Keine Krise kann uns stoppen

Beim Neujahrsempfang der Stadt Pappenheim war die sehr ausführliche Neujahrsbotschaft von Bürgermeister Florian Gallus geprägt von Stolz über das Erreichte, von Zuversicht für die kommende Zeit, von einem breiten Dank, aber auch von der Aufforderung sich auf Argumente anderer einzulassen und nicht das Trennende zu betonen, sondern das Verbindende zu suchen.

Als der begandete Redner Florian Gallus seine Neujahrsansprache mit den Worten ankündigte: „Da müssen sie jetzt durch“, war Insidern klar was auf sie zukommt.
In seiner Botschaft zum Neuen Jahr griff Bürgermeister Gallus weitgehend Themen auf, die auch schon in den Bürgerversammlungen im Hebst 2022 zur Sprache gekommen waren.

Thema waren auch die Exzesse im Verlauf der Coronapandemie und die Auswirkungen des Ukrainekrieges bis in unsere Stadt. Dabei sei es besonders dankenswert und eindrucksvoll, dass sich aus dem 2015 gegründeten „Helferkreis Asyl“ um Ellen Glöggler spontan ein neuer „Helferkreis Ukraine“ gegründet habe. Gallus dankte allen, die geholfen haben durch diese schwere Zeit zu kommen und den Vereinen, die Trotz aller Hindernisse das gesellschaftliche Leben aufrechterhalten haben.

Gallus präsentierte, was trotz aller Krisen und negativer Auswirkungen in Pappenheim und den Ortsteilen in seiner Amtszeit geschaffen werden konnte. Es handelte sich dabei auch um Projekte, die bereits im vergangenen Jahrzehnt geplant oder begonnen wurden. Wie etwa die Sanierung der Stadtwerkeinsel, die Maßnahmen im Abwasserbereich, die Innenstadtsanierung, die Sanierung des Eichwiesenstegs, die Dorferneuerung Bieswang und der Neubau des Hauses für Kinder. Fertiggestellt ist inzwischen die ambulante Wohngemeinschaft für Senioren mit Tagespflege im vormaligen Bieswanger Schulhaus. „Wir stellen fest, dass sich die Einrichtung immer größerer Beliebtheit erfreut und immer mehr angenommen wird“ freute sich der Bürgermeister.

Zu den in seiner Amtszeit begonnene Projekte zählen die Anlage von Blühflächen, die Digitalisierung der Flächennutzungspläne, die Ausstattung der Schulen mit Lüftungsanlagen, die Sanierung des Campingplatzes und die Maßnahmen im Rahmen des Klimawandels. Zu letzteren gehören der Anschluss von zehn städtischen Gebäuden an die Nahwärmenetze in den Ortsteilen, ein Baumkataster und ein digitales Straßenbeleuchtungskatasters in Verbindung mit der Umrüstung auf LED-Beleuchtung. Für den Breitbandausbau nimmt die Stadt das Förderprogramm „BayGigabit“ mit dem Ziel in Anspruch, den Vollausbau der Glasfaserinfrastruktur in der Stadt und den Ortsteilen umzusetzen.

„Sie sehen, keine Krise kann uns stoppen. Sie kann uns vielleicht aufhalten, aber nicht stoppen“, verkündete Gallus, um bei der Erläuterung der Finanzen kurz danach einzuschränken: „Das Einzige was uns noch stoppen könnte, ist der Finanzbereich“.

Denn insbesondere im Abwasserbereich sei der Schuldenstand inzwischen auf 4,5 Millionen Euro angewachsenen. Hatte die Stadt noch im Jahr 2021 für die Finanzierung der Abwassermaßnahmen 2,5 Millionen Euro an Schulden aufzunehmen, war im Jahr 2022 keine weitere Schuldenaufnahme nötig, weshalb der Bürgermeister geordnete Finanzen bekannt geben konnte.

Die Einwohnerzahlen sind nach einem Rückgang mit Stand Januar 2023 wieder leicht angestiegen, sodass derzeit in Pappenheim und den Ortsteilen 3985 Einwohner gemeldet sind. „Das zeigt, wir sind auf dem richtigen Weg“ freut sich Gallus angesichts der Zahlen. Aus dem Bereich des Standesamtes meldete der Bürgermeister 42 Sterbefälle und 51 Geburten.

Nicht Angst sondern Hoffnung
Um eine Prognose für 2023 abzugeben, seien „unsere gegenwärtige Zeit zu schnelllebig und die geopolitische Lage und die damit einhergehende wirtschaftliche Entwicklung zu ungewiss“, stellte Gallus fest und versprach im kommenden Jahr kraftvoll an den bereits genannten Projekten weiterzuarbeiten.

Darüber hinaus wolle er das seniorenpolitische Gesamtkonzept mit Unterstützung des Stadtrates und der Bevölkerung umsetzen. Und auch altersgerechter Wohnraum soll in Pappenheim nach dem Rückzug der Rummelsberger Dienste aus dem Georg-Nestler-Haus in Pappenheim entstehen. Das neue Städtebauliche Potenzial entsteht im Bereich des Neuen Planungsgebietes „Pappenheim Nord“ im Umgriff der Galluskirche.

„Hier führen wir bereits erste Gespräche mit Investoren und das wird eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre sein, hier weiter voran zu kommen“ richtete Gallus den Blick auch in die weitere Zukunft.

Nachdem im vergangenen Jahr die Pappenheimer Kernstadt der einzige Ort in Pappenheim war, der keine Kirchweih, sprich Volksfest gefeiert hat, soll es 2023 auch in der Kernstadt wieder ein Volksfest geben. „Die Verträge hierzu sind schon in trockenen Tüchern“, sicherte der Bürgermeister zu.

Sich verpflichtet fühlen
Nach dem persönlichen Eindruck von Bürgermeister Gallus fühlen sich „ganz viele Menschen für die positive zukunftsorientierte Entwicklung unserer Gemeinde verpflichtet“. Ihnen allen dankte er bei seiner Neujahrsansprache. Dazu gehören alle, die sich an den Veranstaltungen in Pappenheim und den Ortsteilen beteiligt haben ebenso wie die Erzieherinnen in den Kitas und die Lehrkräfte in der Schule, die sich täglich um „unsere Zukunft – die Kinder kümmern“. Dank ging auch an die Kräfte des Rettungsdienstes und die Feuerwehren, insbesondre an Franz Xaver Klatt und Sandra Schütz für den Aufbau der Jugendfeuerwehr in Pappenheim. Besonders gedankt hat der Bürgermeister auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, bei den Städtischen Werken und im Bauhof.

„Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung“, zitierte der Bürgermeister zum Schluss Franz von Sales. „Betonen wir nicht das Trennende, suchen und finden wir das Verbindende. Gehen Sie zuversichtlich, mit Kraft und Neugier ins neue Jahr!“ schloss Bürgermeister Florian Gallus seine Botschaft für das Jahr, bevor er zusammen mit den inzwischen sehr durstig gewordenen Gästen auf ein erfolgreiches Jahr 2023 anstieß.