30 Jahre Deutsche Einheit gefeiert
Auf Einladung der Stadt Gräfenthal sind kürzlich fünf politische Vertreter der Stadt Pappenheim zusammen mit dem Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. nach Gräfenthal gereist um in der Thüringischen Stadt und den Freunden vom Museumsverein der Sachsen Anhaltinischen Stadt Lützen 30 Jahre Deutsche Einheit zu feiern. Der Heimat- und Geschichtsverein „Die Pappenheimer“ hatten ein interessantes Programm vorbereitet, bei dem die Delegationen der drei Städte, mit vielen persönlichen Gesprächen die Zeit vor 30 Jahren lebendig werden ließen.
Durch die geschichtlichen Ereignisse des 14., 15. Jahrhunderts und des Dreißigjährigen Krieges sind die Städte Gräfenthal Lützen und Pappenheim verbunden und seit 20 Jahren wird die Historische Bindung auch mit vielen gegenseitigen Freundschaftsbesuchen gepflegt.
Diesmal war das 30-jährige Jubiläum der innerdeutschen Grenzöffnung der Anlass für eines dieser Freundschaftstreffen, das seinen Höhepunkt bei einem Empfang im Gräfenthaler Rathaus fand.
Dort begrüßte Bürgermeister Professor Dr. Wolfgang Wehr die Gastdelegationen aus Pappenheim und Lützen und freute sich besonders, dass die Pappenheimer Stadträte Florin Gallus, Friedrich Hönig, Werner Hüttinger, Friedrich Obernöder und Walter Otters seiner Einladung nach Gräfenthal gefolgt waren.
Weil Pappenheims Bürgermeister Uwe Sinn wegen eines Trauerfalls entschuldigt war, überreichte Friedrich Obernöder als Dienstältester Stadtrat für die Stadt Pappenheim an die Stadt Gräfenthal ein Gastgeschenk in Form eines goldenen glänzenden Stadtwappens, einem Erzeugnis aus dem Bieswanger Unternehmen Krause Präzisions-Kokillenguss GmbH.
In seinem Grußwort überbrachte Obernöder, der auch 2. Vorsitzender des Pappenheimer Heimat und Geschichtsvereins ist, die besten Grüße der Stadt Pappenheim und unterstrich die Bedeutung des erhebenden Anlasses für das heutige Freundschaftstreffen der drei Städte. Die Pappenheimer Stadtratsdelegation sei gerne zu dem Treffen gekommen und freue sich, dass die freundschaftliche Begegnung die schon vor einigen Wochen beim Stadtfest in Lützen stattgefunden hatte am heutigen Tag wiederholt und gefestigt werden kann.
Renate Prusakow, die Vorsitzende des Pappenheimer Heimat- und Geschichtsvereins ließ in ihrem Redebeitrag die 20 jährige Freundschaft hochleben und erinnerte an viele Besonderheiten in den vergangenen Jahren der lebendigen Freundschaft. So etwa an die Erste Reise der Pappenheimer nach Gräfenthal mit Bürgermeister Peter Krauß und Kulturreferent Heinrich Haarnagell, als mangels vorbereitetem Gastgeschenk Krauß seine „Pappenheimer Armbanduhr“ spontan abnahm und sie dem Vorsitzenden des Gräfenthaler Geschichtsvereins „Die Pappenheimer“ schenkte. Viele weitere nette Anekdoten wusste Renate Prusakow zu berichten. Auch davon, dass Peter Krauß im Jahre 2007 privat nach Gräfenthal fuhr um Wahlkampf für den damaligen Bürgermeisterkandidaten Henry Bechtholdt zu betreiben, der eine Woche später dann auch mit großer Mehrheit zum Bürgermeister der Stadt Gräfenthal gewählt wurde. Als Geschenk hatte sie eine Korbtasche für den Gräfenthaler Heimat- und Geschichtsverein mitgebracht, die sich der Verein schon lange gewünscht hatte. Denn der Gräfenthaler Verein repräsentiert auch zu vielen Anlässen mit authentischer Kleidung und Ausstattung die historischen Tradition der Gräfenthaler Fuhrleute.
Für die Stadt Lützen grüßte Katja Rosenbaum die Leiterin des Museums Lützen, die ihren Bürgermeister Norbert Weiß wegen einer akuten Erkrankung entschuldigen musste. Als Gastgeschenk überreichte sie an die Stadt Gräfenthal und den Pappenheimer Heimat- und Geschichtsverein je ein Gemälde des Lützener Künstlers Gerd Quente, auf dem das Lützener Stadtschloss dargestellt ist.
Wenn es um die Geschichte der Trennung und Wiedervereinigung Deutschlands geht, ist Gräfenthal ein Ort mit besonderer Bedeutung. Denn nur drei Kilometer liegt der Stadtkern von der damaligen Staatsgrenze zwischen der damaligen DDR und Oberfranken entfernt. Damit lag Gräfenthal im Sperrgebiet, was bedeutete, dass Westbesuch nicht möglich war und selbst DDR-Bürger nur mit Passierschein vereinzelt Besuche in dem mit Kontrollstationen abgesicherten Gräfenthal machen konnten.
Diese Zeit des Sperrgebietes hat der Heimat- Und Geschichtsverein in Gräfenthal in einer beeindruckenden Dauerausstellung dokumentiert, die erste Station des Besuchsprogramms war.
In einem Besuch der Kirche St. Marien konnte Henry Bechtold die rund 200jährige Geschichte der Pappenheimer Marschälle in Gräfenthal anhand der Epitaphien vermitteln und im Schloss Wespenstein gab es eine Führung durch den Schlossherrn Professor Dr. Wolfgang Wehr persönlich. In der Schlosskapelle setzte er sich sogar selbst ans Harmonium und spielte einen Choral für die Gäste.
In der Schlossgaststätte „Zum Pappenheimer“ ging bei angeregten Gesprächen, die so manche Begebenheiten aus der Zeit der Teilung Deutschlands zum Inhalt hatten, das Freundschaftstreffen zu Ende.
Die drei Organisatoren aus beteiligten Städten sind sich einig, dass die freundschaftliche Verbindung aufrechterhalten werden muss. Geplant ist, in jedem Jahr in einer der drei Städte ein Treffen zu organisieren. Pappenheim wäre demnach im nächsten Jahr als Treffpunkt an der Reihe.





Es sei nicht ganz einfach gewesen, erinnerte sich Landrat Gerhard Wägemann an die Trauerrede, bei der er als einziger Redner, Gräfin Ursula mit einem Nachruf würdigen durfte, die Anerkennung und Respekt weit über den Landkreis hinaus genoss. Fast ein Jahrhundert habe Gräfin Ursula das Stadtgeschehen mit geprägt. Der Landrat dankte dem Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. für sein Bestreben ein Buch zu schaffen, das dazu beitragen wird, die Erinnerungen an Gräfin Ursula in den Herzen Menschen weiterleben zu lassen.
Bemerkenswert sei auch ihre Bindung zur Jugend gewesen, denn die jungen Leute vom „Pappenheimer Maibaum e.V.“ hatten Gräfin Ursula sogar den Maibaum des Jahrs 2016 gewidmet.
äre Simone Vogt-Keller, die Bürgermeisterin von Bellenberg nach Pappenheim gekommen um hier Gräfin Ursula zu treffen, mit der sie eine freundschaftliche Verbindung pflegte. Von 1617 bis 1740 haben die Pappenheimer Reichserbmarschälle Bellenberg regiert, wusste die Bürgermeisterin zu berichten, wovon es aber leider heute keine baulichen Zeugnisse mehr gebe. Allerdings soll in der Gemeinde ein Pappenheimer Stelenweg angelegt werden. Die Einweihung dieses Pappenheimer Weges biete sich als Gelegenheit an, dass sich die Freunde der Pappenheimer Geschichte schon im nächsten Jahr in der Gemeinde Bellenberg treffen.
Dieser ist ja bekanntlich im Jahre 1632 am gleichen Tag wie der Schwedenkönig Gustav II. Adolf in der legendären Schlacht bei Lützen gefallen. Aus vielen Gesprächen wisse Reichel, dass Gräfin Ursula ihrem als Kämpfer berühmten Vorfahren immer sehr nahe stand.
Fotograf und Verleger Janosch Stekovics war zusammen mit dem Autor mehrere Tage in Pappenheim unterwegs um neben seinen Fotos und Eindrücke von Gräfin Ursula und Pappenheim zu sammeln. Aufgrund dieser Eindrücke ist der Buchtitel „Gräfin der Herzen“ entstanden. Üblicherweise kann man so ein Buch nicht in einem viertel Jahr machen, meine Stekovics aber der unbedingte Wille, und die tatkräftige Unterstützung und die gute Zusammenarbeit mit Renate Prusakow hätten ihn schließlich überzeugt.
mit dem Pappenheimer Marsch über den sich Gräfin Ursula immer besonders gefreut hatte.










