Notversorgung bleibt vorerst bestehen

Die Trinkwasser-Notversorgung für Niederpappenheim bleibt vorerst bestehen. Neue Wasserleitung ist angedacht. Entscheidung muss erst noch fallen. Bürgermeister und Bauhofreferent Karl Satzinger informieren sich vor Ort.An der Stelle des Wasserrohrbruchs im Lachgartenweg sind die Arbeiten wieder aufgenommen worden. Derzeit steht die Verfüllung der 7 m tiefen Aufgrabung kurz vor dem Abschluss. Die in der vergangenen Nacht verlegte Notleitung bleibt bestehen. Damit kann aber nur eine Notversorgung in Niederpappenheim aufrecht erhalten werden. Für die Vollversorgung mit Trinkwasser insbesondere zu Betriebszeiten der großen Unternehmen wie Faurecia, Modl, Leiritz und Vedder ist es notwendig eine neue Hauptwasserleitung zu verlegen, erfahren wir vor Ort.140813_rohrbruch_2_04

Regelmäßig erkundigt sich Stadtrat Karl Satzinger als Bauhofreferent über den aktuellen Stand der Arbeiten und auch Erster Bürgermeister Uwe Sinn kam am Morgen zur Baustelle um sich einen Bild vom Ausmaß der Schadensstelle zu machen.

Am Abend des 13. 8. wird die Aufgrabung wieder verfüllt sein. „Wir können die Leitung nicht in 7 m Tiefe lassen“ erfahren wir an der Aufgrabungsstelle. Geplant ist nun die Verlegung der Wasserleitung etwa im Grünstreifen, auf dem auch die Rolandseiche steht. Die neue Wasserleitung soll dann dem Gelände angepasst werden und nicht mehr so tief in den Boden eingegraben sein.

140813_rohrbruch_2_03140813_rohrbruch_2_02




Logistik für ein einzigartiges Hilfsprojekt

In den Pappenheimer Altmühltal-Werkstätten der Rummelsberger Dienste wird die gesamte Logistik für ein weltweit einzigartiges Entwicklungshilfeprojekt abgewickelt. Martin Aufmuth, der Erfinder und Initiator der EinDollarBrille hat sich jetzt bei Friedrich Weickmann, dem Leiter der Altmühltal-Werkstätten von dem gut funktionierenden Logistiksystem überzeugt. 80 Optikerkoffer wurden als Hilfe zur Selbsthilfe in viele Entwicklungsländer verschickt.

Im Jahre 2010 war es, als Martin Aufmut aus Erlangen seine Idee der Ein DollarBrille auf den Weg brachte. Angetrieben wurde er damals von der Tatsache, dass weltweit in den Entwicklungsländern 150 Millionen Menschen unter Sehschwäche leiden ohne eine Sehhilfe zu haben. Und das mit dramatischen Folgen, wie etwa Erwerbslosigkeit oder dem Ausschluss aus Schulen.

140723_ein-dollarbrille-03„Da will ich etwas tun,“ sagt sich der Physiklehrer aus Erlangen und erfand die EinDollarBrille. Aber es war ein noch ein langer Weg bis die erste Brille abgegeben werden konnte. Bei seinen umfangreichen Versuchen hat Marin Aufmuth verschiedene Materialen und Arbeitsabläufe getestet, hatte Patente zu beachten und musste Helfer begeistern.

Im Jahr 2012 hatte er dann die Brille erfunden, die sich in fünf Minuten aus einem Federstahldraht biegen lässt und den Materialwert von etwa einem Dollar hat. Schrumpfschläuche polstern die Nasen- und Ohrenbügel und die Brille findet auch noch Platz für zwei farbige Perlen zur Unterscheidung. In das Brillengestell können mit einem kurzen Handgriff die Gläser eingesetzt werden, die es von +6 bis -6 Dioptrien in 0,5er Schritten gibt.

Hergestellt werden die Brillen in den Entwicklungsländern vor Ort, wo einheimische Optiker angelernt werden. Erst wenn die Qualität und Form der Brille kontrolliert ist wird die Freigabe zum Verkauf erteilt. Zwei bis drei Tageslöhne kostet dann so eine Brille, die von den Optikern auch in die Dörfer gebracht werden. „Die Herstellung und der Vertrieb soll Hilfe zur Selbsthilfe sein und nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten ablaufen“, erklärt Martin Aufmuth.

Zur Herstellung wurde ein Optikerkoffer entwickelt, in dem sich alle Werkzeuge zur Brillenherstellung befinden. Dieser hat einen Wert von etwa 2.500 Euro und in einen Jahr lassen sich damit rund 50.000 Brillen herstellen. Im Einsatz sind derzeit 80 Optikerkoffer von Martin Aufmuth in Ruanda, Burkina Faso, Malawi, Bolivien, Nicaragua und Brasilien und demnächst auch in Togo.

140723_ein-dollarbrille-04Wie kann ich da helfen?
Von diesem nachhaltigen Entwicklungshilfeprojekt hat Friedrich Weickmann gelesen und sich spontan dazu entschlossen seine Hilfe anzubieten. Zunächst dachte er an eine technische Unterstützung, kam dann aber bei einer Begegnung mit Martin Aufmuth schnell darauf, an welcher Stelle Hilfe benötigt wird. Die Logistik für die Brillenmaterialien war es, die Unterstützung brauchte. „Am 22. Dezember 2013 haben wir die Brillenmaterialien mit einem Lkw nach Pappenheim geholt“, erinnert sich Friedrich Weickmann. Vorher waren sie in den Wohnräumen von Martin Aufmuth gelagert und wurden von dort versandt. „Das kann sich keiner vorstellen, alle Wohnräume waren mit Materialien voll, nicht einmal ein Weihnachtbaum hätte Platz gehabt,“ erzählt Friedrich Weickmann.

Nun lagern die Materialien für die Ein-Dollar-Brille in einem riesigen Wandschrank und einem Container der Altmühltal-Werkstätten. In der Pappenheimer Einrichtung werden die Federstahldrähte für das Brillengestell abgelängt, die Materialen wie Perlen, Schrumpfschläuche und Brillengläser sortiert.

140723_ein-dollarbrille-02Martin Aufmuth ist dankbar für die Hilfe aus Pappenheim, das hat er kürzlich bei einem Besuch der Rummelsberger Einrichtung deutlich betont. Bei dieser Gelegenheit gab es in der Pappenheimer Einrichtung auch von dem zwischenzeitlich als Verein organisierten Entwicklungshilfeprojekt einen Workshop für diejenigen, die täglich mit den Einzelteilen der Brillen zu tun haben. Geleitet wurde dieser Brillenfertigungskurs von Dr. Dieter Jahr, der im Verein als Brillenbautrainer die technischen Feinheiten beim Biegen des Stahlfederdrahtes zu einer fertigen Brille lehrt. „Das ist gar nicht so einfach“, sagt Dietmar Glossner, der für die Lagerhaltung und den Versand der Brillenmaterialen verantwortlich ist. Er findet es aber gut und motivierend, dass „wir jetzt mal genau wissen was mit den Trümmern gemacht wird.“.

Natürlich freuen wir uns über jede Hilfe.
Der Verein EinDollarBrille e.V. freut sich über Hilfe in jeder Form. Das können Spenden sein, aber auch praktische Hilfe, wie die Teilnahme an den Brillenworkshops die immer wieder angeboten werden.

Bei der Begegnung mit Martin Aufmuth erfahren wir auch, dass sich vor etwa einem Jahr bei einem der von Dr. Dieter Jahr geleiteten Workshops zwei junge Männer spontan bereit erklärt haben, nach Malawi zu gehen um vor Ort Optiker für das Erstellen der Brille auszubilden. Dieses Projekt ist zwischenzeitlich erfolgreich umgesetzt.

[Weitere Informationen rund um das Thema EinDollarBrille erhalten Sie hier …]




Über Millionenerbe informiert

erstmals veröffentlicht am Samstag, 6. März 2010

100306_erbe-pfister-03
Die Erblasserin Marie Pfister

Bei der Bürgerversammlung in Bieswang wurden die Bürger nun über das Erbe der Marie Pfister aufgeklärt, die in ihrem Testament die Stadt Pappenheim als Alleinerbe für ihr beträchtliches Vermögen eingesetzt hat. Aufklärung in einem kurzweiligen Vortrag.

Wieder war es eine schriftliche Anfrage an die Stadt, die dazu geführt hat, dass die Öffentlichkeit über bedeutsame Dinge informiert wird. Diesmal kam es nicht zu Verbalinjurien und die Anfrage wurde ganz unspektakulär und sachlich abgehandelt. Eine Anfrage des Arbeitskreises 3 (AK 3) der Dorferneuerung für Bieswang und Ochsenhart hatte die Anfrage schriftlich eingereicht. 100306_erbe-pfister-02Der Arbeitskreis hatte sich kürzlich in einer Zielbeschreibung mit der Pflegesituation der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in Bieswang und Ochsenhart, beschäftigt. Dabei kam das Pfisteranwesen zur Sprache, das sich am Bieswanger Ortskern befindet.

Es wurde um Auskunft über die städtischen Planungen im Zusammenhang mit diesem Anwesen gebeten. Festgestellt werden soll,  ob die städtischen Planungen für das Pfister-Anwesen eventuell mit den Zielsetzungen des AK3 übereinstimmen.

Sachwalter des städtischen Erbes ist bis heute der 2008 aus dem Amt geschiedene Bürgermeister, den Bürgermeister Sinn als Referenten zu dieser Anfrage präsentieren konnte.

In einem kurzweiligen informativen und glaubwürdigen Vortrag erläuterte der Amtsvorgänger Sinns alle anstehenden Fragen.

In seinem Vortrag beschrieb er die Erblasserin Marie Pfister als eine von Jugend auf von Misstrauen und Verbitterung geprägte Person, die nur einem sehr eng begrenzten Personenkreis zugänglich war. Gleichwohl hatte die sparsame Frau ein Herz für sozial schwache und hatte auch ihre insgesamt 12 ha großen Ackerflächen kostenlos verpachtet. Im August 2008 ist Marie Pfister im Alter von 99 Jahren verstorben und hat in ihrem Testament die Stadt Pappenheim zum Alleinerben ihres Vermögens eingesetzt.

Dieses Vermögen umfasst eine Barschaft von 681.000 € plus der bis jetzt angefallenen Zinsen, 12 ha Ackerland und den Bauernhof in der Meiergasse.

In dem Testament, das übrigens jedermann zur Einsicht angeboten wurde, ist verfügt, dass das Landwirtschaftliche Gebäude nicht veräußert werden soll. Vielmehr soll es nach dem letzten Willen der Erblasserin mit dem vorhandenen Geld zusammen mit Stall und Stadel zu Wohnzwecken ausgebaut und vermietet werden.