Nur ein Antrag aus dem Landkreis

Der mittelfränkische Landtagsabgeordnete Schuster empfiehlt, die Möglichkeit der Förderungen über den Kulturfonds Bayern rege zu nutzen. Verteilung der Mittel spiegelt weitgehend die Antragssituation wider. Mittelfranken hat die rote Laterne.

Mit dem Kulturfonds gibt die Bayerische Staatsregierung wichtige Impulse zur Verbesserung der kulturellen Infrastruktur im Freistaat. Der Kulturfonds wurde 1996 eingerichtet und gibt wichtige Impulse für kulturelle Einrichtungen. Daraus können jährlich kulturelle Investitionen und Projekte gefördert werden, die überregionale Bedeutung haben, ob im professionellen oder im Amateurbereich. Mittelfranken bekommt laut Schuster insgesamt  241.900 Euro, das entspricht einem Anteil von knapp 4 % Prozent an der gesamten Fördersumme für Bayern. Beantragt werden können Fördermittel für Maßnahmen im Bereich Theater, Museen, Zeitgenössische Kunst, Musikpflege, Laienmusik, Heimatpflege, Internationaler Ideenaustausch und sonstige kulturelle Veranstaltungen und Projekte des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. Auch Kulturzentren, Archive, Bibliotheken sind dabei. Bei der Vergabe der Mittel wird großer Wert auf die inhaltliche Qualität und Nutzen für die Region gelegt.

Regionale Verteilung
Die Verteilung der Mittel auf die Regierungsbezirke spiegelt weitgehend die Antragssituation wider. An erster Stelle liegt der Regierungsbezirk Oberfranken mit 32,1 %, dagegen liegt Mittelfranken mit knapp 4 % an letzter Stelle. Aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gab es nur einen Antrag.

Der mittelfränkische Landtagsabgeordnete Schuster empfiehlt, die Möglichkeit der Förderungen über den Kulturfonds rege zu nutzen. Die Internetadresse

http://www.km.bayern.de/ministerium/foerderung/kunst/kulturfonds-bayern.html

gibt hier wertvolle Hinweise auf die Fördervoraussetzungen und Förderverfahren.




Fröhlich in den Sommer

Der Literaturkreis des Kunst- und Kulturvereins Pappenheim bietet am Freitag, 03. Juli 2015 ab 16:00 Uhr einen Vorlesenachmittag an. Mit dem Projekt startet ein neuartiger Versuch des Dialogs.

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Kerstin Westphal und die Sorge um das Haus Europa

Kerstin Westphal hat bei ihrem Vortrag im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) engagiert über die regionale Entwicklung in Europa gesprochen. EHP und sein Leiter werden in Brüssel als richtungsweisendes Modell für eine europäische Basisarbeit erkannt. Sichtlich bewegt spricht die EU-Politikerin auch über die Kräfte, die das Haus Europa in den Grundfesten erschüttern wollen.

Schon das dritte Mal ist die EU-Parlamentarierin Kerstin Westphal im EHP. Nach einem Besuch während der Bau- und Ideenphase war sie bei der Eröffnungsfeier im Oktober 2012 neben Innenminister Joachim Herrmann Festrednerin. Am vergangenen Freitag nun konnte sie der Leiter des EHP Professor Dr. Joachim Grzega in der seit Jahresbeginn laufenden Reihe als EU-Politikerin vorstellen, die über ihren speziellen Aufgabenbereich im EU-Parlament berichtet.

Kerstin Westphal arbeitet im Ausschuss für regionale Entwicklung und ist somit beteiligt an der Aufteilung der EU-Fördergeldern bis auf die Landesebene. So weiß sie zu berichten, dass für das Land Bayern im aktuellen Förderzeitraum 495 Millionen Euro für die regionale Entwicklung zur Verfügung stehen. Es liege dann in der Hand der jeweiligen Bundesländer dafür Sorge zu tragen, dass die EU-Fördermittel auch bei den Bürgern ankommen. Im demografischen Wandel erkennt die in Schweinfurt beheimatete EU-Politikerin sogar eine Chance für Städte im ländlichen Raum.

Diese europaweit verteilten Fördermittel sind sozusagen das Bindemittel, das die Staatengemeinschaft im Haus Europa zusammenhält. „Europa würde es ohne die EU-Fördermittel nicht geben“, stellte Kerstin Westphal fest.

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Trotz aller Sorgen Freude über die Gelder, die über den EU-Struktur- und Entwicklungsfonds nach Pappenheim gekommen sind.

Bedauerlicherweise, so stellt Kerstin Westphal sichtlich bewegt fest, ist Europa und damit auch das viel und gerne zitierte „Haus Europa“ auf einem Scheideweg. Das in Vielfalt geeinte Europa sieht sich immer mehr den Angriffen von Populistischen Strömungen ausgesetzt. „Alle demokratischen Kräfte haben den Auftrag den Rechtspopulismus zu verhindern“, verwies die SPD-Politikerin auf eine bestehende Kooperation auch mit CDU und CSU.

Allerdings sieht sie auch einen Renovierungsbedarf für das Europäische Staatengefüge. Das Haus Europa müssen alle demokratischen Kräfte renovieren und weiterentwickeln“, appellierte Westphal. Europa ist einzigartig und es sei wichtig, die Marke Europa nach außen in alle Bereiche unserer Gesellschaft zu Tragen. Bei dieser Aufgabe habe das Europäische Haus Pappenheim eine herausragende Botschafterfunktion.

Dass die EU-Gelder für Regionale Entwicklung auch in Pappenheim ankommen, unterstrich 1. Bürgermeister Uwe Sinn in seinem Grußwort an die gut 30 Zuhörer unter denen sich auch einige Stadträte befanden. Die Pappenheimer Projekte Dekanat, Büchelehaus, Neues Schloss, EHP sind Beispiele für die finanzielle Unterstützung der Entwicklung in Pappenheim. Auch die angestrebten Projekte Lämmermannareal und der Ausbau der Innenstadt werden von EU-Mitteln gefördert.




Galgenfrist für das EHP?

Das Europäische Haus Pappenheim wird unter vom Stadtrat festgelegten Bedingungen voraussichtlich für drei Jahre fortgeführt. Das hat der Pappenheimer Stadtrat bei einer Gegenstimme beschlossen. Der parteiübergreifende Kompromiss wurde nach einem nichtöffentlichen „Gefecht“ in der Stadtratssitzung am 11. Juni in die Öffentlichkeit getragen. Vereinzeltes Zähneknirschen war unüberhörbar.

Schon seit den ersten Planungen ist das Europäische Haus Pappenheim (EHP) in der öffentlichen Diskussion. Im Kommunalwahlkampf 2013/2014 konnte man zumindest bei einer Wahlversammlung Zustimmungsrufe und Applaus miterleben, als der Fortbestand des EHP infrage gestellt wurde. Auch im Stadtrat war die Besetzung einer Vollzeit und einer Halbtagesstelle im EHP immer wieder Thema in öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzungen.

wieserhaus-ehp-02„Niemand hat die Absicht das EHP zu schließen“ das ist der allgemeine Ratstenor immer dann, wenn es öffentlich um den Fortbestand des EHP geht. So war es auch bei der jüngsten öffentlichen Sitzung des Stadtrates. Einzige Ausnahme war Alex Lämmerer, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste (BGL), der sich vor der Diskussion einmal mehr offen gegen den Fortbestand des EHP aussprach und dazu eine schriftliche Erklärung zu Protokoll gab.

Dabei argumentiert Lämmerer, dass die Erwachsenenbildung, wie sie im EHP praktiziert wird, in der Gemeindeordnung als einefreiwillige Aufgabe definiert ist, die in den Grenzen der Leistungsfähigkeit zu betreiben ist. Angesichts des Verwaltungshaushalts und eines noch nicht erstellten Finanz- und Investitionsplans sei es nicht zu verantworten freiwillige Aufgaben in der vorgesehenen Größenordnung wahrzunehmen.

Die Bedingungen
grzega_150619Grundvoraussetzung für den Fortbestand des EHP und die Verlängerung der Arbeitsverträge für Professor Dr. Joachim Grzega und Wilma Vogel ist die weitere Förderung der Personalkosten mit 50 Prozent. Sollte die Förderung ausbleiben, bedeutet das das Ende der Dienstzeit für Dr. Grzega und seine Mitarbeiterin im Pappenheimer EHP. Beide Stellen werden in diesem Fall von der Stadt 6 Monate weiterbezahlt. Eine gewisse Pikanterie mit allerhand Interpretationsspielraum liegt in dem Nachsatz: „Die beiden Stelleninhaber haben in diesem Monaten normalen Dienst in Pappenheim zu leisten und können auch in anderen Bereichen der Verwaltung nach Bedarf eingesetzt werden.“

Weitere Vorgabe ist eine Kostendämpfung für den Betrieb des EHP in den nächsten Jahren. Für die Jahre 2013 hatte Stadtkämmerer Valentin Mindrean rund 57.000 Euro und für das Jahr 2014 rund 64.500 Euro als EHP-Defizit errechnet.

Einschließlich aller Nebenkosten, bei mietfreier Nutzung der EHP-Räume sollen in den nächsten drei Jahren nach unten gestaffelte Gesamtkosten von 70.000 Euro im Jahr 2016 bis 30.000 Euro im Jahr 2018 anfallen. Das Endziel ist schließlich ein Kosten neutraler Betrieb des EHP.

Schließlich war noch beabsichtigt, die Nutzungsrechte an den Forschungsergebnissen Dr. Grzegas auf die Stadt zu übertragen. Der Stadtrat hatte beabsichtigt, „dass sämtliche Rechte der Forschungsergebnisse, sowie die pädagogischen Konzepte bei der Stadt Pappenheim verbleiben und eine private Publikation oder Verwendung der erarbeiteten Methoden unzulässig ist. Dieser Beschluss wurde allerdings (noch) nicht gefasst, weil während der Beratungen Zweifel aufkamen, ob diese Bedingung einer rechtlichen Prüfung standhalten würde.

 Von einem langen Ringen bei den nichtöffentlichen Beratungen sprach Stadträtin Anette Pappler (SPD). Sie sprach von einem Innovativen Projekt mit Strahlkraft nach außen, das erhalten werden müsse.

Niemals habe seine Fraktion die Absicht gehabt das EHP zu schließen betonte FW-Fraktionsvorsitzender Walter Otters einmal mehr bei den öffentlichen Beratungen. „Wir müssen genau anschauen was wir uns leisten können“, schränkte Otters aber ein. Man habe für den Moment einen tragfähigen Kompromiss geschaffen, bei dem das EHP nicht nur an Zahlen gemessen wird. Es gehe auch um die beachtliche Leistung und das persönliche Engagement des EHP-Leiters und seiner Mitarbeiterin.

„Die Gewerbetreibenden wollen, dass das EHP erhalten bleibt“, stellte 3. Bürgermeister Holger Wenzel (BGL) bei den Beratungen fest. Er halte es für richtig, den Fortbestand des EHP weitere drei Jahre zuzusichern. „Kultur kostet nun mal Geld“, erläuterte Wenzel dem Ratskollegium. Diesem Tenor schloss sich Christa Seuberth (SPD) an. „Wir haben es uns alle nicht leicht gemacht eine Lösung zu finden“, stellte Seuberth in ihren emotional betonten Ausführungen fest. Das Ergebnis sei ein hart errungener Kompromiss, der für die europäische Bildungseinrichtung in Pappenheim gelungen sei. „Das ist unser Europäisches Haus“ rief sie in die Runde, wofür sie aus allen Fraktionen spontanen Applaus erhielt.

Von einem ganz harten Kompromiss sprach Friedrich Obernöder (CSU), mit dem man letztlich auch aus Sicht seiner Fraktion leben könne.

Bei der Abstimmung votierten mit einer Ausnahme alle Ratsmitglieder für die Fortführung des EHP unter den genannten Bedingungen.




EU-Abgeordnete Kerstin Westphal kommt ins EHP

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EU-Abgeordnete Kerstin Westphal bei der Eröffnung des EHP im Oktober 2012

Das Europäische Haus Pappenheim (EHP) ist für EU-Abgeordnete Kerstin Westphal aus Schweinfurt keine unbekannte Einrichtung. Sie war bei der Eröffnungsfeier im Oktober 2012 als Gastrednerin vertreten und hatte auch schon im Vorfeld beim Aufbau unterstützt. Nun kommt sie in der Reihe “Wozu da die EU?” erneut nach Pappenheim. Neben ihrer Arbeit als Erzieherin in Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung sammelte sie viele Jahre Erfahrung in der Kommunal- und Regionalpolitik, bevor sie 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments wurde. Sie ist heute darüber hinaus Präsidiumsmitglied der BayernSPD und Vorstandsmitglied der Unterfranken-SPD. Im Rahmen ihrer EU-Tätigkeit ist sie nicht nur Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, sondern auch Mitglied im Ausschuss für Regionale Entwicklung. Von letzterem wird sie schwerpunktmäßig im EHP berichten, und zwar am Freitag, 19. Juni, von 18.30h bis 20.00. Die Veranstaltung ist frei. Jedoch wird um vorherige Anmeldung gebeten.
Telefon 09143/606-60
oder per eMail ehp@pappenheim.de.




Das Niederlandt bekennt sich zu Pappenheim

Die Vereinigung All Niederlandt hat sich, trotzdem die Türen des Hotels Krone für sie nach mehr als 120 Jahren erstmals verschlossen geblieben sind, klar zu Pappenheim und seinen Bürgern bekannt. So jedenfalls beteuerte der Grootmynheere des Niederlandts bei der Vantastischen Begegnung in der Stadtvogteigasse und auch beim Festspielabend, der diesmal in der Turnhalle des EBZ stattfand. Im Burghof wurde ein Schaukasten enthüllt, der allen Pappenheimern und Gästen der Stadt das Wesen der Gesellschaft All Niederlandts und seinen Bezug zu Pappenheim erläutert. Auch vor der Tourist Information soll ein solcher Schaukasten angebracht werden.

150608_niederlandt-05Es ist zu vermuten, dass die 110. Grosz Weltumbsegelung (GWU) in der Historie des Niederlandt wegen mancherlei Besonderheiten einen besonderen Stellenwert haben wird. Wer die Mynheers allerdings verächtlich als Faschingsgesellschaft abtut, die halt im Sommer feiert, für den stellte sich das Treffen des Jahres 2015 wie immer dar. Dabei ist alleine die Terminsetzung schon eine Besonderheit, vom 36. bis zum 38. Mayen fand die GWU diesmal statt. Schon Van Os, der Urvater des Niederlandts hatte die Verlängerung des Monats Mai verfügt, sollte die GWU einmal nach dem 31. Mai stattfinden.

Auch hatte es im Vorfeld der GWU 2015schon mächtig Unmut gegeben, weil das vormals erste Haus am Platz in diesem Jahr für die Einquartierung der GWU-Teilnehmer nicht zur Verfügung stand. Darüber hinaus blieb der Kr150608_niederlandt-06onensaal als Festspielort verschlossen. Dies hatte im sogar zu der Spekulation geführt, dass die Gesellschaft Allniederlandt künftig ihre GWUs nicht mehr in Pappenheim sondern in Eichstätt abhalten könnte.

„Ich möchte wissen, welcher Depp diese Nachricht verfasst hat“, fragte der Grootmynheere am Samstagnachmittag bei der „Vantastischen Begegnung“ in der Stadtvogteigasse. Man werde ganz sicher eine mehr als 100-jährige Tradition und Freundschaft zu Pappenheim und den Pappenheimern doch nicht aufgeben, weil ein Wirtshaus zu macht.

150608_niederlandt-02Danach ging der Grootmynheere zusammen mit seiner „Quetschn“ ansatzlos zu seinen „Gstanzeln“ über. Bei der Moderation durch Van Bavlo vom Schilderbent (Eichstätt) wurde den zahlreichen Pappenheimer Zuhörern ein buntes Programm aus Musik, Wortbeiträgen und Gesang geboten.
Gleich danach waren die Vorstände und Amtsinhaber der Sozietäten in das Alte Schoss Schloss zu einem Empfang bei der gräflichen Familie geladen.

150608_niederlandt-07Mit großer Spannung wurde dem Festabend entgegengesehen, der seit dem ersten Niederländertreffen vor mehr als 120 Jahren nicht im Kronensaal stattfand. Die Turnhalle des EBZ war bei der 110 tusigsten GWU als Festsaal geschmückt worden. Vorher hatte es jedoch großer Anstrengungen bedurft, denn die Turnhalle, erklärte Bernd Herzog, der stellvertretende Leiter des EBZ in seinem Grußwort, sei stets auf zwei Jahre ausgebucht. „Bei Eurer Suche nach dem Festlokal war ja in diesem Jahr der Wurm drin“, flachste der Hausherr. Um dem Niederlandt die H150608_niederlandt-15alle zur Verfügung stellen zu können sei großes bewegt worden, was dem unermüdlichen Einsatz des Van Krommenie (Peter Krauß) zu verdanken sei.

Wieder begann der Festabend mit dem festlichen Einzug des Grootmynheere, der Gräfin Ursula zu Pappenheim, die Schutz- und Schirmherrin des Niederlandts zur Seite hatte. Letztere wurde auch diesmal mit stehenden Ovationen und lange anhaltenden Applaus begrüßt. Auch der Schultheis Uwe Sinn und Van Krommenie (Peter Krauß) als Quartiermeister nahmen am Einzug teil. 150608_niederlandt-05Letzterer hatte mit Ina Strunz eine erfahrene Quartiermeisterin zur Seite, die in den Grußworten mehrfach gelobt wurde. Beim Festspiel das diesmal das „Veldtlaager“ aus Ingolstadt darbot, ging es um die Erschaffung der Welt, die Vertreibung aus dem Paradies und die Insel der Glückseligkeit die sich als das Niederlandt darstellt. Und auch hier war der Kronensaal Thema „Wer die Vertreibung aus dem Paradies zu einer Insel der Glückseligkeit machen kann, der verkraftet auch die Vertreibung aus dem Kronensaal“, hieß es in einer Passage des Festspiels. Dieses war einmal mehr geprägt von geistreichem Wortwitz, schauspielerischen Leistungen und viel Musik.

150608_niederlandt-12Eine weitere Besonderheit gab es schließlich beim Umzug am Sonntagmorgen. Schon wochenlang hatte sich Ritter Max Löffler gefreut in seiner Rüstung hoch zu Ross den Umzug anzuführen. Aber seinem Pferd hat scheinbar irgendetwas nicht gefallen. Ob es die Rüstung, der Max, die Musik oder der bauliche Zustand der Straße war, muss erst noch vom Pferdeflüsterer erfragt werden. Jedenfalls mussten Pferd und Reiter aus dem Festzug genommen werden. Und so begrüßte Ritter Max die Myheers, Ratsherrn und Lumpen des Niederlandt vor dem Burgtor mit beiden Beinen auf dem Boden.

Beindruckend wie immer das Totengedenken das traditionsgemäß mit dem Lied von den „Drei Lilien“, dem Lieblingslied des Adrian van Os, dem Begründer des Niederlandts eingeleitet wurde.. Nach dem Gedenken an Jene, die seit der letzten GWU zur „ewig Tafelrund eingerucket“ sind, konnte sich der Grootmynheere über die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches freuen. Das Niederlandt sei mit Gedenktafeln und mit der Bronzetafel für Van Os zwar im Burghof präsentiert, aber anschauliche Erklärungen zur der fröhlichen Männergesellschaft fehlten bisher. 150608_niederlandt-13Dieser Mangel wurde jetzt durch die Enthüllung eines großen Schaukastens beseitigt. „Pappenheim und die Niederländter“ sind die mit Bildern und Dokumenten angereicherten Erläuterungen überschrieben. Und auch bei der Touristinformation soll so ein Schaukasten angebracht werden.

Den formellen Abschluss einer jeden GWU bildet traditionell die Maienpredigt, die Fabian van Koreman vom Veldtlaager (Ingolstadt) gehalten wurde. Außergewöhnlich still hielten sich in diesem Jahr die Zuhörer, d150608_niederlandt-17enn auch die Predigt des 110. GWU stellt eine Besonderheit dar. Nicht nur, dass die Predigt im Versmaß des Hexameter verfasst worden war, sie verzichtete weitgehend auf Vorhaltungen, sondern stellte zwei Welten gegenüber– nämlich die profane Alltagswelt und die Welt des Niederlands, wo es unter dem Schutze St. Romulads und des Lindlingswurms nur Freundschaft, Frohsinn gibt, die Art und Weise des Vortrages machte den Genuss dieser Predigt perfekt.

Im nächsten Jahr kommen die Niederländter wieder, dann zu ihrer 111. GWU nach Pappenheim. Ob dann das Festbankett im Kronensaal oder in der Turnhalle des EBZ sein wird, bleibt abzuwarten. Eine wichtige Erkenntnis gibt es aus der 110. GWU. Auch im Verhältnis des Niederlandts zu Pappenheim und vielen Pappenheimern gilt VAN – Vivat Amicitia Nostra – Es lebe unsere Freundschaft.

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Vantastische“ Begegnung in Pappenheim

(Hans-Joachim Rietscher) Unter dem Motto „Vantastische Begegnung“ lädt die „Gesellschaft All Niederlandt“ auch in diesem Jahr alle Pappenheimer und Gäste der Stadt zu einer vergnüglichen Stunde mit den „VANs“ am Samstag, 6. Juni 2015 ein.
150601_van-bergegnung-plAnlass ist die „Groß-Weltumsegelung“, das alljährliche Treffen der „Niederländter“ in dem Städtchen an der Altmühl, das bereits seit 1884 stattfindet. Dabei kommen jedes Jahr Ende Mai/Anfang Juni bis zu 400 Mitglieder der „niederländtischen Societäten“ aus ganz Bayern und der Pfalz nach Pappenheim. Markenzeichen der „Van-Vans“, wie sie in Pappenheim genannt werden, sind ihre pittoresken Kostüme und ihr überall zu hörender Gruß „Van Van“. Die Veranstaltung am

Samstag den 6. Juni 2015
15.30 -17.00 Uhr
in der Stadtvogteigasse – hinter dem Rathaus
(bei schlecht Wetter im Veranstaltungssaal im Haus des Gastes)

zeigt einen humorvollen Einblick in das Niederländter Leben, mit musikalischen Darbietungen und launigen Versen. Der Theaterverein Pappenheim übernimmt wie in den vergangenen Jahren die Bewirtung mit Bier und so manchen Gaumenschmeichlern. Eingeladen sind alle Bürger und Gäste der Stadt.

 

VAN




Raja Yoga in der Künstlerwerkstatt

Die Werkstatt für individuelle Kunst in der Deisingerstraße Nr. 5 hält mit Raja-Yoga ein neues Angebot bereit. Am Montag, 8. Juni 2015 ab 19:00 Uhr gibt es einen Infoabend zu diesem Thema. Anmeldung ist möglich:

DerYoga-Kurs wird geleitet von der Yoga-Lehrerin Christa Mayer aus Pappenheim.




Gelungene Inklusion in Pappenheim

(Hans-Jürgen Porsch) Marionetten, Musik und mehr…‘, so hieß das Motto am Pfingstsamstag beim Familiennachmittag des Kunst- und Kulturvereins Pappenheim und der Offenen Behindertenarbeit OBA der Rummelsberger Diakonie im lauschig schattigen Park am‘ Haus Altmühltal‘ in Pappenheim.

Für die Abteilung Marionetten zeichnete das Marionettentheater „Theater am Schnürl-Holzbein und Wackelkopf“ aus Eichstätt-Schernfeld-Schönfeld gekonnt verantwortlich. Ihr Theaterstück für Kinder mit liebevoll gearbeiteten Marionetten hieß ‚Zauberbuch und Donnergrollen‘, das angelehnt an das Buch von Irina Korschunow *Die Wawuschels mit den grünen Haaren* (1967), die Botschaft des Lesen-Könnens an die begeistert mitgehenden Zuschauer weitergab. Begleitet von realistischen Donnergrollen aus Stereoboxen , dem raucherfüllten Zischen eines Drachens, zog dies lehrreiche Spiel alle in seinen Bann, ohne erhobenen Zeigefinger! Im Anschluß an das Theaterstück gingen die Akteurinnen noch ins Publikum und ließen vor allem die Kinder hautnah erleben, wie Holzbein und Wackelkopf mit Hilfe vieler dünner Schnüre und geschickten Fingern zum Leben erweckt werden können. Eine wunderbare Geste der Spielerinnen, welche sicherlich bei vielen Kindern eine liebevolle Verbundenheit zum Puppenspiel wachsen läßt.

Die ‚Wawuschels‘ sind winzig kleine Leute, die in einem Berg wohnen. Sie essen für ihr Leben gern Tannenzapfen-Marmelade, die ihre Wawuschelmutter auf einem kleinen holzgeschürtem Herd zubereitet. Doch da wird eines Tages ein Tunnel durch den Berg gebaut und durch die furchtbaren Erschütterungen, ausgelöst durch Sprengungen, gerät die Wawuschelfamilie in große Not. Wenn sich doch nur einer von ihnen aufs Lesen verstünde, dann könnte das Zauberbuch Rat zum Überleben geben… Ob die Menschen vielleicht helfen? Spannend bis zur Auflösung und bezaubernd inszeniert.

Für die Abteilung Musik konnte wiederum die Stadtkapelle Pappenheim gewonnen werden, die unter der charmanten Stabführung von Ina Stengel ein- ums andere Mal die Zuhörer zum mitsingen, mitklatschen und tanzen animieren konnte. Die jüngst zum ‚Bachelor of music‘ ausgezeichnete Ina Stengel gelang es hervorragend, in der relativ kurzen Zeit ihrer Leitung, einen stimmig harmonischen Klangkörper mit den meist jungen Musikerinnen und Musikern zu formen!

150525_theater-01So freuten sich auch die Leiterin der OBA Lisa Strixner mit Christa Seuberth vom Kunst-und Kulturverein Pappenheim, heuer zum vierten Mal, diesen mittlerweile zur guten Tradition gewordenen bunten Nachmittag der praktizierten Inklusion eröffnen zu können. Nicht nur die Bewohner des ‚Hauses Altmühltal‘, sondern die jungen, älteren und betagteren Besucher des Festes, Kinder jeglicher Altersstufen , auch die der syrischen Flüchtlingsfamilie in Pappenheim feierten harmonisch und im gegenseitigen Respekt und Hilfe einen rundum gelungenen gemeinsamen familiären Sommer-Nachmittag mit Marionetten, Musik, passender Verpflegung und viel Sonnenschein …

Was will man da noch mehr?




Musik und Marionettentheater

(Hans-Jürgen Porsch) Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim e.V. und die Offene Behindertenarbeit (OBA) der Rummelsberger Diakonie laden gemeinsam zu einem vergnüglichen Familien-Nachmittag in den Park des Hauses Altmühltal in Pappenheim ein.

Der Kunst- u. Kulturverein und  die Offene Behindertenarbeit der Rummelsberger Diakonie haben auch in diesem Jahr wieder das Gemeinschaftsprojekt für Eltern, Jugendliche, Kinder und junggebliebene Erwachsene gleichermaßen organisiert: Musik, Marionetten und noch viel mehr… In diesen diversen Veranstaltungen sollen Menschen mit und ohne Behinderung angesprochen und bei den Rahmenbedingungen darauf geachtet werden, dass die Teilnahme für alle möglich ist. Im Gedanken einer gelebten Inklusion soll zusammen ein bunter Nachmittag für groß und klein gefeiert werden.

Seit 2013 gibt es diese Theater- Nachmittage mit Musik der Stadtkapelle Pappenheim im romantischen Park des Hauses Altmühltal.

Am Samstag, den 23. Mai 2015 ab 15:00 Uhr sind insbesondere wieder Familien angesprochen.
Unter dem Motto „Musik, Marionetten und mehr …“ gestalten die Marionettenbühne „Theater am Schnürl“  gemeinsam mit der Stadtkapelle Pappenheim und den neu gegründeten jugendlich flotten Dance-Girls des Turnvereins Pappenheim einen rundum vergnüglich bunten Nachmittag im Park des Hauses Altmühltal an der Beckstraße in  Pappenheim.

Die Hobby-Marionetten-Spieler aus Kaufering spielen ein Märchen, bei denen sich Kinder und Erwachsene in eine fantasievolle Welt entführen lassen können: „Zauberbuch und Donnergrollen“, eine bezaubernd verzauberte Geschichte über kleine grüne Höhlenbewohner. Begleitet werden sie dabei von handgearbeiteten Holzmarionetten, die sich vor einer liebevoll gestalteten und bemalten Kulisse bewegen.

Der Eintritt ist frei, Beginn ist um 15:00 Uhr.

Für das leibliche Wohl ist ebenfalls durch das Cateringteam der Rummelsberger Diakonie gesorgt.




Transport und Tourismus – ein lebendiges Thema im EHP

(EHP-Redaktion) Mancher mag sich gedacht haben, das Thema “Transportwesen in der EU” sei wenig interessant. Ismail Ertug (SPD), Mitglied des EU-Parlaments und dessen Ausschuss für Transport und Tourismus, konnte dem EHP-Publikum jedoch zeigen, wie spannend und letztlich zentral das Thema sei. Transport sei Segen und Fluch zugleich, so Ertug. Es sei eine hochspannende Aufgabe, nach Lösungen zu suchen, die den Verkehr so lenken, dass er die übergeordneten Klimasschutzziele erfülle und weder für Private noch für Unternehmen ein Problem darstelle. Und was wäre dabei ein gerechtes Benutzerzahlprinzip? Gerade für Bayern sei all dies eine zentrale Frage, ist dieses doch das Tor zu Ost- und Südost-Europa.
Doch auch Deutschland insgesamt müsse sich immer wieder bewusst machen, dass Infrastruktur-Sanierung kein Luxus-Projekt sei, sondern von zentraler Notwendigkeit. In den letzten Jahren sei Deutschland in der Infrastruktur-Bewertung der Worldbank von Rang 2 auf 12 abgerutscht. Ertug erzählte dabei auch sehr persönlich, wie schwierig es oft sei, Politik zu betreiben: man dürfe nicht nur auf die Vernunft bauen, sondern muss auch das Bauchgefühl der Bürger sowie die Unternehmenslobby berücksichtigen. Oftmals seien die EU-Gremien die Leidtragenden politischer Kämpfe. Als Beispiel nannte er das Thema Maut. Dieses werde wohl vor dem europäischen Gerichtshof (EuGH) entschieden werden. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass der EuGH die deutsche Maut als unrechtmäßig ansieht. Ertug befürchtet, dass in den Augen der Menschen die EU der Böse sein werde statt diejenigen, die den vorhersehbaren Fehler begangen haben. Sowohl der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages als auch der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission hatten nämlich im Vorfeld gewarnt, dass die geplante Maut nicht gesetzeskonform sei. Ertug bedauerte, dass gesetzeskonformen Alternativen keine entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet worden sei. Dies mache es umso schwerer, die positiven Aspekte der EU ins Bewusstsein zu bringen. Die EU sei kompromissfähig und hätte mehr Kompetenzen verdient. Wenn jedoch die Bürger überwiegend negative Gefühle bei der EU haben, führten Forderungen nach einer Stärkung der EU oft dazu, dass die Rechtsradikalen als volksnäher erschienen und gewinnen. Die EU-Abgeordneten seien jedoch nicht weit weg, sondern direkt beim Volk. Dies beweise letztlich auch die EHP-Reihe, bei der jeden Monat ein EU-Abgeordneter in den eher kleinen Ort Pappenheim komme.




1– 2 – 3 im Sauseschritt …

(Verein Frohsinn) In Bieswang veranstaltet der Verein Frohsinn seinen alljährlichen heiteren Liederabend am
Samstag, 9. Mai um 20:00 Uhr
im Saal des Gasthofes Rachinger.

Das Motto des diesjährigen Abends ist ein Reim von Wilhelm Busch:
„1– 2 – 3 im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit“.
Es erklingen dabei bekannte und beliebte Melodien wie „Ein Bett im Kornfeld“, „Heute hier, morgen dort“ oder auch “Only Time“. Die Ausführenden sind natürlich der Verein Frohsinn 1904 Bieswang, der wie immer als gemischter Chor, Männerchor und Frauenchor auftritt.
Mit von der Partie sind aber auch die Sängerin Sandra Löffler, Professor Emil Gutsch am Klavier, das Gesangensemble Pap Canto und der Bieswanger Posaunenchor unter Leitung von Michael Rachinger. Die Gesamtleitung des Abends hat Christine Gschwandtner. Der Eintrittspreis beträgt 6 Euro.

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