Sachlichkeit und Gemeinsamkeit

Von Gerhard Gronauer, Fraktionsvorsitzender der SPD hat uns Leserbrief erreicht, der sich mit der derzeitigen politischen Situation in Pappenheim beschäftigt und nachfolgend veröffentlicht wird.

Eigentlich wollte sich die SPD-Fraktion nicht mehr zu den ständigen Attacken einzelner Bürger und Gruppierungen äußern. Da aber Herr Philipp Schneider in seinem Leserbrief nunmehr Familienmitglieder des Bürgermeisters und unbescholtene Bürgerinnen angreift, wurde eine neue Dimension der Unerträglichkeit erreicht. Die beiden von Herrn Schneider attackierten Damen verhielten sich in der Stadtratssitzung am 18.12.2014 in keinster Weise anders als der allergrößte Teil der rund 30 bis 40 Zuhörer. Wenn nun der Leserbriefschreiber ein Verweisen der beiden aus dem Sitzungssaal fordert, so entbehrt das jeglicher Grundlage. Ich weise darauf hin, dass Herr Schneider bereits in mehreren Sitzungen durch laute und unsachliche Zwischenrufe den Ablauf störte. Demzufolge müsste wohl der Bürgermeister bei ihm mit derartigen Maßnahmen beginnen.

Im Übrigen ist es belegbar, dass die BISP mehrere unwahre Tatsachenbehauptungen verbreitete. Wir können auch nachweisen, dass die 11er-Mehrheit des Stadtrates den Rat sämtlicher Fachleute sowie der Berater von der Regierung und des Landratsamtes ignorierte und Entscheidungen blockierte. In den letzten Monaten verschloss man sich jeglicher sachlichen Argumentation.

Dennoch appellieren wir erneut, sich in Diskussionen auf Sachlichkeit und Inhaltsbezogenheit zu beschränken. Nur so kann wieder ein Miteinander entstehen, das die Stadt weiterbringt. Das Jahr 2014 war ein verlorenes Jahr für die Weiterentwicklung unserer Kommune. Wir appellieren deshalb an alle, sich 2015 ausschließlich auf die Sachpolitik zu konzentrieren. Alles andere schadet der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern. Mittlerweile schüttelt die Bevölkerung den Kopf über das Geschehen im Rathaus, die Region lacht über unsere Stadt. Bei einem „Weiter so!“ werden deshalb alle als Verlierer hervorgehen. Mein Appell lautet deshalb, endlich diesen sinnlosen Streit zu beenden.

Gerhard Gronauer,
Fraktionsvorsitzender

Wir weisen darauf hin, dass alle Leserbriefe die Meinung und Sichtweise des Verfassers darstellen.
Leserbriefe sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten.




Missverständlichkeit

Im Leserbrief von Philipp Scheider, den wir am 09.01.2015 veröffentlicht haben, befindet sich eine Formulierung die zu Spekulationen Anlass geben und zu Missverständnissen führen kann. Deshalb legen wir Wert auf folgende Feststellung

In dem Brief heißt es:
Zitat AnfangIn der öffentlichen Sitzung am 18.12.2014 wurde von einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen die Bilanz der Stadtwerke für 2013 präsentiert. Das Ergebnis wurde aber in der Sitzung nicht bekanntgegeben und in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verschoben. WARUM? –Zitat Ende.

Tatsache ist, dass im öffentlichen Teil der Sitzung am 18. 12. 2014 Dr. Peter Storg von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dünkel/Storg die Prüfung des Jahresabschlusses sehr ausführlich vor einer großen Zuhörerschaft dargestellt hat. In der Präsentation, war auch die im Leserbrief genannte Summe des Jahresabschlusses in Höhe von Minus 282.000 Euro dargestellt. (Siehe Bild unten). Darüber hat der Referent im öffentlichen Teil der Sitzung eingehend erklärt, wie sich dieser Jahresabschlussbetrag zusammensetzt.

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Granitpflaster in der Deisingerstraße?

Für die Vorplanungen der Innenstadtsanierung im Rahmen des SEK ist durch Stadtratsbeschluss die Pflasterung des gesamten Marktplatzes und die Gehwege in der Deisingerstraße vorgesehen. In einem Lesebrief tritt Stadtrat Manfred Kreißl, der auch Mitglied im SEK Umsetzungsrat ist, dafür ein, dass auch die Fahrbahn der Deisingerstraße gepflastert werden soll.

(Von Manfred Kreißl) In der Sitzung vom 21.10.2014 hat der Stadtrat mit 16:0 Stimmen beschlossen:

  • „Pflastermaterial im gesamten Platz- und Verkehrsbereich des Marktplatzes“
  • „Pflasterung der Gehwege in der Deisingerstraße“.

Dabei handelt es sich nicht um Kopfsteinpflaster wie in der Klosterstraße und Stöbergasse, sondern um gesägten Granit – und somit ebener Oberfläche und geringer Geräuschemission.

Warum bevorzugt die SPD-Fraktion eine gut begehbare und befahrbare (auto-, rollstuhl- rolllatorengerechte) Pflasterung des gesamten Bereichs der Deisingerstraße im Sanierungsgebiet?

Unter dem Gesichtspunkt des Erscheinungsbildes ist eine Pflasterung zu bevorzugen.

  • Ein Asphaltband zerschneidet die Deisingerstraße und schafft drei Streifen, die visuelle Geschlossenheit der Fläche geht verloren und der Innenstadt wird ihr Charakter genommen.
  • Asphaltierte Flächen werden bei notwendigen Arbeiten im Untergrund schnell zum „Flickerlteppich“ – Straßenaufgrabungen bei Pflasterung hinterlassen keinerlei Spuren.

Ein niveaugleicher, homogener und durchgängiger Granitpflasterbelag

  • bewirkt eine intuitive Verlangsamung der Verkehrsgeschwindigkeit
  • ist ein Mosaikstein des Zieles der gesamten Sanierungsmaßnahme: Gestalterische Aufwertung, Verbesserung der Aufenthaltsqualität und dadurch Belebung der Innenstadt.

Verlegung nach dem neuesten Stand der Technik (verbunden, 2 mm breite Fugen, qualitätsvolles Fundament, ausgefüllte Fugen), richtige Bearbeitung der Steine (z.B. gesägt) und 16 cm Höhe

  • sorgen für zusätzliche Stabilität
  • verhindern Beschädigungen
  • vermindern Abrollgeräusche.

“Selbst Panzer bringen ein Pflaster nicht durcheinander, wenn es engfugig sitzt und die Steine nicht unterschlagen sind”,(Sachverständiger Vogel – Badische Zeitung.-21.11.2012)

Der Bodenbelag wird erst ab einer Geschwindigkeit von ca. 40km/h bei Personenwagen gegenüber dem Motorengeräusch maßgebend (LKW 60 km/h). Der unterschiedliche Geräuschpegel verschiedener Straßenbeläge wirkt sich daher in der Deisingerstraße nicht aus.

Untersuchungen der TU Dresden haben gezeigt, dass auf asphaltierten Flächen schneller gefahren wird als auf gepflasterten.

Wirtschaftlich gesehen ist Pflaster auf lange Sicht die richtige Entscheidung, Es wird am längsten einer Beanspruchung standhalten.

Natürlich sind – wie bei anderen Belägen auch – Pflegemaßnahmen nötig (intakte Fugenfüllungen, Kehren – nicht Saugkehren!, jährliche Reinigung). Natürlich werden sich auch hier nach Jahren Gebrauchsspuren einstellen – wie es eben in einer belebten Innenstadt der Fall ist.

Bei der erwarteten Förderung der Pflasterung durch den Staat fallen für die Stadt (also die Einwohner) Kosten in Höhe von 50.000 Euro an. Bei ca. 4000 Einwohnern sind das ca. 12,50 Euro für den einzelnen Bürger – das sollten einem Luftkurort seine Bürger und Gäste Wert sein!

Manfred Kreißl, Pappenheim

 

 




Wohin wurde die Einladung versandt?

Zum Thema Informationspolitik in Sachen SEK hat Philipp Schneider aus Pappenheim einen offenen Brief an Ersten Bürgermeister Uwe Sinn gesandt. In dem Brief bringt Philipp Schneider Mängel bei Informationspolitik im Zusammenhang mit dem Städtebaulichen Entwicklungskonzept (SEK) zur Sprache.

 

Philipp Schneider
Auf der Lach 3
91788 Pappenheim 

Herrn
Bürgermeister
Uwe Sinn

05.Sep. 2014

Offener Brief

Informationspolitik des SEK die Einwohner der Stadt Pappenheim und Ortsteile betreffend

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

in der letzten Stadtratssitzung im Juli hatten Sie eine bessere Informationspolitik versprochen.
Am 30.07.2014 hat Herr Selzer im K14 auch eine bessere und rechtzeige Information zugesagt.
Am 05.08.2014 wurde im Bürger-Saal das gleiche von Ihnen und Herr Selzer und auch teilweise von Herrn Schwarz versprochen. Sie kündigten eine weitere Information im September an.

Nun wurde am 22.08.2014 von Herrn Selzer „Koordinator :: SEK-Umsetzung“ eine Einladung verschickt.

Das Schreiben ist adressiert:
„An die Bürger und Bürgerinnen von Pappenheim, an die Mitglieder des SEK-Umsetzungs-Rates der Stadt Pappenheim“

Das Schreiben beginnt:
„Sehr geehrte Bürger und Bürgerinnen in Pappenheim,
sehr geehrte Mitglieder des SEK-Umsetzung-Rates der Stadt Pappenheim

Zur öffentlichen Sitzung des SEK-Umsetzung-Rates lädt die Stadt Pappenheim ein

Mittwoch, 10.09.2014 um 16:30 Uhr – Bürger-Saal der Stadt Pappenheim“

Die Bürger und Bürgerinnen sowie die Bürgerinitiative haben bis zum heutigen Datum noch keine Einladung erhalten. Wohin hat Herr Selzer die Einladung vom 22.08. 2014 wohl gesandt?

Bis zum heutigen Tag (11 Uhr) gibt es keinen Aushang im Schaukasten des SEK, keinen im Schaukasten der Stadt (Sparkasse Graf-Carl-Str.) und auch keinen am Schwarzen Brett im Rathaus. Es steht auch nichts im Veranstaltungsblatt für September.

Meine Frage ist nun: Wann werden die interessierten Bürger- und Bürgerinnen wohl über diese Veranstaltung informiert? Die Uhrzeit um 16:30 ist nicht günstig gewählt für berufstätige Bürger und Bürgerinnen. (Ich will ja nicht unterstellen, dass dies mit Absicht erfolgt ist, um nicht so viele Zuhörer zu bekommen.) Erfolgt die Einladung dann zwei bis drei Tage vorher in der Zeitung?

Die Einladung für den 30.07.im K14 erfolgte einige Wochen vorher im Internet und zusätzlich mit Handzettel.

Wenn ich an diese drei Veranstaltungen denke, fällt mir der Kommentar von Herrn Jan Stephan vom 11.08. 2014 ein. Zitat: „Dem (Bürgermeister Sinn) trauen einige alles zu, nur nicht dass er die Wahrheit sagt.“

Mit freundlichem Gruß

Philipp Schneider




Ständige Konflikte

Philipp Schneider hat uns einen Leserbrief zukommen lassen, der sich mit der Konfliktsituation im Pappenheimer Stadtrat beschäftigt. Auf Wunsch des Schreibers wird der Leserbrief ungekürzt hier veröffentlicht.

„Ständige Konflikte“ des SPD-Fraktionsvorsitzenden Gerhard Gronauer im Pappenheimer Stadtrat

Herr Gronauer sollte endlich zur Kenntnis nehmen, dass die Bürger der Stadt Pappenheim eine andere Mehrheit im Stadtrat gewählt haben und er nicht mehr die Fäden im Hintergrund ziehen kann. Ich habe einige Stadtratssitzungen besucht. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, dass der Fraktionsvorsitzende der CSU Herr Gallus sehr sachlich und präzise argumentiert.

Herr Gronauer versteht es ausgezeichnet, immer wieder den Eindruck zu erwecken, die Opposition sei auf Streit aus. Hat er schon vergessen, wie er in der letzten Legislaturperiode die ehemaligen Stadträte, Herrn Schindler und Herrn Engeler, attackiert hat – teilweise auch unter der sprichwörtlichen Gürtellinie?

Der Artikel „Streit ist gut, Kompromiss besser“ stellt meiner Meinung nach die Situation in Pappenheim gut dar. Allerdings weiß ich nicht, ob Herr Stefan inzwischen weiß, dass Herr Bürgermeister Sinn nach eigenen Angaben nicht in der SPD ist. In diesem Artikel ist der Bürgermeister einmal parteilos, im nächsten Abschnitt gehört er der SPD an.

 

Philipp Schneider
Pappenheim

Leserbriefe geben immer die Meinung des Verfassers wieder.
Sie sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten




Verwaschen von Tatsachen

Florian Gallus, Fraktionsvorsitzender der CSU hat uns seinen Leserbrief zukommen lassen, in dem er zu den Vorwürfen im Leserbrief des SPD-Fraktionsvorsitzenden Gerhard Gronauer Stellung nimmt.

In dem Leserbrief des Stadtratskollegen Gronauer sind einige Aussagen vorhanden, welche die Tatsachen verwaschen und nur halb beleuchten, so dass eine Beantwortung des Leserbriefes meinerseits leider nicht ausbleiben kann.

Die Aussage, dass die Geschäftsordnung dem Bürgermeister eine Frist von drei Monaten einräumt ist zu kurz gefasst und daher nicht ganz korrekt. Der Bayerische Gemeindetag vertritt hier die Meinung, dass der Bürgermeister zwar einen gewissen Gestaltungsspielraum hat, wenn er die Tagesordnung für einen Stadtratssitzung zusammenstellt, jedoch hat er dabei aber die rechtzeitig bei ihm eingegangenen Anträge von Stadträten nach Möglichkeit zu berücksichtigen !

Nur wenn das nicht möglich ist, greift die 3 Monatsfrist. Und da weder terminliche noch rechtliche Gründe entgegenstanden, kam es meinerseits aufgrund der vorliegenden Tatsachen zur der Vermutung dies sei aus taktischen Gründen geschehen.

Es ging um das Städtebauliche Entwicklungskonzept. Ich hatte einen wichtigen Antrag zu einem umstrittenen Thema gestellt. Der Antrag verfolgte u.a. das Ziel von mehr Transparenz. Warum lässt man einen solchen Antrag zwei Sitzungen liegen und setzt diesen erst nach einem Erinnerungsschreiben kurz vor Ablauf der Frist auf die Tagesordnung, wenn man doch eigentlich vertrauen aufbauen wollte und immer behauptet zur Zusammenarbeit bereit zu sein?

Auch die Fraktionsvorbesprechungen wurden niemals „boykotiert“. Man wollte keinen „Automatismus“. Die Diskussion sollte „vom stillen Kämmerlein“ mehr in den öffentlichen Teil der Sitzung verlagert werden. Außerdem wurde mehrmals schriftlich darum gebeten bei der Einladung zur Vorbesprechung die zu besprechenden Punkte aufzuführen und die notwendigen Informationen bereitzustellen. Dieser Bitte wurde bislang nicht entsprochen ! Auch hier sind also die Klagen über mangelnde Transparenz nicht ganz unbegründet. Sieht so der Wille zur Zusammenarbeit aus? Baut man so Vertrauen auf? Und dann wundert man sich, dass manche Aussagen des Bürgermeisters angezweifelt werden?

Meinerseits wurde nie Vorwürfe geäußert die nicht gleichzeitig von Tatsachen untermauert wurden. Im Gegensatz zum Stadtratskollegen Gronauer der mir in der Sitzung vorgeworfen hatte einen „Scheinantrag“ gestellt zu haben. Dieser Vorwurf war haltlos und konnte auch nach einer Nachfrage nicht begründet werden.

Es sind genau diese kleinen Sticheleien und das Verwaschen von Tatsachen und Aussagen die einer angestrebten Sachpolitik entgegenstehen und die eine Zusammenarbeit erschweren. Im schlimmsten Fall geht das zu Lasten der Bürger. Dies gilt es zu verhindern und es wäre hier meiner Meinung nach zielführender gewesen direkt das Gespräch zu suchen als einen polemischen Leserbrief zu schreiben, der die Tatsachen verwäscht und unkorrekte Aussagen enthält. Das ein Fraktionsvorsitzender über einen Leserbrief Vorwürfe gegenüber einem Kollegen erhebt die nur die halbe Wahrheit beinhalten ist kontraproduktiv. Man sollte persönliche Barrieren besser abbauen statt aufzubauen. Reine „Parteigänger“ sind hier fehl am Platz.

Und was das Eingehen von Kompromissen angeht, denke ich, damit waren alle Fraktionen gemeint.

Florian Gallus
Fraktionsvorsitzender CSU

Leserbriefe geben immer die Meinung des Verfassers wieder.
Sie sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten




Kompromisse sind besser

Gerhard Gronauer, Fraktionsvorsitzender der SPD hat uns seinen Leserbrief zukommen lassen, in dem er zu den derzeitigen Verhältnissen im Pappenheimer Stadtrat Stellung nimmt.

„Streit ist gut, Kompromiss besser“

Ich teile die Auffassung, dass in der Kommunalpolitik immer der Kompromiss gesucht und gefunden werden muss. Attacken schaden dem Ansehen eines gesamten Stadtrates und auch der Stadt insgesamt. Im gesamten Landkreis schüttelt man mittlerweile den Kopf über unseren Stadtrat.

Es soll hier dargestellt werden, wie die ständigen Konflikte entstehen. In der Regel wird vom CSU-Fraktionsvorsitzenden Florian Gallus der Bürgermeister angegriffen. Welche Qualität diese Angriffe haben, zeigen seine Ausführungen in der letzten Stadtratssitzung. Er kritisiert den Bürgermeister, dass dieser einen von ihm Anfang Juni gestellten Antrag erst in der Sitzung am 24.7. auf die Tagesordnung setzen ließ. Herr Gallus übersieht dabei, dass dem Bürgermeister hierzu die Geschäftsordnung eine Frist von drei Monaten einräumt. Eine Rechenschaft, wann dies innerhalb der vorgeschriebenen Frist geschieht, ist der Bürgermeister niemandem schuldig.

Ferner unterstellte Florian Gallus dem Bürgermeister Böswilligkeit und Taktik, weil Uwe Sinn den CSU-Antrag erst hinter den beiden Anträgen der Bürgerinitiative gesetzt hatte. Auch hier wäre ein Blick in die Geschäftsordnung hilfreich. Die Tagesordnung setzt nämlich den Vorschriften gemäß einzig und allein der Bürgermeister fest. In keiner Kommune der Bundesrepublik muss sich ein Stadtoberhaupt für die Reihenfolge der Sitzungspunkte rechtfertigen. In Pappenheim werden sogar solche Themen zum Staatsakt hochstilisiert.  

Die SPD-Fraktion versichert, dass sie immer bemüht ist, Zusammenarbeit mit allen im Gremium befindlichen Räten zu praktizieren. Dazu muss man aber bereit sein, sich zusammenzusetzen und zu diskutieren und nicht ständig mit Vorwürfen zu arbeiten, die auf Unterstellungen und Mutmaßungen basieren.

Trotz meiner intensivsten Bemühungen, die Diskussionen auf eine sachliche Basis zu stellen, wurden bisher alle meine Kompromissvorschläge in den letzten Wochen niedergeschmettert. Einmal ging man sogar so weit, dass mir ein Stadtrat am Telefon lautstark verbot, mich mit seinem Fraktionsmitglied zu unterhalten.

Eine wichtige Voraussetzung für eine Verbesserung der Zusammenarbeit wären die Vorbesprechungen der Fraktionsvorsitzenden, wie sie in nahezu allen Kommunen üblich sind. Hierzu lädt zurzeit der Bürgermeister regelmäßig schriftlich die Vorsitzenden ein. Der einzige der erscheint, bin ich. Die anderen boykottieren diese Besprechungen. Stattdessen beklagen sie einen Mangel an Transparenz. Das verstehe wer wolle, ich jedenfalls nicht! Im Übrigen wurden diese Fraktionstreffen vor fünf Jahren von der CSU vehement gefordert. Jetzt will man davon nichts mehr wissen.

Sämtliche Aussagen des Bürgermeisters werden angezweifelt. Aus diesem Grund lädt Uwe Sinn mittlerweile zu jedem heiklen Punkt Experten ein. An der letzten Stadtratssitzung nahmen von der Rechtsaufsichtsbehörde des Landkreises Klaus Geyer und Kreisbaumeister Wolfgang Kissling beratend teil. Mittlerweile werden sogar deren Ausführungen und Rechtsauffassung einfach ignoriert.

Ich appelliere nun schon zum wiederholten Male an die anderen Fraktionen, dass wir uns endlich zusammensetzen und die Themen sachlich und zum Wohle der Stadt diskutieren. Alles andere sind Schaukämpfe, die unser Ansehen immer weiter beschädigen.

Gerhard Gronauer
SPD-Fraktionsvorsitzender

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Sie sind nicht eine Stellungnahme des Pappenheimer Skribenten.