Der Pappenheimer Stadtrat tagt

Am Donnerstag, 05.06.2025, um 19:00 Uhr findet im Bürgersaal im Haus des Gastes eine öffentliche Sitzung des Stadtrates mit folgender Tagesordnung statt.

1 Bauanträge

1.1 BA 11/2025 – Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage, Fl.-Nr. 215/8, Gemarkung Geislohe, Geislohe 90

2 Innenstadtsanierung – Auswahl und Beauftragung eines Planers für die Städtebausanierungsmaßnahme „Marktplatz, Stadtvogteigasse, nördl. Graf-Carl-Straße“

3 Förderung der Denkmalpflege; Antrag auf Gewährung eines Zuschusses zur Sanierung des Hausdaches des ehemaligen Gutshauses Neudorf 56

4 Erschließungsbeitragsrecht: Beschluss der Abrechnung der Erschließungsbeiträge für den BA III des Baugebiets Bügeläcker im OT Osterdorf

5 Kommunalwahl 2026 – Berufung des Gemeindewahlleiters und Stellvertreters für die Kommunalwahl 2026

6 Abbruch Pappenheim Nord – Nachtragsangebot und Abwägung über die Erstellung einer Schotterparkfläche

7 Abbruch Pappenheim Nord – Nachtragsangebot für die Entsorgung zusätlich anfallender Materialien

8 Bekanntgaben




Liederabend in Bieswang ist abgesagt

Der Liederabend des Vereins Frohsinn in Bieswang ist wegen eines plötzlichen Todesfalles im Chor abgesagt und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.




Baumpflegemaßnahmen in Pappenheim und den Ortsteilen

Die Stadt Pappenheim kündigt für die Zeit vom 3. bis 6. Juni 2025 umfangreiche Baumpflegearbeiten an. Insbesondere geht es dabei um die die Entfernung von Totholz, womit die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommt.

Vorgesehen sind Arbeiten in mehreren Bereichen des Stadtgebiets. Die geplanten Einsätze gliedern sich wie folgt:

  • Dienstag, 03. Juni: Ortsteile
  • Mittwoch, 04. Juni: Stadtparkstraße, Schützenstraße, Auf der Lach
  • Donnerstag, 05. Juni: Beckstraße
  • Freitag, 06. Juni: Am Hals

Die Stadt weist darauf hin, dass es sich hierbei um eine vorläufige Einsatzplanung handelt, bei der kurzfristige Änderungen möglich sind. Da für die Arbeiten unter anderem eine Hebebühne zum Einsatz kommt, bittet die Stadt die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer um Verständnis für mögliche Einschränkungen im Straßenraum.

 




Sola-Sommer in Solnhofen lädt zum Innehalten ein

Am Donnerstag, den 26. Juni 2025, um 20:30 Uhr verwandelt sich die ehrwürdige Sola-Basilika erneut in einen besonderen Ort der Ruhe und Besinnung. Unter dem Titel Solasommer gestaltet das „Ensemble Solnhofen“ gemeinsam mit Pfarrerin Jutta Störch einen Abend, der sich ganz dem Innehalten und der inneren Einkehr widmet.

„Wir wollen Sie an diesem Abend einladen, zur Ruhe zu kommen, die Seele baumeln und die besondere Atmosphäre der Basilika auf sich wirken zu lassen“, heißt es im Veranstaltungshinweis – und genau das erwartet die Besucher. Eine stille, wohltuende Stunde voller musikalischer und geistlicher Impulse.

Der Abend verzichtet bewusst auf große Gesten und setzt stattdessen auf die stille Kraft von Musik, Wort und Raum. Gerade in der heutigen Zeit, in der das Bedürfnis nach Entschleunigung spürbar wächst, trifft dieses Format auf offene Ohren und offene Herzen – nicht laut, aber nachhaltig eindrucksvoll.

 




Ferienpass 2025 bringt bunte Sommererlebnisse in die Region

Auch im Sommer 2025 sorgt der Ferienpass des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen wieder für vielfältige Freizeitmöglichkeiten und strahlende Kinderaugen. Für nur 5 Euro öffnet das kleine Heft die Türen zu knapp 100 freien oder ermäßigten Eintritten in Freizeiteinrichtungen der Region – ein Angebot, das sich sehen lassen kann.

Ob Freibäder, Museen oder spannende Ausflugsziele – vom Pfingstsamstag, 7. Juni, bis zum Ende der Sommerferien ist Zeit genug, um die Angebote in vollen Zügen zu genießen. Der Ferienpass ist ab sofort erhältlich bei Sparkassen, Raiffeisenbanken, Stadt- und Gemeindeverwaltungen, öffentlichen Büchereien und direkt bei der Kommunalen Jugendarbeit in Weißenburg (Niederhofener Straße 3). Familienfreundlich: Ab dem dritten Kind (über vier Jahre) ist der Pass kostenlos.

Zu den Highlights zählen unter anderem das FLUVIUS Museum in Wassertrüdingen, das LIMESUM in Ruffenhofen, das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim und auch Freizeitbäder wie das Aquella in Ansbach. Wer es kulturell mag, wird bei den Kindervorstellungen im Weißenburger Bergwaldtheater, bei den Pfofelder Vorhangreißern oder in der Schwabacher Marionettenbühne fündig.

Auch sportlich Aktive kommen auf ihre Kosten – sei es beim Schwarzlichtminigolf in Pleinfeld, beim Tretbootfahren auf den regionalen Seen oder in einem der vielen VHS-Kinderkurse. Weitere Tipps und Aktionen finden sich wie gewohnt in der Ferienzeitung, die pünktlich zum Ferienstart erscheint.

Ein gelungener Mix aus Kultur, Sport, Natur und Erlebnis – für kleine Entdecker und ihre Familien bietet der Ferienpass damit auch in diesem Jahr eine sommerliche Schatzkiste voller Möglichkeiten.

Das Titelbild: V.l. Landrat Manuel Westphal, Ursula Waschkuhn-Hofmann von der Sparkasse Gunzenhausen, Peter Schiebsdat von der Sparkasse Mittelfranken-Süd und Kreisjugendpfleger Dominik Haußner.

Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen / Sarah Bittl

 




HGV Pappenheim erinnert an die Ofenfabrik Glöckel & Rukwid

Mit großer Wertschätzung für die eigene Geschichte hat der Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim & Ortsteile e. V. am Montag, den 26. Mai 2025, ein neu gestaltetes Arkadenfenster in der Deisingerstraße eingeweiht. Im Mittelpunkt steht diesmal die traditionsreiche Pappenheimer Ofenfabrik Glöckel & Rukwid, deren Bedeutung für die industrielle Entwicklung der Stadt weit über die Region hinausreichte.

Zur feierlichen Eröffnung fanden sich zahlreiche Mitglieder und Freunde des Vereins ein, unter ihnen Bürgermeister Florian Gallus und Stadtrat Marcus Wurm, Angelika Steimle Filialleiterin der der Sparda-Bank Treuchtlingen sowie Günter Grzega, der dem Verein seit vielen Jahren verbunden ist.

In ihrer Begrüßung erinnerte die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins daran, wie wichtig es sei, die Spuren der lokalen Handwerks- und Industriegeschichte sichtbar zu halten. Die künstlerische Umsetzung des neuen Themenfensters geht auf die Künstlerin Birgit van der Gang zurück, die gemeinsam mit der Vorsitzenden als „Glashalterin“ das Fenster neu arrangierte. Leider konnte Brigit van der Gang an der Eröffnung nicht teilnehmen.

Besondere Erwähnung fand ein weithin sichtbares Relikt der Ofenfabrik. Der mit grünen Kacheln gedeckte Turm der evangelischen Stadtkirche, ein bleibendes Zeugnis der handwerklichen Fertigungskunst aus Pappenheim, das noch heute ins Land hinaus grüßt.

Zur historischen Einordnung las die Vorsitzende einen Abschnitt aus der Stadtchronik des Pappenheimer Lehrers Georg Fleischmann vor. Dieser schildert eindrucksvoll die Anfänge des Hafnerhandwerks, das seinen Ursprung bereits in römischer Zeit hatte. Schon im 13. Jahrhundert sind Hafner aus Dietfurt, Pappenheim, Solnhofen und Weißenburg überliefert, die ihre keramischen Erzeugnisse auf den Märkten in Nördlingen, Augsburg und Nürnberg anboten.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelte sich in Pappenheim mit dem Betrieb Glöckel & Rukwid eine leistungsfähige Ofenfabrik, die 1899 bereits 35 Arbeiter beschäftigte. Besonders hervorzuheben ist der soziale Anspruch des Unternehmens, das mit der ersten Arbeitersiedlung „Waldfrieden“ in der Bürgermeister-Rukwid-Straße ein frühes Beispiel für unternehmerische Fürsorge setzte.

Die Exponate im Arkadenfenster stammen aus unterschiedlichen Quellen – darunter private Nachlässe, das Stadtarchiv und eine jüngst übergebene Besonderheit: ein seltenes, gut erhaltenes Stück der Ofenfabrik, das den Sammlungsbestand nun ergänzt.

„Wir bewahren, erforschen und ehren diese Stücke, die ein eigenes Pappenheimer Stadtmuseum verdienen“, so die Vorsitzende zum Abschluss ihrer Rede.

Mit dieser kleinen Feierstunde wurde zugleich die diesjährige Ausstellung im Arkadenfenster an der Stadtvogteigasse zur Pappenheimer Ofenfabrik eröffnet – eine Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste, die industrielle Vergangenheit Pappenheims neu zu entdecken.

Titelfoto:  Adamina Mulder




Treuchtlingen feierte 20 Jahre Sparda-Bank

Mit einem bunten Gemeinwohl-Fest hat die Sparda-Bank München am 23. Mai das 20-jährige Bestehen ihrer Filiale in Treuchtlingen begangen. Rund um den Standort in der Hauptstraße versammelten sich zahlreiche Gäste – darunter Kunden, Vereinsvertreter und politische Prominenz – um das Jubiläum gemeinsam zu feiern.

Neben dem Vorstandsvorsitzenden Peter Berger richteten auch Landrat Manuel Westphal und Bürgermeisterin Dr. Dr. Kristina Becker ihre Grußworte an die Festgemeinde. In lockerer Atmosphäre wurden Rückblicke und Zukunftsperspektiven geteilt. Besonders hervorgehoben wurde das Engagement der Bank für die Region: Mit einer Spendensumme von insgesamt 20.000 Euro bedachte sie 20 gemeinnützige Einrichtungen vor Ort – ein sichtbares Zeichen für ihr genossenschaftliches Selbstverständnis.

„Unsere Filialen sind Orte des Vertrauens“, betonte Peter Berger in seiner Ansprache, und auch Georg Spenger, Direktor Markt, unterstrich die Bedeutung der lokalen Präsenz. Mit Angelika Steimle, die die Filialleitung von Thomas Menhorn übernommen hat, bleibt Kontinuität in Treuchtlingen gewahrt.

Seit der Gründung der Filiale im Jahr 2005 – damals noch auf Initiative von Günter Grzega – ist die Sparda-Bank ein fester Bestandteil der Treuchtlinger Innenstadt. Der Umzug in die heutigen Räumlichkeiten 2011 war ein weiterer Schritt in der erfolgreichen Entwicklung.

Foto: Sparda-Bank München/Lukas Barth




Verkehrsunfall an Einmündung endet glimpflich

Bei einem Verkehrsunfall an der Einmündung zur Kreisstraße zwischen Schambach und Suffersheim wurden am Sonntagnachmittag zwei Personen leicht verletzt. Beteiligt waren ein Lkw und ein Pkw.

Ein 58-jähriger Lkw-Fahrer war von Geislohe kommend in Richtung Schambach unterwegs. An der Einmündung zur Kreisstraße übersah er den Wagen einer 27-jährigen Autofahrerin, die aus Schambach kam und in Richtung Suffersheim fuhr. Es kam zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge.

Infolge der Kollision landete der Lkw in den angrenzenden Straßengraben. Beide Fahrer zogen sich leichte Verletzungen zu und wurden noch an der Unfallstelle medizinisch versorgt. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 4.500 Euro geschätzt.




Deutliche Niederlage der Sportfreunde beim Tabellendritten

Nichts zu holen gab es am Sonntagnachmittag für die SF Bieswang beim Tabellendritten SG Workserzell/Schernfeld. Am Ende musste man mit einer deutlichen 5 : 0 – Niederlage und auch ein stückweit geknickt die Heimfahrt antreten.

SG Workerszell/Schernfeld – SF Bieswang 5 : 0 (2 : 0)

(SFB) Die Gastgeber begannen forsch und setzten die Kiermeyer-Elf unter Druck. SG-Akteur Andreas Simon leitete mit einem präzisen 50-Meter-Pass auf seinen Mitspieler Youness Albez eine Großchance ein, welche prompt die Führung für die Gastgeber einbrachte (5. Min). Im Fortgang der ersten Hälfte waren dann auch die Sportfreunde besser im Spiel und hatten einige Möglichkeiten. Auf der Gegenseite durften sich die Mittelfranken aber bei ihrem Keeper Leopold Haub bedanken, der im gesamten Spielverlauf stets auf dem Posten war und einige teils hochkarätige Chancen der SG vereitelte. Kurz vor und auch nach der Halbzeit legten die Einheimischen mit den Treffern zwei und drei, erneut durch Youness Albez, zum 3 : 0 nach. Besonders zu Beginn der zweiten Hälfte standen die SFB´ler gewaltig unter Druck. Workerszell/Schernfeld trat selbstsicher auf und kontrollierte weitestgehend das Geschehen auf dem Platz. Die Überlegenheit führte schlussendlich zu den weiteren Treffern durch Andreas Simon und Lukas Ruthingsdorfer zum verdienten 5 : 0 – Erfolg.

Warum es nach dem 7 : 0 vor einer Woche zuhause gegen den Meister und Aufsteiger FC Nagelberg erneut eine klare Niederlage in Workerszell gab, ist im Prinzip schnell erzählt. Die Sportfreunde sind aktuell stark ersatzgeschwächt. Gegen gute Gegner der A-Klasse, wie sie an den letzten drei Spieltagen auftauchen, ist aktuell kaum ein Kraut gewachsen. Auf Sicht von neunzig Minuten setzt sich die Klasse der anderen Mannschaften einfach durch. Hinzu kommt eine enorm hohe Fehlpassquote, vor allem im Defensivbereich, die Gegner ständig zu vielversprechenden und blitzschnell vorgetragenen Angriffen einlädt. Im Offensivbereich lässt man dann auch noch die wenigen guten Chancen bis auf wenige Ausnahmen leichtfertig liegen.

Am kommenden Sonntag steht der letzte Spieltag in dieser Saison an. Um 15 Uhr ist Anpfiff gegen eine weitere A-Klassen-Spielgemeinschaft, die aus Ochsenfeld/Pietenfeld/Adelschlag. Lange hat dieses Team den Anschluss an die Plätze zwei und drei gehalten, jedoch ist inzwischen der Abstand auf fünf Punkte angewachsen, sodass es sowohl für die SG als auch für die SFB nur noch um einen möglichst guten Saisonabschluss beim direkten Vergleich geht.

SF Bieswang:
Leopold Haub, Sebastian Hüttinger, Marco Schnitzlein, Dominik Dietrich, Boris Bosnjak, Janik Jakob, Niko Müller, Florian Kraft, Max Störzer, Jakob Käfferlein, Anusorn Sachse, Simon Gerstner, Jonas Ludwig, Florian Störzer, Matthias Bieberle, Marco Zolnhofer




Sparda-Bank unterstützt Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim

Freude beim Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim. Im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements überreichte Angelika Steimle, Filialleiterin der Sparda-Bank Treuchtlingen einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro an die Vereinsvorsitzende Renate Prusakow. Der Vorschlag für die Spende erfolgte von dem vormaligen Vorsitzenden der Sparda-Bank Günter Grzega.

Die Mittel stammen aus dem Gewinnsparverein der Sparda-Bank München eG und sind Ausdruck des genossenschaftlichen Selbstverständnisses der Bank. „Wir möchten das Ehrenamt in der Region stärken“, betonte Angelika Steimle bei der Übergabe. Gerade der Heimat- und Geschichtsverein leiste einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung lokaler Identität und zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in Pappenheim.

Die Verbundenheit zwischen der Sparda-Bank, Pappenheim und Treuchtlingen hat Tradition. Schon in der Zeit der großen Eisenbahnära in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren viele Pappenheimer am Bahnhof Treuchtlingen oder Pappenheim beschäftigt – und gehörten selbstverständlich zur Kundschaft der ursprünglich von Eisenbahnern gegründeten Sparda-Bank. Heute ist das Kundenbild breiter gefächert, doch das Engagement für die Region ist geblieben.

Renate Prusakow bedankte sich herzlich für die finanzielle Unterstützung und würdigte die Geste als wichtige Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit des Vereins. Die Spende der Sparda-Bank fließt in das Projekt „Wenn Steine sprechen, die Spuren der Pappenheimer Juden“. Dieses Programm steht schon sei der Vereinsgründung im Jahr 2007 auf der Agenda des Vereins. In Zusammenarbeit mit dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte in Essen werden dabei die hebräischen Grabinschriften auf den beiden jüdischen Friedhöfen in Pappenheim übersetzt, dokumentiert und dauerhaft in der einzigen international anerkannten epigraphischen Datenbank „EPI DAT“ erfasst. So soll ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung und Sichtbarmachung jüdischer Geschichte in Pappenheim und insbesondere eine weltweit anerkannte Dokumentation eines der ältesten jüdischen Friedhöfe Deutschlands geleistet werden. Mit der Vereinsvorsitzenden freuten sich auch Bürgermeister Florian Gallus und der Hartmut Hildeband üb die Spende der Sparda-Bank.

Foto: Marcus Wurm




Das Niederlandt feierte in Pappenheim die 118. Maienfahrt

Mehr als 200 Männer der Vereinigung Allniederlandt haben sich wie alle Jahre im Mai in Pappenheim zu ihrer 118. „Grosz Weltumbseglung bis gen Pappinhaimb“ (GWU) versammelt. Sie kamen aus 19 bayerischen Städten, aber auch aus der „Hoogscahns“ in Landau in der Pfalz und aus der „Westwarft“ in Bonn. In Ihren Heimatstädten pflegen sie in ihren Sozietäten die Kunst, den Humor und die Geselligkeit und grüßen sich mit einem freundlichen „VAN“. Dies heißt Vivat Amicitia Nostra und wird übersetzt mit „Es lebe unsere Freundschaft“.

Nach der Gründung des Niederlandts als geselliger Künstlerbund im Jahre 1870 durch den 33-jährigen Reiteroffizier des bayerischen Reiterregiments Ludwig von Nagel mit dem Niederländtischen Namen „Adrian van Os“, fand in diesem Jahr die 118. GWU – oder auch Maienfahrt genannt – in Pappenheim statt.
In diesem Jahr sahen sich die Mynheers insbesondere beim sonntäglichen Umzug kaltem und regnerischem Wetter ausgesetzt. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch, denn schon am Freitagmittag erklommen wackere Mannen des Niederlandts den Burgturm, um dort unter Kanonendonner durch den Militärverein und die Reservistenkameradschaft 1856, Pappenheim, das Städtchen für die GWU symbolisch sturmreif zu schießen. Und mit dem Hissen der Niederländtischen Fahne auf der Burg die Herrschaft über Pappenheim zu signalisieren.

Fester Bestandteil der Niederländter Tradition ist am Samstagvormittag die Gedenkfeier in der Kirche des Pappenheimer Augustinerklosters, bei welcher das Niederlandt die persönliche und freundschaftliche Verbindung mit der gräflichen Familie aufleben lässt.
Zum Gedenken an die verstorbene Schutz- und Schirmherrin des Niederlandts, Ursula Gräfin zu Pappenheim, und an alle verstorbenen Mitglieder des gräflichen Hauses, die dem Niederlandt nahestanden, legte der Grootmynheer am Eingang der Gruft der Pappenheimer Grafenfamilie einen Kranz nieder.

Bei der VAN-tastischen Begegnung am Samstagnachmittag gab es für die Pappenheimer zwei Stunden lang Gelegenheit, sich an der Kunst und dem Humor des Niederlandts zu erfreuen.
Diese vom Frohsinn des Niederlandts geprägte Veranstaltung präsentierte in der Stadtvogteigasse vor dem Haus des Gastes ein Feuerwerk von Musik, Gesang und Gedichten.
Organisation und sehr aufmerksame Bewirtung hatte die Theatergruppe Pappenheim übernommen, die auch wieder mit einem selbst getexteten Lied zum Programm beitrug. Anette Pappler und Barbara Mürl beschrieben gesanglich zur Melodie des Hits „Schickeria“ von der Spider Murphy Gang die GWU und die Mynheers. Einer der Reime lautete:

„Ja in Pappna gibt’s a Wochenend
Da muaß ganz wos bsonders sei
Da lassens solche Weiberleit
Wie Di und Mi ned nei
Des sind die VAN, des sind die VAN
Jeder zieht es Wämbslin o
Hängt die Orden an no dro
Des sind die VAN …“

Besonders viel Applaus und Jubel gab es für die 8-jährige Mira Hassan, die zusammen mit ihrer Tante Anette Pappler den bekannten Berliner Gassenhauer „Pack die Badehose ein“ trällerte. Dafür wurde sie sogar einen Niederländter Orden.

Das Programm des Festbanketts am Samstagabend im traditionellen Kronensaal gestaltete in diesem Jahr die Sozietät der „Urstätt“ aus Bayreuth, der ältesten Sozietät des Niederlandts. Unterstützt wurde sie vom Rijksorchester unter der Leitung von Rijksmusikmeister Fijnon van Helsrinkel. Neben einer glanzvollen Festspielaufführung gab es am Festabend auch Grußworte und Ehrungen durch den Grootmynheer, den Vorstand Allniederlandts.

Mit einem herzlichen Willkommen grüßte auch der Schultheiß von Pappenheim, Florian Gallus, das feierliche Festbankett der GWU des Niederlandts. In seinem Grußwort würdigte er das Wirken der Sozietäten und unterstrich die enge Verbundenheit der Stadt Pappenheim mit dem Niederlandt. Eine besondere Geste war dabei das Angebot, in Pappenheim ein dauerhaftes Museum zur Geschichte und Kultur des Niederlandts einzurichten. Geeignete Räumlichkeiten seien bereits geprüft und für würdig befunden. Ebenso erwähnte der Schultheiß den neuen Kronenwirt, der mit Unterstützung des Jong van Lijster gewonnen werden konnte und künftig für das leibliche Wohl in der Krone sorgen wird. Zum Dank für Speis und Trank trug der Schultheiß ein eigens gereimtes Gedicht vor – als Zeichen der Wertschätzung und der guten Gastfreundschaft in Pappenheim.

Der gekürzte Umzug unterm Regenschirm
Der traditionelle Umzug des Niederlandts, bei dem sich rund 220 Niederländter aus allen Sozietäten nach einer Runde in der Pappenheimer Altstadt auf den Weg auch zur Burg machen sollten, stand in diesem Jahr – was das Wetter angeht – wie schon im vergangenen Jahr unter keinem guten Stern. Andauernder Regen veranlasste die Organisatoren rund um den Rijksquartiermeester Van Hopvriend dazu, das Umzugsprogramm kurzfristig zu ändern. So ging der Marsch, musikalisch unterstützt von der Blaskapelle Raitenbuch, vom Marktplatz durch die Klosterstraße direkt zur Burg.
Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Mit fröhlichen VAN-Rufen marschierte die bunte Schar des Niederlandts gut gelaunt wie immer in den Burghof.

Dort legten die Mynheers, wie es Tradition ist, vor dem Ehrenmal des Niederlandts ihre Blumen nieder, und der Grootmynheer betonte die Freundschaft im Niederlandt als ein seltenes Gut, das über den Tod hinausgehe. Bei diesem Totengedenken wurde der Männer gedacht, die nach dem niederländtischen Sprachgebrauch „zur ewig Tafelrund eingerucket“ sind.
Zur besonderen Ehre von Adrian van Os, dem Gründer der Gesellschaft Allniederlandt, wurden vom Chor – wie von alters her – sein Lieblingslied, die „Drei Lilien“, gesungen, und der Grootmynheer schmückte sein Ehrenmal mit drei Lilien an einem Kranz.

Wie schon im vergangenen Jahr waren auch wieder die Schulkinder aller Jahrgänge der Grundschule Pappenheim-Solnhofen im Umzug dabei. Diesmal war die Begeisterung noch größer, denn rund 30 Jungen und Mädchen waren in diesem Jahr dabei. Bei diesen bedankte sich der Grootmynheer mit der ihm eigenen herzlichen Art und Feingefühl. Er erklärte den Kindern das Wesen des Niederlandts und bedankte sich ganz besonders, dass sie mit auf die Burg gezogen sind. Als Dank bekommt jedes Kind ein Präsent, und für die Schule gibt es eine finanzielle Unterstützung, die für Schulprojekte Verwendung finden wird. Sehr beeindruckend war das laute und gemeinsamen „VAN“, mit dem sich alle Mynheers auf der Burg bei den Kindern für Ihrer Beteiligung am Umzug bedankten.

Die Maienpredigt mussten sich die Mynheers schließlich ,wie schon im vergangenen Jahr, im Kronensaal anhören bevor am Nachmittag die Niederländer Fahne auf dem Burgturm wieder eingeholt wurde und die fröhlichen n Gäste wieder nach Hause fuhren.




Zwischen Satire und Zeitgeist Tucholsky-Abend in Pappenheim

Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim lädt zu einem besonderen Abend ein. Am Freitag, den 30. Mai 2025, um 20 Uhr wird im Haus der Bürger K14 eine szenische Lesung mit dem Titel „Wo kommen die Löcher im Käse her?“ geboten. Im Zentrum steht das literarische Schaffen von Kurt Tucholsky – pointiert, zeitlos und aktueller denn je.

Die Schauspieler Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider verleihen Tucholskys Texten eine lebendige Stimme. Die beiden vereinen norddeutsche Klarheit mit alpenländischer Ausdruckskraft und bringen so eine ungewöhnliche Mischung ins fränkische Pappenheim, die nachhallt. Der Abend führt durch Tucholskys facettenreiches Werk: mal spitz und satirisch, mal hintergründig und ernst – stets mit einem feinen Gespür für den richtigen Ton.

Tucholsky, der mit seinem Roman „Schloss Gripsholm“ nach dem Krieg für ein neues Lebensgefühl sorgte, war in erster Linie ein wacher Beobachter seiner Zeit. Als kritischer Publizist und scharfsinniger Kommentator warnte er früh vor den Gefahren des aufkommenden Nationalsozialismus. Seine Texte, viele davon geschrieben unter Pseudonymen wie Theobald Tiger oder Peter Panter, zeichnen sich durch Wortwitz, Tiefgang und eine unerschütterliche Liebe zu seinem Heimatland aus – trotz oder gerade wegen seiner Kritik daran.

Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim lädt alle Interessierten zu diesem literarischen Abend ein, der nicht nur unterhält, sondern zum Nachdenken anregt. Der Eintritt ist frei, Spenden zur Unterstützung der Kulturarbeit sind willkommen.