Ein fideler 100-jähriger Jubilar

Hans Navratil, Pappenheims Ehrenbürger hat kürzlich sein 100. Lebensjahr erreicht. Bei der Feier im Burkhard von Seckendorff Heim in Gunzenhausen kamen rund 40 Gäste zusammen um den fidelen und gut gelaunten Jubilar hochleben zu lassen. Bürgermeister Florian Gallus, Landrat Stellvertreter Werner Baum, die Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins und der Privilegierten Schützengesellschaft sowie zahlreiche Freunde und Wegbegleiter gratulierten und dankten dem Jubilar.

Büregermeister Gallus gratuliert

Es war eine gelungene und fröhliche Feier im Rosenhof des Burkhard von Seckendorff Heimes in Gunzenhausen, die der Jubilar Hans Navratil an der Seite seiner Lebensgefährtin Rosemarie Schüler sichtlich genoss. Eine Delegation des Feuerwehrkapelle Langenaltheim spielte munterere Melodien, als die Gästeschar einmarschierte. Neben vielen Freunden Bekannten und Wegbegleitern überbrachte auch Landrat Stellvertreter Werner Baum die besten Glück- und Segenswünsche des Landkreises und Pappenheims Bürgermeister Florian Gallus kam zusammen mit einigen Mitglieder des Stadtrates, wobei die Vertreter fast alle Fraktionen dem Jubilar die Ehre gaben. Als Bürgermeister hob Gallus in seinen Worten an den Jubilar dessen großen Leistungen für die Stadt Pappenheim hervor und betonte: „Keine der im letzten halben Jahrhundert erschienene Veröffentlichung über unsere Stadt wäre ohne die Vor- und Zuarbeit Hans Navratils denkbar gewesen.“ Nach Pappenheim ist Hans Navratil als Heimatvertriebener über Geislohe, Göhren und Zimmern nach Pappenheim gekommen. Von vornherein war er als Mitbegründer des Fremdenverkehrsvereins und des Fotoclubs für das Gemeinwesen und insbesondere für Erforschung und Aufbereitung der Geschichte Pappenheims und der Region sehr aktiv. In unzähligen Stunden hat er das wertvolle Archivgut der Stadt Pappenheim in mehreren hundert Regalmetern sortiert, beschriftet, in Kartons abgelegt und das dazugehörige Findbuch geschrieben. Bis heute verfügt der Jubilar über ein beeindruckendes ad hoc Wissen über die geschichtlichen Vorgänge in Pappenheim und der Umgebung, was ihn auch mit 100 Lebensjahren noch zum Gedächtnis der Stadt Pappenheim macht.

Der vormalige Bürgermeister und Vorsitzender des Touristikvereins, Uwe Sinn mit Ehefrau Birgit beim Jubilar. In seiner Amtszeit erhielt der Jubilar die Auszeichnung zum Ehrenbürger der Stadt Pappenheim. Darüber hinaus verbindet die beiden ein tiefgreifendes persönliches Erlebnis.

Vor 10 Jahren erhielt Hans Navratil anlässlich seines 90. Geburtstag von der Stadt Pappenheim die Ehrenbürgerwürde verliehen. Danach hat sich Hans Navratil längst nicht zur Ruhe gesetzt. Gemeinsam mit Stadtarchivar Stephan Reuthner hat er 2014 eine Stadtchronik für die Zeit von 1900 bis 1909 herausgebracht. Zusammen mit dem bekannten Genealogen Dr. Marcus Ritzka aus Donauwörth, der sich auch unter den Gratulanten befand, hat er die Ortfamilienbücher für Pappenheim, Geislohe und Göhren herausgebracht. Zu Zeiten als in Pappenheim das Europäische Haus noch aktiv war hat Hans Navratil mit 95 Jahren noch bei Dr. Joachim Grzega einen Englischkurs besucht, um mit seinem amerikanischen Freund Walter Anderson in dessen Muttersprache am Telefon einige Worte wechseln zu können. Letzterer hatte schon Vorbereitungen für seine Reis über den großen Teich zum Jubelfest nach Gunzenhausen getroffen, bevor er wegen der aktuellen Corona-Situation seine Pläne aufgeben musste.

Grußworte gab es auch von Schützenmeister Marcus Wurm, der für die Privilegierte Schützengesellschaft Pappenheim die Glückwünsche überbrachte. Dabei überreichte er dem Jubilar noch eine Ehrenurkunde für eine 65-jährige Vereinsmitgliedschaft und betonte, dass Hans Navratil seit 1956 das treueste und älteste Mitglied im Pappenheimer Schützenverein ist.

Ein Teil der Pappenheimer Gäste beim Jubilar in Gunzenhausen

Im Jahre 2007 war Hans Navratil auch Gründungsmitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Pappenheim und Ortsteile e.V. und unterstützt den Verein noch heute mit seinem Wissen bei den aktuellen Projekten, wie etwa bei der jüngst vorgestellten Broschüre und dem aktuell anlaufenden Projekt des Pappenheimer Hörpfades zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk und der Grundschule Pappenheim-Solnhofen. Das betonte Renate Prusakow, die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins in ihrer Ansprache. Zur Gratulation war sie mit einer Delegation des Vereins gekommen. Sie überbrachte auch die besten Geburtstagsgrüße aus den vielen historischen Verbindungen der Pappenheimer, wie etwa aus Bellenberg, Gräfenthal, Lützen und natürlich auch aus Cuxhaven an der Nordseeküste. „Sie alle denken heute an Dich“, betonte Renate Prusakow.

Sie überreichte auch im Auftrag der Leiterin der Pappenheimer Sparkassenfiliale Nadine Gempel dem Jubilar ein Geschenk der Sparkasse Mittelfranken Süd.

Ebenso überbrachte sie auch die Glückwünsche die sie im Auftrag von ungezählten Pappenheim Bürgern mit nach Gunzenhausen genommen hatte.

Gratulant Friedrich Obernöder – er leitete vor 10 Jahren als zweiter Bürgermeister den Festakt bei der Verleihung der Erhenbürgerschaft für Hans Navratil

Als Abgesandter des Turnvereins 1861 Pappenheim war Helmuth Regler mit Glück und Segenswünschen gekommen.  Unter den Gratulanten befand sich auch Kreisrat und Pappenheims vormaliger Bürgermeister und Vorsitzender des Touristikvereins, Uwe Sinn mit Ehefrau Birgit, sowie der archäologische Kreisheimatpfleger Werner Somplatzki mit Frau, der mit dem Jubilar schon viele Jahre zusammenarbeitet.

Der Jubilar selbst bedankte sich mit verbindlichen Worten bei allen, die zu seinen Ehren gesprochen haben. „Da treibst mir ja gleich das Wasser in die Augen“ meinte er nach der Rede des Bürgermeisters und „Ich freue mich, dass mich so viel Pappenheimer aus nah und fern grüßen lassen und Grüße auch alle schön von mir,“ verkündete Hans Navratil. Mit einer kleinen Ansprache bedankte sich der Jubilar bei allen die zu seinem Jubelfest gekommen waren und fit wie er ist, hat er dann auch noch für einige Gäste eine Führung im Rosengarten des Burkhard von Seckendorff Heimes gemacht. Zum Mittagessen ist er dann zusammen mit seiner Rosi sehr zufrieden „nach Hause gegangen“ wie er sagte, um an seinem gewohnten Platz zu Mittag zu essen.