmt. Auch die Sitzordnung im Ratssaal wurde angepasst – Marcus Wurm nimmt den vordersten Platz seines Vorgängers ein.

Marcus Wurm bringt nicht nur seine berufliche Erfahrung als Versicherungsfachmann in die politische Arbeit ein, sondern auch sein Engagement als CSU-Ortsvorsitzender.

 




Pappenheim fordert Anpassung der Windkraftplanung

In Bieswang sorgt die aktuelle Planung zur Ausweisung von Vorrangflächen für Windkraftanlagen durch den Regionalen Planungsverband Ingolstadt für Besorgnis und Diskussionen. Insbesondere die geplanten Flächen, die in einem Winkel von mehr als 180 Grad um den Ort angeordnet sind, erwecken bei den Bürgerinnen und Bürgern den Eindruck einer „Umzingelung“. Dies betrifft zum einen die Vorranggebiete am „Langen Berg“ und bei Göhren und insbesondere die Vorrangfläche in Oberbayern, direkt an der Grenze zu Bieswang mit über 1.000 ha.

Skizze des Städtischen Bauamts Pappenheim

Was bedeutet „Umzingelung“?
Der Begriff „Umzingelung“ beschreibt im planerischen Zusammenhang die Situation, in der eine Siedlung von mehreren Windkraftanlagen so umgeben ist, dass in einem bestimmten Betrachtungswinkel Anlagen sichtbar sind. Es gibt hierfür festgelegte Kriterien, die eine mögliche Beeinträchtigung messen sollen:
Winkel der Umfassung: Eine Umzingelung liegt vor, wenn ein Ort aus einem Winkel von mehr als 180 Grad von Vorrangflächen eingeschlossen wird.
Freiräume: Zwischen zwei benachbarten Flächen muss ein Mindestfreiraum von 90 Grad bestehen, um eine „umlaufende“ Wirkung zu verhindern.
Nach Ansicht der Pappenheimer Stadtverwaltung und des Stadtrats werden diese Vorgaben in Bieswang nicht eingehalten. Statt der geforderten Freiräume droht eine nahezu vollständige visuelle und räumliche Einfassung des Ortes.
Nachdem der Planungsverband Westmittelfranken das Vorranggebiet bei Ochsenhart aus der Planung genommen hat, beträgt der Betrachtungswinkel von der Ortsmitte Bieswangs aus gesehen nun 188 Grad – und liegt damit deutlich über dem Grenzwert.
Wäre die Vorrangfläche im Wald bei Ochsenhart geblieben, so hätte der Betrachtungswinkel sogar 208 Grad betragen.

Überdimensionierte Flächenplanung
Mit insgesamt 11.406 Hektar ausgewiesenen Vorrangflächen hat der Regionale Planungsverband Ingolstadt deutlich mehr Flächen vorgesehen, als die gesetzlichen Mindestziele des Windenergieflächenbedarfsgesetzes verlangen. Dieses schreibt bis Ende 2027 die Ausweisung von 1,1 Prozent der Landesfläche für Windenergie und bis 2032 einen Anstieg auf 1,8 Prozent vor. Der Planungsverband hat jedoch bereits 4 Prozent der Regionsfläche für Windkraftanlagen eingeplant – ein weit über die Zielvorgaben hinausgehendes Maß, das für Bieswang und andere betroffene Orte eine unverhältnismäßige Belastung darstellt.

Bürgermeister Gallus wies bei der Sitzung darauf hin, dass die Herangehensweisen der Planungsverbände Westmittelfranken und Ingolstadt stark variieren. Während in Westmittelfranken vor der Ausweisung von Vorrangflächen eine gründliche Überprüfung möglicher Hinderungsgründe vorgenommen wurde, seien in Ingolstadt großzügig Flächen ausgewiesen worden, ohne Hinderungskriterien genau zu prüfen. Dies habe dazu geführt, dass der Planungsverband Ingolstadt die Flächenziele bei der Planung deutlich überschritten habe.

Landschaftsschutz und Lebensqualität im Fokus
Die beiden großen Vorrangflächen WK 20 und WK 21 im Bereich Oberbayern, die Bieswang unmittelbar betreffen, umfassen nicht nur große Waldgebiete, sondern überschneiden sich auch mit Landschaftsschutzgebieten. Neben der massiven Sichtbarkeit der Anlagen, die das Landschaftsbild prägen würden, warnen Kritiker auch vor den Auswirkungen auf die Lebensqualität der Anwohner. Der Stadtrat von Pappenheim betont, dass wirtschaftliche Vorteile durch Bürgerbeteiligungen oder regionale Wertschöpfung nicht über den Schutz von Mensch und Natur gestellt werden dürfen.

Pappenheim fordert Anpassungen
In seiner Stellungnahme fordert der Pappenheimer Stadtrat eine drastische Reduzierung der vorgesehenen Vorrangflächen der Grenze der Regierungsbezirke Mittelfranken und Oberbayern, oder deren vollständige Herausnahme aus dem Planungsverfahren. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Kriterien zur Vermeidung von Umzingelungen konsequent eingehalten werden. Nach Ansicht des Stadtrats können die Ziele des Windenergieflächenbedarfsgesetzes auch ohne die Flächen bei Bieswang erreicht werden, da benachbarte Regionen ebenfalls ihren Beitrag zur Energiewende leisten.

Wie geht es weiter?
Bis Mitte Januar 2024 können Bürgerinnen und Bürger Stellungnahmen zu den Plänen einreichen. Die öffentliche Auslegung der Planungsunterlagen läuft noch bis Februar 2025. Für Bieswang steht viel auf dem Spiel: Die Entscheidungen des Regionalen Planungsverbands werden darüber bestimmen, ob der Ort künftig von Windkraftanlagen dominiert wird – oder ob ein Kompromiss gefunden werden kann, der sowohl den Ausbau der erneuerbaren Energien als auch den Schutz von Landschaft und Lebensqualität berücksichtigt.

 




Stadtrat Pappenheim will Campingplatz erweitern

Der Stadtrat der Stadt Pappenheim hat am 5. Dezember 2024 der Nutzungsänderung für das Wiesengrundstück zwischen der Altmühl und dem Eichwiesengraben neben dem bestehenden Campingplatz einstimmig zugestimmt. Ziel ist es, das Areal als Erweiterung des Campingplatzes zu nutzen.

Die Fläche ist seit mehr als 20 Jahren im Flächennutzungsplan als „Sondergebiet Camping“ ausgewiesen. Um die geplante Erweiterung gegebenenfalls vorzeitig nutzen zu können, hat die Stadt im Vorgriff auf eine künftige Bebauungsplanaufstellung einen Bauantrag eingereicht. Dieser umfasst keine baulichen Maßnahmen wie Gebäudeerrichtungen, sondern lediglich die Änderung der Nutzung vom Wiesengrundstück hin zum Campingplatz.

Baurechtlich sind Campingplätze im Außenbereich zwar nicht privilegiert, jedoch sieht das Städtische Bauamt keine Beeinträchtigung öffentlicher Belange. Daher erscheint eine Genehmigung rechtlich möglich. Derzeit wird ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellt, und die naturschutzrechtlichen Belange werden von den zuständigen Behörden geprüft. Da sich die Fläche – wie der gesamte Campingplatz – im Überschwemmungsgebiet der Altmühl befindet, hat die Stadt eine Begründung für eine Ausnahmegenehmigung erarbeitet.

Die Erschließung der Erweiterungsfläche soll über die bestehende Infrastruktur des Campingplatzes erfolgen.

Mit dem einstimmigen Beschluss des Stadtrats wurde das gemeindliche Einvernehmen zur Nutzungsänderung erteilt. Sollte die Untere Bauaufsichtsbehörde des Landratsamts Weißenburg-Gunzenhausen die Nutzungsänderung genehmigen, könnte die Stadt die Erweiterungsfläche vorläufig nutzen und weitere Planungsschritte in die Wege leiten.

(Auf dem Titelbild ist die geplante Erweiterungsfläche rot markiert.)

 




CSU-Urgestein verabschiedet sich aus dem Pappenheimer Stadtrat

Friedrich Obernöder, langjähriger 2. Bürgermeister und Stadtrat in Pappenheim, legt zum Jahresende sein Amt als Stadtrat nieder. Als engagierter und einflussreicher Spitzenpolitiker des CSU-Ortsverbands Pappenheim hat er in der Amtszeit von drei Bürgermeistern die Stadtpolitik maßgeblich mitgeprägt.

Foto:Sammlung Peter Prusakow

Im Mai 1990 erhielt der damals 35-jährige Landwirt aus Osterdorf erstmals Sitz und Stimme im Stadtrat von Pappenheim. Bürgermeister Josef Nachtmann (CSU) trat damals seine letzte Amtszeit an. Von Beginn an beteiligte sich Friedrich Obernöder aktiv an der positiven Gestaltung der Stadtpolitik – ein Engagement, das die Wähler bei den Kommunalwahlen stets mit hohen Stimmenzahlen honorierten.

Obernöder war als Mitglied des Bauausschusses sowie des Finanz- und Hauptausschusses während seiner Amtszeiten maßgeblich an wichtigen Entscheidungen für Pappenheim beteiligt. In Osterdorf engagierte er sich insbesondere bei der Erneuerung der Kläranlage und dem Ausbau von Wald- und Wanderwegen.

Im Jahr 2002 wurde Friedrich Obernöder zum Zweiten Bürgermeister gewählt und hatte dieses Amt bis Ende April 2014 inne. Von März 2009 bis März 2015 führte er den CSU-Ortsverband Pappenheim durch eine bewegte, teils stürmische Zeit, die auch mit schmerzhaften Erfahrungen verbunden war. Von 2011 bis April 2014 war er zudem Fraktionschef der Pappenheimer CSU-Stadtratsfraktion, bevor er dieses Amt zu Beginn der Legislaturperiode 2014–2020 an den heutigen Bürgermeister Florian Gallus übergab.

Marcus Wurm tritt Nachfolge im Stadtrat an
Nach der Amtsniederlegung von Stadtrat Friedrich Obernöder wird der CSU-Ortsverbandsvorsitzende Marcus Wurm seinen Platz im Gremium übernehmen. Marcus Wurm hat seine Bereitschaft zum Nachrücken bereits bestätigt. Die Vereidigung des neuen Stadtratsmitglieds ist für die nächste Stadtratssitzung am 23. Januar 2025 geplant.

Würdigung durch Bürgermeister Florian Gallus
Bei Obernöders letzter Stadtratssitzung waren unter den Zuhörern auch seine beiden Söhne Matthias und Markus, sein Jugendfreund und langjähriger CSU-Weggefährte Erwin Knoll sowie Marcus Wurm, der Nachfolger Obernöders im Stadtrat und amtierende Vorsitzende des CSU-Ortsverbands.

Auch bei seiner letzten Sitzung als Stadtrat bringt Friedrich Obernöder seinen Sachverstand ein und äußert auch Kritik an der Vorgehensweise einer Firma in Sachen Abwasserbehandlung

Bürgermeister Florian Gallus würdigte das langjährige Engagement von Fritz Obernöder in einer Rede während der öffentlichen Stadtratssitzung. Nach beeindruckenden 34 Jahren im Stadtrat – davon 12 Jahre als Zweiter Bürgermeister – nahm Obernöder an seiner letzten Sitzung als amtierender Stadtrat teil. Gallus betonte, dass Obernöder die Entwicklung Pappenheims und seiner Ortsteile maßgeblich mitgestaltet und sich stets für parteiübergreifende Lösungen eingesetzt habe. Besonders hob Gallus Obernöders Einsatz für Themen wie Stadtentwicklung, soziale Projekte und die Abwasserentsorgung hervor.

„Ein leuchtendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement“, nannte Gallus den Osterdorfer, der sich durch Pflichtbewusstsein und Standhaftigkeit ausgezeichnet habe. Persönlich dankte Gallus Obernöder dafür, dass dieser ihn vor über zehn Jahren ermutigte, politisch aktiv zu werden, und seine Kandidatur als Bürgermeister entscheidend unterstützte.

Dankesrede und Abschied
In seiner Abschiedsrede betonte Friedrich Obernöder, dass er stets gerne Stadtrat gewesen sei und es als seine Aufgabe angesehen habe, für das Gemeinwohl zu wirken. Er bedankte sich bei Bürgermeister Gallus sowie seinen Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat. Gleichzeitig forderte er sie auf, das Amt des Stadtrats engagiert auszuüben.

„Man sollte sich stets bewusst sein, dass die Wählerinnen und Wähler mit ihrer Stimmabgabe auch Hoffnung und Vertrauen in die Kandidatinnen und Kandidaten setzen. Dieses Vertrauen darf man nicht enttäuschen“, mahnte Obernöder. Er entschuldigte sich ausdrücklich bei seinen Wählerinnen und Wählern dafür, dass er sein Mandat ein gutes Jahr vor Ende der Legislaturperiode niederlege. „Ich hätte meine Zeit als Stadtrat gerne bis April 2026 fertig gemacht, aber die Gesundheit geht vor“, erklärte er. Als Geschenk hatte das Ratsgremium das Sitzungsgeld der letzten Jahres Sitzung als Geschenk an Friedrich Obernöder übergeben. Dieser jedoch kündigte an, dieses Abschiedsgeschenk an den Turnverein Pappenheim weiterzugeben. „Der Verein ist ohne Verschulden in Not geraten und brauche für die Sanierung des Turnhallendachs jede Unterstützung“, sagte Obernöder.

Auch die Fraktionsvorsitzenden dankten und würdigten den scheidenden Leistungsträger des Stadtrats. Besonders bewegt zeigte sich Anette Pappler, die Vorsitzende der SPD-Fraktion. Sie betonte, dass sie in 25 Jahren gemeinsamer Stadtratstätigkeit, auch bei unterschiedlichen Meinungen, stets sachbezogen mit Obernöder zusammengearbeitet habe. Selbst in Zeiten eines rauen Klimas zwischen den Fraktionen sei er immer zu einem verbindenden Gespräch bereit gewesen.

Karl Satzinger von der Bürgerliste, bekannt als Sammler von historischen Schildern, Fahrzeugen überreichte seinem Stadtratskollegen eine reproduzierte Ausfertigung eines Werbeschildes der vormaligen Gräflichen Brauerei, dem heutigen Bräustüberl. Es soll daran erinnern, dass er dort zusammen mit Friedrich Obernöder schon so manches Bier getrunken habe.

Erinnerungen von Peter Krauß
Der frühere Bürgermeister Peter Krauß (1996–2008) teilte in einer humorvollen Rückschau persönliche Erinnerungen an seinen damaligen Stellvertreter Friedrich Obernöder:

„Friedrich Obernöder ist Osterdorfer und Landwirt mit Leib und Seele – ein schlauer Bauer mit Herz und Verstand“, beschrieb Krauß den einflussreichen CSU-Politiker. In seiner Nachbetrachtung betonte er Obernöders beeindruckendes Fachwissen, insbesondere im Bereich der Kanalisation und Kläranlagen. „Mit seiner scharfen Rechner-Mentalität wusste er immer, wo Kosten und Nutzen aufeinandertreffen. Er war nicht nur beim Kauf von Maschinen und Fahrzeugen ein unverzichtbarer Ratgeber.“

Krauß schilderte zudem eine Anekdote, die den Pragmatismus und das Pflichtbewusstsein Obernöders unter Beweis stellt: „Es war fast ein Wunder, dass die Förderung für die Osterdorfer Kläranlage rechtzeitig beantragt wurde. Am letzten Tag der Frist, nach einer langen Geburtstagsfeier, fuhren Friedrich und ich mit schwerem Kopf nach Ansbach, um die Unterlagen einzureichen. Am Ende hat alles gepasst – typisch Friedrich!“

 




Pappenheim plant Jahresetat für die Städtebauförderung

Der Stadtrat hat die Jahresmeldung der Stadt Pappenheim zur Städtebauförderung für 2025 beschlossen und wichtige Projekte priorisiert. Im Fokus stehen die Marktplatzsanierung sowie die finanzielle Unterstützung zur Rettung der Turnhalle.

Neugestaltung des Marktplatzes und der Stadtvogteigasse
Ein zentrales Projekt ist die Neugestaltung des Marktplatzes und der angrenzenden Stadtvogteigasse. Bereits für die Planungsphase stehen 50.000 Euro zur Verfügung. Die Maßnahme profitiert von dem Förderprogramm „Klima wandel(t) Innenstadt“. Insgesamt sind dafür 1 Million Euro vorgesehen, aufgeteilt in 500.000 Euro für 2025 und weitere 500.000 Euro für 2026. Ziel ist es, den Marktplatz als Herzstück der Stadt sowohl optisch als auch funktional aufzuwerten.

Turnhalle des Turnvereins im Blickpunkt
Ein weiterer Schwerpunkt der Planung ist die Sanierung der Turnhalle des Turnvereins 1861 Pappenheim e.V. Dieses Bauwerk, das für den Schul- und Vereinssport unverzichtbar ist, stellt den Turnverein wegen eines schweren Dachschadens vor existenzielle Probleme. Hierfür soll der Turnverein mit 100.000 Euro unterstützt werden. Die Städtebauförderung könnte bis zu 60 % der förderfähigen Kosten abdecken, was für die Stadt einen Kostenanteil von 40.000 Euro bedeuten würde.

Die Maßnahme umfasst neben der baulichen Dachsanierung auch die energetische Optimierung der Turnhalle und ist derzeit mit 680.000 Euro veranschlagt. Derzeit werden die genauen Kosten der städtischen Unterstützung und Fördermöglichkeiten in Abstimmung mit der Regierung von Mittelfranken und dem Planungsbüro BayernGrund erarbeitet. Für 2025 sind Mittel in Höhe von 100.000 Euro eingeplant, wobei eine Auszahlung erst 2026 erfolgen könnte, sofern alle Fördermittel gesichert sind.

Weitere Maßnahmen
Neben den großen Projekten sind auch Verschönerungen und Modernisierungen kleinerer Bereiche geplant. Dazu gehört beispielsweise das Fassadenprogramm, das mit 320.000 Euro gefördert wird. Dieser Betrag verteilt sich auf das Jahr 2025 und die folgenden drei Jahre.

Im Quartier „Stadteingang Nord“ wartet man seit Langem auf den Abbruch der „Lost Places“ von Pappenheim. Für dieses Vorhaben sind bereits Fördermittel in Höhe von 214.000 Euro bewilligt. Insgesamt stehen 378.000 Euro Fördermittel für Abrissarbeiten, Neuordnung und Bebauungsplanung in Aussicht.




Pappenheim verbschiedet Kriterienkatalog für PV-Freiflächenanlagen

Die Stadt Pappenheim hat einen umfassenden Kriterienkatalog für die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen vorgelegt. Ziel ist es, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, dabei jedoch die Belange von Umwelt, Landwirtschaft und Anwohnern zu berücksichtigen.

Der Katalog wurde in fünf intensiven Arbeitssitzungen des „Arbeitskreises PV-Kriterienkatalog“ entwickelt, der von Experten des Instituts für Energietechnik begleitet wurde. In einem offenen und konstruktiven Austausch entstand ein Leitfaden, der sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen von PV-Anlagen im Gemeindegebiet berücksichtigt.

Besonderes Augenmerk lag darauf, die Konflikte zwischen der Energiewende und dem Schutz der Kulturlandschaft im Naturpark Altmühltal zu vermeiden. Der Kriterienkatalog soll nun als Entscheidungshilfe bei zukünftigen Anträgen auf PV-Freiflächenanlagen dienen.

Schwerpunkte des Katalogs
Der Leitfaden setzt klare Prioritäten und Bedingungen für die Zulassung von Anlagen. Unter anderem gelten folgende Grundsätze:

– Maximale Anlagengröße: Anlagen dürfen nicht größer als 10 Hektar sein.

– Flächenvorgaben: Schutzgebiete wie Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete oder Überschwemmungsflächen sind tabu.

– Abstandsregelungen: Anlagen müssen mindestens 300 Meter von Siedlungsgebieten entfernt sein, sofern nicht spezielle Einverständniserklärungen der Anwohner vorliegen.

Zusätzlich wurde festgelegt, dass Projekte mit lokaler Wertschöpfung bevorzugt werden. Initiativen, die durch Bürgergenossenschaften oder heimische Unternehmen getragen werden, erhalten besonderen Rückhalt.

 Veröffentlichung und Umsetzung
Nach der Beschlussfassung durch den Stadtrat wird der Kriterienkatalog veröffentlicht. Interessierte Vorhabenträger können bis zum 30. September 2025 Anträge einreichen. Ab dem 1. Oktober 2025 beginnt der Stadtrat mit der Prüfung der eingegangenen Konzepte.

 

Für die interne Verwaltung wurde zudem eine Karte erstellt, die potenziell geeignete Flächen kennzeichnet. Diese Karte dient lediglich der Orientierung und wird nicht öffentlich zugänglich gemacht.

 

Die Stadt Pappenheim will mit diesem Leitfaden ein Zeichen für eine nachhaltige und zugleich zukunftsorientierte Energiepolitik setzen.

 

Durch die transparente Ausarbeitung und klare Vorgaben erhofft sich die Stadt, sowohl innovative Projekte zu fördern als auch den Schutz ihrer einzigartigen Landschaft zu gewährleisten.




Wasserpreis in Pappenheim steigt ab 2025

Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Pappenheim müssen sich ab dem 1. Januar 2025 auf höhere Kosten für Trinkwasser einstellen. Diese Entscheidung wurde auf Grundlage einer neuen Kalkulation getroffen, die eine Anpassung der Preise notwendig macht.

Nach Angaben der Stadtwerke Pappenheim GmbH wurde die letzte Anpassung des Wasserpreises im Jahr 2019 vorgenommen. Seitdem haben sich in den letzten vier Jahreb erhebliche Deckungslücken ergeben, die vor allem durch gestiegene Bezugskosten sowie Investitionen in die Infrastruktur entstanden sind. Deshalb musste den neuen Betrachtungszeitraum ab 01.01.2025 eine neue Kalkulation erstellt werden.

Ein von der Firma Schneider & Zajontz erstelltes Gutachten zeigt, dass sowohl der Grundpreis als auch der Verbrauchspreis deutlich angehoben werden müssen, um dem Prinzip der Kostendeckung gerecht zu werden.

Ab Januar wird der Verbrauchspreis pro Kubikmeter von bisher netto 1,46 € auf 2,90 € steigen. Zusätzlich wird ein gestaffelter Grundpreis eingeführt, der von der Größe des Wasserzählers abhängig ist. Die neuen Nettopreise für die Zähler sind wie folgt:

– 2,5 m³/h: 95,00 €
– 6,0 m³/h: 220,00 €
– 10 m³/h: 380,00 €
– 15 m³/h: 570,00 €
– 40 m³/h: 1.520,00 €
– 60 m³/h: 2.280,00 €

Der Stadtrat hat der Preisänderung in seiner Sitzung am 7. November 2024 zugestimmt. Damit wurde Bürgermeister Florian Gallus ermächtigt, die Anpassung in der Gesellschafterversammlung der Wassergewinnungs- und Versorgungs-GmbH zu vertreten.

Für Endverbraucher wird der neue Verbrauchspreis mit dem aktuellen Umsatzsteuersatz (derzeit 7 %) verrechnet. Trotz der notwendigen Anpassungen betonen die Städtischen Werke, dass die Kalkulation transparent und im Sinne einer nachhaltigen Wasserwirtschaft erfolgt ist.
Mit dieser Entscheidung soll sichergestellt werden, dass Pappenheim auch in Zukunft über eine stabile und zuverlässige Trinkwasserversorgung verfügt.