Anneliese und Hubert Baumann zeigen künstlerisches Sammelsurium in Pappenheim

Merkwürdige Dinge als Kunstobjekten wird es bei der Vernissage am Sonntag, 7. April 2024, 11:15 Uhr in der Städtischen Galerie Pappenheim, zu bestaunen geben.

Für die erste Kunstaustellung des Jahres 2024 konnte der Kunst- und Kulturverein Pappenheim mit Hubert Baumann einen Urbayern gewinnen, der seit Jahren in Neumarkt in der Oberpfalz lebt und arbeitet. Hubert Baumann ist mit seinen Objekten in der großen fränkisch-nordbayerischen Region bekannt geworden, er hat viel im öffentlichen Raum gearbeitet, so steht seine „Eisenkugel“ im Kurpark in Treuchtlingen. Schon dieses Werk verrät einiges über Hubert Baumann, der seine Arbeiten am unspektakulären täglichen Umfeld orientiert, ausgemusterte Gegenstände zur Anregung sammelt und sie mit seinen Erfahrungen aus vielen Reisen in der Welt paart.

Seine Verbundenheit mit heimischer Tradition wie seine exotischen Erlebnisse in Grönland oder Indonesien lassen eigene Bildwelten entstehen, die einerseits seine Handwerkskunst überall durchscheinen lassen und andererseits durch skurrile Änderungen wie Verklappungen, Störungen und Durchbrüchen immer wieder zum Nachdenken anregen.

Vielerlei merkwürdige Dinge arrangiert er neu und verwendet dazu Türklingeln, Tierschädel und diverse, gern auch gebrauchte Gegenstände, um daraus phantasievolle Kunstwerke zu schaffen – eben ein künstlerisches Sammelsurium. Diese sind in der Pappenheimer Ausstellung zu sehen, dazu Hinterglasbilder, Drucke und Schreine. Ergänzt werden seine vielfältigen Objekte von den Arbeiten seiner Frau Anneliese Baumann, die im Filzen eine neue Kunstform entdeckt hat.

Lassen Sie sich überraschen von dem „Sammelsurium“ eines Künstlerehepaars, denn in den drei Räumen wird es viel zu entdecken, nachzufragen und zu bestaunen geben.

Vernissage Sonntag, 7. April 2024, 11:15 Uhr.
Städtische Galerie (früher: Museum an der Stadtmühle) Pappenheim, Stadtmühle 1
Eintritt frei, Spenden sind willkommen.

Geöffnet sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr bis zum 26. Mai

Titelfoto: Hubert Baumann




Wie bekommt man einen Altbau energetisch in den Griff?

Der Kunst- und Kulturverein lädt am Freitag, 22. März 2024 um 19:00 Uhr in der Bürgersaal im Haus des Gastes nach Pappenheim zu einem Podiumsgespräch in der Reihe „Vitalisierung der Provinz“ ein. Der Veranstaltungsort wurde vom K 14 in den Bürgersaal im Haus des Gastes – Zugang Stadtvogteigasse 1 über die Arkade – verlegt.

Seit dem sogenannten Heizungsgesetz ist eine große Unsicherheit bei den Besitzern älterer Häuser ausgebrochen. Bis vor kurzem war unstrittig, dass für eine Zentralheizung eigentlich nur Heizöl vom Tankwagen oder Erdgas aus der Leitung in Frage kommen, eventuell noch Pellets oder bei einigen wenigen vielleicht Holzhackschnitzel.
Und viele meinen, ihren bisherigen Kessel aufgrund des neuen Gesetzes austauschen zu müssen. Die Diskussion dreht sich daher weitgehend nur darum, dass zukünftig nur eine Wärmepumpe erlaubt sei, die vor wenigen Jahren noch weitgehend unbekannt war.
Aber wie es in der Süddeutschen Zeitung Anfang des Monats hieß, es geht auch „Schlau sanieren“. Dazu gehören Überlegungen zur geeigneten und bezahlbaren Wärmedämmung, wie kann man vorhandene Technik integrieren, welchen Aufwand bedeuten diese Maßnahmen und welche Förderung gibt es dafür? Und wie funktioniert eine solche Antragstellung – was braucht man dafür und wer kann sie wo stellen?

Also viele Fragen, die an diesem Abend bei der Veranstaltung des Kunst- und Kulturvereins die beiden eingeladenen Energieberater und Partner Anna Bedal (Fachberaterin zur energetischen Gebäudeoptimierung) und Oskar Wolf (Fachwirt für dezentrale Energietechnik) aus Nürnberg beantworten sollen – soweit es überhaupt allgemein möglich ist, denn jedes Gebäude im Altbaubereich ist ein Individuum, das seine Besonderheiten besitzt. Und gerade historische Gebäude benötigen eine sensible Hand bei Modernisierung und technischer Erneuerung, um ihr überliefertes Ambiente nicht zu verlieren.

Clemens Frosch, der Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins und Albrecht Bedal, beide Architekten mit Erfahrung in der denkmalgerechten Sanierung, wollen im Gespräch mit den beiden Energiefachleuten vom Bau klären, welche Vorstellungen überhaupt umsetzbar und für die Zukunft sinnvoll sind – bei Heizung, Dämmung, Baustoffeinsatz, Solaranlagen am Haus und dergleichen mehr. Diskutieren Sie mit und kommen Sie zu dieser Veranstaltung in den Bürgersaal in Pappenheim.

Freitag, 22. März 2024, 19 Uhr
Pappenheim Bürgersaal im Haus des Gastes, Stadtvogteigasse, Eingang in der Passage, Pappenheim.
Der Bürgersall ist mitr einen Aufzug gut erreichbar.

Achtung: Der im Heft Carpe Diem angekündigte Veranstaltungsort K14 in der Klosterstraße wurde in den Bürgersaal verlegt.

Eintritt frei, der Verein freut sich über Spenden für seine Kulturarbeit




Eine fotografische Reise durch die Steiermark in Pappenheim

Der Reiseschriftsteller Andreas Haller stellt am Freitag, 23. Februar 2024, 19:00 Uhr im Haus der Bürger K14, bei einem Fotovortrag seiner Lieblingsziele in der Steiermark vor.

Seit mehr als einem Jahrzehnt reist Andreas Haller, der in Pappenheim lebt, regelmäßig in die Steiermark, die zu seinen erklärten Lieblingsgebieten in der Alpenrepublik zählt. Das von ihm verfasste, umfangreiche Reisehandbuch „Steiermark“ aus dem Michael Müller Verlag liegt seit 2023 in vierter Auflage vor.

Die Steiermark verbindet man bei uns üblicherweise mit hohen Bergen und Wintersport, mit Ski-Weltmeisterschaften in Schladming und vielleicht noch dem Erzberg mit dem Gesäuse.
Aber die Steiermark ist viel mehr, sie verbindet geradezu in idealer Weise das alpine Hochland mit dem sich fast schon mediterran gebenden Weinland im Süden, dazu die lebenswerte Hauptstadt Graz in der Mitte. Aber die Steiermark besitzt auch eine besondere

Beziehung zu Mittelfranken, denn hier leben seit über 300 Jahren Exolanten, die damals aus der Steiermark und aus dem Salzburger Land wegen ihrer Religion vertrieben wurden – die Habsburger duldeten nur noch Katholische in ihrem Land.

Heute hat diese dramatische Geschichte keine Auswirkungen mehr, die Steiermark gilt eher als Paradies denn als Auswanderungsland.

Ausgangspunkt der abwechslungsreichen fotografischen Reise von Andreas Haller an diesem Abend sind die bizarren Gipfel der nördlichen Kalkalpen mit dem Dachstein-Massiv, dem Nationalpark Gesäuse und dem Wallfahrtsort Mariazell.
Jenseits des majestätischen Alpenhauptkamms liegt das südliche Alpenvorland mit der quicklebendigen Hauptstadt Graz.
Abschließender Höhepunkt sind die Genussregionen ganz im Süden – die Kürbis-Anbaugebiete in der West- und in der Oststeiermark und die Weinberge der „Steirischen Toskana“ an der Grenze zu Slowenien.

Eine der großen Spezialitäten der Steiermark ist das dunkle und kräftige Kürbiskernöl, das im Süden des Landes gewonnen wird. Nach dem Bilder-Vortrag bietet Andreas Haller die Möglichkeit, solch ein besonders schmackhaftes Öl, das nicht überall bei uns erhältlich ist, zu probieren. So beschließt die Verkostung ausgewählter Qualitäts-Kürbiskernöle den steierischen Abend.

Freitag, 23. Februar 2024, 19 Uhr im Haus der Bürger K14, Klosterstraße 14, Pappenheim.

Eintritt frei, Spenden für die Arbeit des Kunst- und Kulturvereins sind natürlich wollkommen

Text: Albrecht Bedal
Titelfoto: Andreas Haller




Neuer Name für die Kunstszene in Pappenheim

Schon seit Oktober 2023 erstrahlt das Gebäude mit der AWO-Heimstätte und dem Museum an der Stadtmühle in neuem Glanz. Nun soll das Museum in der ersten Etage einem neuen Namen bekommen. Das einstige “Museum an der Stadtmühle” in Pappenheim heißt seit dem Jahreswechsel ab 2024 “Städtische Galerie”. “Diese Namensänderung markiert nicht nur eine äußere Veränderung, sondern auch eine inhaltliche Neuausrichtung, die den Fokus verstärkt auf zeitgenössische Kunst legt”, heißt es in einer Mitteilung des Kunst- und Kulturvereins.

Das ehemalige “Museum an der Stadtmühle”, das seinen Namen von der schräg gegenüber liegenden vormaligen Stadtmühle hat, war überregional als Veranstaltungsort für verschiedenartige hochklassige Kunstausstellungen bekannt.
Allerdings entsprach der Name nach Ansicht der Verantwortlichen des Pappenheimer Kunst- und Kulturvereins in wesentlichen Teilen nicht mehr dem Charakter des Gebäudes. Das seit seiner Eröffnung im Februar 2002 bestehende „Museum an der Stadtmühle“ entspräche eher einem Ausstellungshaus als einem Museum. Mit der Entscheidung, das Haus in “Städtische Galerie” umzubenennen, soll nun klar dargestellt werden, dass hier zeitgenössische Kunst einen Raum findet und Kunstschaffenden eine Plattform für ihre Werke geboten wird.

Die Neuausrichtung des Außenanstrichs für das Gebäude bot eine günstige Gelegenheit für diesen Namenswechsel. Während die Kosten im Rahmen gehalten wurden, leuchtet die “Städtische Galerie” nun mit einer wahrhaft besonderen Farbgestaltung und markanten Akzenten. Die Fassade in ruhigem Grau mit teilweise bunt hervorgehobenen Fensterrahmen hebt sich deutlich von den umliegenden Gebäuden ab und macht bereits von außen deutlich, dass hier Kunst im Mittelpunkt steht.

Besonders hervorgehoben werden die Ausstellungsräume durch ihre markante Farbgebung. Die Fenster, die das Tageslicht in die Galerie lassen, wurden farbenfroh gestaltet, um die Vielfalt der Kunst zu betonen. Der angebaute Treppenturm erregt seit Oktober 2023 als Zugang mit seinem kräftigen Rot bereits vom Marktplatz aus, die Aufmerksamkeit beim Blick in Richtung historische Klosterstraße.

Die Mitglieder des Kunst- und Kulturvereins Pappenheim e. V., die seit über zwei Jahrzehnten Kunstausstellungen zeigen, freuen sich darauf, die “Städtische Galerie” wie zuvor das Museum an der Stadtmühle mit Leben zu füllen. Die erste Ausstellung in der neu benannten “Städtischen Galerie” ist für den 7. April 2024 geplant, und bis dahin wird auch der Schriftzug an der Fassade angebracht sein, der den neuen Namen des Hauses offiziell machen soll.




Vortrags- und Gesprächsabend im K 14

Die Spurensuche des Yehudi Ne´emann – Versuch einer Anteilnahme ist das Thema eines Vortrags- und Gesprächsabends des Kunst- und Kulturvereins bei dem es auch der Krieg im Gaza-Streifen zur Sprache kommt.

Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim lädt zu einem Vortrags- und Gesprächsabend in das K14 in der Klosterstraße 14 aus aktuellem Anlass ein. Werner Lauterbach, früherer Referent des Evangelischen Bildungszentrums Pappenheim, hat sich schon vor Jahren auf die Suche nach Überlebenden des Holocaust gemacht, aber auch die Begegnung mit Israelis und Arabern gesucht.
Dabei kam es zu einem reghaften und persönlichen Austausch mit Yehuda Ne´emann, der als Jugendlicher mehrere Konzentrationslager überlebt hatte. Er wurde 1944 in Budapest inhaftiert, weil er Jude war und ihn führte seine Gefangenschaft über mehrere Orte des Schreckens wie Dachau, Buchenwald, das sächsische Colditz bis in das berüchtigte oberpfälzische KZ in Flossenbürg.

Werner Lauterbach begleitete Yehudi seit 1998 auf seiner persönlichen Spurensuche nach seiner Vergangenheit im „Dritten Reich“. Das persönliche Schicksal des jungen Mannes konnte so Werner Lauterbach viel intensiver nachvollziehen als wenn er darüber nur gelesen oder Filme gesehen hätte. Seine Wege führten ihn ins Buchenwaldarchiv, ins Kibbuz Gan Shmuel in Israel und in die Oberpfalz.

Werner Lauterbachs Anliegen an diesem Abend ist nicht nur, die Vergangenheit zu erforschen und durch menschliche Begegnungen nachvollziehbar zu machen, sondern auch die Gegenwartsprobleme wie den aktuellen Krieg im Gaza-Streifen nicht auszuklammern.

Werner Lauterbach möchte mit seiner Spurensuche verständlich machen, dass in Israel ein kollektives Trauma vorliegt, vor dessen Hintergrund der Gaza-Krieg zu beurteilen ist.

Text: Abrecht Bedal

 

 

Freitag, 19. Januar 2024, 19 Uhr im Haus der Bürger K14, Klosterstraße 14, Pappenheim.

Eintritt frei, Spenden für die Arbeit des Kunst- und Kulturvereins sind natürlich wollkommen




Kunst- und Kulturverein setzt Vortragsreihe zum 9. November fort

Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim setzt seine jährliche Vortragsreihe zur Erinnerung an den 9. November 1938 fort. Diesmal begibt sich der Referent Lothar Michel auf eine Zeitreise in die jüdischen „Schtetlach“.

Die im letzten Jahr begonnene Reihe des Kunst- und Kulturvereins zur Erinnerung an die furchtbaren Geschehnisse mit der Judenverfolgung um den 9. November 1938 wird in diesem Jahr von Lothar Michel, evangelischer Diakon im Ruhestand, fortgesetzt. Ganz bewusst findet daher diese Veranstaltung genau am Donnerstag 9. November 2023 statt, 85 Jahre nach diesem Horrortag.

Lothar Michel begibt sich auf eine Zeitreise in die jüdischen „Schtetlach“, den jüdischen Siedlungen vor allem in Galizien, das heute meist zur Ukraine gehört.
Bei seiner Spurensuche findet er interessante Menschen mit ihrer Lebensweise, ihren schweren Lebensbedingungen, ihrer Kultur und Religion, die es so leider in Osteuropa nicht mehr gibt.
Mit dem Zweiten Weltkrieg und dem damit einhergehenden Holocaust ist diese eigenständige Welt des Ostjudentums in Europa auf schreckliche Weise untergegangen.

Die Beschäftigung mit dem Thema der Vernichtung unter dem Naziregime hat mit dem 7. Oktober 2023 und dem aktuellen Krieg in Israel eine neue grausame Realität erreicht und führt uns drastisch vor Augen, dass Terror und Ermordung von jüdischen Menschen nicht mit dem Untergang des „Dritten Reiches“ geendet haben.

Donnerstag, 9. November 19 Uhr im
Haus der Bürger K14 Klosterstraße 14 in Pappenheim.

Eintritt frei, mit einer Spende helfen Sie dem Kunst- und Kulturverein bei seiner Arbeit.

Text: Albrecht Bedal




Bürgerschaftliches Engagement in Pappenheim

Nicht Gebäude und Geschichte, sondern Menschen und deren Engagement für den Ort waren Inhalt eines Stadtrundgangs durch Pappenheim. Dieser fand auf Initiative der am Hesselberg angesiedelten „Evangelischen Fachstelle für Ländliche Räume“ und dem „Kunst- und Kulturverein Pappenheim e.V.“ im Rahmen des „Tages der Regionen“ statt.
Die gut besuchte Veranstaltung führte die über 30 Teilnehmenden auf einem abwechslungsreichen Parcours durch den Pappenheimer Ortskern. An verschiedenen Stationen wurden erfolgreiche Beispiele bürgerschaftlichen Engagements vorgestellt. Wie Peter Schlee von der Fachstelle zur Begrüßung feststellte, könne der Rundgang angesichts knapper Zeit nur einen Ausschnitt aus dem vielseitigen Engagement des Ortes abbilden.
Gerda Schwegler stellte die Aktivitäten der Marktfrauen vor. Diese hatten vor acht Jahren dafür gesorgt, dass es in Pappenheim wieder einen Markt gibt. Bis vor kurzem hatten die rührigen Damen auch noch einen eigenen Marktstand. Aus den Verkaufserlösen konnten regelmäßig Spenden an gemeinnützige Organisationen vergeben werden.

Am zentral gelegenen Lämmermannplatz erklärte die dritte Bürgermeisterin Christa Seuberth, wie durch die Entnahme eines Hauses ein attraktiver Platz im Ort geschaffen wurde. Der Platz mit seinem Café und der nahegelegenen Gastronomie lädt ganzjährig Einheimische und Touristen zum Verweilen ein.

Die Jugend im Blick hatte der Turnverein Pappenheim. Hier gründete Basketball-Trainer Timur Razakov (im Titelbild 1. Reihe Mitte) gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Kay Mlinsk eine Basketballgruppe und begeistert so junge Menschen für Teamgeist, Sport und Bewegung.

Dass die Freiwillige Feuerwehr Pappenheim viel mehr tut als Brände zu löschen, erläuterte der stellvertretende Kommandant Michele Eckerlein. Jugendarbeit gehört mittlerweile fest zum Programm der Truppe. Neben einer Jugendfeuerwehr besteht eine Kinderfeuerwehr für die Altersgruppe von 6 bis 12 Jahren, welche sehr gut angenommen wird.

Um ältere Menschen kümmert sich der AWO Ortsverband Pappenheim. Der dortige Leiter Herbert Katheder berichtete, dass regelmäßige Angebote, wie gemütliches Beisammensein, gemeinsames Essen oder Schafkopfspielen, auf dem Programm stehen.

Einen Einblick in das kulturelle Leben gaben Christine Köhnlein und Uschi Kreißl beim abschließenden Besuch des Hauses der Bürger K14. Hier erfreuten die beiden Klavierschülerinnen Amelie und Helena Luithle die Gäste mit dem Stück „Tanzen und Springen“. Uschi Kreißl stellte die vielfältigen Angebote des K14 vor. Kaffee und syrisches Gebäck, eigens zubereitet von der Gruppe „interkulturelles Kochen“ und serviert auf der Remise, rundeten die Aktion ab.

Für Bürgermeister Florian Gallus zeigte der Rundgang, dass städtebaulich viel passiert ist und weiterhin viel passiert: „Zwar warten auch noch einige Herausforderungen auf uns, aber auch da wird es Lösungen geben. Es wurde wieder einmal deutlich, dass es das bürgerliche und ehrenamtliche Engagement ist, dass eine lebens- und liebenswerte Stadt ausmacht. Denn Gemeinschaft lebt davon, dass es Menschen gibt die mehr tun als sie müssten.“ Wie Friedemann Hennings zum Abschluss der Veranstaltung anklingen ließ, könnte es nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen sein.

Text und Titelfoto: Peter Schlee

 

 

 




Märchenhafte Bildwelten im Pappenheim

Der Kunst- und Kulturverein Pappenheim präsentiert bei seiner Ausstellungseröffnung am 24.09.2023 einen jungen Künstler aus Hannover mit dem Ausstellungstitel „LILIAS FLUG“. Die Ausstellung ist vom 24.09.2023-12.11.2023 zu den angegebenen Öffnungszeiten zu sehen.

Was liegt in unserer Region des Solnhofener Steins näher, als sich mit einem Künstler zu
beschäftigen, der sich der historischen Drucktechnik und damit der Lithografie verschrieben hat.

Der 1991 geborene Alexander Mick liebt den Steindruck und die Radierung, aber auch moderne Reproduktionsverfahren. Mit seinen Arbeiten präsentiert er einen Kosmos mit Fragen nach Zugehörigkeit und Identität. Das ist nicht verwunderlich, denn, selbst aus einer deutsch-russischen Familie stammend, ist er ständig diesen Problemen ausgesetzt. Seine unter dem Ausstellungsslogan „LILIAS FLUG“ gestellten märchenhafte Bildwelten führen uns an geisterhafte Orte.
Seine Protagonisten sind mehr fiktiv als kulturell gefestigt und zeugen von einem poetischen Blick auf Themen wie Verwurzelung, Heimat und generationsübergreifende Fragestellungen. Alexander Mick verbindet auto-biographische Inhalte und Ereignisse aus der
Geschichte der Wolgadeutschen zu einer erzählerischen Weltbetrachtung.
Alexander Mick studierte Grafik und Freie Kunst als Meisterschüler von Professor Wolfgang Ellenrieder an der HBK Braunschweig und war 2022 Preisträger des Jahresstipendiums des Landes Niedersachsen.
Die Stadt Pappenheim und der Kunst- und Kulturverein freuen sich, diesen jungen Künstler aus Norddeutschland mit seinen besonderen Werken im Museum an der Stadtmühle
präsentieren zu können. Für den musikalischen Rahmen bei der Ausstellungseröffnung sorgt das Streicherinnen-Duo Christine Weiß und Alena Winkelgrund.

Text: Albrecht Bedal

Vernissage Sonntag, 24. September 2023, 11:15 Uhr.
Museum an der Stadtmühle, Pappenheim
Eintritt frei, Spenden sind willkommen.
Geöffnet sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr bis zum 12. November 2023.




Dr. Dr. Bertha Kipfmüller aus Pappenheim – mehr als Frauenrechtlerin und Ehrenbürgerin

Pappenheim erinnert in diesem Jahr an die Lebensleistung zweier Ehrenbürgerinnen, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gewordenen sind. Sie haben sich sich schon vor hundert Jahren für Emanzipation und Gleichberechtigung der Geschlechter eingesetzt.
Das Wirken Sophie Hoechstetters wurde in diesem Jahr anlässlich ihres Gedenkjahres bei mehreren Veranstaltungen ausführlich aufgearbeitet.

Über die bedeutende Rechtswissenschaftlerin und erste Frau Bayerns, die sich einem Doktortitel gewissermaßen erkämpft hat, Dr. Dr. Bertha Kipfmüller berichtet Karl Eberhard Sperl am Freitag 22. September 2023, 19:00 Uhr.
Sperl hat 1982 das Friedensmuseum in Meeder bei Coburg gegründet und sich mit Personen, die sich in der Vergangenheit für Frieden und Freiheit eingesetzt haben, intensiv beschäftigt. Dr. Dr. Bertha Kipfmüller zählt zu Deutschlands Juristinnen der ersten Stunde, die mit ihrem Wirken einen beachtlichen Beitrag zu Rechtsstaat und Demokratie geleistet hat. In Pappenheim hat sie lange Jahre das städtische Kulturreferat geleitet. Am 27. Februar 1946, dem Tag vor ihrem 85. Geburtstag wurde ihr die Ehrenbürgerwürde der Stadt Pappenheim verliehen. Mit Wirkung vom 28.  Februar 1946 wird die Straße zum Weinberg in „Dr. Dr. Bertha-Kipfmüller-Straße“ benannt.

In seinem Vortrag in Pappenheim, Haus der Bürger K14, wird ich Karl Eberhard Sperl neben der in Pappenheim geborenen und hier deshalb doch recht bekannten Bertha Kipfmüller (1861 – 1948) auch mit ihrer Zeitgenossin Anna B. Eckstein (1868 – 1947) aus Coburg beschäftigen, für uns im südlichen Mittelfranken leider weitgehend unbekannt. Sie hat sich erstaunlich weitsichtig frühzeitig für den Völkerbund und den Weltfrieden eingesetzt und wurde sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Beide Frauen haben für ihre Zeit Vorbildhaftes vollbracht. Karl Eberhard Sperl, gebürtiger Weißenburger und jahrelang Pfarrer in Meeder bei Coburg, macht an diesem Abend beide Protagonistinnen wieder lebendig mit ihrem Engagement für Frieden, Gleichberechtigung und Freiheit und zeigt auf, dass deren Lebensthema so aktuell ist wie je und wir weder sie als Personen noch ihre Ideen vergessen dürfen.

Freitag 22. September 2023, 19 Uhr
Haus der Bürger K14, Klosterstraße 14, Pappenheim
Eintritt frei, mit Spenden unterstützen Sie die Arbeit des Kunst- und Kulturvereins
Pappenheim.

 




Uwe Ritzer mit seinem neuen Buch in Pappenheim

“Zwischen Dürre und Flut” ist der Titel des neuen Buches des SZ-Journalisten Uwe Ritzer. Dieses Buch stellt der Autor am Freitag, 15. September 2023 im Bürgersall im Haus des Gastes in Pappenheim vor. Es sind auch Gespräche mit dem Autor geplant.

Wasser als Lebenselixier war für die Bewohner des Frankenjura wegen des dort stark durchlässigen Bodens seit jeher ein zentrales Thema. Moderne Wasserleitungen, Speicher und Pumpen haben uns fast vergessen lassen, dass Wasser keine unbegrenzte Verfügbarkeit kennt. Wie kostbar Wasser war und ist, zeigt der teure Bau der fränkischen Wasserversorgung mit den Seen um Gunzenhausen, um das trockene Franken ausreichend mit Trinkwasser versorgen zu können. Mit der ständigen Vergrößerung der Mineralbrunnenbetriebe in Treuchtlingen wurde dazu deutlich, dass Wasser ein lebenswichtiges Gut ist, dass nicht dem Profitstreben einzelner Firmen geopfert werden darf. Und seitdem auch immer klarer wird, dass durch den Klimawandel eine kontinuierliche natürliche Wasserversorgung immer anfälliger wird, wird im gesellschaftlichen Diskurs um die Ressource Wasser heftig gestritten wie um Windenergie oder adäquate Heiztechniken.

Uwe Ritzer, Wirtschaftsjournalist der Süddeutschen Zeitung hat sich dem „trockenen“ Thema Wasser angenommen und recherchiert seit fünf Jahren zum Umgang mit unserem Wasser in Deutschland. Ähnlich wie Strom verbrauchen unsere modernen Techniken immer mehr Wasser – in der Landwirtschaft, im Haushalt, in der Industrie. Uwe Ritzer hat nun als Journalist nicht nur in der Zeitung dazu Artikel verfasst und damit für viel Aufmerksamkeit gesorgt, sondern er hat darüber auch ein packendes Buch geschrieben und im Frühjahr 2023 vorgestellt: Zwischen Dürre und Flut – Deutschland vor dem Wassernotstand. Aber nicht nur, dass er darin anklagt und die zunehmende Wassernotlage beschreibt, sondern er schlägt außerdem Lösungen vor, wie unsere Wasserversorgung auch Morgen noch gewährleistet und bezahlbar bleiben kann. Ihm geht es auch darum, dass die Privatleute, die ihren Wasserverbrauch brav zahlen, den großen Wasservermarktern kaum etwas entgegensetzen können. Dem kleinen Mann wird Wassersparen ans Herz gelegt, die großen Wassernutzer sehen darin nur eine unzulässige Einschränkung ihres Geschäftsmodells.

Uwe Ritzer ist vielen Menschen hier in Altmühlfranken bekannt, er hat jahrelang beim Weißenburger Tagblatt gearbeitet. In seinen investigativen Recherchen hat er sich hartnäckig und gründlich mit Missständen in der Justiz (Fall Mollath), beim ADAC oder in der Sportartikelindustrie beschäftigt. Für seine Arbeit wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Wächterpreis, dem Henri-Nannen-Preis und dem Helmut-Schmidt-Journalistenpreis. Als Autor erschienen von ihm »Die Affäre Mollath« (2013, mit Olaf Przybilla), »Lobbykratie« (2016, mit Markus Balser) und zuletzt »Markus Söder« und »Die Spiele des Jahrhunderts« (2018 und 2020, beide mit Roman Deininger). Zuletzt hatte er Einladungen von diversen Fernsehkanälen erhalten, er war im Juli Gast bei Markus Lanz. Mit seinem aktuellen Buch ist er für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2023 und den Preis als Wissensbuch des Jahres 2023 nominiert.

Freitag, 15. September 2023, 19:00 Uhr
Stadtvogteigass 1 (Haus des Gastes, Bürgersaal), Pappenheim,

Eintritt 12 Euro, für Mitglieder des Kunst- und Kulturvereins 10 Euro. Kartenvorverkauf bei der Tourist-Info in Pappenheim (09143/60666) und Buchhandlung Stoll in Weißenburg (09141/3230)

Titelfoto: Martin Hangen

 




Blechblasmusik live auf der KuKuV-Remise in Pappenheim

Die Gruppe BrassXperiment spielt ihre eigenen Arrangements. Die fünf Musiker haben sich im fränkischen Seenland gefunden und fühlen sich hier in Franken auf kleinen Bühnen wohl. Trompete, Horn und Tuba sind ihre Instrumente – da braucht es keine Verstärker.

Ihr Repertoire ist vielfältig, da wird es beim Frühschoppen garantiert nicht langweilig. Ihr Klang changiert zwischen Klassik, Schlager und Jazz – da ist sicherlich für jeden etwas dabei.
Diese feine, manchmal auch durchaus etwas leisere Blechblasmusik passt so richtig zu einem zünftigen Frühschoppen mit Bier mit blauen Zipfeln oder sauren Bratwürsten – typisch fränkisch wie die Musiker eben.
Sonntag, 10. September 2023, 11 Uhr
Haus der Bürger K14, Remise, Klosterstraße 14 in Pappenheim
Die Remise ist bewirtschaftet.
Eintritt frei, mit einer Spende unterstützen Sie die Arbeit des Verein




Kunstwerke werden als Inklusionsprojekt in Pappenheim präsentiert

Inklusion von seiner besten Art zeigen derzeit Kunstwerke in Pappenheim, die am Anfang der Deisingerstraße rechts im Innenhof der Schloß Apotheke, präsentiert werden. Entstanden sind die Werke bei einem Maltreff mit der Offenen Behindertenarbeit der Rummelsberger Diakonie und dem Katholischen Kindergarten St. Martin im Haus Altmühltal in Pappenheim.

Sich mit Malen, Gestalten, Formen und Zeichnen zu beschäftigen ist kein Privileg professioneller Künsterlinnen und Künstler, Kunst können alle Menschen schaffen. Diese Überlegung steht hinter der Idee des Kunst- und Kulturvereins Pappenheim, einen Maltreff mit der Offenen Behindertenarbeit der Rummelsberger Diakonie und dem Katholischen Kindergarten St. Martin im Haus Altmühltal in Pappenheim anzubieten.
Daraus entstand für eine Präsentation in der Öffentlichkeit ein gemeinsames Werk der Gruppe, in dem deutlich werden soll, dass das Netz dabei nicht nur als Symbol der Aktion verstanden wird, sondern auch konkret beim Zusammenhalt hilft.
Mit Anleitung und Hilfe, sofern gewünscht, wurde alle möglichen Materialien eingesetzt, verändert, gefärbt, bedruckt und bemalt und anschließend zu einem Netz verwoben.
Da alle bei der Herstellung des Kunstwerks zusammen arbeiteten, entstanden so ganz zwanglos vielfältige Kontakte zwischen Kindern und den Behinderten – Inklusion von seiner besten Art.
So hat etwa Jürgen, ein Bewohner des Hauses Altmühltal expressive Fische aus Holz gesägt, die von den Kindern farbig gestaltet und in das große gewebte Werk integriert wurden.

Dieses im Sommer geschaffene große dreiteilige Kunstwerk wird derzeit zuerst im Innenhof der Schlossapotheke, für jedermann zugänglich von der Deisingerstraße aus, bis zum 22. September gezeigt. Anschließend wird es auf Wanderschaft gehen und das Haus Altmühltal
schmücken. Weitere Aufstellungsorte in Pappenheim sind anschließend geplant.

Text: Albrecht Bedal
Foto: Kunst- und Kulturverein Pappenheim