Stehende Ovationen für Joachim Grzega

(EHP) Es war die letzte Veranstaltung im Europäischen Haus Pappenheim (EHP) als Zentrum für Politik, Kulturen und Sprachen. Der Saal war noch einmal voll besetzt.

ehp-gestutztUnter der Betreuung von EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega hatten sich Studentinnen der Universität Eichstätt-Ingolstadt anhand von deutschen, französischen, spanischen, polnischen und britischen Zeitungsüberschriften der manipulativen Kraft von Sprache gewidmet. Dazu waren 3 Stationen sowie das EUROLINGUA-Museum aufgebaut, die die Besucher in verschiedenen Gruppen durchliefen. Jede Studentin bot dabei nicht nur ihre Ergebnisse, sondern animierte das Publikum auch zum Mitdenken. Anne Würth demonstrierte die Benennungen verschiedener Regierungschefs: Merkel, Obama, Cameron, Hollande, Tsipras, Assad, Putin. Dabei falle etwa auf,141012_goeppel-01 dass Putin am seltensten mit Vornamen genannt werde. Da Vornamen eine gewisse Nähe und positive Emotion vermitteln, könnte ein Grund darin liegen, dass man keine Sympathie aufkommen lassen will. Dazu passe auch, dass er unter den analysierten Personen der einzige ist, bei dem man eindeutig negative Wertungen findet, wie “der böse Putin”. Agnes Giglberger hatte verschiedene Ausdrücke ungleicher Vermögensverteilung untersucht. Bei geringeren Unterschieden in der Vermögensverteilung eines Staates dominieren die weniger scharf klingenden Begriffe „Ungleichheit“ und “Gleichheit”. Ist die Schere größ160417_ende-02er, überragen die emotionaleren Begriffe „Armut“ und „Reichtum“, auch wenn diese eigentlich einseitig sind und vergessen lassen, dass Armut nur die Kehrseite von Reichtum ist. Carolin Schlosser zeigte Wörter für verschiedene Gruppen von Zuwanderern auf. Grundsätzlich sei dabei von Vorteil, wenn man viele Arten von Zuwanderern unterscheidet, weil dies auch eine differenziertere Sichtweise ermögliche. Allerdings könne dies auch zu wertenden Sprechweisen führen. Wenn zum Beispiel der Worttyp “Migrant” nur mit osteuropäischen Herkunftsstaaten, aber nicht mit westeuropäischen verknüpft wird, werde der Begriff negativ mit Armut verknüpft. Die Genfer Flüchtlingskonvention regele den Begriff “Flüchtling”, schließe dabei aber nicht ein, wenn jemand vor dem Hungertod flieht. Dadurch könne das Wort “Wirtschaftsflüchtling” den Eindruck vermitteln, dass die Flucht nicht wirklich berechtigt sei.

Im Laufe des Abends zog Joachim Grzega auch kurz Bilanzehp_im-herrmann über die weit über 100 EHP-Veranstaltungen. Das EHP habe stets Hilfe für Menschen angeboten, damit man Europa sowohl kulturell als auch ökonomisch besser versteht. Grzega sagte, dass es Bildungseinrichtungen für eine neue Art der Aufklärung bräuchte – echt europäisch, auf der Grundlage von komplexer wissenschaftlicher Beobachtung, aber allgemein verständlich formuliert, manchmal mit einer Prise Humor. Er betonte die zentrale Rolle seiner Sprachlehrkonzepte, die sich auch die Pappenheimer Bürger vorwiegend gewünscht hatten: Er erinnerte an den 91-jährigen Lerner in seinem Basic-Global-English-Kurs, den SprachFitnessStudio-Teilnehmer aus Flensburg, die vielen zufriedenen Teilnehmer seiner ehp_westp_grzegaSprach-Not-Arzt-Angebote. Damit hatte er sogar den Sprung ins bayerische Fernsehen geschafft. Des Weiteren freute sich Grzega über Einladungen in alle Regierungsbezirke Bayerns und etliche Orte darüber hinaus: Magdeburg, Lüneburg, Saarbrücken, Stuttgart, Innsbruck. Ferner zeigte er auf, dass er stets im Sinne der gesamten Stadt dachte und Seminare und Tagungen so plante, damit so auch die Innenstadt mit Gästen belebt wurde, auch außerhalb der touristischen Hauptsaison. Weitere Tagungen wären bereits geplant gewesen. Schließlich bedankte er sich auch für die Mitarbeit bei Wilma Vogel, Dr. Bea Klüsener und einigen Vereinen. Alle, die beim Aufbau des EHP mitgearbeitet hätten, 160417_ende-03könnte auf das Erreichte stolz sein. Im Gegenzug bedankten sich Renate Prusakow vom Heimat- und Geschichtsverein sowie Martin Stehr und Ludwig Schütz vom Städtepartnerschaftsverein bei Grzega für die gute Kooperation und zeigten sich über das Ende des EHP-Betriebs tief betroffen. Bewegt blickte auch 1. Bürgermeister Uwe Sinn auf die Zeit mit Grzega zurück. Grzega habe stets alle Vorgaben des Stadtrats übertroffen, bei inhaltlichen Herausforderungen schnell Lösungen geboten und außerdem zahlreiche international hochkarätige Personen nach Pappenheim gebracht. All dies habe zur Aufwertung Pappenheims und zu einer überregional positiven Werbung für die Stadt beigetragen. Manch einer im Saal hatte eine Träne im Auge und das Publikum dankte Grzega mit stehendem Applaus für dessen Leistung. Er wahrte trotz der wehmütigen Stimmung auch seinen Humor und lud ein, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Abschließend präsentierte Grzega seine jüngste Komposition: sie vereint die Wendung “in Frieden” in verschiedenen europäischen Sprachen. Am Ende sang das Publikum mit.

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Big Points für die SFB-Frauen

(SFB) Im Abstiegskampf haben die Sportfreunde Bieswang gegen den Tabellennachbarn Gnotzheim einen wichtigen 3:0-Sieg eingefahren und konnten damit die „rote Laterne“ wieder abgeben.

Bereits in der ersten Minute ging ein Schuss von Leonie Schmidt nur knapp am gegnerischen Tor vorbei. Bieswang machte von Anfang an Druck und dominierte die Partie. In der 4. Minute ging die Elf um Trainer Wolfgang Schmidt mit 1:0 in Führung.150913_sfb-f-brotsw-03Einen Direktschuss von Kapitänin Lena Schmidt konnte die Gnotzheimer Torfrau zwar noch parieren, doch Leonie Schmidt staubte zum Führungstreffer ab. Bieswang spielte weiterhin nur auf ein Tor. Schon in der 14. Minute erhöhten die Sportfreunde auf 2:0; eine gut getretene Ecke von Lena Schmidt landete bei Anna-Lena Gruber, die den Ball im Gewusel ins Tor wuchtete. Die Abwehr um Tamara Kastenhuber ließ kaum etwas zu und Torfrau Damaris Schiesl hielt ihren Kasten sauber.

Auch im zweiten Durchgang war Bieswang weiter am Drücker und drängte auf das 3:0. Ines Wenninger und Leonie Schmidt hatten gute Chancen, die jedoch ungenutzt blieben. In der 63. Minute machte Bieswang dann den Sack zu. Hanna Schmidt steckte den Ball mit einem sehenswerten Pass zu Ines Wenninger durch, die sich gegen mehrere Gegenspielerinnen durchsetzte und den Ball an der Keeperin vorbei ins Tor schob. Gnotzheim hatte keine richtige Torchance, denn die Defensivarbeit der Bieswanger Mannschaft war souverän. Nach einer Hereingabe von Leonie Schmidt hatte Hanna Schmidt sogar noch die Chance auf 4:0 zu erhöhen, scheiterte aber an der Gnotzheimer Torfrau. Durch den hochverdienten Sieg gelang es den Bieswangerinnen, den letzten Tabellenplatz zu verlassen.

Am kommenden Sonntag, 24. April, spielen die Sportfreunde um 17 Uhr zuhause gegen den DSC Weißenburg.

Es spielten: Damaris Schiesl, Jenny Jakob, Tamara Kastenhuber, Lina Grimm, Lena Schmidt, Marisa Haub, Sabine Stettinger, Ines Wenninger, Hanna Schmidt, Anna-Lena Gruber, Leonie Schmidt, Dorothea Stadelbauer, Annika Bloß, Julia Jakob und Melina Michel.