Ein Fest für alle Sinne

Ein Fest für alle Sinne

Erneut hat sich die Tulipomania als ein Fest gezeigt bei dem mit Historie, Kunst und Handwerk, aber auch mit Genüssen für Gaumen und Seele an die erste Besiedelung der Bahnhofstraße gefeiert wurde. Das Pappenheimer Regiment aus Delitzsch und die Höchstadter Musketiere brachten einen Hauch von Mittelalter nach Pappenheim.

Schon in die Weidenkirche wurde Gräfin Ursula zu Pappenheim von Pappenheimer Regiment am Sonntagmorgen geleitet, wo vor der Markteröffnung der Festgottesdienst mit Ruhestandspfarrer Johannes Sperl gefeiert wurde. Beim Tulipomaniamarkt, der auf dem Gelände des EDEKA-Marktes Pfaller von der Nachbarschaftsgemeinschaft der Bahnhofstraße organisiert worden war, empfing die Stadtkapelle Pappenheim die Marktgäste nach dem Gottesdienst mit dem Pappenheimer Marsch. In seiner Eröffnungsrede begrüßte Bürgermeister Uwe Sinn ganz besonders Gräfin Ursula zu Pappenheim, die sich in einem Grußwort ihrerseits bei den Organisatoren für das Fest zu Ehren Ihres Ahnherrn bedankte. Das Tulipomaniafest sei Geschichte zum Anfassen lobte Bürgermeister Sinn das Engagement der Organisatoren für Heimat und Geschichte. Die gut 100 Gäste der Markteröffnung, unter denen sich auch viele Stadträte befanden, hörten auch die Grußworte von Gerhard Scheufler des zweiten Bürgermeisters der Stadt Gräfenthal und die Vorstellung der historischen Regimenter, die von Regimentshauptmann Frank Schade vorgestellt wurden. Eine besondere Ehre war es dem Pappenheimer Regiment, dass Gräfin Ursula zu Pappenheim ihre Regimentsfahne im Rahmen der Markteröffnung gesegnet hat. Dafür bedankten sich die Regimenter mit einem Ehrensalut für Gräfin Ursula zu Pappenheim. Schon am Nachmittag vor dem Marktsonntag waren die mittelalterlichen Regimenter mit Trommelschlag vom Festplatz zur Burg und von dort durch die Stadt zum Ehrenmal des Grafen Gottfried Heinrichs gegenüber dem alten Schoß gezogen. Damit haben wir – so hofften sie jedenfalls – die Pappenheimer für die Geschichte wachgetrommelt.

Viele Handwerker zeigten auf dem Markt ihre Kunst. So präsentierte Steinmetzmeister Michael Pappler ein restauriertes Epitaph aus dem Friedhof an der Galluskirche, das er aus 51 Bruchstücken auf einer Trägerplatte wieder zusammengesetzt hatte. Korbflechter für Weiden- und Spankörbe zeigten ihre Kunstfertigkeit, genauso wie ein junger Künstler, der an seiner Drechselmaschine arbeitete und die Altmühltaler Spinnerinnen an ihrem Spinnrad. Unter Anleitung konnten die Marktbesucher ihre eigenen Holzsägearbeiten herstellen. Viel Interesse erregten die Künstler Franz Burger und Renate Langlotz, die Tulpenbilder malten. Die vielen Besucher zeigten sich sehr interessiert, so mancher holte sich bei den beiden Künstlern Tipps für die eigenen Gemälde. Seine Werke präsentierte auch der Kunstmaler Gerd Quente aus Lützen und aus Zirndorf war Rudolf Lumm ganz spontan gekommen, um auf dem Markt seine Zeichenkunst zu präsentieren.

Schmuck und allerlei Kunst- und Gebrauchsgegenstände und wohlriechende Seifen wurden feilgeboten und auch Töpferwaren aus der Töpferwerkstatt der Pappenheimer Künstlerin Birgit van der Gang. Beim Stand der Firma Schleußinger gab es eine Präsentation von E-Bikes in den verschiedensten Ausführungen, die auch für kurze Testfahrten zur Verfügung gestellt wurden.

Für die Gaumenfreuden bot der Pappenheimer Stopselclub Speisen und Getränke aus der langjährig bewährten Grillhütte an. Mit türkischen Köstlichkeiten wurde der Markt rund um den Dönerstand der Familie Demir bereichert und auch die griechischen und italienischen Spezialitäten wurden von den Marktbesuchern gerne gekostet. Kaffe und Torten gab es im Cafe Wünsche. Ausverkauft war das gute Bauernhofeis der Familie Hüttinger schon lange vor Marktende.

In bewährter Manier führte Bruder Resignatius alias Dieter Schäfer durch das Programm, das auf der Bühne von der Stadtkapelle Pappenheim, dem Bläserensemble „Stahlblosn“ gestaltet wurde. Zu ihrem ersten Bühnenauftritt kamen die jungen Musikschüler der Musikschule Eggert.

Am Ende des Marktes zogen alle am Markt beteiligten Vieranten und Künstler ein positives Resümee und bescheinigten den Organisatoren ein ausgewogenes und stimmiges Marktkonzept, das seines Gleichen sucht. Auch die Veranstalter selbst waren mit dem Markt und dem Festverlauf zufrieden, wenngleich das Team aus vier Personen bei der der Organisation rund um das Fest schon in die Nähe der Belastungsgrenze vorgedrungen ist. Bedanken möchten sich die Veranstalter bei allen, die zum Gelingen der Tulipomania beigetragen haben. Allen voran bei Torsten Pfaller für die Bereitstellung des „Marktplatzes“, bei allen Vieranten, bei den Mitarbeitern des Bauhofes der Stadt Pappenheim, Jörg Schütz für die Tontechnik, Blumen Held, dem Evangelischen Bildungs-und Tagungszentrum, den Altmühltalwerkstätten und Pfarrer i. R. Johannes Sperl. Schon wegen ihrer weiten Anreise gebührt ein ganz besonderer Dank den historischen Regimentern aus Delitzsch und Höchstadt, der Abordnung aus der Stadt Gräfenthal und der Stadt Lützen und Hans-Peter Zuttel, der durch seine Vorfahren einen historischen Bezug nach Pappenheim hat und zur Tulipomania aus Zürich angereist ist. Eine Bereicherung der Tulipomania war auch das historische Schauspiel der Theatergruppe Pappenheim über das wir gesondert berichtet haben.