Unterstützung durch Senioren- und Wohnberater

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat für die kommenden drei Jahre 20 ehrenamtliche Senioren- und Wohnberater qualifiziert, die von Landrat Manuel Westphal im Rahmen einer kleinen Feierstunde neu bestellt wurden. Die engagierten Ehrenamtlichen stehen allen Landkreisbürgerinnen und -bürgern als „mobile Anlaufstelle“ bei themenspezifischen Fragen und Herausforderungen kostenlos zur Verfügung.

Das Angebot, das darauf spezialisiert ist, bei altersrelevanten Themen und einer barrierefreien Wohngestaltung zu unterstützen, besteht bereits seit vielen Jahren. Seitdem sind die Ehrenamtlichen qualifizierte Ansprechpartner und Lotsen, wenn es darum geht individuelle Lösungen zu finden. Während Seniorenberater Betroffenen und Angehörigen niederschwellig Hilfestellungen bei allgemeinen Themen wie etwa Vorsorge, Alltagsbewältigung, soziale Teilhabe oder Entlastungsmöglichkeiten leisten, liegt bei den Wohnberatern der Fokus auf der vorausschauenden oder situationsbedingten Gestaltung von Wohnraum und Wohnumfeld. Die Beratung erfolgt stets unter Berücksichtigung geeigneter Fördermöglichkeiten, erfolgt auf Wunsch direkt vor Ort und steht nicht nur Senioren, sondern auch Menschen mit angeborener oder erworbener Behinderung kostenlos zur Verfügung.

Ein spezielles Angebot bieten darüber hinaus Gerhard Fürbass und Heinz Eckert: Mit ihrem Musterkoffer präsentieren sie bei zahlreichen Veranstaltungen auch weit über den Landkreis hinaus, eine Vielzahl an Hilfsmitteln, die den Alltag vieler Menschen erleichtern können.

„Die ehrenamtlichen Senioren- und Wohnberater tragen durch ihr großes Engagement, die eingesetzte Zeit und die selbstlose Hilfsbereitschaft zum Wohle vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger bei“, bedankte sich Landrat Manuel Westphal während der Feierstunde. Dieser Dank galt insbesondere auch den vier ausscheidenden Mitgliedern Hans Bissinger, Gisela Blischke, Jürgen Porsch und Michael Weiss. Den verbliebenen und neubestellten Senioren- und Wohnberatern wünschte Westphal viel Freude und Erfolg bei ihrem Ehrenamt und überreichte zusammen mit den zuständigen Mitarbeiterinnen die Bestellungsurkunden.

Die ehrenamtlichen Senioren- und Wohnberater werden gemeinsam vom Pflegestützpunkt Altmühlfranken und der Freiwilligenagentur altmühlfranken betreut. Bei Bedarf können sich Interessierte gerne an die jeweiligen Stellen wenden (09141 970-570; pflegestuetzpunkt@landkreis-wug.de).

Auf dem Titelbild:
Neubestellte und verabschiedete Senioren- und Wohnberater des Landkreises gemeinsam mit Landrat Manuel Westphal, Judith Thalhauser und Anke Rudingsdorfer vom Pflegestützpunkt sowie Corina Heid von der Freiwilligenagentur altmühlfranken.

(v.links): hintere Reihe Landrat Manuel Westphal, Anke Rudingsdorfer (Pflegestützpunkt Altmühlfranken), Thomas Latteier, Gerhard Fürbass, Alfred Keil, Anja Sonntag, Peter Prusakow Lothar Gabriel, Edgar Tschernach, Jasmin Boscher, Martin Heckel, Monika Bärnthol, Renate Pförtner-Hüttner, Heinz Eckert; Hans Bissinger (ausgesch.), Sigfried Stadelbauer, Corina Heid (Freiwilligenagentur altmühlfranken) und Judith Thalhauser (Pflegestützpunkt Altmühlfranken)
vordere Reihe: Christine Walter, Rudolf Doris, Renate Prusakow, Erna Hohenstein und Michael Weiss (ausgesch.)

Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen




Damit das Leben im Alter gelingt

Wer über Hilfsmittel im Alter spricht, denkt wahrscheinlich schnell an den Rollator oder einen Treppenlift. Doch oft sind es schon kleine und gar nicht so teure Helfer, die Senioren den Alltag leicht und sicherer machen können. Die Senioren- und Wohnraumberatung des Landkreises hat diese Alltagshelfer nun während einer Informationsveranstaltung vorgestellt.

Auf Initiative von Landrat Manuel Westphal haben im barrierefreien Hörsaal des kunststoffcampus bayern in Weißenburg die Senioren- und Wohnberater Heinz Eckert und Gerhard Fürbaß eine umfangreiche Palette an technischen Hilfsmitteln präsentiert. Mehr als 100 gute Ideen zum Ausprobieren und Anschauen für Senioren in den Bereichen Hören, Sehen, Motorik, Gesundheit, Haushaltshilfen, Mobilität, Sicherheit und Teilhabe hatten sie zusammengestellt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Pflegestützpunkt Altmühlfranken.

„Bei den Hilfsmitteln handelt es sich um Geräte, die nicht nur das Alltagsleben von älteren Menschen, sondern auch für Menschen mit Behinderungen oder pflegende Angehörigen erleichtern. Gleichzeitig sorgen viele davon für mehr Sicherheit und schützen vor Unglücken“, so Heinz Eckert.

Das Spektrum reicht von der praktischen Eincremehilfe, über den Suppenteller, der so geformt ist, dass er auf einer Seite minimal tiefer ist, damit die Suppe zusammenläuft bis hin zu Vorlesegeräten. Die kleineren Geräte konnten von den Teilnehmenden bei der Hilfsmittelpräsentation betrachtet, in die Hand genommen und ausprobiert werden.

„Auf diesem Weg können die Senioren einen Eindruck gewinnen, wie vorhandene Einschränkungen minimiert werden können“, betonte Gerhard Fürbaß.

Großvolumige Hilfsmittel wurden per Bild- und Videopräsentationen vorgestellt. Außerdem vermittelten die Senioren- und Wohnraumberater ebenso Informationen zu Beschaffung, Sicherheitshinweisen, Preisen sowie zu Hilfsmittelnummern bei der Krankenkasse und der damit verbundenen Bezuschussung.

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gibt es die Möglichkeit, sich zur Wohnraumanpassung und deren Finanzierungsmöglichkeiten beraten zu lassen. Bei Fragen zur Wohnraumanpassung oder zur Terminvereinbarung können Sie sich an den Pflegestützpunkt Altmühlfranken wenden (09141 902-570 oder pflegestuetzpunkt@landkreis-wug.de).

Titelbild: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen




Stadtrat lehnt Klausurtagung über Seniorenkonzept für Pappenheim ab

Der Stadtrat in Pappenheim hat in seiner Mai-Sitzung einen gemeinsamen Antrag, der Fraktion der GRÜNEN und der SPD mehrheitlich abgelehnt. In dem Antrag hatten die beiden Fraktionen angeregt in einer halbtägigen Klausurtagung seniorenpolitische Komponenten für den Bebauungsplan Pappenheim Nord und das weitere Schicksal des seit zwei Jahren geschlossenen Georg-Nestler-Hauses zu beraten.

Die Vorgaben für den Bebauungsplan für das neue Bebauungsgebiet Pappenheim Nord und das weitere Vorgehen mit dem leerstehenden Seniorenheim sehen die Antragsteller in einem engen Zusammenhang, mit dem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept, das der Stadtrat vor einem Jahr ohne Beschluss zur Kenntnis genommen hat.

Die Studie über das Seniorenkonzept für die Stadt Pappenheim von der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA) in München beleuchte auch die Themen „Wohnen und Grundversorgung“ und „Ortsnahe Unterstützung und Pflege“. Diese Komponenten – so der eingebrachte Antrag – hätten in einer Klausurtagung den Entscheidungsträgern im Stadtrat insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeiten der praktischen und konkreten Umsetzungsmöglichkeiten von Anja Preuß erörtert werden sollen. Letztere hat für die AfA das Seniorenkonzept im Auftrag der Stadt Pappenheim erarbeitet und im Juni 2022 dem Stadtrat in öffentlicher Sitzung vorgestellt.

Für die Klausurtagung hatten die Antragsfraktionen einen Fragenkatalog mit sieben Punkten zusammengestellt, der sich mit dem künftigen Baugebiet Pappenheim-Nord beschäftigt. Dabei geht es um die Themen Nutzung, die Bauweise und die Umweltverträglichkeit der künftigen Bebauung.

Wie bei der Suche nach dem richtigen Investor vorgegangen werden soll, soll laut Antrag von SPD unhd GRÜNEN ebenfalls in einer Klausur besprochen werden.

Zwei Konzepte für das Georg-Nestler-Haus
Der Vorschlag eine Klausurtagung abzuhalten, stieß bei Bürgermeister Florian Gallus (CSU) auf wenig Gegenliebe. In der Sitzungsvorlage wies er unter anderem darauf hin, dass das Ergebnis des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts bereits bei der Klausurtagung 2022 besprochen worden sei. Darüber hinaus gebe es von der Koordinationsstelle „Pflege und Wohnen in Bayern“ bereits eine Stellungnahme zur Gesamtkonzeption für die Altenhilfeprojekte Pappenheim, Bieswang und Solnhofen.

Nachdem der Erbpachtvertrag mit der Rummelsberger Diakonie Anfang Mai 2023 aufgelöst wurde, habe er mit zwei Trägern über mögliche Konzepte gesprochen. Während Sven Emmerling das Konzept der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen bereits im Januar 2021 dem Pappenheimer Stadtrat vorgestellt hat, ist das zweite Konzept eines anderen Trägers noch in Arbeit und wird voraussichtlich Mitte Juli 2023 im Rathaus vorliegen.

[Den Artikel des Pappenheimer Skribenten über das
Konzept der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen
vom 15.01.2021 finden Sie hier …]

Was das Baugebiet Pappenheim Nord angeht, so sieht Bürgermeister Gallus die Fragen aus dem Antrag teilweise bereits beantwortet und die offenen Fragen will er vom Bauausschuss oder vom Stadtrat bearbeitet wissen.

Ziele sind noch nicht ausreichend festgelegt
Anette Pappler (SPD) unterstrich die Wichtigkeit der Klausur aus Ihrer Sicht und äußerte Zweifel, dass die aufgezeigten Themen bei Stadtratssitzungen ausrechend erörtert werden könnten. Ihr gehe es darum mit konkreten Handlungsempfehlungen Leitplanken für diesen wichtigen Themenkomplex festzulegen, denn „die Ziele sind noch nicht ausreichend festgelegt“, erklärte die Fraktionsvorsitzende der SPD.
„Das Georg-Nestler-Haus und der Bebauungsplan Pappenheim Nord bedingen einander und müssen als Gesamtpaket behandelt werden“, betonte Bettina Balz von den GRÜNEN. Sie appellierte eindringlich an das Ratskollegium die beantragte Klausurtagung abzuhalten, mit der auch eine Begehung des leerstehenden Georg-Nestler-Hauses verbunden sein soll.

Ein ständiger Balanceakt
Man braucht beides – Träger und Inverstoren – erklärte Bürgermeister Gallus dem Stadtrat. Die Möglichkeiten müsse er in einem ständigen Balanceakt ausloten. Zudem stehe Pappenheim nicht alleine da, sonders sehe sich bei der Suche nach Trägern und Investoren in Konkurrenz mit Treuchtlingen, Weißenburg und Eichstätt. Da sei es wenig Hilfreich, wenn man die schönsten und besten Konzepte und architektonischen Planungen beschließt, die dann keine Träger und kein Investor umzusetzen bereit ist.

„Ich nehme dem Stadtrat die Entscheidungskompetenz nicht weg“, versprach Gallus und wies darauf hin, dass er den Stadtrat immer zur rechten Zeit informiert habe.

Kein Bedarf für stationäre Altenpflege
Eine Vorentscheidung gab es schon bei den Ausführungen des Bürgermeisters. „Für eine stationäre Pflege ist bei uns der Bedarf nicht vorhanden. Es wird in Richtung ambulante Pflege gehen.“, legte Gallus diesbezüglich seinen Weg für die Seniorenpolitik in Pappenheim fest.
„Was wir brauchen sind seniorengerechte Wohnungen und Investoren, die bereit sind, entsprechende Gebäude zu errichten“, sagte er bei seinen umfangreichen Ausführungen.

„Wir müssen auf den Investor eingehen“, meinte Friedrich Obernöder (CSU). Es nütze nichts bei einer Klausur Vorstellungen zu entwickeln, die dann kein Investor annimmt. Dieser Meinung schlossen sich auch Karl Satzinger (BGL) und Friedrich Hönig (FW) an.

In einem Beschluss wurde der Antrag auf eine Klausurtagung über die Seniorenpolitik in Pappenheim mit den Stimmen der CSU, der Bürgerliste und der Freien Wähler abgelehnt.




Seniorenkonzept – Auftakt für weitere Aktivitäten

In Pappenheim ist dem Stadtrat jetzt das Seniorenpolitische Gesamtkonzept vorgestellt worden. Im Februar 2021, hatte das Gremium die Erstellung dieses Konzeptes auf Antrag der SPD-Fraktion und der Grünen einstimmig beschlossen. Jetzt hat Anja Preuß von der Münchner Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung GmbH dem Stadtrat in dem Konzept die Möglichkeiten aufgezeigt, was von der Stadt geleistet werden kann um den alten Menschen in der Stadt einen lebenslangen und sozialverträglichen Aufenthalt in Pappenheim zu ermöglichen.

Die Studie mit vielen Handlungsempfehlungen für die Stadt Pappenheim basiert auf den Ergebnissen aus einem Expertenworkshop und einem öffentlichen Workshop an dem sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen konnten. Ziel des Konzeptes war es, der Stadt eine Richtschnur vorzugeben an der sie eine nachhaltige Seniorenpolitik aufbauen und ausrichten kann.

Wohnen, Grundversorgung, Pflege, Beratung und soziale Netzwerke sind die wichtigsten Themenbereiche, in dem Konzept, wobei der Stadt Pappenheim eine Umsetzung der Empfehlungen in den verschiedenen Zeitrahmen kurzfristig, mittelfristig und langfristig vorgeschlagen wird.

Sehr ausführlich wird die demografische Entwicklung in Pappenheim bis in das Jahr 2033 beleuchtet woraus sich ergibt, dass Angebote für jüngere Senioren genauso geschaffen werden sollten wie auch eine örtliche Versorgungsstruktur für höhe betagte und pflegebedürftige Menschen vor Ort.

Durch die Schließung des Georg-Nestler-Hauses im Mai 2021 ist eine Versorgungslücke für pflegebedürftige Senioren in der Kernstadt entstanden, die dazu führt, dass viele Senioren ihren Lebensabend nicht mehr in ihrem Heimatort verbringen können. Ein klassisches Beispiel ist Pappenheims Ehrenbürger Hans Navratil, der mit 99 Jahren von Pappenheim in der Pflegeeinrichtung in Gunzenhausen umziehen musste. Auch bei dem öffentlichen Workshop Ende April dieses Jahres kam zur Sprache, dass es in Pappenheim an Wohnraum für Senioren mangelt. Deshalb bestehen Planungen im ehemaligen Georg-Nestler-Haus zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften mit je 12 Plätzen und eine Tagespflege mit rund 20 Plätzen einzurichten.

Dabei sollen die Wohngemeinschaften so konzipiert sein, dass auch Pflegebedürftige mit einem hohen Pflegebedarf versorgt werden können.

Nach dem Konzept ist die ambulante Wohngemeinschaft mit 12 Pflegeplätzen und einer Tagespflege im ehemaligen Bieswanger Schulhaus eine lobenswerte Komponente in Pappenheims politischem Seniorenkonzept.

Für die Zukunft erläuterte Anja Preuß eine ganze Reihe von Zielen für eine kurz- mittel- und langfristige Ausrichtung der Seniorenpolitik in der Stadt. Dabei ist festzustellen, dass in den meisten Fällen die Stadt Pappenheim als Ansprechpartner und Umsetzungsverantwortlicher genannt ist.

So fällt die Wohnraumbeschaffung beispielsweise in den langfristigen Umsetzungsbereich, der in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden könnte.

Zu den mittelfristigen Zielen gehören etwa die Prüfung der bestehenden Angebote für Seniorinnen und Senioren in der Stadt auf ihre Demenzfreundlichkeit, die eine Umsetzungszeit in den nächsten drei Jahren vorsehen.

Für die kurzfriste Umsetzung im Lauf des nächsten Jahres sieht das Konzept eine ganze Reihe von Maßnahmen vor.

Dazu gehören, die Öffentlichkeitsarbeit für die Wohnberatungsstelle des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, Ortsbegehungen mit Betroffenen und politischen Entscheidungsträgern, Aufbau einer Nachbarschaftshilfe, und Vertretern, Herausgabe und ständige Aktualisierung eines Flyers mit allen Angeboten für Seniorinnen und Senioren in der Stadt und die Gründung eines Runden Tisches der Vereine.

Geradezu überwältigt zeigte sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Anette Pappler von dem Inhalt des Seniorenkonzeptes. Durch den Antrag von SPD und Grünen sei es gelungen Klarheit über die aktuelle Lage und die Zukunftsperspektiven der Senioren zu bekommen. Durch die guten und wertvollen Handlungsempfehlungen des Konzepts sei es dem Stadtrat jetzt möglich zielgerichtete Aktivitäten zu entwickeln. Denn die Erstellung des Konzepts könne nur ein Zwischenschritt sein – die erste Etappe – stellte Anette Pappler fest.

Die aktuell 895 Seniorinnen und Senioren im Gemeindebereich Pappenheim mit über 65 Jahren können nun mit freudiger Erwartung den Seniorenpolitischen Aktivitäten entgegensehen. Die Ziele sind jedenfalls durch die bei den Workshops mit Pappenheimer Bürgen fachkundig definiert und in Sichtweite aufgestellt.




Älter werden in Pappenheim — gestalten Sie mit

„Älter werden in Pappenheim“ ist das Thema einer öffentlichen Veranstaltung in die Turnhalle des EBZ zu der am Donnerstag, 28. April 2022 um 14:00 alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind. In einem Aufruf wünscht sich der Erste Bürgermeister Florian Gallus eine rege Teilnahme sowie eine aktive Mitarbeit.

Anmeldungen werden bis zum 25.04.22 telefonisch unter 09143-60699 oder per E-Mail an stadtpapnenheim@pappenheim.de erbeten.

In einem Schreiben gibt Bürgermeister Gallus dazu folgendes bekannt:”

Die meisten älteren Menschen möchten in ihrem eigenen Zuhause wohnen bleiben – auch bei Unterstützungs- oder Hilfebedarf — sowie weitestgehend selbstbestimmt und aktiv den Alltag gestalten. Im Hinblick auf die demographische Entwicklung und die Veränderung familiärer Strukturen steht die Stadt Pappenheim wie viele andere Kommunen vor großen Herausforderungen:

    • Wie kann sich die Gemeinde auf die künftigen Entwicklungen einstellen?
    • Welche Gegebenheiten und Bedürfnisse sind zu berücksichtigen?
    • Welche Chancen und Potentiale können aufgegriffen werden?

Um diese Fragen zu beantworten, wurde in der Stadt Pappenheim bereits am 10. März 2022 ein Workshop mit den verschiedenen Akteuren der Seniorenarbeit von der Koordinationsstelle „Wohnen im Alter“ aus München moderiert.

Dabei wurden für die Stadt verschiedene Maßnahmen diskutiert, um die Seniorenarbeit in Pappenheim und den Ortsteilen zukunftsgerecht zu gestalten. Nach Meinung am Workshop beteiligen Personen muss es das Ziel in Pappenheim sein, dass Wohnen und Leben vor Ort möglichst lange gewährleistet werden können. Hier gilt es, entsprechende Angebote zu schaffen.

Bestätigt wurde, dass das „Miteinander im Ort“ derzeit gut funktioniert. Wichtig jedoch ist, dass möglichst frühzeitig über die Herausforderungen des demografischen Wandels diskutiert wird, um dem Wunsch, im Ort gut und selbstständig wohnen bleiben zu können, gerecht zu werden.

Wie geht es weiter?
Alle Ergebnisse aus dieser Diskussion sollen jetzt allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden. Alle Teilnehmer haben dabei auch die Möglichkeit, ihre eigenen Vorstellungen zur altersgerechten Entwicklung der Stadt Pappenheim einzubringen und eigene Anregungen und Wünsche mitzuteilen.

Die Stadt Pappenheim lädt Sie deshalb
herzlich zur Veranstaltung
„Älter werden in Pappenheim“
Donnerstag, 28. April 2022, um 14:00 Uhr in die
Sporthalle des Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrums (EBZ), Stadtparkstraße 8, in Pappenheim ein.

Die Stadtverwaltung freut sich auf Ihre Teilnahme sowie eine aktive Mitarbeit an der zukünftigen Entwicklung der Stadt Pappenheim und bitten um

Anmeldung bis zum 25.04.22
per E-Mail an stadtpapnenheim@pappenheim.de
oder telefonisch unter 09143-60699.“




Großes Interesse am Infotag der Diakonie

Sehr erfolgreich war der Infotag den die Diakonie Pappenheim-Weißenburg in der neu gestalteten Senioreneinrichtung in Bieswang angeboten hat. Mehr als 70 Interessenten hatten sich im Vorfeld angemeldet. Wegen der aktuellen Coronalage sind die Besucher Gruppenweise zu verschiedenen Zeiten zu Besichtigung und Information eingeladen worden.

Das vormalige Bieswanger Schulhaus hat die Stadt Pappenheim in enger Abstimmung mit der Diakonie seit Frühjahr 2020 zu einer Einrichtung für Senioren umgebaut. Wenn alles nach Plan läuft, so zeigt sich Sven Emmerling, der bei der Diakonie Weißenburg die Altenhilfe leitet vorsichtig optimistisch, werden am 1. April die Seniorinnen und Senioren in der neuen Wohngemeinschaft in Bieswang Einzug halten. „Das geht aber nur dann, wenn die Möblierung da ist und wenn die noch anstehenden Baumaßnahmen wirklich vollständig abgeschlossen sind. Schließlich sollen die neuen Bewohner hier gleich ein angenehmes und fertiges Umfeld antreffen“, sagt Sven Emmerling, der den vielen Interessenten vor Ort kompetent und geduldig Rede und Antwort steht.
Schon jetzt gibt es 11 Vormerkungen für die 12 Wohnplätze, die zu einer familiären Einheit werden soll. Vormerkungen werden jedoch weiterhin entgegengenommen, denn die Mietverträge werden erst in den kommenden Wochen abgeschlossen.
Gemeinschaft – das betont Sven Emmerling immer wieder – soll das zentrale Element der Bieswanger Senioreneinrichtung werden. Wiederspiegeln soll sich das Konzept Gemeinschaft in u.a. in Mitbestimmung sowie gegenseitiger Hilfe und Unterstützung. Ziel der Einrichtung ist es, dass den Menschen im Alter geistige und körperliche Aktivitäten und das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein erhalten bleiben.
Die Bewohner werden ihren privaten Schlaf- und Rückzugsbereich in ihren angemieteten Räumen von 12 bis 14 Quadratmetern Größe haben, die sie nach ihren Wünschen individuell einrichten dürfen.
Der Tagesablauf soll gemeinsam bestimmt und gestaltet werden.
Betreut wird die neue Senioreneinrichtung von der Diakoniestation Langenaltheim. Aufgenommen werden in die ambulante Wohngemeinschaft Senioren mit allen Pflegegraden. Pflegerische Leistungen können von den Bewohnern je nach bedarf dazu gebucht werden, wobei kleine Hilfeleistungen im Mietvertrag enthalten sind.
Neben der ambulanten Senioren-Wohngemeinschaft bietet die Diakonie in der neuen Bieswanger Einrichtung auch eine Tagesbetreuung mit variablen Betriebszeiten an, die sich nach Anmeldung und Bedarf richten.

Kleine Entstehungsgeschichte
Seit 2012 stand das Bieswanger Schulhaus weitgehend ungenutzt. Im Juni 2015 in der Hochphase des Flüchtllingszustroms war von der Stadtverwaltung der Verkauf des Hauses auf die Tagesordnung einer Stadtratssitzung gesetzt worden. „Das Bieswanger Schulhaus ist tabu“ war bei dieser Sitzung der Kernsatz von Stadtrat Friedrich Hönig und Stadtrat Karl Satzinger, war es, der schon in dieser Sitzung vorschlug, die städtische Immobilie in Bieswang einem sozialen Zweck zuzuführen.
Schon am 15.10.2015 haben drei Sozialträger ihre Nutzungskonzepte für das Bieswanger Schulhaus in der öffentlichen Stadtratssitzung vorgestellt.
Im Dezember 2015 entschied sich der Stadtrat einstimmig für das Nutzung Konzept der Diakonie

Die Planungsphase dauerte bis zum April 2019. Damals präsentierte Architekt Joachim Radegast dem recht erschreckten Stadtrat in einer Kostenberechnung die Bausumme von fast 1,8 Mio Euro. Glücklicherweise gab es vom Amt für ländliche Entwicklung eine kräftige Unterstützung. Diese überbrachte am 2. August 2019 Amtsleiter Gerhard Jörg in Form des Förderbescheides, in dem der Stadt Pappenheim Fördermittel in Höhe von rund1,5 Millionen Euro zugesagt wurden. Mit der Zuwendung des Amtes für ländliche Entwicklung wird der förderfähige Kostenanteil in Höhe von 1,723 Millionen Euro mit 85 Prozent gefördert.

Bei einer Feierstunde damals noch im ungenutzten Schulhaus haben die Festredner den künftigen Verwendungszweck des Gebäudekomplexes als einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Grundversorgung der örtlichen Bevölkerung gelobt. Dadurch werde die Dorfgemeinschaft, sowie die Wohn- und Lebensqualität im Ort gestärkt.




Neue Vorstandschaft für den Altenheimverein

Da es nun das Seniorenheim nicht mehr gibt, hat sich auch die Frage gestellt, ob auch der Altenheimverein aufgelöst werden soll. Die Entscheidung fiel bei der Jahreshauptversammlung am 06. September 2021 mit der Wahl einer neuen Vorstandschaft.

Mit dem 31. Mai 2021 haben die Rummelsberger Dienste den Betreib des Georg-Nestler-Hauses im Pappenheim eingestellt. Die Schließung der Seniorenunterkunft begründete Dominic Bader, seines Zeichnes Standortleiter der Rummelberger Diakonie für die Region Pappenheim /Treuchtlingen, mit wirtschaftlichen Überlegungen.

Bei der Jahreshauptversammlung des Altenheimvereins im Gasthof „Zum Grünen Baum“ begrüßte der Vorsitzende Günther Kleber auch vier Neumitglieder und berichtete über die zurückliegenden Aktivitäten des Vereins. Dazu gehörten in erster Linie die Aktivitäten des Besuchskrieses, der von Edeltraud Krauß seit vielen Jahren organisiert wird. Der Verein veranstaltete auch alle Jahre ein Faschingsvergnügen im Georg-Nestler-Haus und in den vergangen beiden Jahren organisierte der Altenheimverein zusammen mit dem Verein „Pappenheimer Maibaum e.V.“ ein Oktoberfest für die Senioren.

Erinnerung an den Seniorenfasching 2015 mit Peter Krauß als Sitzungspräsident

Der im Jahre 1980 vom damaligen 2. Bürgermeister Alois Kleber gegründete Altenheimverein hat im Laufe der Jahre das Pappenheimer Seniorenheim in vielfältiger Weise unterstützt. Die Zuwendungen reichten vom Fernsehgerät über eine Bezuschussung des Küchenumbaus, die Anschaffung der Markise vor dem Speisesaal und der Kauf von Gartenstühlen für die Senioren. Darüber hinaus hat der Verein die Bewohner der Einrichtung alljährlich zum Geburtstag, zu Ostern und zum Nikolaustag beschenkt.
Verärgert ist man im Verein, weil man kurz vor Bekanntgabe der Schließung noch rund 3.000 Euro für behindertengerechte Tische und Stühle ausgegeben hat.
Derzeit verfügt der gemeinnützig Verein über ein beachtliches fünfstelliges Vermögen, weil man in den letzten Jahren Rücklangen für den Umbau und die Modernisierung des Pappenheimer Seniorenheims gebildet hat. Das könnte jetzt zu steuerlichen Problemen führen. Noch im November 2017 hatte ein Vertreter der Rummelsberger Dienste vor dem Stadtrat über eine 10-Millionen-Investition referiert. Dass dann im Herbst 2020 ansatzlos die alternativlose Schließung bekanntgegeben wurde, ärgert Peter Krauß ganz besonders.

Nach der obligatorischen Entlastung des Kassiers der gesamten Vorstandschaft kam dann die spannende Frage auf, ob der Verein aufgelöst oder in seinem Bestand erhalten werden soll. Dazu berichtete Erster Bürgermeister Florian Gallus von den Gesprächen mit der Vorstandschaft des Altenheimvereins und den Bemühungen eine neue Vorstandschaft zur Weiterführung des Vereins zu finden.

Gallus führte aus, dass er von der Schließung des Seniorenheims durch die Rummelsberger genauso überrascht war, wie der gesamte Stadtrat. Ihm wurde nach der Wahl die Schließung der Einrichtung förmlich vor die Füße geworfen. Er stehe zurzeit mit den Rummelsbergern wegen der Auflösung des langfristigen Erbbaurechtsvertrages in Verhandlung. Gallus versprach, dass es in Pappenheim und den Ortsteilen in Zukunft wieder Einrichtungen für Senioren geben werde. Deshalb sei es aus seiner Sicht sinnvoll den Verein zu erhalten.

In einer geheimen Wahl hat der Verein Hans Joachim Rietscher zum 1. Vorstand gewählt. Der 2. Vorstand ist Bürgermeister Florian Gallus, Rolf Kießlinger der neue Kassier und Hans Hartl wurde zum Schriftführer gewählt.

Besitzer der neuen Vorstandschaft sind Bettina Balz und Erich Neulinger und die Kassenprüfer sind Friedrich Obernöder und Willi Süß.

Titelfoto: Günther Kleber




Jetzt einfachere Anmeldung für Corona-Impfregistrierung

Den Personen, denen dies bisher noch nicht gelungen ist an eine Registrierung zur Corona-schutzimpfung zu kommen, bietet das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege nun einen vergleichsweise einfachen Zugang zur Impfung an.

Menschen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, haben mit höchster Priorität Anspruch auf eine Corona-Schutzimpfung.

Die Freiwilligenagentur altmühlfranken hat rund 150 öffentlich zugängliche Anlaufstellen im Landkreis mit vorgefertigten Rückrufkarten der Bayerischen Impfzentren ausgestattet. Impfwillige der Zielgruppe 80 Plus können darauf ihre Kontaktdaten vermerken und diese dann mit den zugehörigen Umschlägen kostenlos an das Impfzentrum Altmühlfranken zurücksenden. Es erfolgt anschließend ein Rückruf über die Hotline des Impfzentrums, in dem alle weiteren Details für die Impfregistrierung abgefragt und erfasst werden. Wer bereits registriert ist, muss diese Postkarte nicht mehr ausfüllen.

Rückrufkarten
Die Rückrufkarten sind in den nächsten Tagen in Apotheken, Banken, bei den Allgemeinärzten, am zentralen Informationsschalter des Landratsamtes und bei den Städten und Gemeinden (sofern diese wieder geöffnet sind) kostenlos erhältlich. Ebenfalls sind auch die ehrenamtlichen Seniorenberaterinnen und Seniorenberater des Landkreises mit den Karten ausgestattet. Diese stehen grundsätzlich bei Fragen zu sämtlichen altersrelevanten Themen zur Verfügung und leisten vielfältige Unterstützung auf der Suche nach speziellen Hilfs- oder Förderangeboten. Nähere Informationen und die Kontaktdaten der Seniorenberaterinnen und Seniorenberater sind im Internet unter www.altmuehlfranken.de/senioren zu finden. Gerne vermittelt auch die Freiwilligenagentur Altmühlfranken (09141 902-235 oder -227) den Kontakt.

Online-und telefonische Registrierung
Was die Impfregistrierung anbelangt, besteht nach wie vor auch die Möglichkeit sich online unter www.impfzentren.bayern für die Impfung gegen das Coronavirus zu registrieren. Wer keine Möglichkeit hat, sich online zu registrieren, kann dies auch an der Hotline des Impfzentrums Altmühlfranken unter 09831 52-2041 erledigen. Diese ist von Montag bis Freitag von 09.00 bis 17.00 Uhr zu erreichen. Allerdings kann es dort aufgrund des hohen Anruferaufkommens zu Wartezeiten kommen. Eine Bandansage an der Hotline erklärt den Registrierungsablauf und muss bis zum Schluss angehört werden, damit man mit einer freien Mitarbeiterin oder einem freien Mitarbeiter verbunden werden kann. Die Hotline dient nur der Registrierung und kann keine medizinischen Auskünfte geben.

Bürgerhaus Treuchtlingen
Im Bürgerhaus Treuchtlingen wird Montag bis Mittwoch von 9.30 bis 12.00 Uhr zusätzlich ein Hilfsangebot zur Impfregistrierung angeboten. Die Art der Registrierung hat keinen Einfluss auf die entsprechende Priorisierung und die damit verbundene Terminvergabe. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen betont, dass die Postkarten nur für die Registrierung von Personen ab 80 Jahren zur Verfügung stehen.

Bildunterschrift: Wer sich bisher noch nicht für eine Corona-Impfung registrieren konnte, kann sich nun mittels dieser Postkarte beim Impfzentrum Altmühlfranken melden und wird zur Registrierung zurückgerufen. Die Aktion richtet sich nur an Personen aus dem Landkreis, die das 80. Lebensjahr erreicht haben.

Tietelfoto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen




Ein Seniorenkonzept für Pappenheim

Für Pappenheim und seine Ortsteile wird die Stadt ein Konzept für das Wohnen und die Pflege im Alter erstellen lassen. Mit dieser einstimmigen Entscheidung ist der Pappenheimer Stadtrat einem Antrag der Fraktionen von Bündnis90/Die Grünen und der SPD gefolgt. Das Konzept wird 8.000 Euro kosten.

Nach der Schließung des „Georg-Nestler-Hauses“, dem Seniorenheim in der Pappenheimer Beckstraße ist mit den Bemühungen, einen neuen Träger für die Weiterführung des Hauses zu begeistern, zumindest das Signal gesetzt. Dieses Signal will zum Ausdruck bringen, dass man sich in den politischen Führungskreisen Pappenheims um die Senioren in der Stadt und in den Ortsteilen bemüht. (Der Pappenheimer Skribent hat berichtet)

Darüber hinaus sehen Bündnis90/Die Grünen und SPD weiteren Handlungsbedarf in den Bereichen der Tages- und Kurzzeitpflege, wie auch bei ambulanter Pflege und dem seniorengerechten Wohnen. Deshalb fordern die beiden Stadtratsfraktionen in ihrem Antrag eine fundierte Analyse die dann als Richtschnur für das künftige politische Handeln dienen soll.

Das Konzept – so schlagen Bündnis90/Die Grünen und SPD in ihrem Antrag vor, soll die „Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung GmbH“ aus München erstellen. Diese Arbeitsgruppe hat vor 10 Jahren für unseren Landkreis das Seniorenpolitische Gesamtkonzept abgefasst, als dessen Ergebnis unter anderem die ehrenamtlichen Senioren- und Wohnberater vom Landkreis ausgebildet und bestellt worden sind.

Für die Fraktion der SPD wies Anette Pappler darauf hin, dass sich die Gegebenheiten im Bereich der Seniorenbetreuung hinsichtlich der Pflege, der gesetzlichen Vorgaben und der Kosten sehr verändert haben. Aus diesem Grund braucht man in Pappenheim Perspektiven für eine alternative Versorgung und Betreuung der Senioren.

Auch Bettina Balz unterstrich diesen Aspekt. Mit dem Konzept – so Balz – soll ein Instrument geschaffen werden, das den politischen Entscheidungsträgern als fachlich fundierte Handlungsanleitung dienen kann.

Auch Walter Otters, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler begrüßte den Antrag. Allerdings sei es für ihn wichtig, dass die Studie sich nicht als Bremsklotz für die aktuellen Bestrebungen der Diakonie im Bereich der Seniorenbetreuung auswirkt. „Das muss parallel laufen“ forderte Stadtrat Otters. Und auch eine Sachstandmitteilung für den Oktober 2021 ist auf Anregung von Otters in den Beschluss eingearbeitet worden.

Schon im Vorfeld der Entscheidung hat die Stadtverwaltung Verbindung mit der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung GmbH in München aufgenommen und von dort die Auskunft erhalten, dass für die fundierte Erstellung eines Seniorenkonzepts eine Bürgerbeteiligung notwendig ist. Diese wird wohl angesichts der aktuellen Lage in Form einer schriftlichen Befragung umgesetzt werden. Die Kosten für die Erstellung des Konzepts sind per Beschluss auf insgesamt 8.000 Euro festgelegt.




Es ist eine wirtschaftliche Entscheidung

Die Pappenheimer Senioreneinrichtung, das von den Rummelsberger Diensten seit 1997 betriebene Georg-Nestler-Haus wird zum 31.05.2020 geschlossen. Das ist seit dem 15.10.2020 vom Sozialträger ansatzlos öffentlich bekannt gemacht worden. Viele empfinden es wie auch der CSU-Stadtrat Friedrich Obernöder „als Schlag ins Gesicht“, weil, wie auch Erster Bürgermeister Gallus (CSU) und 2. Bürgermeister  Otters von den Freien Wähler betonen, man vonseiten der Rummelsberger im Vorfeld der Entscheidung nicht an die Stadt herangetreten sei, um nach Wegen für eine positive Lösung zu suchen. Dominic Bader erklärt vor dem Stadtrat, dass wirtschaftliche Gründe zur Schließung geführt haben.

Und dabei hatte es am 5. Oktober 2017 noch so gut ausgesehen, als Peter Kraus, von der Geschäftsleitung der Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter angekündigt hat, mit einer millionenschweren Investition das Georg-Nestler-Haus neu bauen zu wollen. Und nicht nur das, das neue Haus wurde dem Stadtrat als ein modernes Haus mit einer angenehmen Wohnatmosphäre angekündigt, in dem auch Komponenten vorsehen seien die über den gesetzlich geforderten Standard hinaus gingen.

Und jetzt referierte kürzlich wieder ein Vertreter die Rummelsberger Dienste – diesmal in einem 10-Minuten-Referat – über die Schließung der Pappenheimer Senioreneinrichtung. Diesmal war es Dominic Bader, der Standortleiter der Rummelberger Diakonie für die Region Pappenheim /Treuchtlingen.

Es seien die gesetzlichen Vorgaben, der Fachkräftemangel und auch ein bisschen der Denkmalschutz gewesen die dazu führten, dass die Einrichtung nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann. Derzeit seien von den 51 möglichen Einrichtungsplätzen 29 Plätze belegt, für die insgesamt 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Buche schlagen.

Nach Baders Ausführung habe man mehrere Optionen geprüft. Einerseits sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass auf dem vorhandenen Grundstück keine Einrichtung gebaut werden kann, die für einen wirtschaftlichen Betrieb die erforderliche Platzzahl bieten würde. Andererseits bringt Bader in der späteren Diskussion das Argument, dass man eine Einrichtung mit einer höheren Platzzahl schon wegen des Pflegekräftemangels nicht voll belegen könne. Zudem hätten sich die Rahmenbedingungen bei den Rummelsberger hin zu einer Weiterentwicklung der Konzepte in der Behindertenhilfe entwickelt und es wachse der Kostendruck wegen der Mitbewerber auf dem „Sozialmarkt“.

Jetzt stehe Baders Worten zufolge unter anderem die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an und die Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern vor Ort.

Diskussion mit Zuschauerbeteiligung
Stadtrat Roland Kiermeyer von der Bürgerliste fragte als erster Redner des Stadtrates nach dem Grund des Sinneswandels, wo Rummelsberg doch nach seiner Erinnerung noch vor wenigen Jahren eine  Investition von 20 Millionen Euro angekündigt hatte  und wo auch die Verwendung des Bieswanger Pfistererbes von mehr als einer halben Million Verwendung finden sollte.

Die Investition ist an dem Ort nicht wirtschaftlich wiederholte Dominic Bader. Außerdem würde der Bau so groß, dass die Einrichtung wegen des Fachkräftemangels nicht betrieben werden könnte. Die Rummelsberger Dienste hätten sich um Fachkräfte auch im Balkan sehr bemüht aber man habe feststellen müssen, dass unsere Region nicht das ist, was sich mögliche Interessenten unter Deutschland vorstellen.

Zweiter Bürgermeister Walter Otters von den Freien Wählern bedauerte, dass man nicht vor der Entscheidung an die Stadt herangetreten sei, um nach Wegen zu suchen wie das Georg-Nestler-Haus erhalten werden kann. „Was hätten wir tun müssen und das Haus zu retten?“ fragte er. Außerdem könne er die Aussage Baders, Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern vor Ort geführt zu haben nicht nachvollziehen, vielmehr sei zu vermuten, dass die Entscheidung mit der Unternehmensstruktur der Rummelsberger im Zusammenhang stehe. Es habe Einzelgespräche gegeben behauptete Bader, ohne jedoch Namen zu nennen und brachte mit dem Dogma „Es ist eine wirtschaftliche Entscheidung“, die Angelegenheit erneut auf den Punkt.

„Ich hatte überhaupt keine Chance“, stellte auch Bürgermeister Florian Gallus fest, der sich bei einem Gespräch in seinem Amtszimmer am Nachmittag des 15.10.2020 vor vollendete Tatsachen gestellt sah. „Was können wir tun?“ fragte Gallus in Richtung der Verantwortlichen. „Sie können gar nichts tun“, war die leicht gereizt klingende Antwort von Karl Schulz aus den Zuschauerplätzen. Letzterer ist seines Zeichens Geschäftsführer der Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter.

Auch Stadträtin und SPD-Fraktionsvorsitzende Anette Pappler erinnert an den großen Auftritt der Rummelsberger vor dem Pappenheimer Stadtrat vor wenigen Jahren, bei dem die Stadt großes Interesse an den Plänen bekundet habe.

„Haben wir was falsch gemacht?“ fragte der CSU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Obernöder. „Das ist ein Schlag ins Gesicht“, machte er seinen Ärger Luft, denn nach seiner Kenntnis war das Haus in der Region anerkannt.

„Sind die Bewohner über ihre Rechte informiert? Und ist sichergestellt, dass die Bewohner ortsnah unterkommen?“ war die Frage von Bettina Balz von den Grünen, worauf Dominic Bader meint, dass man niemanden auf die Straße setze, weil man das gar nicht könne. Neue Unterbringungsmöglichkeiten sehe man in Ellingen, Eichstätt, Monheim und Weißenburg.

11:6 einmal anders
Das alles ließ Claudia Lämmermann von ihrem Sitz hochfahren um sich zu Wort zu melden. Das geht aber nicht so ohne weiteres, denn der Stadtrat muss zuerst abstimmen, ob er Wortmeldungen von Zuhörern zulassen will. Und da war sie dann, wie – die 11:6 Entscheidung – zugunsten eines Rederechts. Allerdings nicht wie üblich der Block gegen die SPD, nein diesmal könnte man das Abstimmungsergebnis als Alt gegen Jung bezeichnen, denn vorwiegend die jungen und neuen Stadträte waren es, die für eine Diskussionsbeteiligung aus den 14 Zuhörern stimmten.

Claudia Lämmermann wies auf ihre langjährige Tätigkeit in der Altenpflege hin und wollte wissen, ob man denn schon andere Träger kontaktiert habe, die das Pappenheimer Seniorenheim weiterführen könnten. Und der vormalige Erste Bürgermeister Peter Krauß fragte nach dem Bestand des bestehenden Erbbauvertrages. In diesem ist, wie er auf Anfrage erklärt, die Nutzung des Gebäudes als Seniorenheim auf viele Jahre festgeschrieben. Dieser Vertrag, so Dominik Bader hat nach wie vor Bestand.




Das Seniorenheim Georg-Nestler-Haus in Pappenheim wird geschlossen

 

Das Alten- und Pflegeheim Georg-Nestler-Haus in Pappenheim schließt zum 31. Mai 2021. Das hat Karl Schulz, Geschäftsführer der Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter (RDA heute am 15.10.2020 den Bewohnervertreterin, sowie die Mitarbeitenden des Georg-Nestler-Hauses mitgeteilt. Auch Pappenheims Bürgermeister Florian Gallus wurde zeitnah informiert.

(Rummelsberger) Er sagte: „Diese Entscheidung ist uns in Rummelsberg nicht leichtgefallen. Das Georg-Nestler-Haus und die Menschen, die dort leben und arbeiten, lagen uns Rummelsbergern immer am Herzen.“ Wie man es jedoch drehe und wende, kam man immer zum gleichen Schluss: Das Pappenheimer Seniorenheim kann nicht weiterbetrieben werden. Rummelsberg zieht einen Schlussstrich und kommt damit einem Schritt der Aufsichtsbehörde zuvor, der in den nächsten Jahren erfolgt wäre. Das Haus ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr allen Vorgaben, die an Pflegeeinrichtungen gestellt werden. Eins sei zum anderen gekommen und jede Sanierung habe im Grunde keine dauerhafte Verbesserung für Bewohnerinnern, Bewohner und Pflegende gebracht. Im Vergleich zu anderen Senioreneinrichtungen ist das Pappenheimer Haus zu klein, um hohe Investitionskosten stemmen zu können. Die Finanzierung eines Altenheimes sieht vor, dass Bewohnerinnen und Bewohner einen Beitrag zu solchen Kosten tragen müssen. Würde man in Pappenheim zukunftssicher investieren, wäre die Belastung für jeden einzelnen der 51 Bewohner*innen unzumutbar hoch.

Man habe lange versucht, den früheren Zusagen entsprechend eine Zukunft für die Altenhilfe in Pappenheim zu verwirklichen. Viele haben daran mitgewirkt, dies auch umzusetzen. „Ich bedaure hier stehen zu müssen und jetzt Hoffnungen zu zerstören, die auch wir noch vor einiger Zeit für umsetzbar hielten,“ entschuldigt sich Schulz. Nicht zuletzt als Folge der Corona-Pandemie, deren wirtschaftliche Folgen für einen Träger wie die Rummelsberger Diakonie noch nicht absehbar seien, habe man nach dem Sommer entschieden, das Haus zu schließen. „Das ist ehrlicher als noch lange „herumzudoktern“, ist sich Schulz sicher. „Als diakonischer Träger wollen wir auf Dauer eine qualitativ hochwertige Dienstleistung zu einem vertretbaren Preis anbieten,“ betonte er und bat um Verständnis für die Schließung.

Heimleiterin Christa Schwind versicherte, dass sich Bewohnerinnen, Bewohner und ihre Angehörigen darauf verlassen können, jede Unterstützung zu bekommen, einen neuen Platz in einem der umliegenden Senioreneinrichtungen zu finden. „Ich bin zuversichtlich, dass uns das innerhalb des nächsten halben Jahres ebenso gelingt, wie für die Mitarbeitenden neue Arbeitsstellen zu finden,“ sagt sie. Allen Mitarbeitenden werden neue Arbeitsplätze innerhalb der Rummelsberger Gruppe angeboten. Die Mitarbeitervertretung der RDA war involviert. Es sind etwas mehr als 30 Arbeitskräfte betroffen.

„Selbstverständlich stehen wir zu unseren Verpflichtungen gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Mitarbeitenden im Haus. Wir werden bis zum letzten Tag die mit uns geschlossenen Verträge erfüllen,“ versichert Karl Schulz.

Die Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter (RDA) ist eine gemeinnützige Gesellschaft mbH und gehört zur Rummelsberger Diakonie e.V. Sie ist Trägerin von stationären und ambulanten Diensten für Menschen im Alter. Die RDA begleitet täglich mehr als 3.000 Seniorinnen und Senioren in Bayern und bietet rund 1.400 Mitarbeitenden einen Arbeitsplatz.




Coronainfektionen im Pappenheimer Seniorenheim

Im Pappenheimer Georg-Nestler-Haus wurden 29 Einrichtungsbewohner*innen und acht Mitarbeiter*innen mit dem mit SARS-CoV-2 Virus infiziert. Bisher sind sechs Bewohner verstorben. Das wird vom Landratsamt mitgeteilt.

(LRA) Erstmals wurden im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in einem Seniorenheim Infektionen mit SARS-CoV-2 nachgewiesen. Es handelt sich um das Georg-Nestler-Haus in Pappenheim. Die vergangenen Osterfeiertage haben für Bewohner und Mitarbeiter eine traurige Entwicklung gebracht. Insgesamt wurde bei 29 von 42 Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern sowie bei acht von 21 getesteten Mitarbeitenden das Coronavirus labordiagnostisch festgestellt. Sechs Bewohner, die auf eine intensive Pflege angewiesen waren und aufgrund ihres Alters und schwerer Begleiterkrankungen zur Corona-Risikogruppe gehörten, sind verstorben.

Nach der ersten bestätigten Infektion innerhalb der Einrichtung wurden umgehend alle Bewohner sowie der Großteil der Belegschaft auf das Virus getestet. Alle Bewohner sind in Einzelzimmern isoliert, wodurch der Kontakt zwischen positiv und negativ getesteten Personen vermieden wird. Die Pflege der erkrankten Personen ist gewährleistet. Insgesamt sind sechs Bewohner des Seniorenheims mit dem Coronavirus verstorben. Alle sechs Personen waren intensive Pflegefälle. „Die Entwicklungen in Pappenheim sind sehr rasant“, so der Versorgungsarzt Dr. Peter Löw.

Die Heimleitung setzt in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und dem Versorgungsarzt Dr. Peter Löw einen Notfallplan um. Unter anderem werden die positiv getesteten Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb der Einrichtung isoliert untergebracht und die Krankheitsverläufe werden permanent überwacht. Die Kontakte mit Außenstehenden werden noch weiter reduziert, insbesondere wurde die Behandlung der Heimbewohner auf einen einzigen Heimarzt eingegrenzt. Der zuständige Arzt ist zweimal am Tag im Seniorenheim. Die Einrichtung wird mit zusätzlichen Schutzmaterialien ausgestattet. Insgesamt gilt der Grundsatz, dass gesunde und nur leicht symptomatische Bewohner im Heim bleiben sollen, da für ältere, demente oder vorerkrankte Personen ein Ortswechsel eine zu große Belastung ist.

Die Situation ist für die Bewohnerinnen und Bewohner sehr belastend, wie Regionalleiter Dominic Bader mitteilt. Auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Situation eine enorme Herausforderung, zumal die Pflege von älteren Menschen vor allem von Nähe und großer Fürsorge geprägt ist. „Doch unser gesamtes Team bestehend aus Pflegenden, Hauswirtschaftlerinnen und Reinigungskräften sowie der Heimleitung arbeitet eng zusammen, um die Situation bestmöglich bewältigen zu können. Unsere Pflegekräfte widmen sich mit aller Kraft den Bewohnerinnen und Bewohnern“, so Dominic Bader weiter.

Laut Robert-Koch-Institut sind vor allem ältere Menschen mit vorbestehenden Grunderkrankungen von schweren Krankheitsverläufen betroffen. Aus diesem Grund gilt bayernweit bereits seit 14. März 2020 die Allgemeinverfügung über die Einschränkung der Besuchsrechte für Krankenhäuser, Pflege- und Behinderteneinrichtungen. Diese Einschränkungen wurden mit den Ausgangsbeschränkungen anlässlich der Corona-Pandemie nochmals verschärft, sodass seit 21. März 2020 der Besuch von Senioren- und Pflegeheimen vollständig untersagt ist.

Aktuelle Zahlen
Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wurde bisher bei insgesamt 257 Personen eine Corona-Infektion labordiagnostisch nachgewiesen. Davon gelten 14 Personen als genesen. Zehn Personen sind im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 verstorben. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters und vorbestehender Krankheiten zählten alle Verstorbenen zur Risikogruppe. Bei der Erfassung der Todesfälle hält sich das Gesundheitsamt im Landkreis an die Praxis des Robert-Koch-Instituts. Damit werden zum einen Personen in die Statistik aufgenommen, die direkt an den Folgen von Covid-19 gestorben sind. Zum anderen werden auch jene gezählt, die an Vorerkrankungen litten und bei denen sich die Todesursache nicht eindeutig nachweisen lässt.

Aktuell leben damit in Weißenburg-Gunzenhausen 233 nachweislich mit dem Coronavirus infizierte Personen. 16 Personen werden stationär im Klinikum Altmühlfranken behandelt, wovon 6 Personen beamtet werden. Weitere Infos und die aktuellen Fallzahlen sind online auf der Landkreishomepage unter www.landkreis-wug.de/corona zu finden.