Neubauprojekt am Lachgartenweg in Pappenheim

In seiner Sitzung am 17. Oktober 2024 hat der Stadtrat der Stadt Pappenheim einstimmig dem Antrag auf Vorbescheid für den Neubau eines Wohnhauses und einer Förderstätte für Menschen mit Behinderung am Lachgartenweg 4 das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Die Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung hatten den Vorbescheid beantragt, um die baurechtliche Zulässigkeit für die Errichtung eines Gebäudekomplexes zu klären, der 24 Wohnplätze sowie eine Förderstätte für 24 Menschen umfassen soll.

Der Neubau soll auf dem ca. 3.800 Quadratmeter großen Grundstück des vormaligen Einkaufsmarktes zwischen dem Lachgartenweg und der Bahnhofstraße, gegenüber dem Schützenhaus entstehen. Seit dem Umzug in die Bahnhofstraße im Jahr 2008 wurde das vormalige Gebäude des Verbrauchermarktes von verschiedenen Firmen zu Produktions- und Lagerflächen genutzt und soll nun zu Gunsten des neuen Bauprojekts abgerissen werden.
Nach den neuen Planungen die bei der Sitzung des Stadtrates vorgestellt wurden, soll am derzeitigen Standort des früheren Verbrauchermarktgebäudes eine zweigeschossige Förderstätte entstehen. Auf der nördlich Parkplatzfläche soll ein dreigeschossiges Gebäude mit 24 Wohneinheiten für Menschen mit Behinderung errichtet werden.

Besonders die geplante dreigeschossige Bauweise dieses Wohngebäudes war im Vorfeld ein zentraler Punkt, der die Frage der Genehmigungsfähigkeit aufwarf. Da die umliegende Bebauung überwiegend aus niedrigeren Gebäuden besteht, erschien fraglich, ob sich das Vorhaben in das Stadtbild einfügen würde. Die Verwaltung stellte jedoch fest, dass sich das Grundstück in einer Senke befindet, wodurch das Gebäude von der Bahnhofstraße aus weniger dominant wirken könnte. In der Sitzungsvorlage betonte der Bauherr zudem, dass durch die dreigeschossige Bauweise mehr Freifläche für die Bewohner erhalten bleibe.

Auch die Lärmbelastung durch die nahegelegene Staatsstraße und die Bahnstrecke wurde thematisiert. Eine schalltechnische Untersuchung ergab, dass die Immissionsgrenzwerte überschritten werden. Deshalb wird der Bauherr passive Schallschutzmaßnahmen an den Gebäuden vornehmen, um gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse sicherzustellen.

Ohne weitere Beratung beschloss der Stadtrat gemäß der Beschlussvorlage einstimmig, dem Antrag auf Vorbescheid das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen. Mit diesem Vorbescheid ist ein wichtiger Schritt getan, um das Bauvorhaben in die nächste Phase zu bringen.




Der Pappenheimer Stadtrat tagt öffentlich

Am Donnerstag, 17.10.2024, um 19:00 Uhr findet im Bürgersaal des Haus des Gastes eine öffentliche Sitzung des Stadtrates mit folgender Tagesordnung statt.

1 Bauanträge

1.1 BA 22/2024 – Antrag auf Vorbescheid: Neubau eines Wohnhauses für 24 Menschen mit
Behinderung und einer Förderstätte für 24 Menschen mit Behinderung, Lachgartenweg 4,
Pappenheim
2 Bauleitplanung – 8. Änderung des Flächennutzungsplans – Auslegungs- und
Billigungsbeschluss

3 Abwasser

3.1 Kanalunterhalt Bieswang: Grundsatzbeschluss zur Sanierung von verschiedenen
Kanalhaltungen in Verbindung mit den weiteren Dorferneuerungs-Abschnitten
3.2 Abwasserbeseitigung Bieswang: Vorstellung der Entwurfsplanung „Mischwasserbehandlung
Bieswang“ durch das Ing.-Büro Völker, Beschlussfassung der Planung und
Kostenberechnung

4 Brandschutz

4.1 Umbaumaßnahmen am FFW-Haus Neudorf im Zuge der Fahrzeugneuanschaffung
4.2 Brandschutz: Angebot des ZV Bieswang auf Erhöhung des Wasserdrucks im Bereich
Wasserturms

5 Sanierung Sanitärgebäude Campingplatz:

Auftragsvergabe für Dacharbeiten

6 Bekanntgaben




Pappenheim rüstet Sirenen auf moderne Digitaltechnik um

Die Stadt Pappenheim hat beschlossen, ihre Sirenen auf digitale Alarmierung umzustellen. Damit werden die bisherigen, analogen Anlagen auf das sogenannte TETRA-BOS-Digitalfunksystem umgestellt. Dies bringt zahlreiche Vorteile in der Alarmierung mit sich und sorgt für mehr Sicherheit in Notfallsituationen.

TETRA und FRT – was steckt dahinter?
Die neue Technik basiert auf dem Digitalfunk „TETRA“ (Terrestrial Trunked Radio), der insbesondere für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) verwendet wird. Eine wichtige Komponente dieser neuen Alarmierung ist das sogenannte FRT (Fixed Radio Terminal). Darunter versteht man ein stationäres Funkgerät, das an einer fest installierten Antenne betrieben wird. Damit ist eine präzise und zuverlässige Kommunikation zwischen den Integrierten Leitstellen (ILS) und den Sirenenanlagen sichergestellt. Dies ist besonders wichtig, um im Ernstfall Alarmierungen schnell und fehlerfrei zu übermitteln.

Dank der digitalen Umrüstung werden die Sirenen künftig nicht nur für Feueralarm genutzt, sondern können vier verschiedene Alarmsignale senden: Probealarm, Feueralarm, Bevölkerungswarnung und Entwarnung. Zusätzlich gewährleistet die digitale Technik eine höhere Manipulationssicherheit und ermöglicht die nahezu gleichzeitige Alarmierung aller Sirenen – im Vergleich zur bisherigen sequentiellen Auslösung spart das wertvolle Zeit.

Finanzielle Unterstützung durch Förderprogramm
Die Umrüstung wird im Rahmen des „Sonderförderprogramms Digitalfunk“ bezuschusst. Die Stadt Pappenheim hat hierfür Fördermittel in Höhe von 30.534 Euro beantragt. Die restlichen Kosten von rund 20.600 Euro muss die Stadt selbst finanzieren. Insgesamt werden 14 Sirenenstandorte umgerüstet, wobei pro Standort ein Sirenensteuerempfänger und ein Funkgerät installiert werden. Auch bestehende Sirenenschaltkästen müssen teilweise angepasst werden, damit sie mit der neuen Technik kompatibel sind.

Die Auftragsvergabe zur Lieferung und Installation der neuen Technik hat der Stadtrat einstimmig beschlossen. Die Arbeiten sollen noch im Jahr 2024 beginnen.




Grenzumgänge in Pappenheim und Ortsteilen

Die Stadt Pappenheim lädt auch 2024 zu den beliebten Grenzumgängen ein, bei denen die historischen Grenzen der Stadt und ihrer Ortsteile erkundet werden. Die Termine für die Grenzumgänge sind wie folgt:

  • Pappenheim: Samstag, 26. Oktober 2024, um 12:30 Uhr ab Rathaus/Marktplatz. Die Tour geht über die Fischerleite und Göhrener Straße, mit einer Einkehr im Bräustüberl.
  • Bieswang/Ochsenhart: Samstag, 26. Oktober 2024, ab 12:30 Uhr vom Dorfplatz aus. Die Route verläuft in östlich-südlicher Richtung, mit Rast im Wirtshaus „Zur Huck“.
  • Geislohe: Mittwoch, 1. November 2024, um 12:00 Uhr ab Hirtenhaus. Südliche Route, Endpunkt ist das Hirtenhaus.
  • Göhren: Ebenfalls am 26. Oktober 2024, Start um 13:00 Uhr am Schulhaus. Die westliche Route endet am Feuerwehrhaus.
  • Neudorf: Samstag, 19. Oktober 2024, Treffpunkt um 10:00 Uhr am Parkplatz Zeughaus. Die südliche Route führt zum Gasthaus Schnitzlein.
  • Osterdorf: Samstag, 2. November 2024, um 13:00 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus. Es geht in süd-östlicher Richtung, Abschluss im Dorfgemeinschaftshaus.
  • Übermatzhofen: Samstag, 9. November 2024, Treffpunkt um 13:00 Uhr an der Bushaltestelle. Die Route verläuft nach Osten, mit Einkehr im Schulhaus.
  • Zimmern: Samstag, 16. November 2024, um 12:15 Uhr, Treffpunkt am Alten Feuerwehrhaus. Die Tour führt in nord-westlicher Richtung, Abschluss im Gasthaus Hollerstein.

Die Grenzumgänge bieten eine ideale Gelegenheit, die Region gemeinsam zu erkunden und dabei in geselliger Runde einzukehren.




Stadt Pappenheim vergibt Aufträge für die Sanierung der Sanitärgebäude auf dem Campingplatz

Der Stadtrat der Stadt Pappenheim hat nach langen Beratungen über mehrere Varianten der zukünftigen Beheizung mehrere Aufträge zur Sanierung der Sanitärgebäude auf dem Campingplatz vergeben. Folgende Gewerke wurden per Stadtratsbeschluss beauftragt:

Elektroarbeiten: Die Firma Wenzl aus Bieswang wurde mit der Durchführung der Elektroarbeiten beauftragt. Dazu zählen die Installation einer neuen Verteilung, die Montage von Schaltern und Steckdosen, die Installation der Beleuchtung sowie die Heizungsregulierung.

Dacharbeiten: Die Zimmerei Riedl aus Übermatzhofen übernahm die Dacharbeiten, die unter anderem den Abriss der asbesthaltigen Dacheindeckung, den Neubau des Daches mit Trapezblech und die Dämmung mit Holzfasern beinhalten.

Sanitärarbeiten und Heizung: Die Firma Dengler aus Neudorf erhielt den Auftrag zur Installation der Sanitärgegenstände. Zudem wurde Dengler mit der Installation der Heizungsanlage betraut, wobei die Entscheidung zwischen verschiedenen Heizungsoptionen zum Zeitpunkt der Vergabe noch offen war. Eine Woche nach dem Stadtratsbeschluss entschied sich der Bauausschuss für die Installation eines Klimasplitgeräts.

Estrich-, Fliesen- und Malerarbeiten: Der Auftrag für die Estrich-, Fliesen- und Malerarbeiten ging an die Arge Naturstein Hofmann aus Solnhofen und Maler Stark aus Treuchtlingen. Das Angebot umfasst neben den Fliesenarbeiten auch das Streichen der Innen- und Außenwände.

Alle Aufträge wurden im Rahmen einer freihändigen Vergabe erteilt, wobei sich die Stadt jeweils für den wirtschaftlichsten Bieter entschied. Die Verwaltung bewertete alle Vergaben als angemessen.




Pappenheimer Stadtrat beschließt neue Hebesätze zur Grundsteuerreform

Der Pappenheimer Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung der bundesweiten Grundsteuerreform gestellt und neue Hebesätze für die Grundsteuer A und B beschlossen. Ab dem 1. Januar 2025 gilt für land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Grundsteuer A) ein Hebesatz von 450 v.H., während für bebaute und unbebaute Grundstücke (Grundsteuer B) ein Hebesatz von 180 v.H. festgelegt wurde.

Aufkommensneutralität als Ziel
Im Rahmen der Reform wurden sämtliche Grundstücke neu bewertet, was auch in Pappenheim eine umfassende Neubewertung erforderlich machte. Die entsprechenden Messbescheide, welche die Grundlage für die Anpassung der Hebesätze bilden, hat die Stadt Pappenheim vom Finanzamt erhalten. Dabei war es ein erklärtes Ziel des Stadtrates, die Einnahmen der Stadt auf dem bisherigen Niveau zu halten. Das bedeutet, dass trotz möglicher Verschiebungen bei einzelnen Steuerpflichtigen die Gesamtbelastung für die Bürgerinnen und Bürger in der Summe unverändert bleiben soll.

Die Umsetzung der Grundsteuerreform ist jedoch nicht ohne Schwierigkeiten verlaufen. Laut Verwaltungsleiter Stefan Eberle ist die Genauigkeit der vorliegenden Messbescheide zweifelhaft. Rund 80 Prozent der Bescheide sind zwar bereits im August eingegangen, doch viele von ihnen sind fehlerhaft, was die Hochrechnung und Planung der zukünftigen Einnahmen erheblich erschwert. In einigen Fällen seien Grundstücke um ein Vielfaches höher bewertet worden als zuvor, hieß es in der öffentlichen Sitzung des Stadtrates, was zahlreiche Einsprüche zur Folge hat und langwierige Korrekturverfahren nach sich ziehen wird.

Die Finanzverwaltung geht derzeit davon aus, dass die Hebesätze in den kommenden Jahren möglicherweise kontinuierlich angepasst werden müssen, um auf die sich verändernden Grundlagen der Bemessung zu reagieren. Ziel ist es, finanzielle Stabilität für die Stadt zu gewährleisten, ohne die Bürgerinnen und Bürger unangemessen zu belasten.

Beschwerden ans Finanzamt
Besonders betont wurde, dass die Stadtverwaltung selbst keine Einflussmöglichkeiten auf die Bewertung der Grundstücke hat. Diesbezügliche Beschwerden müssen an das Finanzamt gerichtet werden. Die Stadtverwaltung kann lediglich über die Höhe der Hebesätze bestimmen, welchen Anteil des Grundstückswerts letztendlich als Steuer erhoben wird.

Der Hintergrund der Reform liegt in einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die bisherige Bewertungsgrundlage als unzureichend erklärte. Gerade bei bebauten und unbebauten Grundstücken hatte sich über die Jahre eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Wert und der steuerlichen Bewertung ergeben. Die Neuregelung soll nun für mehr Gerechtigkeit sorgen, auch wenn der Weg dorthin noch langwierig und von Unsicherheiten geprägt ist.

 




Sanierung des Sanitärgebäudes am Pappenheimer Campingplatz

Der Stadtrat von Pappenheim hat in seiner jüngsten Sitzung eine Erhöhung des Kostenrahmens für die Sanierung des Sanitärgebäudes am Campingplatz beschlossen. Ursprünglich wurde das Projekt im Januar 2024 mit einem Budget von 150.000 Euro bewilligt. Doch im Zuge der Ausschreibungen und Planungen wurde deutlich, dass diese Summe nicht ausreicht, um eine angemessene Sanierung abzudecken. Zuletzt wurde in einer Sitzung des Bauausschusses entschieden, dass das Sanitärgebäude mit einem Klima-Splitgerät beheizt werden soll.

Nach den neuen Planungen soll das Sanitärgebäude im Winter temperiert werden, sodass die Einrichtungen und Leitungen nicht dem Frost ausgesetzt sind. Hierzu müssen sowohl neue Dämmungen im Dach und Boden als auch eine Heizung installiert werden. Bei der Sitzung des Stadtrates wurden verschiedene Heizmethoden in Erwägung gezogen, darunter Wärmepumpen und ein elektrisch betriebener Warmwasserspeicher.
In einer weiteren Maßnahme soll der bisherige „Fäkalienraum“ aus dem Gebäude entfernt und als separate Säuberungsstation außerhalb des Gebäudes eingerichtet werden. Diese zusätzlichen Umbaumaßnahmen erhöhen die Kosten des Projekts erheblich.
Um die Kosten möglichst gering zu halten, aber auch eine Sanierung zu erreichen, die dem aktuellen Stand der Technik entspricht, gab es im Stadtrat kontroverse Diskussionen, ob überhaupt eine Heizung eingebaut werden soll. Denn das größte Einsparpotenzial liegt in der Wahl der Heizungsart. Sollte der Stadtrat die günstigste Variante wählen, könnte sich der Kostenrahmen auf etwa 230.000 Euro reduzieren. Entscheidet man sich für eine hochwertigere Variante, mit einer Fußbodenheizung und Wärmepumpe, könnten die Kosten auf 271.000 Euro steigen.

Die Sanierung des Sanitärgebäudes ist entscheidend für die geplante Neuverpachtung des Campingplatzes in der kommenden Saison. Die Entscheidung stand auch unter Zeitdruck, denn hätte der Stadtrat bei der jüngsten Sitzung keine Entscheidung getroffen, wäre der gesamte Zeitplan durcheinandergeraten. Insbesondere die Wiedereröffnung des Campingplatzes in der Saison 2025 hätte sich wohl verzögert. Es galt also unbedingt, bei der laufenden Sitzung eine Lösung zu finden und eine Entscheidung herbeizuführen.

Diskussion in drei Richtungen
Dabei ergab sich eine Diskussion, in der sich drei Richtungen abzeichneten:
Walter Otters, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, trat ganz entschieden für eine Sanierung ohne Heizung ein. „Wir haben bisher ein Kaltgebäude und müssen den Kostenfaktor beachten“, so Otters. Zudem müsse ein beheiztes Gebäude im Winter regelmäßig gelüftet werden. Als Fazit führte er aus: „Für einen Betrieb des Campingplatzes bis Oktober können wir uns das sparen.“ Nach seiner Ansicht seien beispielsweise Heizstrahler an der Decke ein möglicher Lösungsansatz.

Dem pflichtete sein Parteikollege Friedrich Hönig bei und meinte darüber hinaus, dass die Camper das doch alle freiwillig machten und es so wollten. „Die Camper machen doch Freizeitgestaltung, da brauchen die keine Wohnzimmeratmosphäre. Für die Naturverbundenheit muss man halt Einschränkungen hinnehmen.“

Christa Seuberth von der SPD war jedoch ganz anderer Meinung. Als Camperin wisse sie, dass das Sanitärgebäude für den Campingplatz ein wichtiges Kriterium ist. Die Sanierung sei eine Investition in die Zukunft, deshalb solle man nicht sparen und eine Fußbodenheizung einbauen.

Auch Annette Pappler, Fraktionsvorsitzende der SPD, meinte: „Es sollte der Stand der Technik umgesetzt werden. Wir sollten keinen Rückschritt machen. Der Campingplatz ist immerhin eine Anlaufstelle und Repräsentationsort für die Kommune.“

Bettina Balz von den GRÜNEN sieht das ähnlich und meinte: „Wir sollten das Bestmögliche für das Sanitärgebäude tun.“ Es sei eine Erweiterung mit einem zweiten Sanitärgebäude im Zuge der Campingplatzerweiterung beabsichtigt, was voraussichtlich noch 10 Jahre dauern könne. „Bis dahin sollten wir das Beste für die Camper bereithalten“, forderte Balz.

Auch Stadtrat Roland Kiermeyer von der Bürgerliste meinte, dass das Sanitärgebäude das A und O einer Campinganlage sei. Deshalb solle man nicht an der falschen Stelle sparen, um dann nach 5 bis 10 Jahren wieder nachbessern zu müssen. Schließlich habe man einen Pächter gefunden, der etwas aus dem Campingplatz machen wolle.

Die CSU-Stadträte Simon Schleußinger und Heiko Loy vertraten die Meinung, dass das Gebäude auf jeden Fall beheizt werden soll. Allerdings schlugen sie auch vor, eine günstigere Heizvariante zu finden. Stadtrat Jürgen Weizinger von den Freien Wählern brachte als solche eine elektrische Fußbodenheizung ins Gespräch.

Bürgermeister Gallus trat ganz entschieden für eine Beheizung des Gebäudes ein. Auch er habe die Finanzen im Blick, sei aber bestrebt, den Campingplatz langfristig auf den richtigen Stand zu bringen. Dabei sei Komfort das A und O. „Hätten wir nicht das Problem der Gewerbesteuerrückzahlung (siehe Artikel über die Bürgerversammlung im November 2023), würden wir über die Kosten für die Heizung gar nicht reden“, sagte Gallus.
Bei der Abstimmung hat sich der Stadtrat bei fünf Gegenstimmen dafür entschieden, das Sanitärgebäude mit einer Fußbodenheizung zu heizen und im Winter zu temperieren.

Bauausschuss zur Entscheidung ermächtigt
Durch den Beschluss wurde der Bauausschuss ermächtigt, sich mit dem Heizungsbauer nochmals zu beraten und eventuell eine günstigere Variante für das Beheizen des Sanitärgebäudes zu finden.

Die Erläuterungen von Roland Dengler, Inhaber der gleichnamigen Heizungsfirma in Neudorf, vor dem Bauausschuss waren erfolgreich. Denn in einem engagierten und für alle gut verständlichen Sachvortrag stellte Dengler fest, dass ein Klima-Splitgerät aus mehreren Gründen die beste Lösung sei. Die Vorteile liegen in den niedrigeren Kosten, der höheren Energieeffizienz und dem geringeren Platzbedarf. Keinen Zweifel ließ der Fachmann daran, dass bei Einbau moderner Armaturen das Sanitärgebäude schon aus technischen Gründen auch im Winter auf einer Temperatur von etwa 5 Grad gehalten werden muss.




Sanierung des Kirchbergtunnels – eine gewaltige Maßnahme steht an

Die umfassende Erneuerung des Kirchbergtunnels auf der Bahnstrecke Treuchtlingen-München steht bevor – ein Projekt, das Pappenheim und seine Umgebung spürbar betreffen wird. Die Bauarbeiten, deren Beginn bislang noch nicht bekannt ist, sind nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern haben auch erhebliche Folgen für den Bahnverkehr, den Straßenverkehr sowie für die Lärmbelastung in der Region.

„Das wird eine Wahnsinnsmaßnahme, die zu extremen Einschränkungen führt“, brachte Bürgermeister Florian Gallus die Sache bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates auf den Punkt.

Die Bauarbeiten 
Die Baumaßnahmen erstrecken sich über die Tunnellänge von etwa 108 Metern, wobei der gesamte Tunnel vollständig saniert wird. Die Sanierung umfasst nicht nur den Rückbau der alten Tunnelstruktur, sondern auch den Ausbau des Querschnitts, um modernen Sicherheitsanforderungen zu genügen. Zudem werden die Portale des denkmalgeschützten Bauwerks abgerissen und durch neue, funktionale Strukturen ersetzt. Auch die Oberleitungsanlage sowie diverse Entwässerungseinrichtungen werden erneuert. Der Tunnelquerschnitt wird wegen neuer Gleisabstände ebenfalls verbreitert. Die Bauarbeiten erfordern den Einsatz schwerer Maschinen, und es sind auch Sprengungen auf der Tunneltrasse vorgesehen.

Die Arbeiten erfolgen unter einer Totalsperrung des betroffenen Streckenabschnitts, die sich voraussichtlich über 15 Monate erstrecken wird. Dies wird den Bahnverkehr in der Region erheblich beeinflussen, und es wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, um den Ausfall zu kompensieren. Die Fahrgäste müssen sich auf verlängerte Fahrzeiten und Umwege einstellen.

Die Auswirkungen
Neben den Einschränkungen im Bahnverkehr wird auch die Umgebung des Tunnels betroffen sein. Die insgesamt ca. 15.000 Quadratmeter großen Baustellenbereiche umfassen nicht nur die Umgebung der Neubaustelle des Tunnels, sondern reichen bis nach Niederpappenheim. Die Baustellenzufahrt ist über den Weg oberhalb der Kläranlage und des Umspannwerkes an der Langenaltheimer Straße vorgesehen.
Die Baustellenlogistik wird voraussichtlich zu Verkehrseinschränkungen auf den örtlichen Straßen im Umfeld der Baustelle führen, insbesondere auf der Verbindungsstraße zwischen Zimmern und Übermatzhofen, die über den Tunnel führt. Die Stadt Pappenheim fordert daher, dass die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs so wenig wie möglich beeinträchtigt werden und eventuelle Schäden an Straßen sofort gemeldet und behoben werden.

Außerdem ist eine große Lärmbelastung nicht nur für Zimmern, sondern auch für den südwestlichen Bereich des Pappenheimer Ortskerns mit Niederpappenheim, dem Mühlberg, der Straße Am Hals und Bereichen der Bahnhofstraße zu erwarten. Aus diesem Grund fordert die Stadt, die Belastung der Emissionen, die von der Baustelle ausgehen, für einen Radius von 1,5 Kilometern berechnen zu lassen.

Die Lärmbelastung 
Ein wichtiger Aspekt, der im Zuge der Sanierung thematisiert wurde, ist der Lärmschutz, auch in Bezug auf die Geschwindigkeit der Züge. Diese fahren auf der für 110 km/h zugelassenen Bahnstrecke derzeit aufgrund der baulichen Zustände des Tunnels nur mit etwa 70 km/h. Nach der Sanierung wird die Geschwindigkeit jedoch auf 120 km/h erhöht, was zu einer Steigerung der Lärmbelastung führen dürfte. Neue Berechnungen für den Lärmschutz sind jedoch nicht vorgesehen, da die Lärmbelastung bereits für 110 km/h berechnet wurde.
DDas Datum des Baubeginns ist noch unklar. Die der Stadt Pappenheim vorliegenden Planungsunterlagen stammen vom April 2024.

Diese riesige Baumaßnahme der Bahn wird keine Belastung für den Stadtsäckel mit sich bringen. Auf die Anfrage des Fraktionsvorsitzenden Walter Otters (FW), ob es dabei „unliebsame Ausgaben“ für die Stadt gebe, konnte Bürgermeister Gallus beruhigen, denn selbst die Hangsicherung im Umfeld des Tunnels wird von der Bahn übernommen.




Mit Vitalitätscheck in Pappenheim gestartet

Pappenheim -Pappenheim und seine Ortsteile stellen sich einer besonderen Herausforderung. Mit dem Start des Vitalitätschecks soll die Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung der Gemeinde geschaffen werden. Dies hat der Stadtrat vor einem Jahr beschlossen. Ziel ist es, die baulichen, sozialen und funktionalen Strukturen zu analysieren und gezielte Maßnahmen abzuleiten, um die Lebensqualität in der Kernstadt und den Ortsteilen langfristig zu sichern und zu verbessern.

Für den Gemeindebereich Pappenheim gab es Auftaktveranstaltungen in Pappenheim, Bieswang und Osterdorf, wobei jeweils die Nachbardörfer mit eingeladen waren. In Pappenheim konnte Bürgermeister Florian Gallus im Bürgersaal über 30 interessierte Teilnehmer begrüßen, unter denen sich auch sechs Mitglieder des Stadtrates befanden. Man habe in den letzten Jahren viel Geld in die Innenentwicklung der Altstadtstadt und der Ortskerne gesteckt, sagte Gallus. Jetzt gehe es darum, Missstände und Potenziale zu analysieren. „Das ist ein spannendes Thema“, führte der Bürgermeister aus, bei dem es darum gehe, die Leute dazu zu bringen, sich mit der alten Bausubstanz zu beschäftigen. Da müsse ein Umdenken stattfinden, und es müsse erkannt werden, „was man aus einem alten Schuppen Schönes machen kann“, so Gallus. Des Weiteren gehe es darum, den betroffenen Bauherren finanzielle Anreize zu geben oder ihnen dabei zu helfen, Fördermittel zu bekommen. Positive Beispiele gebe es jetzt schon in Pappenheim und den Dörfern. Der Vitalitätscheck sei nur ein erster Baustein, auf den weiter gebaut werden könne und eine Grundlage für zukünftige städtebauliche Konzepte.

Für die beauftragte Fachfirma Herb und Partner aus Buttenwiesen stellten die beiden Landschaftsarchitektinnen Franziska Burlefinger und Verena Hurler in einem 90-minütigen engagierten und ausführlichen Vortrag die Merkmale des Vitalitätschecks vor.

Was ist der Vitalitätscheck?
Dieser Prozess erfasst den aktuellen Zustand der Dörfer und der Kernstadt und dient als Grundlage für die zukünftige Innenentwicklung. Besonders im Fokus stehen dabei Themen wie die Nutzung bestehender Flächen, die demografische Entwicklung und der Strukturwandel in der Landwirtschaft. Auch die Arbeitsplatzsituation sowie die allgemeine Grundversorgung spielen eine zentrale Rolle.

Ein wichtiger Aspekt ist die Revitalisierung der Ortskerne: „Innen statt außen“ lautet die Devise, um den Flächenverbrauch zu mindern und die vorhandenen Gebäude besser zu nutzen. Ein Ziel ist es auch, Leerstände und ungenutzte Flächen in den Dörfern und der Stadt wiederzubeleben und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.

Bürgerbeteiligung im Mittelpunkt
Besonders betont wird die Mitwirkung der Bürger, denn sie sind es, die den Wandel aktiv mitgestalten sollen. Bei den Auftaktveranstaltungen in Pappenheim, Osterdorf und Bieswang hatten die Einwohner bereits die Möglichkeit, sich an dem ersten Arbeitskreis für die Strukturanalyse zu beteiligen. In den nächsten Monaten soll an der Ausarbeitung von Ideen und Lösungsvorschlägen gearbeitet werden. Auch Ortsbegehungen sind geplant, bei denen die Dorfbewohner direkt ihre Eindrücke und Vorschläge einbringen können.

Auch bei der Versammlung wurden Erhebungen durchgeführt, wobei die Versammlungsteilnehmer auf einem großen Fragebogen eine Punktewertung abgeben konnten. Neben einem Teilnehmerüberblick gab es Fragen zur Attraktivität, zur Grundversorgung, zur wirtschaftlichen Struktur und zur Nutzung des Leerstandes.

Ziele und Herausforderungen
Die Hauptziele des Vitalitätschecks sind klar definiert: Belebung der Ortskerne, Stärkung der Infrastruktur, Reduzierung des Flächenverbrauchs und eine aktive Unterstützung der lokalen Eigentümer. Dabei geht es nicht nur um bauliche Maßnahmen, sondern auch um soziale Aspekte wie die Integration von Neubürgern und die Schaffung generationenübergreifender Treffpunkte.

Zu den Herausforderungen gehören unter anderem der demografische Wandel, die Überalterung der Bevölkerung und die Abwanderung von Betrieben. In vielen Ortsteilen herrscht Leerstand, und die Bausubstanz lässt zu wünschen übrig. Auch die mangelnde Grundversorgung in den Dörfern und die abnehmende landwirtschaftliche Nutzung sind Themen, die dringenden Handlungsbedarf aufzeigen.

Wie geht es weiter?
Der Vitalitätscheck ist der Auftakt für einen längerfristigen Prozess. Nach der ersten Bestandsaufnahme im Herbst 2024 folgt im Oktober die detaillierte Erhebung der Innenentwicklungspotenziale mit ortskundigen Bürgern. Im gleichen Monat wird ein Zwischenstand dem Stadtrat vorgestellt. Im November 2024 findet dann die „Vitalitätswerkstatt“ statt, bei der interessierte Bürger aktiv eingebunden werden. Der Abschluss des Projekts mit einer öffentlichen Präsentation und der Übergabe des Berichts ist für Februar 2025 geplant. Mit Blick auf die Zukunft heißt es für Pappenheim und seine Ortsteile: Jetzt aktiv werden, um den ländlichen Raum lebendig und attraktiv zu gestalten. „Lassen wir die Kirche im Dorf und geben wir unseren Dörfern eine Chance – es lohnt sich für uns alle“, so das Leitmotiv von Franziska Burlefinger und Verena Hurler.

Der Vitalitätscheck bietet Pappenheim die Chance, den Weg für eine positive Entwicklung zu ebnen und die Weichen für die Zukunft zu stellen – mit starker Beteiligung der Bürger und einem klaren Blick auf die vorhandenen Stärken und Herausforderungen.




SPD-Kreisvorstand in Pappenheim neu gewählt

Der SPD-Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen hat in diesem Jahr seine Kreisdelegiertenkonferenz, verbunden mit Neuwahlen, im Pappenheimer Hotel „Zur Sonne“ abgehalten. Harald Dösel aus Weißenburg und Tanja Tütken aus Ellingen bilden die neu gewählte Doppelspitze des Kreisverbandes.

Es waren 34 Teilnehmer, die Pappenheims der stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzender Tim Schober im Hotel zur Sonne zur Kreisdelegiertenkonferenz begrüßen konnte. Eröffnet haben die Versammlung die beiden Vorsitzenden Harald Dösel und Bianka Bauer. Letztere dankte für die wertvolle Unterstützung bei ihrer Arbeit im Kreisvorstand, trat jedoch für eine Wiederwahl zur Kreisvorsitzenden nicht mehr an. Allerdings bleibt sie dem Kreisverband als stellvertretende Vorsitzende erhalten.

In einem Bilderbogen berichtete Bianka Bauer von den Tätigkeiten des Kreisverbandes, wie etwa vom Engagement bei der Landtags- und Bezirkstags Wahl im vergangenen Jahr, von den Auftritten bei tumultartigen Bauerndemos im Frühjahr 2024, der Teilnahme an Demos gegen rechts und der Kundgebung gegen den Ukraine-Krieg. Aber auch der gesellige Einsatz der Kreis-SPD sei nicht zu kurz gekommen, etwa bei Kirchweihbesuchen und dem Starkbierfest in Wettelsheim.

Von der Klausurtagung der Kreis-SPD im März berichtete Tanja Tütken. Dabei standen die Herausforderungen des demografischen Wandels, der sozialen Infrastruktur sowie Umwelt- und Klimafragen im Mittelpunkt. Tütken präsentierte Maßnahmen, die auf eine zukunftsfähige Region abzielen. Sie forderte eine bessere Mobilität durch Sammeltaxis und barrierefreie Bahnhöfe sowie den Ausbau von Nachbarschaftshilfen und seniorengerechten Wohnmodellen. Der Erhalt der Gesundheitsversorgung durch Förderprogramme für Ärzte und der Ausbau des sozialen Wohnungsbaus seien zentrale Themen. Auch der Klimaschutz spielte eine große Rolle. Tütken hob die Notwendigkeit hervor, alternative Energiekonzepte wie Nah- und Fernwärme zu fördern, um die Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Zudem verwies sie auf das Problem der Überdüngung und die Algenbelastung in den Seen.
Abgerundet wurde die Agenda durch den Appell, die Digitalisierung voranzutreiben, insbesondere durch den Ausbau von Glasfaser und die Einführung von E-Government.

Geschlossenheit vor der Bundestagswahl
Harald Dösel, der auf der Kreisdelegiertenkonferenz der SPD die kommenden politischen Herausforderungen thematisierte, äußerte sich besorgt über die aktuelle politische Stimmungslage in Deutschland. „Das Fundament unserer Demokratie ist brüchig“, warnte er und machte auf den wachsenden Vertrauensverlust vieler Bürger in die Politik aufmerksam. Dösel kritisierte die zunehmende Personalisierung in der Politik sowie die Blockadehaltung der FDP in der Bundesregierung, die etwa das Tariftreuegesetz verhindere, welches faire Arbeitsbedingungen sichern solle.
Ein zentrales Anliegen war für Dösel auch der Umgang mit rechtsextremen Parteien wie der AfD, deren Erstarken er als direkte Bedrohung für die demokratische Gesellschaft bezeichnete. Er rief dazu auf, dem entgegenzuwirken, indem man „eine gute solidarische Sachpolitik mit einer emotionalen Erzählung“ verbinde, die ohne Sündenböcke auskomme. Seine klare Botschaft: Die SPD müsse mit einer deutlichen und eingängigen Sprache für die Belange der „vielen“ Menschen kämpfen, um ein sozial gerechtes und zukunftsfestes Deutschland zu schaffen. Dösel machte deutlich, dass die kommenden Monate bis zur Bundestagswahl 2025 entscheidend seien, und forderte die Genossinnen und Genossen auf, sich geschlossen hinter ihren Bundestagskandidaten zu stellen. „Lasst uns mit heißem Herzen, klarem Verstand und einer eingängigen Sprache unsere sozialdemokratische Politik für alle nach außen tragen!“

Mehr Einsatz für Naturschutz und Bürokratieabbau
Kreisrätin Anette Pappler setzte sich als Vertreterin der SPD-Kreistagsfraktion bei der Kreisdelegiertenkonferenz kritisch mit den aktuellen Herausforderungen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auseinander. Im Fokus ihrer Rede stand das gescheiterte Naturschutzprojekt „Chance Natur“. Sie prangerte die Stimmungsmache mit Halbwahrheiten an, die maßgeblich zur Ablehnung des Projekts geführt hätten. „Es wurden absurde Geschichten in die Welt gesetzt, wie etwa die Behauptung, dass Störche Katzenbabys fressen. Natürlich kann so etwas mal vorkommen, aber daraus einen Aufstand zu machen, ist reiner Populismus“, so Pappler. Dabei, betonte sie, hätten gerade die Landwirte zu den größten Profiteuren des Projekts gehört.

Neben dem Naturschutz rückte auch der Abbau von Bürokratie in den Mittelpunkt. „Ich habe manchmal das Gefühl, wir sitzen alle in einem nicht enden wollenden Hamsterrad“, erklärte Pappler. Sie wies darauf hin, dass viele bürokratische Auflagen zwar aus Sicherheitsgründen notwendig seien, die Auswüchse jedoch oft den Handlungsspielraum einschränkten. Als Beispiel nannte sie die Schließung der Senefelderschule aufgrund von Brandschutzmängeln: „Wir wollen sichere Schulen – doch wenn die Maßnahmen dann umgesetzt werden, sind die Beschwerden groß.“ Pappler sprach sich außerdem für eine gerechtere Finanzausstattung der Kommunen aus. Die hohe Kreisumlage belaste die Gemeinden unverhältnismäßig. „Es kann nicht sein, dass die Kommunen ständig zur Kasse gebeten werden, während der Landkreis Überschüsse anhäuft“, betonte sie. Die SPD werde sich weiterhin für faire Haushaltsberatungen und eine nachhaltige Finanzpolitik im Landkreis stark machen.

Neuer Kreisvorstand gewählt
Bei der Neuwahl des Kreisvorstandes setzt die Partei erneut auf eine Doppelspitze: Harald Dösel aus Weißenburg und Tanja Tütken aus Ellingen übernehmen gemeinsam den Vorsitz. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Bianca Bauer aus Gunzenhausen und Thomas Rödiger aus Ellingen gewählt. Das Amt des Kassiers übernimmt Thomas Fay aus Weißenburg. In den Vorstand als Beisitzer wurden Tobias Eberle (Solnhofen), Mirjam Eischer (Gunzenhausen), Andre Ecama (Gunzenhausen), Tim Schober (Pappenheim) und Anette Pappler (Pappenheim) gewählt.
Die Vertreter der Arbeitsgemeinschaften sind Paul Pfeifer (Jusos, Gunzenhausen) und Agnes Mendl (AfA, Pleinfeld). Vertreter der Ortsvereine sind: Werner Götz (Ellingen), Paul Pfeifer (Gunzenhausen), Rita Balzer (Haundorf), Georg Emmerling (Langenaltheim), Mathias Hertlein (Markt Berolzheim), Thorsten Werner (Muhr am See), Pia Brunnenmeier (Pappenheim), Felix Michahelles und Agnes Mendl (Pleinfeld), Ute Grimm (Solnhofen), Sebastian Hartl (Treuchtlingen) und Elisabeth Pecoraro (Weißenburg).

Demografischer Wandel und soziale Gerechtigkeit im Blick
Tanja Tütken, die künftig zusammen mit Harald Dösel die Kreis-SPD führen wird, stellte bei der Konferenz ihre zentralen Themen vor. In ihrer Rede betonte sie die Bedeutung von Solidarität und Zusammenhalt in der Gesellschaft und stellte die Herausforderungen des demografischen Wandels in den Mittelpunkt. Sie sprach sich für mehr Mobilitätsangebote wie Sammeltaxis und barrierefreie Bahnhöfe aus, um ältere Menschen aktiv ins gesellschaftliche Leben einzubinden. Besonders am Herzen liegt Tütken die soziale Gerechtigkeit. Sie warnte vor der zunehmenden Altersarmut, insbesondere bei Frauen, und forderte eine stärkere berufliche Förderung, um künftige Generationen besser abzusichern. Auch der Umweltschutz und der Umgang mit regionalen Problemen wie der Algenbelastung in Seen und die Überdüngung der Felder wurden von ihr thematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Rede war der Ruf nach einer besseren Integration von Einwanderern sowie dem Ausbau der Barrierefreiheit. Tütken mahnte eine transparentere Kommunikation bei politischen Entscheidungen an, damit die Bevölkerung stärker einbezogen werde. Zum Abschluss forderte sie die Delegierten auf, parteiübergreifend zusammenzuarbeiten und die Region gemeinsam voranzubringen.

Bundestagskandidat Daniel Mirlach
Bei der SPD-Kreisdelegiertenkonferenz in Pappenheim präsentierte sich auch Daniel Mirlach, der Bundestagskandidat des Wahlkreises. Ein Jahr vor der Bundestagswahl nutzte Mirlach die Gelegenheit, um seine politischen Ziele und Schwerpunkte für den Wahlkampf zu skizzieren. Er betonte die Bedeutung von sozialer Gerechtigkeit, nachhaltigem Klimaschutz und einem starken öffentlichen Gesundheitssystem. Mirlach rief dazu auf, gemeinsam für eine gerechtere und zukunftsfähige Gesellschaft zu kämpfen und versprach, die Anliegen der Region im Bundestag stark zu vertreten.




Auch 2024 wieder ein Pelzmärtelmarkt in Pappenheim

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr wird Pappenheim auch 2024 wieder einen Pelzmärtelmarkt veranstalten. Am Wochenende des 9. und 10. November wird der historische Marktplatz zusammen mit der Klosterstraße erneut zur festlichen Kulisse für dieses besondere Ereignis.

Geplant ist ein buntes Programm, das sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistert. Neben musikalischer Untermalung und einem speziellen Kinderprogramm wird der Pelzmärtel persönlich erscheinen, um den kleinen Gästen Süßigkeiten zu bringen. Als besonderes Highlight wird am Sonntagabend eine Feuershow der Pappenheimer Künstlerin Monika Hajek für spektakuläre Momente sorgen.

Der Pelzmärtelmarkt beginnt am Samstag, den 9. November, von 16:00 bis 22:00 Uhr und setzt sich am Sonntag, den 10. November, von 14:00 bis 20:00 Uhr fort. Die Leihgebühren für die Marktstände wurden in diesem Jahr leicht von 30 auf 50 Euro angehoben. Die Verwaltung der Stadt Pappenheim hat das Budget für die Veranstaltung auf 6.000 Euro festgesetzt.

 




Neuer Stadtrat in Pappenheim vereidigt

In einer feierlichen Zeremonie und unter dem Beifall des Ratsgremiums wurde Jürgen Weizinger als neues Mitglied des Pappenheimer Stadtrats vereidigt. Der Ortssprecher von Übermatzhofen tritt damit die Nachfolge des im Sommer verstorbenen Stadtratsmitglieds Alexander Knoll an und übernimmt dessen Plätze in den Ausschüssen sowie weitere verantwortungsvolle Aufgaben im Stadtrat.

Jürgen Weizinger, der bereits seit Juli 2022 als Ortssprecher von Übermatzhofen einen Sitz im Pappenheimer Stadtrat innehat, rückt gemäß den Bestimmungen des Gemeindewahlgesetzes (GLKrWG) als dritter Listennachfolger der Freien Wähler nach. Die beiden vor ihm platzierten Kandidaten, Werner Hüttinger und Claus Dietz, hatten zuvor auf ihr Nachrückerrecht verzichtet.

Bürgermeister Gallus nahm Jürgen Weizinger den Amtseid ab, in dem dieser seine Treue gegenüber der Verfassung des Freistaates Bayern und dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland bekundete. Weizinger, der bereits durch seine Rolle als Ortssprecher an die Schweigepflicht gebunden ist, wird nun auch die weiteren Aufgaben seines Vorgängers übernehmen.

Ausschussarbeit und neue Aufgaben
Mit der Vereidigung Weizingers war auch die Neubesetzung wichtiger Ausschüsse verbunden. So wird Weizinger künftig als stellvertretendes Mitglied im Grundstücks-, Bau- und Werkausschuss sowie im Stadtwerkeausschuss fungieren. Zudem übernimmt Weizinger den Platz seines Amtsvorgängers im Rechnungsprüfungsausschuss.
Auch das Referat „Kindergarten“, welches Alexander Knoll gemeinsam mit Stadtrat Eckerlein betreut hatte, geht nun auf Weizinger über. In dieser Funktion wird er zukünftig die Belange der Pappenheimer Kindergärten im Stadtrat vertreten.